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Elektromagnetisch betätigte Lamellenkupplung Es sind Lamellenkupplungen
bekanntgeworden, die auf elektromagnetischem Wege ein- und ausgeschaltet werden
können. Es wurde z. B. deir Vorschlag gemacht, in der Kupplung hinter dem L amellensatz
an Stelle eines Druckkörpers eine Elektromagneten in der Weise anzubringen, daß
das Magnetfeld durch die Lamellen hindurchgeht und das Aneinanderpressen der Lamellen
beim Einschalten der Kupplung bewirkt. Diese Anordnung ist zwar recht brauchbar,
erfordert aber den Einbau eines verhältnismäßig großen und teuren Elektromagneten.
Im folgenden wird nun eine Lamellenkupplung gezeigt, die zwar ebenfalls eJektromagnetisch
betätigt wird, aber einen einfachen und billigen Aufbau besitzt und auch in Störungsfällen
leichter wieder in Gang zu bringen ist.
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Erfindungsgemäß ist zu diesem Zweck die Lamellenkupplung in der Weise
ausgebildet, daß der Druckkörper die Lamellen durch eine auf einem feststehenden
Gewindeteil mittels einer elektromagnetischen Vorrichtung drehbaren Mutter bewegbar
isst. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache, aber sicher wirkende, mit kleinen
Bewegungs-, aber großen Anpreßkräften arbeitende Ausbildung einer Lamellenkupplung
mit clektromagnetischer Steuerung. Die Mutter einer solchen Lamellenkupplung ist
ferner erfindungsgemäß mit einem oder mehreren Armen versehen, an denen Elektromagnete,
gegebenenfalls gegen die Wirkung
einer Gegenkraft, z. B. eines Gewichtes,
eines Magneten., einer Feder od. dgl., angreifen. Die Elektromagnete können dabei
zweckmäßig als: Hubmagnete ausgebildet sein. Bei einer solchen, Bauart ist in besonders
einfacher und bequemer Weise ein etwa erforderlich werdender Ersatz des Hubmagneten
ohne erhebliche Kosten möglich und auch von einem weniger geschulten Fachmann durchführbar.
Notfalls ist infolge der geringen Bewegungskräfte Handbetätigung, z. B. durch Seilzug,
möglich. Gegegebenenfalls kann zu diesem Zweck zusätzlich eine von Hand bedienbare
Verstellvorrichtung für die Mutter vorgesehen sein. Eine solche elektromagnetische
Vorrichtung kann auch mit Vorteil bei Kupplungen mit einfachen, z. B.. kegeligen
Reibflächen Anwendung finden. In den Fig. i und 2 der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
einer gemäß der Erfindung ausgebildeten. Lamnellenkupplung im Längs- und Querschnitt
dargestellt. Auf einer Welle i ist ein Zahnrad 2 drehbar gelagert, das angetrieben
wird. Dieses Zahnrad ist mit der Welle i durch eine Lamellenkupplung verbindbar,
die im wesentlichen aus den feststehenden Lamellen, 3, die an der Innenwand eines
zylindrischen Ansatzes 4 am Zahnrad 2 bzw. an der Innenwand des Zahnrades selbst
befestigt sind, und aus den dazwischen angeordneten Lamellen 5 besteht, die auf
einer Nabe 6 sitzen, die auf der Welle i längs verschiebbar; aber nicht veirdrehbar
befestigt ist. Auf einem feststehenden Lagerbock 7 ist ein Gewindeteil 8 befestigt,
auf dem eine Mutter 9 drehbar gelagert ist. Zwischen dieser Mutter 9 und einem auf
der Nabe 6 fest angebrachten Druckkörper io ist ein Druckkugellager i i vorgesehen.
Wenn die Mutter 9 in der einen Richtung gedreht wird, so wird der hierdurch hervorgerufene
axiale Druck über das Kugellager ii auf den Druckkörper io übertragen, die Lamellen
5 werden an die Lamellen 3 angepreßt, und es wird so auf diese Weise die Kupplung
des Zahnrades 2 mit der Welle i bewirkt. An der Mutter 9 ist nun ein etwa radialer
Arm i2 angebracht, dessen Ende mit dem einen Ende. des Ankers 13 eines elektrischen
Hubmagneten 14 gelenkig verbunden ist. An der Verbindungsstelle greift in axialer
Richtung des Hubmagneten 14 eine Feder 15 an, die den Anker 13 aus dem Kraftfeld
des 1=Iwbmagneten herauszuhalten sucht. Wenn .nun bei einer solchen Lamellenkupplung
der Hubmagnet 14. an eine Spannung gelegt wird, so, wird der Anker 13 in die Spule
des Hubmagneten 14 hineingezogen und der Arm 1a gegen die Wirkung der Zugfeder 15
gedreht. Hierdurch wird die gewünschte Drehung der :Mutter 9 bewirkt, die über das
Druckkugellager i i den zum Einkuppeln der Lamelleukupplung erforderlichen Druck
ausübt. Wenn die Lamellenkupplung gelöst werden soll, so, braucht nur der Hubmagnet
14 von der Stromquelle abgeschaltet zu werden. Dann wird unter der Wirkung der Feder
15 der Hubmagnet 14 so weit aus der Magnetspule herausgezogen, daß die Mutter 9
in ihre Anfangsstellung zurückgebracht wird, in welcher sich die Kupplung in ausgeschalteter
Stellung befindet. Sollte es bei einer solchen Lämellenkupplung einmal vorkommen,
daß der elektrische Hubmagnet unbrauchbar wird, so läßt sich ein solcher Hubmagnet
sehr schnell und bequem ohne weiteres durch einen neuen ersetzen.
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An Stelle eines Hubmagneten kann gemäß der Erfindung ein Drehmagnet
vorgesehen sein, dessen Anker mit der drehbaren Mutter gekuppelt ist. Auch eine
solche elektromagnetische Vorrichtung ergibt einen einfachen und zuverlässigem Aufbau
der Lamellenkupplung.
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Ein Ausführungsbeispiel hierfür ist in der Fig.3 dargestellt. Hier
ist :2i die auf einem feststehenden Gewinde 2.2 drehbar gelagerte Mutter, die reit
dem Schwinganker 23 eines Drehmagneten 24 durch einen Riemen- oder Kettentrieb 25
verbunden ist. Beim Einschalten des Drehmagneten wird hier durch den Anker 23 die
Mutter 2i in Drehbewegung' versetzt und so die Larnellenkupplung eingeschaltet.
Gegebenenfalls kann auch die Mutter unmittelbar mit dem Schwinganker verbunden sein
oder einen Teil des Schwingankers selbst bilden.
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In manchen Fällen kann es ferner zweckmäßig sein, bei Verwendung mehrerer
Kupplungssätze für alle Kupplungen einen einzigen Elektromagneten vorzusehen, der
einen -Antriebsmechanismus betätigt, mit dem jede Mutter wahlweise mittels einer
Schaltvorrichtung; z. B. einer elektrisch gesteuerten Klinke, verbindbar ist. Hierdurch
wird eine nicht unerhebliche Ersparnis erzielt.
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In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel eines solchen Kupplungssatzes
perspektivisch und Schematisch.darges:tellt. 31, 32, 33 und 34 sind die Muttern,
die zum Einschaltern einer der vier mit Lamellenkupplungen versehenen Kupplungssätze
35, 3.6, 37 und 38 dienten. An jeder dieser Muttern befindet sich ein Hebelarm 39,
der durch eine Klinke 4o, die durch eine elektromagnetische Vorrichtung 41 steuerbar
ist, mit einer Querstange 42 gekuppelt werden kann, die von dem Anker 43 des elektrischen.
Hubmagni3ten 44 in auf- und abwärts gehende Bewegung versetzbar ist. Wenn z. B.
auf diese Weise die Mutter 31 mit der auf- und abwärts gehenden Querstange gekuppelt
ist, so wird hierdurch die Mutter 31 in Drehbewegung versetzt und dadurch das Einschalten
des Kupplungssatzes 35 bewirkt. Ebenso können auch die anderen Muttelrn 32, 33 und
34 wahlweise in Verbindung mit der von dem Hubmagneten 44 in auf- und abwärts gehende
Bewegung versetzten Stange 42 gebracht werden.
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Bei einer solchen Lamellenkupplung kann die Steuerung des elektrischen
Teils erfindungsgemäß durch Druckknopfschalter erfolgen. Dadurch. ergibt sich eine
besonders einfache und bequeme Steuerungsmöglichkeit für die Lamellenkupplung.
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Ferner können bei durch Hubmagnete in solcher Weisse betätigten Kupplungen
gemäß der Erfindung die Magnete außerhalb des Getrieberäderkastens angebracht sein.
Hiermit ist der Vorteil verbunden, daß die Magnete bei Betriebsstörungen durch neue
Magnete in bequemer Weise und schnell ausgewechselt werden können oder notfalls
von Hand bedient werden können.
Eine solche Lamellenkupplung läßt
sich in besonders vorteilhaftelr Welse mit einem Elektromotor zu einem Aggregat
in der Weise vereinigen, daß die Lamellenkupplung auf der Welle des Elektromotors,
gegebenenfalls in einer auf ihr angebrachten Riemenscheibe, angeordnet ist. Man
kann dann in bequemer Weise mittels Druckknopfsteuerung die Kupplung der Riemenscheiba
mit der laufenden Motorwelle schließen oder öffnen.
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In der Fig.5 ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen Ausführung
in perspektivischer Ansicht dargestellt. 51 ist ein Elektromotor, auf dessen Welle
eine Riemenscheibe 52 angebracht ist, in deren Innerem sich eine Lamellenkupplung
befindet. Diese Lamellenkupplung ist durch Drehung der Verstellmutter 53 ein- und
ausschaltbar. Die Mutter 53 ist zu diesem Zweck mit den beiden radialen Armen 54
und 55 versehen, an dessen Ende die _luker der beiden Elektromagneten 56 und 57
angreifen, die auf dem Lagerschild des Motors in der Weise angebracht sind, da.ß
beim Einschalten der Stromzuführung zu den Elektromagneten von ihnen mittels der
Arme 5¢ eine Drehung der Verstellm:utter 53 und damit das Ein- und Auskuppeln der
Lamellenkupplung bewirkt wird.