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Hilfssteuerung für elektrische Steuerapparate. Steuerapparate, insbesondere
Steuerschalter für große Motorleistungen, sind schwer unmittelbar von, Band zu bedienen.
Das dauernde Schalten" wie es beispielsweise beim Kranbetrieb erförderlich 'ist,
ist für den Führer äußerst anstrengend und ermüdend. Die Folge davon, ist, daß die
in der Zeiteinheit erreichbare Spielzahl allmählich herabgeht und damit die Ausnutzung
der Anlage sinkt. Man hat. deshalb Schützen; steuerurigen zum Steuern der Motoren
gewählt,
die mittels leicht zu steuernder Meisterwalzen bedient
werden.. Wegen der Nachteile, die den Schützensteuerungen anhaften, und die hauptsächlich
im Kostenpunkt, im Platzbedarf und in der Empfindlichkeit und Unübersichtlichkeit
begründet sind, hat man doch wieder zu den Steuerschaltern zurückgegriffen, aber
ihren Antrieb durch Hilfselel.-tromotoren bewirkt, die von Hand des Führers mittels
Handrad oder Kurbel gesteuert werden.
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Auf einen derartigen Antrieb mittels Hilfsmotor bezieht sich die Erfindung.
Sie ermöglicht es, daß der Führer nur die Kurbel oder das Handrad im einen oder
anderen Sinne bis zu einem Anschlag auszulegen und in der ausgelegten Stellung durch
Weiterdrehen so lange festzuhalten braucht, bis die gewünschte Schaltstellung erreicht
ist bzw. bis der Hauptmotor die verlangte Bewegung ausgeführt hat. Sie macht von
der bekannten Anordnung Gebrauch, daß ein. dauernd laufender Hilfselektromotor die
beiden, Mitnehmerteile eines Umkehrgetriebes in eine gegenläufige Umdrehung versetzt
und besteht darin, daß der Steuerapparat in jede beliebige Steuerstellung gebracht
werden kann, indem mit dem Handantrieb eine mechanisch wirkende Kupplungsvorrichtung
verbunden ist, die in. Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung des Handantriebes
den einen oder anderen Mitnehmerteil des Umkehrgetriebes mit @ der Welle des Steuerapparates
kuppelt.
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In der Abb. = ist ein. Ausführungsbeispiel einer Hilfssteuerung für
einen getrennt aufgestellten Steuerschalter dargestellt.
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In dem Gehäuse 11 sind alle zur Hilfssteuerung erforderlichen Teile
untergebracht. Von dem Rad 12, das auf einem Rohr 13 festgekeilt ist, wird mittels
einer Kette o. dgl. die Drehung der nicht dargestellten Schaltwalze abgeleitet.
Auf dem Rohr 13 sind zwei gegen achsiale Verschiebung gesicherte Kegelräder 14 und
15 lose drehbar gelagert. In die Zahnräder 14, 15 greift ein Ritzel 16 ein,
das mittels Schnecke 17 und Schneckenrad 18 vom Hilfselektromotor 1g dauernd in
Drehung versetzt wird. Die Kegelräder 14, 15 drehen sich also dauernd in gegenläufigem
Sinne. Sie sind beide mit konischen Reibflächen 2o,21 versehen, in. die ein mit
Doppelkonus versehener Kupplungskörper 22 eingreifen kann, wenn er aus seiner Mittellage
gehoben oder gesenkt wird. Dieser Kupplungskörper 22 ist mittels eines Querstiftes
23 mit der Schubstange 24 fest verbunden und folgt dessen Bewegung beim Heben oder
Senken. Andererseits nimmt der Querstift 23 das Rohr 13, das er in den Längsschlitzen
25 (vgl. auch Abb. 2) durchdringt, mit, wenn der Reibkörper 22 vom Zahnrad 14 oder
15 gedreht wird, und dreht damit das Kettenrad 12 und die Steuerwalze im
einen oder anderen Sinne. Das Heben öder Senken der Schubstange 24 erfolgt durch
die Relativbewegung der Kurbel 26 in der einen oder anderen Richtung gegenüber dem
Rad 12 und Rohr 13. Zu diesem Zweck ist das Rohr 13 beispielsweise mit Linksgewinde,
die Schubstange 24 mit Rechtsgewinde versehen. Wird die Kurbel in der einen Richtung,
z. B. links herum, um einen kleinen Winkel ausgelegt, so schraubt sie sich nach
unten. Dabei wird aber fernerhin. die Schubstange 24 aus der Kurbel herausgeschraubt,
d. h. die Schubstange wird um einen der Summe der Gewindesteigungen entsprechenden
Betrag gesenkt und bringt das Kupplungsglied 2z mit der unteren Reibfläche 21 bzw.
mit dem Kegelrad 15 in Eingriff. Beim Auslegen der Kurbel in der anderen Richtung
wird die Schubstange 24 gehoben und der Körper 22 mit dem oberen Zahnrad 14 in Eingriff
gebracht.
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Die Relativbewegung der Kurbel --6 gegenüber dem Kettenrad
12 ist durch Anschläge 27 begrenzt. Legt der Kranführer die Kurbel bis zu dem einen
Anschlag aus, so kuppelt er damit die Hülse 13 und das Kettenrad 12 so lange mit
dem Hilfsmotor 1g, als er die Kurbel gegen den Anschlag drückt. Dabei dreht sich
die Kurbel unter seiner Hand weiter, und solange er der Bewegung folgt, dreht sich
auch die Steuerwalze.
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In Abb. 1 ist das Umkehrgetriebe mit dem Motor verbunden. Es wäre
aber auch möglich, es mit der Welle 13 zu verbinden, die in der Abb. 1 gewählte
Anordnung gestaltet sich aber im Aufbau einfacher. Die Hilfssteuerung kann auch
direkt auf dem. Steuerapparat aufgebaut werden. Die Welle 13 wird dann mit der Welle
des Steuerapparates unmittelbar verbunden.
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Beim Drehen der Schaltwalze ist es nicht zulässig, sie in jeder beliebigen
Stellung durch Zurücklegen der Kurbel in die relative Mittellage anzuhalten. IZie
Kontakthämmer könnten dabei in Zwischenstellungen, stehen bleiben, durch die eine
Gefährdung der Anlage hervorgerufen werden kann. Es ist vielmehr erwünscht, daß
die Walze nur ganz bestimmte Winkelstellungen einnimmt. Ferner ist es vorteilhaft,.
wenn die Walze sich nicht mit gleichmäßiger Geschwindigkeit über die Kontakte hinbewegt,
in den einzelnen Stellungen dagegen längere Zeit verweilt. Eine Lösung dieser Aufgabe
liegt erfindungsgemäß in, der Anordnung eines Schaltradgetriebes oder Sprungwerkes
zwischen Hilfsmotor und Steuerapparatwelle, durch welche diese Welle sprungweise
uni bestimmte Schaltwi ekel verstellt wird.
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Die Abb. 2, 3 und 4 zeigen ein Beispiel einer solchen Einrichtung.
Für die schwerer herstellbaren Kegelräder des Umkehrgetriebes sind hierbei als weitere
Ausführungsform Stirnräder 14, 15 verwendet. Sie werden durch zwei
ineinandergreifende,
in, ihrer Längsrichtung gegeneinander versetzte Ritze137, 28 angetrieben, deren
eines vom Hilfsmotor z9 über Schnecke 17 und Schneckenrad 18 unter Vermittlung eines
Schaltradgetriebes in Drehung versetzt wird. Dieses Getriebe besteht aus einem Malteserrad
29, in das eine Sperrscheibe und ein Stift 30 auf dem Schneckenrad 18 eingreift.
Nach jeder Umdrehung des Schneckenrades wird das Malteserrad in bekannter Weise
um eine Teilung mitgenommen und in dieser Stellung gesperrt.
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Wird der Kupplungskörper 22 mittels des Querstiftes 23 am Bolzen 24
gehoben oder gesenkt und an die Reibflächen der Stirnräder 14, 15 angedrückt, so
wird er nicht in stetiger Drehung, sondern sprungweise angetrieben und dem entspricht
auch die Drehung der Steuerapparatewelle. An Stelle der beschriebenen Kupplung der
Reibflächen durch eine achsiale Bewegung des Kupplungskörpers 22 kann die Kupplung
auch durch eine radiale Bewegung von Kuppelarmen mit außenliegenden Reibflächen,
die in entsprechend ausgebildete Reibflächen der Kegel bzw. Stirnräder 14,
15 eingreifen, ausgeführt werden.
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Wenn es sich um eine Hilfssteuerung für mehrere, z. B. drei Motoren
handelt, wie dies bei Kranbetrieben vielfach der Fall ist, so kann eine wesentliche
Vereinfachung dadurch getroffen werden, daß man für alle Steuerungen einen gemeinsamen
Hilfsmotor anordnet. Zu diesem Zweck wird beispielsweise die Welle der Schnecken
17 durchgehend angeordnet, so daß sie die Ritzel aller Antriebe dauernd dreht, wodurch
die großen Räder der Umkehrgetriebe in gegenläufigem Sinn angetrieben werden. Die
verschiedenen Steuerapparate können dann nacheinander oder auch gleichzeitig bedient
werden.
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Erfindungsgemäß kann die beschriebene Hilfssteuerung mittels dauernd
laufenden Hilfsmotors auch zum Steuern aus der Ferne verwendet werden. Zu diesem
Zweck kann eine der bekannten Fernsteuerungen dienen. Irx Abb. 5 ist eine solche
schematisch angedeutet. Die Kurbel 26 ist hier als Anker zweier von dem Rad z2 getragenen
Magnete 31, 32 gedacht und wird von den linken oder rechten Magneten angezogen,
wenn der Hebel des Steuerschalters 33 nach links oder rechts ausgelegt und damit
der Stromkreis der Stromquelle über die Magnete geschlossen wird. Die Wirkung der
Bewegung der Kurbel 26 ist die gleiche wie bei Abb. z beschrieben. Durch Endausschalter
34, 35: wird für rechtzeitige Abschaltung der Magnete 31 und 32 in den Endlagen,
gesorgt. Da die Magnete sich mit der Kurbel und den Anschlägen 27 mitdrehen, so
müssen ihre Zuleitungen biegsam sein oder über Schleifringe angeschlossen werden.
Der Schaltradantrieb ist gemäß Abb. 2 mit dem Motorgetriebe verbunden, er könnte
aber ebensogut zwischen der Welle 13 und dem Kettenrad 12 angeordnet sein.