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Verfahren und Maschinen zum Polieren von Platinen, Abteilern und schlingenbildenden
Werkzeugen von Strickmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und
eine Maschine zum Polieren von Platinen, Abteilern und schlingenbildenden Werkzeugen
von Strickmaschinen (im nachfolgenden unter der gemeinsamen Bezeichnung Strickwerkzeuge
zusammengefaßt) und bezieht sich insbesondere auf das Polieren solcher Werkzeuge
dieser Art, die zum Eingriff mit Fadenschlingen und/oder Aufnahme von Fadenschlingen
während des Strickens mit Einschnitten oder/und Schlitzen versehen sind.
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Die Erfindung ist also für das Polieren jeder Art von Platinen und
insbesondere von Platinen zum Bilden von Schlingen und Abteilern verwendbar, wie
solche bei Wirk- und Strickmaschinen, insbesondere Cottonstühlen, gebraucht werden.
Soweit bekannt, sind Platinen bisher praktisch alle von Hand poliert worden. Dieses
Verfahren ist aber nicht nur langsam, mühevoll und teuer, sondern auch unvollkommen
insofern, als die erreichte Glätte selten, wenn überhaupt gleichförmi ist. Überdies
sind in einigen Fällen für diesen weck Polierlappen- oder Kissen versucht worden,
aber es ist für ein Kissen oder einen Lappen unmöglich, in ausreichendem Maße in
Platinenkehlen hi;;einzukommen. Wie durch mikroskopische Prüfun gezeigt worden ist,
wird bei dem üblichen Verfahren meistens der obere oder flache Teil des Mejallg
poliert, so daß die Kanten oder Ecken ungenüggnd erfaßt werden.
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Ein Zweck der Erfindung besteht darin, zi#;n
Polieren
der zum Erfassen oder/und Aufnehmen von Garn dienenden Teile von Strickwerkzeugen
der vorliegenden Art ein Verfahren zu schaffen, durch welches nicht nur eine gleichförmige
Glättung mit vollständig und gleichförmig polierten Ecken erreicht wird, sondern
durch welches auch die Kosten herabgesetzt werden und die Herstellungsgeschwindigkeit
erheblich erhöht wird. Für Splitteiler macht daher die Erfindung, soweit bekannt,
zum ersten Male die tatsächliche Herstellung eines vollständigen inneren Radius
zusammen mit Glätte möglich.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht in der Schaffung einer einfachen
und wirksamen Vorrichtung bzw. Maschine zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens.
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Das neue Verfahren besteht darin, die erwähnten Teile von Strickwerkzeugen
der vorliegenden Art mit einem Poliermittel zu spritzen.
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Das Poliermittel enthält Schleifteilchen, die in einem flüssigen Medium
in der Schwebe gehalten werden.
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Die Schleif- oder Scheuerteilchen können kieselhaltig oder sandsteinartig
sein, und zwar in irgendeinem geeigneten Grad, während das flüssige Medium gewünschtenfalls
eine Emulsion oder eine ölige Flüssigkeit sein kann, um ein Rosten der bespritzten
Teile zu verhindern.
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In jedem Falle wird die Poliersubstanz in hin und her, bewegtem Zustand
mit Druck durch eine enge Öffnung ausgestoßen und auf die zu polierenden Werkzeuge
geleitet. Das Ausstößen der Substanz durch die Öffnung erfolgt unter erheblichem
Druck, der zur Anpassung an verschiedenen Arten von Arbeit geändert werden kann,
so daß das die Reibteilchen tragende flüssige Medium zu einem dampfähnlichen Strahl
zerstäubt wird. Bei Anwendung des vorliegenden Verfahrens können verschiedene Strickwerkzeuge
gewünschtenfalls gleichzeitig poliert werden.
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Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens umfaßt im wesentlichen
eine Düse oder Spritzpistole, einen Behälter für das Poliermittel und eine Vorrichtung
zum Inbewegunghalten des Poliermittels und zum Ausstoßen desselben durch die Düse
oder Pistole in Gestalt eines dampfähnlichen Strahles.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist auf der Zeichnung eine
typische Platinenform für das Polieren durch das vorliegende Verfahren und eine
Ausführungsform einer Maschine oder einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht einer geleisteten Platine, wie sie in
einer Wirk- oder Strickmaschine verwendet wird; Fig. 2 ist eine Aufsicht auf die
Platine; Fig.3 veranschaulicht schematisch einen senkrechten Schnitt durch die Maschine
oder Vorrichtung, und Fig. 4 ist eine Aufsicht auf Fig. 3, wobei der Dekkel zum
größten Teil fortgelassen ist.
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Die in Fig. i und 2 gezeigte Platine zum Schlingenbilden oder Teilen,
wie sie bei einer Wirk-oder Strickmaschine, beispielsweise einem Cottonstuhl, verwendet
wird, besteht aus einem einzigen Mittelblatt i aus hartem Kohlenstoffstahl, der
am hinteren Ende durch zwei L-förmige Leisten 2 aus weicherem Stahl verstärkt ist,
die seitlich mit den beiden Seiten des Mittelblattes verbunden sind. An seinem vorderen
Ende besitzt das Blatt i eine klauenartige Falle 3, die die Schlinge bildet oder
teilt, und eine Spitze oder Nase 4. Bei einer solchen Platine bedarf der Teil 5,
der durch die Kante der Falle 3 und den oberen Rand der Nase 4 gebildet wird, einer
guten Politur. Für diesen besonderen Zweck ist das vorliegende Polierverfahren sehr
wirksam.
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Bei der in Fig.3 und 4 dargestellten Ausführungsform besteht die Vorrichtung
aus einer Kammer 6 aus Metallblech, die waagerecht in eine obere Kammer 7 und untere
Kammer 8 unterteilt ist. In der Vorderwand der oberen Kammer 7 ist ein Guckglas9
angeordnet. Auf der Innenseite dieser Vorderwand ist ein Bock io befestigt, in dem
ein rohrförmiger, mit einer Spritzdüse 12 versehener Teil i i befestigt ist. Je
nach den Erfordernissen kann die Düse, die nach innen und etwas nach unten gerichtet
ist, gegen eine oder mehrere Düsen ausgewechselt werden, die Öffnungen verschiedener
Größe haben. Die Vorrichtung zur Versorgung der Spritzdüse 12 mit Druckluft besteht
aus einem nicht gezeigten Verdichter und einer Leitung P, die mit der Maschine oder
der Vorrichtung bei 14 verbunden werden kann. Gewünschtenfalls kann in der Rohrleitung
P ein Ventil zur Veränderung des Luftdruckes eingebaut sein, obwohl dies nicht wesentlich
ist.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform besitzt der Behälter für das
Poliermittel S die Gestalt eines Trichters, der an der waagerechten Trennwand 16
sitzt und innerhalb der unteren Kammer 8 sich befindet. An den Boden des Trichters
15 schließt sich eine Leitung 17 an, in der eine Pumpe 18 geeigneter Art angeordnet
ist. Das Rohr 17 führt zu einem Abfluß und ist mit einem Abflußhahn i9 versehen.
Das Poliermittel gelangt von der Pumpe 18 durch eine nach oben führende Leitung
20 und einen Schlauch 2 1 zu dem rohrförmigen Teil i i, in den das Poliermittel
eingeführt wird, um durch die Druckluft in Gestalt eines dampfähnlichen Strahles
aus der Düse 12 herausgedrückt zu werden. Zwischen dem Trichter 15 und der
Leitung 20 ist eine Zweigleitung 22 angeordnet, die mit einem Absperrhahn 23 versehen
ist. Ein weiterer Absperrhahn 24 ist in der Leitung 20 oberhalb der Muffe 25 eingebaut.
Die bisher beschriebene Bauart und Anordnung ist derart, daß bei geschlossenem Abflußhahn
i9 und Absperrhahn 23 und bei offenem Absperrhahn 24 das Poliermittel S aus dem
Trichter 15 ständig durch die Leitung 20 und den Schlauch 2 i in den rohrförmigen
Teil i i gepumpt wird, aus dem das Poliermittel durch die verdichtete Luft aus der
Düse 12 herausgedrückt wird. Überflüssiges Poliermittel wird zurück in den Trichter
15 aufgenommen. Wenn das Polierverfahren unterbrochen wird und die Maschine oder
Vorrichtung leer läuft,
wird der Hahn 23 geöffnet und der Hahn 24
geschlossen, so daß das Poliermittel kurzgeschlossen und durch die Pumpe 18 nach
oben nur durch den unteren Teil der Leitung 2o, die Zweigleitung 22, den Trichter
15 nach unten durch die Pumpe und wieder nach oben durch die Leitung 2o zirkuliert
usw. Hierdurch wird das Poliermittel, das aus in einem flüssigen Medium schwebenden
Schleifmittel besteht, im Zustand der Bewegung gehalten.
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Die Maschine oder Vorrichtung besitzt eine bewegliche Fördervorrichtung
26, die dazu dient, auf ihr befindliche Platinen an dein an der Düse 12 austretenden
Dampfstrahl vorbeizuführen. Im vorliegenden Falle ist die Fördervorrichtung 26 in
Gestalt einer Scheibe oder eines Drehtisches ausgebildet. Die Scheibe ist auf einer
senkrechten Achse drehbar gelagert, die auf einem an der Kammer 6 befestigten Bock
27 angebracht ist. Die Scheibe 26 besitzt einen Kranz 28, in den ein Kranz von radialen
Nuten oder Schlitzen 28a eingeschnitten sind, die zum Aufnehmen und Halten eines
geeigneten Teiles des Mittelblattes i einer zu polierenden Platine dienen. Die Scheibe
26 ragt mit einem segmentförmigen Teil durch eine Öffnung der Kammer 6 nach außen.
Auf diesem äußeren Teil erfolgt bei Y das Abnehmen der polierten Platinen und das
Einsetzen der zu polierenden Platinen nacheinander in die Nuten oder Schlitze 28a.
Der dampfartige Strahl wird aus der Düse 12 an der Polierstelle X ausgestoßen, die
der Ladestelle Y diametral gegenüberliegt. Für die Zwecke der Veranschaulichung
sind nur -,wenige Platinen auf der drehbaren Scheibe 26 in Fig. 4 gezeigt. Wie ersichtlich
ist, befindet sich der größere Teil der Mittelblätter i der Platinen in den Nuten
oder Schlitzen 28a. Die wirksamen Teile a dieser Platinen ragen jedoch von dem inneren
Umfang des Kranzes 28 nach innen und werden dadurch der Wirkung des Strahles ausgesetzt.
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Die Scheibe 26 kann durch einen Elektromotor 29 rnit veränderlicher
Geschwindigkeit getrieben w-erderi, der so eingestellt wird, daß die Größtzahl von
Platinen in einer gegebenen Zeit wirksam poliert werden kann. Eine von dem Motor
29 angetriebene Rolle 3o kann iin Reibeingriff mit der Innenfläche eines unteren
Ringflansches der Scheibe 26 angeordnet sein, um die Scheibe zu drehen.
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Die Maschine oder Vorrichtung kann statt einer Förderscheibe auch
mit einer geraden endlosen Fördervorrichtung versehen sein. In jedem Fall kann der
Förderer entweder aus Gummi oder eünem anderen gegen die Wirkung des Poliermittels
widerstandsfähigen Stoff bestehen oder mit einem solchen Stoff überzo,-en sein.
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Bei der dargestellten Ausführungsform befindet sich die Düse 12 in
einer festen Stellung, in welcher sie so angeordnet eist, daß sie den Strahl genau
auf die Platinen richtet, die nacheinander an ihr vorbeibewegt werden. Die Düse
kann jedoch auch beweglich und nach dem Willen des Arbeiters verstellbar seit).
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Gewünschtenfalls kann die Maschine oder Vorrichtung Halter oder ähnliche
Einrichtungen für Blöcke von zu polierenden Strickwerkzeugen besitzen in der Weise,
da.ß die Werkzeuge nebeneinander mit dazwischen befindlichen Trennstücken gehalten
werden.
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Der Abstand der Düse oder Pistole von den der polierenden Wirkung
des Dampfstrahles unterworfenen Strickwerkzeugen kann erfahrungsgemäß bestimmt werden,
obwohl dieser Abstand für gewöhnlich 2,5 bis etwa 15 cm betragen wird.
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Die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt einen hohen-
Grad von gleichförmiger Glätte.