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Straßendecke Der Hauptübelstand vieler Straßen besteht darin, daß
(las Wasser auf ihnen unvollkommen abläuft, und dadurch die Straße für den Verkehr
zeitweilig gefährlich wird. Dieser Übelstand soll bei der vorliegenden Erfindung
dadurch vermieden werden, (laß in der Straßendecke in der Querrichtung Rillen angeordnet
sind, die parallel zueinander in gewissen Abständen hintereinanderliegen und nach
der einen oder anderen Seite der Straße, gegebenenfalls auch in der Mitte, zu einem
Ablaufkanal führen, der das Wasser aufnimmt und dem allgemeinen Kanalnetz der Stadt
zuführt. Die Rillen werden zweckmäßig nach dem Ablaufende zu tiefer oder auch breiter
gemacht; auch können sie gleichzeitig tiefer und breiter nach dem Ab-
laufende
zu ausgeführt werden. Dabei besteht die Möglichkeit, die Straßendecke vollkommen
waagerecht zu verlegen und dadurch auch für den Verkehr wesentlich sicherer zu machen.
Die Anordnung der Rillen hat außerdem den Vorteil, daß für die Pferde ein fester
Halt in den Rillen gegeben ist, und auch bei Kraftwagen mit Gummirädern die Bereifung
sich leicht in die Rillen eindrückt, und dadurch der Bremsweg wesentlich kürzer
wird.
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Zweckmäßig wird die Straßendecke aus einzelnen Platten hergestellt,
in denen die Rillen unmittelbar angebracht sind. Die einzelnen Platten werden miteinander
verbunden, zweckmäßig durch Nut und Feder und dadurch stabilisiert, wobei die Fuge
dann noch mit Teer o. dgl. ausgegossen werden kann. Es können auch noch Asbeststreifen
mit flüssigem Teer dazwischengelegt werden. Das zugehörige Fundament wird in üblicher
Weise aus Setzsteinen, Schotter, Kiesbeton mit Zementfeinstrich hergestellt, worauf
unmittelbar die Platten gelegt und in den Feinzement eingebettet werden.
In
den Zeichnungen sind vier Ausführungsformen dargestellt.
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Bei der Ausführungsform nach Bild I ist die einzelne Platte mit einer
Anzahl Querrillen, im vorliegenden Fall deren fünf, versehen, die mit a bezeichnet
sind. Die beiden äußersten Rillen sind nur zur Hälfte ausgeführt, und die danebenliegende
Platte vervollständigt dann die betreffende Rille. Die Platte hat dann an der Längsseite
einen federbildenden Vorsprung b, der dreieckförmigen Querschnitt hat, und an der
anderen Seite ist eine entsprechende Nut. Auf diese Weise liegen die versetzt miteinander
verbundenen Platten fest, und eine Verlagerung ist nach oben unmöglich gemacht.
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Handelt es sich um die Bedeckung von Geh- und Radwegen, so kann man
die Platten leicht schräg legen und dann die Rillen in ihrer ganzen Ausdehnung gleich
breit und gleich tief machen.
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Bei der Ausführungsform nach Bild Il dient die Platte für den Fahrstraßenbelag,
und die einzelnen Rillen a sind nach dem einen Ende zu verbreitert, gegebenenfalls
auch einprozentig vertieft. Es kann dann der ganze Belag vollkommen waagerecht oder
mit i % Gefäll dachförmig zwecks Steigerung der Wasserschwemmkraft auf 2% in der
Straße verlegt werden. Eine i o/oige Neigung ist für die Fahrzeuge ohne nachteilige
Wirkung. Atich hier wieder geschieht die Verbindung mit den danebenliegenden Platten
durch Nut und Feder b. Der zugehörige Sammelkanal läuft in der Straßenrichtung bei
gewöhnlichen Straßen in der Mitte, bei Straßen, in denen in der Mitte Schienen liegen,
an den beiden äußeren Straßenseiten.
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Um ein Aufreißen dieser festen Straßen bei Rohr- oder Kabelverlegungen
bzw. Reparaturen zu verhindern, werden diese Leitungen in zugängliche Tunnels unter
den Gehwegen montiert, und unter Umständen können auch noch Abzweigungen von Dampfheizungen
der anliegenden Gebäude eingelegt werden, die den Gehweg erwärmen, um die Bildung
einer Glatteis- bzw. Schneedeckenschicht zu verhindern.
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Bei der Ausführungsform nach Bild III sind die Rillen c gleichmäßig.
In kurzen Abständen befinden sich in den Rillen kleine Löcher d, die trichterförmig
in ein Ablaufrohr e münden. Die Mündung der jeweils anstoßenden Ablaufrohre liegt
in der Höhe des Auslaufes der vorhergehenden Platte. Auch hier ist wieder die Verbindung
durch Nut und Feder f vorgesehen.
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Die Ausführung nach Bild IV zeigt im Grundriß 4 aneinandergelegte
Platten und ist in erster Linie für Renn- und Rollbahnen auf Flugplätzen gedacht.
Hier werden die Rillen durch Schlitze g gebildet, die sich bis zu dem eigentlichen
Ablaufrohr h erstrecken, das an jeder Platte als Halbrohr geformt ist, und beim
Verlegen ein Ganzes entsteht, das mit Teerguß in der Sohle abgedichtet wird. Der
Kopf der einzelnen Platten ist leicht gewölbt und etwas schmaler als der untere
Teil, wodurch der Schlitz entsteht, wie aus den Schnittbildern ersichtlich ist.
Nut und Feder dienen auch hier zur Stabilisierung der Platten.
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Der Ablauf in das Kanalnetz erfolgt in der in den Bildern V A, V B
und VC angegebenen Weise. Bild V A zeigt den einzelnen Teil des niveaugleichere
Ablaufrostes; i sind die oberen und k die seitlichen senkrechten Einfließöffnungen,
l ist der Schlickfang.
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In dem Bild V B ist der Querschnitt durch den seitlichen Teil einer
Straße dargestellt, und zwar zeigt der rechte Teil den Radweg, der etwas schräg
verlegt ist, während der linke Teil die Fahrstraße darstellt, die vollständig waagerecht
liegt oder mit i Niger Neigung fundamentiert ist. Der Abfluß des Wassers auf dem
Radweg erfolgt durch die Rillen i, die in den mit einem Rost m abgedeckten Längskanal
münden. Das Wasser aus den Rillen fließt den Rost hindurch in den Kanal ia und durch
die Fallrohre o in das Rohrnetz p. Die Rillen der Fahrstraße auf der linken Seite
des Bildes V B sind mit I bezeichnet und münden durch die sich kreuzenden Öffnungen
r und k in den Längskanal n.
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Bild V C zeigt die Oberkanalisation, die in Verbindung mit den Rillenplatten
ein rasches Verschwinden auch der größten lZegenmassen, ohne die Verkehrswege zu
überfluten, ermöglicht. T ist der Mutterboden.