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Entwässerungssystem für Brückentragwerke
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Die Erfindung betrifft ein Entwässerungssystem für Brückentragwerke
mit einer quergeneigten Fahrbahnplatte, wobei sich sammelndes Wasser über Abflußleitungen
abgeführt wird.
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Im Brückenbau ist es allgemein üblich entlang dem äußeren Rand der
Fahrbahnplatte auf beiden Seiten Gesimse oder Randstreifen vorzusehen, wobei durch
ein Gegengefälle dafür gesorgt wird, daß sich Regenwasser und Schmelzwasser auf
einer Seite im Bordsteinbereich ansammeln. Zur Entwässerung sind in der Fahrbahnplatte
vor dem Bordstein in gegebenen Abständen Ablauföffnungen vorgesehen, über welche
Regenwasser bzw. Schmelzwasser in eine unterhalb der Fahrbahnplatte verlaufende
Abflußleitung eingeleitet wird. Bei starkem und ergiebigen Regengüssen reicht der
Querschnitt der Ablaufleitungen nicht aus, um das sich sammelnde Wasser sofort abzuführen.
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Infolge des geringen Gefälles entstehen daher Wasseransammlungen entlang
dem Bordstein, die die Ursache für das Aquaplaning von Kraftfahrzeugen sein können,
da diese Wasseransammlungen selbst lange nach einem Regenguß noch vorhanden sein
können und für den Verkehrs teilnehmer überraschend auftreten. Ein weiter er Nachteil
der Gesimse oder Randstreifen mit Gegengefälle besteht darin, daß sich bei Schneefall
oder Frost die Ablauföffnungen verschließen und nach dem Salzen der Fahrbahn sich
Salzseen entlang dem Bordstein bilden. Es hat sich gezeigt, daß diese Salzseen nicht
nur für den Verkehrsteilnehmer gefährlich sind, sondern auch die Straßenoberfläche
und den Bordstein angreifen, so daß nach verhältnismäßig kurzer Lebensdauer bereits
Zerstörungen auftreten, die ein Auswechseln bzw. Ausbessern der beschädigten Teile
erforderlich machen. Den verheerenden Einfluß dieser Salzseen auf das Material der
Brücke erkennt man insbesondere an der Tatsache, daß bei schräggeneigten Fahrbahnplatten
die Randstreifen bzw. Gesimse längs der Bordkante und die Fahrbahnplatte in diesem
Bereich bereits nach kurzer ZeitdauerBeschädigungen aufweis,en, wogegen auf der
anderen Seite die höher gelegene Bordsteinkante und der dazugehörige Fahrbahnbereich
völlig frei von Beschädigungen sind.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Entwässerungssystem
für Brückentragwerke zu schaffen, bei dem Wasser aufgrund von Quergefälle über die
gesamte Fahrbahnoberfläche einerseits abfließen kann und andererseits Wasseransammlungen
auch bei stark ergiebigen Regengüssen bzw. beim Auftreten von großen Schmelzwassermengen
vermieden werden kijnien. Dieses Entwäs s erungssystem soll eine Längs entwässerung
von Brückentragwerken auch bei großen Wassermengen sicherstellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für ein Brückentragwerk mit einer
quergeneigten Fahrbahnplatte, bei der sich sammelndes Wasser über Abflußleitungen
abgeführt wird, dadurch gelöst, daß die Fahrbahnoberfläche in ihrer ganzen Breite
bis zur Außenkante eben ausgebildet ist, daß an der tiefer liegenden Seite längs
der Außenkante eine Rinne verläuft, deren Ablaufleitungen vor zugsw eis e jeweils
zur Stütze geführt sind> und daß längs der Außenseite der Rinne eine Auß enblende
verläuft.
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Bei einem derartigen, gemäß der Erfindung ausgestalteten Entwässerungssystem
können selbst große Wassermengen ungehindert über die Außenkante der Fahrbahnplatte
in die Rinne abfließen und in Längsrichtung abgeleitet werden. Dadurch wird in vorteilhafter
Weise vermieden, daß sich gefährliche Wasseransammlungen bilden, die die Ursache
des Aquaplaning sein können.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Außenblende im wesentlichen mit konstanter Breite längs der Rinne verläuft und
mit einer Tropfkante versehen ist. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, daß einerseits
der optische Eindruck über die gesamte Länge des Brückentragwerks gleich bleibt
und andererseits durch die Tropfkante das Abfließen von Wasser über die Unterseite
der Fahrbahnplatte vermieden wird.
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Zur sicheren Befestigung ist ferner vorgesehen, daß die Rinne mit
einem längsverlaufenden Rand unter den Fahrbahnbelag greift.
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Zur Befestigung der Rinne kann vorgesehen sein, daß die Rinne mit
einem längsverlaufenden Anschlag für den Fahrbahnbelag an der Fahr-
bahnplatte
befestigt ist.
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Es ist jedoch auch vorgesehen, daß ein gegebenenfalls als Schrammbord
dienender sowie zur Straßenseite hin mit Abfluß öffnungen versehener Tunnelkanal
längs der Außenkante der Fahrbahnoberfläche verläuft und daß der Tunnelkanal mit
Auslauföffnungen zur Rinne versehen ist. Durch einen derartigen Tunnelkanal wird
ein Laufsteg über der Rinne geschaffen, über den selbst große Wassermengen einwandfrei
abgeführt werden können.
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Dieser Tunnelkanal kann aus Blech bestehen und über die Rinne greifend
in die Außenblende übergehen. Es ist jedoch auch vorgesehen, daß der T unnelkanal
bei einer Doppelbrücke über die Rinne und den Spalt zwischen den beiden nebeneinander
verlaufenden Fahrbahnplatten greift. Damit wird einerseits der Spalt zwischen den
beiden Fahrbahnplatten einer Dopp elbrücke verschlossen und andererseits durch die
Abdeckung der Rinne dafür Sorge getragen, daß diese gegen Verschmutzung abgedeckt
ist, was von besonderem Vorteil für Brückentragwerke ist, bei denen eine Verschmutzung
durch Laub auftreten kann, Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Aus führungs beispielen in Verbindung
mit den Ansprüchen un d der Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch eine
Entwässerungsrinne gemäß der Erfindung für eine Fahrbahnplatte; Fig. 2 eine weitere
Ausführungsform der Erfindung mit einem T unnelkanal;
Fig, 3 eine
weitere Ausführungsform einer Entw äss erungsrinne mit einem Tunnelkanal für eine
Doppelbrücke; Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Fig. 3; Fig. 5 eine
weitere Ausführungsform für die Anbringung der Rinne des Entwässerungs systems gemäß
der Erfindung in Verbindung mit einem Brückengeländer; Fig. 6 einen Schnitt längs
der Linie Vl-VI.
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In Fig. 1 ist ein Randstreifen einer Fahrbahnplatte 10 im Schnitt
dargestellt, an welcher das Entwässerungssystem gemäß der Frfindung angebracht ist.
Dieses Entwässerungssystem besteht aus einer Rinne 11, die mit einem längsverlaufenden
Blechrand 12 unter den Fahrbahnbelag 14 greift. Die Rinne 11 erstreckt sich längs
der seitlichen Stirnkante der Fahrbahnplatte 10, wobei ein Gefälle von mindestens
etwa 1% für eine ausreichende Längsentwässerung eingehalten wird. Längs der Außenseite
der Rinne 11 erstreckt sich eine Außenblende 15, die einerseits zur Versteifung
der Rinne dient und andererseits mit einer Tropfkante versehen ist, die nach unten
über die Rinne hinaus ragt. Diese Außenblende hat zur Verbesserung des optischen
Eindrucks vorzugsweise eine gleichbleibende Breite. Im Bereich der längsverlaufenden
Oberkante der Fahrbahnplatte ist auf dem Blechrand 13 ein Anschlag 16 befestigt,
der zur seitlichen Begrenzung des Fahrbahnbelags 14 dient. Über die gesamte Oberfläche
der Fahrbahnplatte des Blechrandes 12 und des einen Schenkels des L-förmigen Anschlags
1 6 ist in herkömmlicher Weise eine
Dichtungsbahn 17 verlegt. Der
Anschlag 16 ist ferner mit Dampfdruckentspannungsröhrchen in herkömmlicherweis e
versehen, die in dc Zeichnung nicht dargestellt sind. Diese Dampfdruckents)annungsröhrchen
verlaufen durch den Anschlag in einem Bereich ol)erhalb der Dichtungsbahn 17.
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All der Rinne 11 sind vorzugsweise im Stützenabstand Ablaufleitungen
20 vorgesehen, die zwischen den einander gegenüberliegenden Stirnseiten der Längsträger
oder bei Durcblaufträgern durch den Steg zul Stütze und von dort aus nach unten
geführt werden.
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Bei einem derartigen Allfi,au des Entwässerungssystems werden keinerlei
Durchbrüche dei F3 der Fahrbamplatte benötigt, wodurch Angriffstellen für Beschädigungen
vermieden werden. Es ist allgemeine Erfahrung, daß insbesondere Salzwasserschäden
immer im Bereich von Durchbrüchen in der lahrbahnplatte und von Bord-Konten gehäuft
eintreten. Mit den Maßnahmen der Erfindung, die eine ebene Fahrhahnoberfläche einschließlich
des Fahrbahnbelags lJis zur Außenkante vorsieht und ferner keinerlei Durchbrüche
für die Entwässerung benötigt, lassen sich die durch Salzwassereinwirkung bekannten
Fahrbahnschäden vermeiden. Auch die Ableitung des Wassers durch Ablaufleitungen
20 kann im wesentlichen ohne Durchbrüche im Brückentragwerk erfolgen, da die Ablaufleitungen
zwischen einander gegenüberliegenden Stirnseiten von auf den Stützen abgelegten
Längsträgern hindurchgeführt werden können.
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Da die Fahrbahnplatte im Interesse einer einwandfreien Entwässerung
eine Querneigung hat, fließ das anfallende Wasser in der gesamten Länge der Fahrbahnplatte
über den Rand des Anschlags 1< umnittelbar in die Rinne 17, so daß auch große
Wassermengen bei
starken ergiehigen R egengüss en einwandfrei und
rasch abgeführt werden können. Dadurch werden stehenbleibende Wassermassen, die
ein Aquaplaning auslösen können, vermieden und andererseits dafür Sorge getragen,
daß auch durch Salzstreuung im Winter aus -gelöste Salzwasseransammlungen vermieden
werden, da das salzhaltige Schmelzwasser ebenfalls über den äußeren Rand des Fahrbahnbelags
zur Rinne 13 abfließt.
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Zur Herstellung des Entwässerungs systems werden vorzugsweise meiftrostejide
Stahlmaterialien verwendet, die auch unempfindlich gegen das Salzwasser sind.
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In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt,
bei der ein Tunnelkanal 21 längs der Außenkante der Fahrbahnoberfläche verläuft,
der zur Straßenseite hin mit Ablauföffnungen 24 versehen ist. Diese Ablauföffnungen
werden nachfolgend noch näher erläutert. Der Tunnelkanal 21 kann einstückig mit
der Außenblende 15 ausgebildet sein, und ist auf der Außenseite mit der Rinne fest
verbunden. Rlit Hilfe dieses Tunnelkanals 21 wird die Rinne 11 einerseits abgedeckt
und andererseits gegen grobe Verschmutzung geschützt. Ferner gewährleistet dieser
T unnelkanal bei Schneefall einen schneefreien Bereich, so daß das durch die Ablauföffnungen
24 zufließende Schmelzwasser ungehindert abfließen kann. Der Tunnelkanal wird zweckmäßiger
Weise derartig befestigt, daß er bei Beschädigung bzw. für Wartungsarbeiten leicht
entfernbar ist.
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Zur Befestigung der Rinne an der Stirnseite der Fahrbahnplatte wird
bei dieser Ausführungsform auch der Anschlag 22 benutzt, der sich als flaches Band
in Längsrichtung erstreckt und in die Rinne eingreift.
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Dieser Anschlag wird mit der Rinne zusammen gegen die Stirnseite
der
Fallrbahnplatte verschraubt.
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In Fig. 3 ist eine Ausführungsform des Entwässerungssystems gemäß
der Erfindung für eine Doppelbrücke dargestellt, bei der aufgrund der Qu erneigung
die einander gegenüberliegenden Stirnseiten der lvahrbahnplatte unterschiedlich
hoch liegen. Bei dieser Aus führungs -form wird der Tunnelkanal 26 an der Stirnseite
der benachbarten höher gelegenen Fahrbahnplatte befestigt und deckt damit nicht
nur die Rinne sondern auch den Spalt zwischen den beiden Fahrbahnplatten ab. Im
übrigen ist die Rinne in der bereits erwähnten Weise an der Stirnseite der Fahrbahnplatte
10 befestigt, wobei möglicherweise auch auf die als Versteifung wirkende Außenblende
1 5 verzichtet werden kann, wenn für eine ausreichende Steifigkeit der Rinne gesorgt
ist.
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Der Tunnelkanal hat ebenfalls zur Straßenseite hin eine Vielzahl von
Ablauföffnungen 24, die in Fig. 4 in der Ansicht dargestellt sind.
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Durch das Vorsehen einer Vielzahl eng beieinanderliegender und verhältnismäßig
großflächiger Ablauföffnungen wird ein rasches Abfließen auch großer Wassermassen
gewährleistet.
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In Fig. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
bei der ein Geländer 27 an -der Stirnseite der Fahrbahnplatte 10 zusammen mit dem
Entwässerungssystem angebracht ist.
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EXei dieser Ausführungsform ergibt sich als besonderer Vorteil, daß
die Oberfläche der Fahrbahnplatte auch durch das Anbringen von Geländer stützen
nicht in ihrer Homogenität beeinträchtigt wird. Die Geländerstützen 27 sind in Ausnehmungen
an der Stirnseite der Fahrbahnplatte 10 eingesetzt und schließen bündig mit der
Außenoberfläche der Stirnseite ab. Entsprechend sind in dem Blechrand 12
der
Rinne 11 Durchbrüche vorgesehen, durch welche die Geländerstützen verlaufen. Die
Rinne ist mit dem Anschlag 22 gegen die Stirnseite der Fahrbahnplatte verschraubt,
wobei selbstverständlich auch eine zusätzliche Verschraubung des Blechrandes 12
auf der Oberfläche der Fahrbahnplatte vorgesehen sein kann Der Fahrbahn belag 14
erstreckt sich bis zum Anschlag 22 und umschließt die Geländerstütze 27, so daß
ein einwandfreier dichter Abschluß gewährleistet ist. Auch bei dieser Ausführungsform
ist eine einwandfreie Entwässerung der quergeneigten Fahrbahnplatte auch bei starken
ergiebigen Regengüssen kurzfristig gewährleistet.
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Obwohl in der Darstellung nicht gezeigt, kann auch bei diesem Aufbau
des Entwässerungssystems ein Tunnelkanal vorgesehen sein Selbstverständlich braucht
der Tunnelkanal nicht aus rostfreiem Blech hergestellt zu sein, vielmehr können
auch andere für die Ausbildung eines derartigen Entwäs serungskanals geeignete Ma
-terialien verwendet werden