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Verfahren zur Gewinnung von Nickel Die Erfindung betrifft die Gewinnung
von Nickel und anderen Metallen aus nickelhaltigen Erzen, Konzentraten oder Steinen
durch Auslaugen des feinen Gutes unter ständiger Bewegung mit einer Ammoniaklösung
in Gegenwart von Sauerstoff.
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Das Auslaugen von oxydischen nickelhaltigen Erzen und Konzentraten
mit einer ammoniakalisc'hen Ammoniumcarbonatlösung ist bekannt, beispielsweise aus
den amerikanischen Patentschriften 1 346 17, 5 , 2 29o 3 i 3, 2400114, 2400
115, 2 400 098, 2 400 46 1.
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Diese Verfahren haben den Nachteil, daß das Ausgangserz oder Konzentrat
in oxydischer Form vorliegen muß. Sulfidisdies Gut muß geröstet und reduziert werden,
bevor es gelaugt werden kann.
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Nach der Erfindung wird nickelhaltiges sulfidisclies Gut tinniibtell>ar
mit einer ammoniakalischen Lösung, die im wesentlichen frei von Ammoniumcarbonat
ist, gelaugt. Das neue Verfahren ermöglicht die Abscheidung eines von Verunreinigungen
freien Nickels und die getrennte Gewinnung -der anderen in den Ausgangsstoffen enthaltenen
Metalle, z. B. Kupfer ti@nd) Kobalt.
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Der Prozeß umfaßt im allgemeinen folgende Stufen: i. Zerkleinern des
sulfidischen Gutes in ammoniakalischer Lauge in Gegenwart von Sauerstoff zwecks
Bildung eines Breies. 2. Auslaugung des Breies mit einer stark ammoniakafi@sche-n
Lösung, welche im wesentlichen frei von Ammoncarbonat ist. 3. Abfiltrieren der ausgelaugten
Feststoffe. 4. Getrennte Gewinnung des Nickels und der mit ihm in Lösung gegangenen
Metalle.
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Die Erfindung wird im folgenden näher erläutert. Das Ausgangsgut liegt
im allgemeinen vor
als sulfidisches Nickelerz mit ungefähr 2% Nickel,
als Nickelkonzentrat mit 6 bis 7% Nickel oder als Nickelstein. Nickelerz oder -stein
werden zunächst vorzerkleinert, um dann fein gemahlen zu werden. Konzentrate aus
Flotationskonzentraten mit einer Korngröße von 8o% unter Zoo Maschen bis 70010 unter
325 Maschen (englische Maße) brauchen nicht zerkleinert zu werden. Das Feinzerkleinern
kann in einer Achatmühle oder einer anderen Feinmühle durchgeführt wenden. Größere
Mahlfeinheit bedingt eine Beschleunigung des Auslaugens und Vergrößerung des Nickelausbringens.
Es besteht natürlich ein wirtschaftliches Gleichgewicht zwischen dieser Kostenersparnis
und den Zerkleinerungskosten. Nach diesseitiger Feststellung werden die zufriedenstellenden
Auslaugeresultate durch Mahlen des Materials bis auf die Feinheit des 325-Maschen-Standard-Tylersiebs
erhalten.
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Die beim Mahlen benutzte stark ammoniakalische Lösung soll ungefähr
2o% NH3 enthalten. Der Sauerstoff kann in Form von Luft oder von an Sauerstoff angereicherter
Luft eingeführt werden. Der aus der Mahlmühle geförderte Brei enthält ungefähr 8o%
Feststoffe.
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Die Laugung kann nacheinander an einer einzelnen Charge und. bei Atomsphärendruck
oder schneller und wirksamer unter Druck und in aufeinanderfolgenden, unter Gegenstromführung
von Gut und Lauge arbeitenden Stufen durchgeführt werden, wobei das im wesentlichen
von Ammoniumcarbonat freie Ammoniak in die Endstufe ein und. die ausgelaugte Breimasse
aus dieser entfernt, dagegen die frische Breicharge in die i. Stufe ein und die
gesättigte Laugelösung aus dieser abgeführt werden. Falls erforderlich, kann man
natürlich in eine beliebige Stufe der Laugungsoperation zusätzliches Ammoniak einführen,
um eine gleichbleibende Ammoniakkonzentration, vorzüglich in der ersten Stufe, sicherzustellen.
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Es wurde festgestellt, daß sich ein Extrakt von 8o bis go% Nickel
aus dem Brei auch schon dürch Laugung des Breies mit einer Ammoniak-Ammo= niumcarbonatlösung
durchführen läßt; aber bei Verwendung einer solchen Lösung liegt der höchst erzielbare
Nickelgehalt derselben bei ungefähr 16g im Liter. Nach diesseitiger Feststellung
wird dagegen durch Laugung des vermahlenen Breies mit einer starken Ammoniaklösung,
welche im wes,--in.tlichen frei von Ammoniumcarbonat ist, eine Laugelösung mit einem
Gehalt von 70 bis 75 g Nickel im Liter bei einer Ausbeute von ungefähr go%
und höher erhalten.,' Der Brei und das konzentrierte Ammoniak werden vorteilhaft
in einen Druckkessel, z. B. in einen Pachucatank zwecks Bildung eines Breies, der
ein vorher bestimmtes Verhältnis von Flüssigkeit zu fester Substanz, z. B. von der
Größenordnung von ungefähr 1:2 bis 3:1 aufweist, gefüllt, wobei der frische Brei
in .den ersten Pachucalaugungstank und das frische Ammoniak in den Endtank der Serie
aufgegeben wird. Die Tanks bzw. ihr Inhalt werden durch Einführung eines Stromes
vori Luft, an Sauerstoff angereicherter Luft oder allein von Sauerstoff unter einem
Druck von ?,1 kg/ein'= in LL-vvegung gehalten. Die Laugelösung einer jeden Laugungsstufe
wird vorteilhaft filtriert, bevor man sie in die nächste Stufe fließen läßt, um
das vorher als günstig :ermittelte Verhältnis von Flüssigkeit zu fester Substanz
verhältnismäßig konstant zu halten.
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Während der Laugungsoperation wird Wärme erzeugt, welche die Temperatur
der Laugelösung steigert, z. B. von ungefähr 27° C bis auf ungefähr 65 bis 82° C.
Mit der Löslichkeit des Nickelammoniumsalzes mit Steigerung der Temperatur wächst
auch das Lösungsvermögen der Flüssigkeit.
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Während des Ablaufs der Laugungsoperation wird die Hauptmenge des
Nickels, Kupfers, Kobalts und Schwefels aus dem Brei extrahiert lind geht in Lösung.
Etwas Schwefel, der in elementarer Form anfällt, wird aus (lern Endbrei abfiltriert
und kann als solcher z. B. durch Flotation gewonnen werden. Ein großer Anteil des
Schwefels geht offenbar möglicherweise in Kombination mit Ammoniak als Sulfat oder
Thiosulfat in Lösung über. Unter dem Einfluß des Sauerstoffs. der unter Druck in
den Laugungstank eingelassen wird, wandelt sich das Eisen schnell in Eisenhydroxyd
(Fe OH,) um, welches in der Laugenlösung unlöslich ist und einen flockenartigen
Niederschlag bildet, der leicht durch Filtration entfernt werden kann.
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Die Breimassen, welche aus dem letzten Tank der Serie entleert werden,
werden gefiltert, gewaschen und der feste Rückstand abgelassen; das Filtrat und
die Waschlösung läßt man dagegen vorteilhaft in den Laugungsprozeß zurückgehen.
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Die gesättigte Laugelösung der ersten Laugungsstufe, welche das Nickel,
Kupfer und Kobalt bei einer Temperatur von ungefähr 85` C in Lösung enthält, wird
filtriert und die festen Bestandteile, welche in diese Läugenstufe zurückgeführt
werden, abgetrennt. Das Filtrat wird bis auf Siedetemperatur erhitzt und vorteilhaft
leicht gekocht, indem man es unter wenig reduzierten Druck setzt, um den überschüssigen
Ammoniak wiederzugewinnen, den man in die Laugenstufe zurückgehen läßt. N-fan kann
aber auch den Brei, so wie er aus dem ersten Pachucatank entleert ist, ohne Filtrierung
kochen. Infolge des vorangegangenen Mahlungs-und Waschungsprozesses kann man nach
diesseitiger Feststellung eine Laugelösung erhalten. welche im wesentlichen frei
von Eisen ist und in Lösung ungefähr 70 bis 95 g N idkel im Liter eilthält,
und außerdem auch die Hauptmenge des Kupfers und Kobalts, welches zusammen mit dem
Nickel in dem für diese Mahlstufe bestimmten Rohmaterial vorhanden war.
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Das aus der Laugelösung abgetrennte Nickel, Kupfer und Kobalt kann
nach einer beliebigen Methode gewonnen. werden, welche mit Rücksicht auf den Leistungsgrad
der Metallge-,vitinung das Kapital und die aufgewandten Betriebskosten g°-währt
wird. So kann z. B. (las Nickel und die damit in der Laugelösung vereinigten Metalle
1)e<luem und wirtschaftlich durch Fällung und VViederge,#vinnung des Nickels
als Nickelammonsulfat und anschließender Behandlung der Lösung zwecks getrennter
Gewinnung
des \ickels uiid des Kobalts mittels der hier im nachfolgenden iin einzelnen beschriebenen
Methode getrennt gewonnen werden .Xlaii gibt zu dem Filtrat so viel Schwefelsäure
hinzu, <(aß die WasserstoffionenIkonzentration auf ungefähr PH-6,oo reduziert
wird und führt hierdurch das Nickel in der Lösung in einen unlöslichen :N'ickelsulfatniederschlag
über, welcher aus der Lösung durch Filtration abgetrennt werden kann.
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Vorteilhaft wird; die Konzentration der Schwefelsäure und die Menge,
in welcher sie zugegeben wird, so bemessen, daß die Temperatur der Lösung nicht
so hoch ansteigt, .daß das Thiosulfat in der L<isung vorzeitig zersetzt wird.
Besonders zufriedenstellende Fällungsresultate werden dadurch erhalten, daß man
eine solche Menge einer Schw-efelsäurelösung i : i unter ständigem Rühren hinzugibt,
wobei man die Temperatur der Lösung auf unter ungefähr 66° C hält, bis schließlich
das PH der Lösung von ungefähr 8,oo auf 6,oo gesunken ist. Die Reaktion zwischen
der Schwefelsäure und der Lösung bis zur Neutralisation dies Ammoniaks geht offenbar
in zwei Stufen vor sich. In der ersten Stufe wird das freie Ammoniak in Ammonsulfat
und in der zweiten Stufe bei ungefähr pn-6,8 <las Ammonsulfat in Ammoniumbisulfat
übergeführt. Während dieserzweitenReaktionzwischen ungefähr pn 6,8 Und PH 6,o fällt
das N ickelammonsulfat aus.
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Der Nickelammonsulfatniederschlag wird von der Lösung durch Filtration
getrennt und vorteilhaft mit angesäuerter Ammonsulfatlösung gewaschen, um noch etwa
vorhandenes Kupfer zu entfernen. Die Waschflüssigkeit kann man zwecks Wiedergewinnung
des Kupfers in das Filtrat des Fällungsvorganges zurückgeben.
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Der Niekelammonsulfatniederschlag" der im wesentlichen frei von 1"erunreinigungen
ist, wird stufenweise erhitzt, zuerst auf eine Temperatur von etwa 32o° C zwecks
Austreibung von Wasser und :Xmmoniak, dann auf ungefähr 6oo° C und schließlich auf
ungefähr goo° C, um das Nickelsulfat und :lmmonsulfat zu zersetzen und das :\minoniak,
Schwefeldioxvd und Scliw-efeltrioxvd auszutreiben, wobei als Endprodukt ein im wesentlichen
von V.:runreiaiigungen freies 1Vic'keloxyd entsteht.
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Das Filtrat der \ ickc lainmonsulfatiiiedersciilagstufe enthält die
Hauptmenge des Kupfers und
Kolyals %. lcl@ ursprünglich im Ausgangsmate- |
rial.rv i st'ein'[`i'ch als Sulfat oder Thiosulfat oder |
als :1mm<miumkomplexsalzt e@Das |
Kupfer kann aus diesem Filtrat durch Erhitzen der bewegten Lösung auf ungefähr 75
bis f:7° C allgetrennt werden, wobei das Kupfer als 1,oagtili°rtes Kupfersulfid
(CuS) in einer leicht abtrennbaren Form ausfällt.
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Das heiße Filtrat dier Kupfersulfidfiltrierung enthält kolloidalen
Schwefel und Schwefeldioxyd, das von der Zersetzung des niosulfat,s herrührt. Das
Schwefeldioxyd wird durch Kochen der Lösung ausgetrieben und der Schwefel durch
Filtration entfernt. Letzterer kann in Schwefelsäure übergeführt werden, die man
in diesen, oder anderen Prozessen verwenden kann. Das Filtrat der Lösung nach der
Schwefelentfernung enthält Kobalt, Ammonsulfat, Ammonbisulfat und ein wenig Nickelsulfat
und besitzt ein pn von ungefähr 2 bis 5. Das Kobalt und das damit verbundene Nicjket
kann durch Neutralisation der Lösung mit Calciumcarbonat oder Calciumoxyd wiedergewonnen
werden. Hierbei fällt das Calciumsulfat aus und wird abfiltriert. Das Kobalt bleibt
in Lösung, aus der es durch Zugabe von Natriumsulfid als Kobaltsulfid ausgefällt
werden kann. Die Zugabe eines oxydierenden Agenz, wie z. B. Ammoniumpersulfat, wirkt
hierbei fördernd. Das Kobaltsulfid wird abfiltriert, wobei ein Filtrat anfällt,
welches Ammoniumsulfat enthält, aus dem durch Zugabe von Calciumoxyd in der Neutral.isierungsstufe
und Kochen in einem entsprechenden Destillierapparat unter Ausfall des entstehenden
Calciumsulfats das Ammoniak wiedergewonnen werden kann.
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Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird) wie folgt verfahren: Als Ausgangsmaterial dient ein Nickeleisenisulfidkonzentrat
mit 6,89% Nickel, 0,55°/a Kupfer, 29,9% Eisen, 24,4% Schwefel und 25,40/0 Unlösliches,
wie es aus denFlotationszellen in einem pulverförmigen Zustand von einer Feinheit
von ungefähr 8°% unterhalb des Zoo- bis 70% unterhalb des 325 - -laschen- Standard-Tylersiebs
erhalten worden ist. Das Konzentrat wird, in einer Kieselsteinmühle mit konzentriertem
Ammoniumhydroxyd (28% N H.) im Verhältnis von ungefähr 2,5 Teilen Konzentrat zu
einem Teil Ammoniak bis zu einer ungefähren Feinheit des 325-Maschen-Standard-Tylersiebs
und einer Breidichte mit ungefähr 8o % festem Material vermahlen. Etwas Nickel und
Kupfer löst sich während der Mahlung auf, was der Flüssigkeit des Schlammes, dessen
Gehalt an Nickel, wie festgestellt, 2 bis io g pro Liter beträgt, eine dunkelblaue
Farbe verleiht.
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Dieser Brei wird in drei aufeinanderfolgenden Stufen in Pachucatanks
unter einem Druck von ungefähr 2,1 kg/cm2 ausgelaugt, . wobei man einen Strom von
Sauerstoff unter Druck als Rührmittel verwendet. Der frische Brei wird dem ersten
Tank der Serie zugeführt und, fließt im Gegenstrom zu der Ammotiia'klaugelösung,
welche aus dem dritten "rank der Serie kommt.
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Die Charge, die dem dritten Tank zugeführt wird, ist teilweise gelaugtes
Konzentrat aus dem zweiten Tank und,' konzentriertes Ammoniak (NH4 OH) mit ungefähr
28% NH3, und zwar in diem Verhältnis von ungefähr einem Teil Konzentrat, eitlem
Teil konzentriertes Ammoniak und eitlem Teil Wasser. Die Laugelösung aus diesem
Tank enthält ungefähr 15 bis 2°% Nickel im Liter.
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Der Rückstand) aus denn dritten Tank wird abfiltriert, gewaschen und
verworfen und das Filtrat und die Waschlösung in die Laugetanks zurückgeführt.
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Die Charge für den zweiten Tank besteht aus teilweise gelaugtem Konzentrat
aus dem ersten Tank, der Laugelösung aus dem dritten Tank und frischem, konzentriertem
Ämmoniak im Verhältnis
von ungefähr 1,5 Teilen Brei, einem Teil
konzentriertem Ammoniak und zwei Teilen Laugelösung aus dem dritten Tank: Der feste
Rückstand aus diesem Tank wandert in den dritten Laugetank und dieLaugelösung, welche
ungefähr 45 bis Sog Nickel im Liter enthält, in den ersten L augetank.
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Die Charge für den ersten Laugetank besteht aus frischem Konzentrat
aus dem Mahlprozeß, der Laugelösung aus dem zweiten Tank und konzentriertem Ammoniak,
im Verhältnis von ungefähr 1,5 Teilen Konzentrat, einem Teil Ammoniak (28% NH3)
und zwei Teilen Laugelösung aus dem zweiten Tank, Die teilweise gelaugten Konzentrate
werden in den zweiten Tank geleitet, und, die Laugelösung, welche ungefähr 65 bis
,^o g Nickel im Liter enthält, geht in die nachfolgende Prozeßphase.
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In jeden Laugetank läßt man Sauerstoff unter Druck ein. Dies dient
einem doppelten Zweck, nämlieh den Inhalt der Tanks im Zustand einer starken Bewegung
zu halten und das vorhandene Eisen in Eisenliydroxy.d zu oxydieren, das in dieser
Form als flockiger Niederschlag anfällt und mit dem ausgelaugten festen Rückstand
entfernt wird, wobei eine Lösung zurückbleibt, die im wesentlichen frei von Eisen
ist.
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Die Zeit für die Auslaugung, welche von einer Anzahl von Faktoren
abhängt, so von der Bewegung des Gutes, dem Grade der gewünschten Auslaugung, Temperatur,
Druck usw., beträgt ungefähr io Stunden. Die Endbreie, «-elche aus dem ersten Laugetank
entleert werden, enthalten ungefähr 0,5 bis 0,7% Nickel und ungefähr 0,05 bis 0,10%
Kupfer, was einem Extraktionsgrad von ungefähr 92% des -Nickels und ungefähr 88%
des Kupfers, bezogen auf den Gehalt .des Ausgangsmaterials, an diesen Stoffen vor
dem Vermahlen entspricht.
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Die Laugelösung aus jedem Tank wird filtriert, bevor sie in den nächsten
Tange zier Serie gelangt, um ein Verhältnis von Flüssigem zu Festem von ungefähr
2 : i aufrechtzuerhalten.
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Man fand, daß der Nickelgehalt der Laugelösung bis auf ungefähr 9o
g im Liter dadurch gesteigert werden kann, daß man gasförmiges Ammoniak in den ersten
Pachucatank während äler Auslaugung einleitet. Ohne diese Maßnahme und lediglich
unter Verwendung des in den Pachucatank der Endstufe zugeführten Ammoniaks wird
für gewöhnlich eine an sich schon zufriedenstellende Lösung mit 6o bi@
70 g Nickel im Liter erhalten.
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Die angeführten Laugungsbedingungen scheinen für die Durchführbat4keit
des Prozesses an sich nicht entscheidend zu sein, so daß offenbar Verhältnismäßig
weiteVariationen in dein Ammoniak-, Nickel-, Kupfer- und Sulfatgehalt der Laugelösung
die Wirtschaftlichkeit der Extraktion des Nickels nicht herabmindern, vorausgesetzt,
daß das Ausgangsmaterial aus Sulfiden besteht. Die Geschwindigkeit der Laugung wächst
mit der Feinheit der Mählung.
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Das Ammoniak wird während der Latigung nicht zerstört, es bleibt vielmehr
als freies Ammoniak, Ammon-Nickel-Kupferkomplexe. Ammon-Sulfat und Ammonbisulfat
in dur I_östtng zurück. aus der es wiedergewoni:en mid für eine Wiederverwendung
regeneriert «-erden kann. \atiirlicii 'kann hierbei eine kleine \lciigc dieser Stoffe,
im Endscli-lamm absorbiert, mit (lern \\-aschwasser ve rlo rengehen.
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Die während der Laugungsoperation erzeugt. Wärme ist so groß, daß
die aus dein ersten Tank entleerte Lösung eine Temperatur von ungefähr
70 bis 85° C besitzt. Die Lösung wird, vorteilhaft nur oberflächlich, gekocht,
um den Cberschuß des in die Mahl- oder die Laugungspliase 7urückzuführenden Ammoniaks
auszutreiben, dann filtriert, um die festen Bestandteile zu entfernen, welche in
den Laugungsprozeß zurück#,elien kiinncn.tuid im übrigen wie im vorangegangeiicn
1>Eschricbenen verfahren. Das nach dieser 13cliaiidliing zurückbleibende Nickeloxyd
enthält, wie festgestellt. ungefähr 77,2% Nickel, wconiger als 0.030,/o Kupfer,
lein Eisen, kein Kobalt und ungefähr o.oi % SchNvefel.
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Das Kupfer wird, wie oben beschrieben, als Kupfersulfid mit einem
Gehalt von 30 bis 60% Kupfer wiedergewonnen und ebenso das Kobalt als Kobaltsulfid
mit einem Gehalt vom 6 bis 1601o Kobalt, etwas Nickel, eitle Spur von Kupfer und
einem Rest in Form von Schwefel. Die Konzentration von Kupfer und Kobalt hängt in
diesen Produkten natürlich von dem anschließenden, bei ihrer Fällung angewandten
Verfahren ab.
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Das erfindungsgemäße \'erfaliren weist eilte Anzahl wichtiger Vorteile
auf. 1's ermöglicht die direkte Laugung von N ickcl-1#-iseii-Stilfi(lerzen, -Konzentraten
oder -Steinen (Matte) und macht die bisher notwendigen vorausgehenden Röstungs-und
Reduktionsstufen übertlüssig. Hierdurch werden beträchtliche Ersparnisse an Kapital
und Betriebskosten erzielt, vorzüglich im Fall von Erzschlämmen, welche erst von
1tohle und 01 l)efr"it werden müssen.. Die Laugelösung besitzt eigen außerordentlich
'hohen Nickelgehalt, aus dem das Nickel leicht billig und mit einem hohen Reinheitsgrad
wiedergewonnen werden kann. Auch das Laugemittel (NH3) kann wiedergewonnen werden.
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Der Prozeß ist, insbesondere in den weiteren Laugungsstufen, abwandelbar,
wobei eine oder mehrere der gewünschten verscliiedeuen handelsfähigen Produkte mit
liolhein K:"inheitsgrad gewonnen werden. In der ollen h;schri,benen Ausfüllrungsform
des Prozesses bildet das \ ickeloxyd in marktfähigem Zustand das Endprodukt, das
auch zu metallischem Nickel gemäß den Üblichen Methoden reduziert werden kann. z.
B. durch 1?Ic1etrolvs.2. Zu den anderen Handelsprodukten, welche ans dein Prozeß
gewonnen vierdun können, zählen Nickelsulfat, wasserfreies Nickelainnionsulfat.
Animonsulfat, Kupfersulfid, Schwefel, unreines Kobaltsttlfid, Schwefelsäure oder
Schwefeldioxyde, Animonpersulfat, das durch l#"lektrol\ se aus dem Filtrat der Kobaltsulfidfällungssttife
gewonnen w°rden kann, und Calciu.nistilfat.
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Der Prozeß wird im wesentlirhcn hinsichtlich des Ammoniaks und derch@@-efels:iure,
abgesclien von kleinen mechanischen tinrl \1':;scli@-erlusten ini
Kreislauf durchgeführt. Es wird genügend |
Schwefel, Schwefeldioxyd und Schwefeltrioxyd |
frei, um die für die Behandlung der Lösung not- |
Nvendige Schwefelsäure lierz#ustellen, und, falls er- |
wünsilit, möglicherweise auch noch etwas über- |
schüssige Siitirc. Die einzigen. Hilfsmaterialien, |
welche in den Prozeß eingeführt werden müssen, |
sind außer ciiier sehr geringen Menge von Am- |
moniak der Sauerstoff für die 'Mahl- und Laugungs- |
stufen, der Kalkstein zur Neutralisierung der |
Säurenlösung in der Größenordnung von ungefähr |
45 lkg pro Tonne Konzentrat und Kalk zur Regene- |
rierung des Aninioniaks in der Größenordnung von |
ungefähr i35 bis i8o kg pro Tonne Konzentrat. In |
der Hauptsache «-erden bei der Durchführung des |
Prozesses niedere Temperaturen angewandt, höhere |
Tenihe rattiren sind nur für die Schlußbehandlung |
des Nirkelaninionstilfatnieclersclilags -zwecks Her- |
stellung von Nickeloxyd notwendig. |
Der Prozeß ist auc'li an Einzelchargen, in@l>e- |
sondere bei der Herstellung der verschiedensten |
liochdualifizierten Produkte in wirtschaftlicher |
Weise durchführbar, |