DE1110621B - Verfahren zum nassen Aufschluss von Kobalt- und/oder Nickelsulfid enthaltenden Stoffen - Google Patents

Verfahren zum nassen Aufschluss von Kobalt- und/oder Nickelsulfid enthaltenden Stoffen

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DE1110621B
DE1110621B DEB52830A DEB0052830A DE1110621B DE 1110621 B DE1110621 B DE 1110621B DE B52830 A DEB52830 A DE B52830A DE B0052830 A DEB0052830 A DE B0052830A DE 1110621 B DE1110621 B DE 1110621B
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Germany
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digestion
oxygen
iron oxide
iron
solution
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Application number
DEB52830A
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English (en)
Inventor
Dr Leo Schlecht
Dr Georg Trageser
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B23/00Obtaining nickel or cobalt
    • C22B23/04Obtaining nickel or cobalt by wet processes
    • C22B23/0407Leaching processes
    • C22B23/0415Leaching processes with acids or salt solutions except ammonium salts solutions
    • C22B23/043Sulfurated acids or salts thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G51/00Compounds of cobalt
    • C01G51/10Sulfates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum nassen Aufschluß von Kobalt- und/oder Nickelsulfid enthaltenden Stoffen Für die Gewinnung von Metallsulfaten aus sulfidischen Rohstoffen sind Verfahren bekannt, die darin bestehen, daß durch Behandlung der in Wasser. aufgeschlämmten sulfidischen Materialien mit Sauerstoff unter erhöhten Drücken von etwa 10 at und mehr und bei erhöhten Temperaturen von etwa 120 bis 200° C eine Lösung von Metallsulfaten entsteht.
  • Hierbei wird der Feststoff in der Flüssigkeit durch besondere Rührwerke bewegt. Das Rühren unter Sauerstoffdruck bereitet bekanntlich erhebliche Schwierigkeiten, insbesondere weil die bei diesem Verfahren auftretenden Lösungen das Gefäßmaterial stark korrodieren und deshalb besonders korrosionsfeste Apparaturen erfordern.
  • Beim Arbeiten in Druckgefäßen ist das für die Umsetzung zur Verfügung stehende Volumen nicht beliebig groß, und man muß daher zwecks Erzielung einer wirtschaftlichen Aufschlußgeschwindigkeit einen Rohstoff von besonders hohem Feinheitsgrad verwenden.
  • Es ist bekannt, Feinstein mit Ferrisalzlösungen auszulaugen. Die durch die Auslaugung entstehende Metalsalzlösung ist jedoch immer durch die von Anfang an in der Lösung vorhandenen Ferrisalze verunreinigt, wodurch die Gewinnung reiner Metalle aus der Aufschlußlösung erschwert wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß man beim nassen Aufschluß von Kobalt- und/oder Nickelstein zu Metallsulfaten durch Oxydation mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen bei Drucken wesentlich unter 10 Atmosphären, insbesondere bei Normaldruck und bei einer den Siedepunkt der beim Aufschluß -gebildeten Lösung bei dem jeweiligen Druck nicht übersteigenden Temperatur in der Weise arbeiten kann, daß man den Aufschluß in Gegenwart von Eisenoxyden ohne Säurezusatz durchführt. Unter Eisenoxyden sind Eisenoxyd und Eisenhydroxyd zu verstehen.
  • Beim Arbeiten ohne Zusatz freier Säure zur Aufschlußlösung wird, ganz abgesehen von der Säureeinsparung, die Aufarbeitung der Aufschlußlösung gegenüber dem früher vorgeschlagenen Aufschluß mit Zusatz freier Säure erheblich vereinfacht. Auch die durch Korrosion bedingten Schwierigkeiten sind wesentlich geringer.
  • Vorteilhaft arbeitet man so, daß die aufzuschließenden Sulfidteilchen und das Eisenoxyd durch von unten eingeblasenen Sauerstoff bzw. von unten eingeführte sauerstoffhaltige Gase, insbesondere Luft, in dauernder lebhafter Bewegung gehalten werden, weil dadurch ein besonders schneller Aufschluß erfolgt. Um den Schwebezustand der Teilchen im gesamten Umsetzungsgefäß gleichmäßig aufrechtzuerhalten, bewegt man die Aufschlämmung zusätzlich noch mechanisch, z. B. mit einem Rührwerk.
  • Der Sauerstoff bzw. die Sauerstoff enthaltenden Gase werden zweckmäßig durch eine große Anzahl von feinen Öffnungen von höchstens 3 mm Weite in die Aufschlämmung eingepreßt, weil dadurch eine innige Mischung von Gas und Flüssigkeit entsteht. Falls reiner Sauerstoff als Oxydationsmittel verwendet wird, ist die Rückführung des zur Oxydation nicht verbrauchten Sauerstoffs im Kreislauf und seine erneute Verwendung zweckmäßig. Einfacher jedoch gestaltet sich das erfindungsgemäße Verfahren, wenn man Luft als Oxydationsmittel verwendet, da hierbei keine Rückführung des Gases im Kreislauf und kein Abdichten der Aufschlußbehälter erforderlich ist. Es hat sich gezeigt, daß man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren den Aufschluß auch mit Luft trotz ihres niedrigen Sauerstoff-Partial-Druckes erfolgreich durchführen kann.
  • Die Temperatur, bei der man nach dem vorliegenden Verfahren den Aufschluß durchführt, liegt zweckmäßig unterhalb des Siedepunktes der Aufschlußlösung. Man erzielt eine praktisch brauchbare Aufschlußgeschwindigkeit bereits bei unter 100° C liegenden Temperaturen. Zweckmäßig arbeitet man bei Normaldruck zwischen 60 und 90° C, da hierbei die Zufuhr der Wärme, beispielsweise mittels Dampf, einfach geregelt werden kann. Außerdem verdampft bei dieser Temperatur nur eine geringere Menge der Aufschlußlösung als bei Temperaturen in der Nähe des Siedepunktes. Auf diese Weise vermeidet man Eindickungen der Aufsehlußlösung, die in manchen Fällen, z. B. durch Auskristallisation von Metallsulfaten, unangenehm sind. Man kann jedoch beim Arbeiten in der Nähe des Siedepunktes der Aufschlußlösung die aus der Lösung entweichenden Gase durch einen Rückflußkühler leiten, damit das sich darin abscheidende Kondenswasser kontinuierlich in die Aufschlußlösung zurückfließt, und auf diese Weise unerwünschte Eindickungen der Aufschlußlösung vermeiden.
  • Die durch Korrosionen bedingten Schwierigkeiten sind bei niedrigen Temperaturen wesentlich geringer als bei höheren Temperaturen. Auch lassen sich bei niedrigen Temperaturen weitgehend korrosionsfeste Kunststoffe für die Aufschlußapparatur und insbesondere für die Düsen zum Einblasen der Luft verwenden.
  • Das Eisenoxyd setzt man zu Beginn und/oder während des Aufschlusses der Aufschlußlösung zweckmäßig in einer Menge zu, die etwa 1 g/1 Eisen entspricht. Ein überschuß an Eisenoxyd ist nicht schädlich, jedoch vermeidet man ihn nach Möglichkeit, um sich unnötige Filtrierarbeiten nach Beendigung des Aufschlusses zu ersparen. Man kann das Eisenoxyd als solches, z. B. als Eisenrot, zusetzen. Am Zweckmäßigsten zweigt man von dem eisenoxydhaltigen Rückstand, der am Schluß des Aufschlusses verbleibt, einen Teil ab und vermischt ihn mit den aufzuschließenden, neuen Metallsulfiden. Dabei kann man auch so arbeiten, daß man zuerst die Aufschlußlösung, ohne die Gaszufuhr abzustellen, zum größten Teil aus dem Behälter abzieht. Der in dem Behälter zurückbleibende Rest der Aufschlußlösung und des aufgewirbelten Eisenoxyds wird dann mit Wasser wieder auf das gewünschte Volumen gebracht, worauf man den metallsulfidhaltigen Rohstoff in die Lösung einträgt. Auf diese Weise verhindert man gleichzeitig, daß sich der Eisenoxydschlamm im Aufschlußbehälter absetzt und die Luftdüsen verstopft.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat neben der bereits erwähnten Einsparung von Schwefelsäure und der erheblich verringerten Korrosion zusätzlich den Vorteil, daß die Weiterverarbeitung der Aufschlußlösung, insbesondere wenn eisensulfidhaltige Metallsulfide verarbeitet werden, relativ einfach ist. Von dem Eisensulfid des Rohstoffes geht nämlich praktisch nichts in Lösung, weil das Eisensulfid während des Aufschlusses fast vollständig in Eisenoxyd übergeht, so daß in vielen Fällen der gesamte Eisengehalt des Rohstoffs nach dem Abtrennen der Aufschlußlösung in Form eines verwertbaren Eisenoxyds vorliegt. Dieses Eisen liegt in einer gut filtrierbaren Form vor, während das beim bekannten Aufschluß von Feinstein mit Ferrisalzlösungn nach dem Aufschluß in der Lösung vorhandene Ferrisalz meist durch Fällung mit Alkalien abgetrennt wird und dann als Ferrihydroxyd in schlecht filitrierbarer Form anfällt.
  • Das Verfahren läßt sich vorteilhaft für die Aufarbeitung von Kobalt- und Nickelsulfid enthaltenden Rohstoffen, z. B. Kobalt-Kupfer-Stein, Nickel und Kupfer enthaltendem Roh- und Feinstein oder sulfidisehen Konzentraten, Zwischenprodukten und Erzen anwenden.
  • Beispiele 1. 2 t granulierter Kobalt-Kupfer-Stein von etwa 0.5 bis 2 mm Korngröße mit einem Gehalt von 29,3 % Kobalt, 25,3 ola Schwefel und Kupfer und Eisen als Rest werden zusammen mit etwa 300 kn eines eisenoxydhaltigen Rückstandes aus einem vorangegangenen Aufschluß in 15 m3 Wasser in einem mit Kunststoff ausgekleideten Behälter suspendiert, durch den von unten aus 2 mm weiten Düsen unter Normaldruck Luft eingeblasen wird. Gleichzeitig wird die Suspension mit einem Rührer noch zusätzlich bewegt. Durch Einleiten von Dampf wird in der Suspension eine Temperatur von 70 bis 80' C aufrechtgehalten. Sobald die analytische Kontrolle des suspendierten Materials zeigt, daß 95 % des Kobaltgehalts der wirbelnden Rohstoffteilchen in Lösung gegangen sind, hat sich das Eisensulfid des Rohstoffs fast vollständig zu Eisenoxyd umgesetzt. Dann werden vier Fünftel der Suspension aus dem Behälter abgelassen und filtriert. Der Rückstand auf dem Filter, der vorwiegend aus Eisenoxyd besteht, enthält so geringe Kobalt- und Kupfermengen, daß er als Eisenoxydmasse für katalytische Zwecke, z. B. für die Gasreinigung oder auch zur Verhüttung zu Roheisen verwertet werden .kann. Das Filtrat, das Kobaltsulfat neben Kupfersulfat enthält, wird wie üblich zu Kobaltsalz verarbeitet.
  • Der in dem Behälter zurückgebliebene Rest der Suspension (ein Fünftel) wird durch Einleiten von Luft weiter in Bewegung gehalten, während erneut 2 t des obenerwähnten, granulierten Kobalt-Kupfer-Steins und 15 m3 Wasser in den Behälter gegeben werden und der Aufschluß, wie vorstehend beschrieben, erneut durchgeführt wird.
  • 2. 20 Teile eines feingemahlenen Kobalt-Nickel-Kupfer-Steins mit einem Gehalt von 24,2 °/o Kobalt, 3,7 % Nickel, 22,4 % Kupfer, 20 % Eisen, 28 0i'o Schwefel werden zusammen mit 2 Teilen Ferrihydroxyd in 350 Teilen Wasser durch Rühren suspendiert, wobei Sauerstoff eingeblasen wird. Bei einer Temperatur von 80° C werden folgende Kobalt-, Nickel- und Kupfermengen (in Prozent der Gesamtmengen) innerhalb der verschiedenen Zeiten gelöst:
    Gelöst in 1/o der Gesamtmengen
    Zeit Ohne Mit
    Zusatz von Fe(OH)3 Zusatz von Fe (O H);1
    Stunden Kobalt I Nickel I Kupfer Kobalt . Nickel Kupfer
    9 0,5 - 0,01 15 5,3 0,02
    24 3,6 - 0,01 64 5,3 23,4
    Nach längerer Behandlung bildet sich auch beim Arbeiten ohne Zusatz von Eisenoxyd aus dem in dem Kobalt-Nickel-Kupfer-Stein enthaltenen Eisensulfid etwas Eisenoxyd. Dieses Eisenoxyd wirkt ebenfalls beschleunigend.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum nassen Aufschluß von Kobalt-und/oder Nickelsulfid enthaltenden Stoffen zu den entsprechenden Metallsulfaten durch Oxydation mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen bei Drucken wesentlich unter 1.0 Atmosphären, insbesondere bei Normaldruck, und bei einer den Siedepunkt der beim Aufschluß gebildeten Lösung bei dem jeweiligen Druck nicht übersteigenden Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man den Aufschluß in Gegenwart von Eisenoxyden ohne Säurezusatz durchführt. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Metallsulfide und das Eisenoxyd in feinverteilter Form durch Einblasen von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen, insbesondere Luft, in der Aufschlußlösung in dauernder Bewegung hält. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aufschlämmung der feinverteilten Sulfide und des Eisenoxvds in der Aufschlußlösung zusätzlich noch mechanisch bewegt. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Sauerstoff oder die Sauerstoff enthaltenden Gase durch eine große Anzahl feiner öffnungen von höchstens 3 mm Weite in die Aufschlämmung der feinverteilten Sulfide und des Eisenoxyds einpreßt. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen von etwa 60 bis 90° C arbeitet. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Aufschlußlösung einen Gehalt an Eisenoxyd von etwa 1 g/1 Eisen aufrechterhält. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zu Beginn des Aufschlusses einen Teil des Eisenoxyds zusetzt, das als Rückstand bei einem vorhergehenden Aufschluß erhalten wurde. B. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Ausgangsstoffe verwendet, die neben den Metallsulfiden noch Metalloxyde, wie Kupfer-, Nickel- und/oder Kobaltoxyd, enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 825 747; Tafel, »Lehrbuch der Metallhüttenkunde«, Bd. 3 (1954), S. 102.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE825747C (de) * 1948-11-06 1951-12-20 Sherritt Gordon Mines Ltd Verfahren zur Gewinnung von Nickel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE825747C (de) * 1948-11-06 1951-12-20 Sherritt Gordon Mines Ltd Verfahren zur Gewinnung von Nickel

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