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Furniertrockner Die Erfindung betrifft einen Furniertrockner, bei
welchem sich die zu trocknende Gutsplatte zwischen zwei Systemen von parallel angeordneten
und im wesentlichen horizontal liegenden Schienenpaaren hindurchbewegt, derart,
daß durch geeignete Mittel jeweils die Schienenpaare des einen Systems zangenartig
geschlossen und gleichzeitig in Richtung des Gutsvorschuhs bewegt werden, während
sich die Schienenpaare des anderen Systems vom Gut lösen und in die Ausgangsstellung
zurückkehren, wobei die Schienen zum Zwecke der Aufnahme und zum Hindurchleiten
eines Heizmediums hohl ausgebildet sind. Bei solchen Furniertrocknern ist es bekannt,
die Vorwärtsbewegung durch hin und her gehende Schienen zu erzeugen, wobei diese
Schienen während der Vorw;irtsl)ewegutig das zu trocknende Material durch Klemmung
mitnehmen, bei der Rückwärtsbewegung sich jedoch voneinander entfernen. Es ist auch
bekannt, daß die Schienen einer solchen Vorrichtung zur Aufnahme eines Heizmediums
hohl ausgebildet sind, damit Wärme möglichst unmittelbar aus dem Heizmedium in das
zu trocknende Flachmaterial übertragen werden kann. Die bisherigen Formen solcher
Furniertrockner arbeiten mit zwei Schienenpaaren, zwischen welchen eine einzige
Lage Furnier hindurchgefördert wird.
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Der vorliegende Furniertrockner arbeitet, wie schon erwähnt, ebenfalls
mit parallel nebeneinander angeordneten, in Längsrichtung hin und her schiebbaren
sowie abwechse`Ind heb- und senkbaren Förderschienen, welche zum Zwecke der Durchleitung
eines Heizmediums hohl ausgebildet sind. Gegenüber bisherigen Konstruktionen ist
der Furniertrockner gemäß der Erfindung derart ausgebildet,
daß
in einem Trockenraum zwei derartige Doppelsysteme in zwei Lagen übereinander angeordnet
sind, wobei die einander entsprechenden Systeme in jeder Lage derart ausgebildet
und miteinander gekoppelt sind, daß die Vor- und Rückbewegung, bzw. das Schließen
und Öffnen der Schienenpaare der einander zugeordneten Systeme jeweils von einem
gemeinsamen Zentralantrieb, Exzenter, Kurbelzapfen o. dgl. über ein geeignetes Hebel-
und Stützensystem erfolgt. Konstruktiv wird der Erfindungsgedanke in zweckmäßiger
Weise dadurch verwirklicht, daß je drei übereinanderliegende Querträger' zu einer
Bewegungsgruppe zusammengefaßt sind, wobei der obere und der untere Querträger durch
je ein Hebelparallelogramm mit dem mittleren Querträger verbunden sind.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar in Fig. i ein Längsschnitt durch den Furniertrocktier, Fig.
2 ein Teil eines Grundrisses, Fig. 3 eine Draufsicht auf den «Mechanismus der Kurbelwellenverstellung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Stütze, Fig. 5 eine graphische Darstellung
der Bewegung eines Punktes im Schienenbett, Fig. 6 bis 9 vier Phasen aus dem Bewegungsvorgang
der Schienen.
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Fig. i zeigt im Längsschnitt durch den Furniertrockner die Bodenplatte
i, welche auf das Fundament festgeschraubt wird. Auf dieser Bodenplatte ist der
Getriebeständer 2 befestigt. Das Kurbe@getriebe 5 -ist, wie Fig. 3 zeigt, auf dem
Zahnsegment 3 abgestützt und durch den Hebel 4 geführt. Mit dem Ritzel 6 kann die
Kurbelwelle 7 in. vertikaler Richtung parallel verschoben und festgestellt werden.
'Mit den Kurbelzapfen 8 und 9 werden die Schienensysteme angetrieben. Es sind zwei
Schienensysteme sowohl im unteren wie im oberen Schienenbett vorhanden. In der Zeichnung
ist das eine Schienensystem mit ausgezogenen Linien, das andere Schienensystem mit
unterbrochenen Linien dargestellt. Das in ausgezogenen Linien dargestellte Schienensystem
umfaßt die Schienengruppen io und i i des oberen Schienenbettes sowie 12 und 13
des unteren Schienenbettes. Das in unterbrochenen Linien dargestellte Schienensystem
umfaßt die Schienengruppen 14 und 15 des oberen Schienenbettes sowie 16 und 17 des
unteren Schienenbettes. Die unteren Schienensysteme i i und 15 des oberen Schienenbettes
und die oberen Schienensysteme 12 und 16 des unteren Schienenbettes sind an den
mittleren Querträgern befestigt, und zwar ebenfalls wieder gruppenweise. Aus Fig.
2 geht hervor, daß beispielsweise im oberen Schienenbett immer abwechslungsweise
Schienen io und Schienen 14 aufeinanderfolgend angeordnet sind. Die Schienen i i
sind mit den Querträgern 18 und die nebenliegenden Schienen 15 des oberen Schienenbettes
sind fest mit den Querträgern 21 verbunden. Die Schienen io des oberen Schienenbettes
sind an den Querträgerwi9 federnd aufgehängt, während die Schienen 14 des oberen
Schienenbettes an den Querträgern 20 federnd aufgehängt sind. Die Schienen 12 gehören
zum System, das mit den Querträgern 18 bewegt wird, während die Schienen
76 zum System mit den Querträgern 21 gehören. Die Verbindung zwischen den
Querträgern 18 und den Schienen 12 wie auch die Verbindung zwischen den Querträgern
21 und den Schienen 16 sind fest. Auf der Unterseite des unteren Schienenbettes
sind die Schienen 13 mit den Querträgern 22 und die Schienen 17 mit den Querträgern
23 federnd verbunden. Je drei übereinanderliegende Querträger 18, i9 und 22 sind
zu einer Bewegungsgruppe zusammengefaßt, wobei der obere und der untere Querträger
i9 und 22 durch je ein Hebelparallelogramm 25 mit (lern mittleren Querträger 18
verbunden ist. Gleiche Hebelparallelogramme 26 sind bei den Bewegungsgruppen vorhanden,
welche die Querträger 20, 21 und 23 untereinander verbinden. Jede aus drei übereinanderliegenden
Querträgern bestehende Bewegungsgruppe ist durch eine auf der Grundplatte i abgestützte
Stelze 24 getragen, wie die Fig. .4 zeigt. Die Bewegungsgruppen sind unter sich
verbunden durch Zugstangen 27 und 28, welche an Dreiecklenkern 29 und 3o angreifen.
Die Dreiecklenker werden in schwingende Bewegung versetzt durch Schubstangendreiecke
31 und 32, deren eine Dreieckspitze an den Kurbelzapfen 8 bzw. 9 angelenkt ist.
Der Antrieb der Kurbelzapfen erfolgt durch eine Ritzelwelle 33, welche quer durch
den ganzen Trockner hindurchgeführt ist. Die Ritzelwelle 33 ist auf der einen Seite
des Trockners durch eine Gelenkwelle 34 mit einem stufenlos regulierbaren @-fotorantrieb
35 gekuppelt. Der ganze Trockner ist umgeben von einer Isolierhaube 36, welche für
den Eintritt und Austritt des Furniers 37 entsprechende Öffnungen aufweist. Die
Schienen 10 biS 17 sind zum Zwecke der Durchleitung eine: Ileizmediums hohl
ausgebildet und weisen Anschlußstutzen 38 auf.
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Die Wirkungsweise dieses Furniertrockners ist folgende: Als vorbereitende
'\lalinahme zur Inbetriebsetzung des Trockners werden die Schienen io bis 17 durch
heißes 01, welches in einem Kreislauf in einem Wärmeaustauscher aufgeheizt
wird, auf Betriebstemperatur gebracht. Ein Ventilator zur Absaugung des aus dem
Furnier aufsteigenden @\"asserdarnhfes wird eingeschaltet. Als dritte Maßnahme wird
der Motor 35 eingeschaltet und damit der Vorschubmechanismus für die Schienen to
bis 17 in Betrieb gesetzt. Die Kurbelzapfen 8 und 9 beginnen sich zu drehen und
versetzen die Schubstangendreiecke 31 und 32 in schwingende Bewegungen in der Weise,
daß die Spitze der Schubstangeiidreiecke, welche an die Kurbelzapfen 8 und 9 angelenkt
sind, eine Kreisbewegung ausführen, während der Mittelpunkt der gegenüberliegenden
Seite des Schubstangendreiecks auf einem kurzen Bogenstück finit dem Radius der
Stelzen 24 hin und her pendeln. Die Schienen i i und 12 bzw. 15 und 16, welche finit
den mittleren Querträgern 18 bzw. 21 fest verbunden sind, übertragen die Pendelbewegungen
der durch die Schubstangendreiecke angetriebenen Querträgergruppen 18, i9 und 22
bzw. 20, 21 und 23 auf die vorn und hinten
angeordneten Querträgergruppen.
Die oberen und unteren Ecken der Schubstangendreiecke 31 und 32 sind durch die Zugstangen
27 und 28 mit den Dreiecklenkern 29 und 30 verbunden und übertragen dadurch
die öffnungs- und Schließbewegungen der Querträger i9 und 22 bzw. 20 und 23 auf
die vorn und hinten angeordneten Querträger i9 und 22 bzw. 20 und 23. In Fig. 5
ist der Ablauf der Bewegung eines Punktes einer Schiene schematisch dargestellt.
Beginnend im Punkt 42 führt jede Schiene eine ellipsenähnlicbe Bewegung aus, und
zwar zunächst über Punkt 43 vorschiebend zum Punkt 44, wo sie ihre Bewegungsrichtung
umkehrt und in abgehobenem Zustand über Punkt 45 zum Punkt 42 zurückkehrt. In den
Fig. 6 bis 9 sind die vier Stellungen, die beispielsweise eine Bewegungsgruppe 18,
i9 und 22 in den Punkten 42, 43, 44 und 45 des Diagrainms von Fig. 5 einnehmen,
vereinfacht dargestellt. Fig. 6 entspricht dem Punkt 42. Die Kurbelwelle 7 hat die
Schubstange 31 ganz nach links gezogen. Die Stelze 24 wie auch die Querträger 18,
i9 und 22 befinden sich in äußerster Stellung links. Die Schienen io und i i bzw.
12 und 13 berühren (las einzelne Furnier 37, üben jedoch keinen Druck auf dasselbe
aus. Fig.7 ist die Darstellung der Schienen- und Bewegungsgruppen entsprechend (lern
Punkt 43 des Diagramms von Fig. 5. Die Stelze 2.t befindet sich in der Mittelstellung.
Die Kurbelwelle 7 hat sich um 9o° gedreht, so daß der Zapfen 9 seine oberste Lage
einimmt. Das Hebelparallelogramm 25 verschiebt die Querträger i9 u4d 22 gegen den
Querträger i8 hin. Der Querträger i9 preßt die Schiene io gegen die Schiene i r
und faßt damit das dazwischenliegende Furnier 37, so daß dieses gezwungen ist, die
Vorschubbewegung der Schienen mitzumachen. Zwischen den Querträgern und den Schienen
io sind Federn 46 angeordnet, um den Druck der Schienen io gegen das Furnier 37
elastisch zu gestalten. Entsprechende Federn 47 sind zwischen den Querträgern 22
und den Schienen 13 angeordnet. In Fig. 8 hat die Bewegungsgruppe 18, i9 und 22
die Stellung erreicht, die in Fig. 5 durch den Punkt 44 angedeutet ist. Der Zapfen
9 auf der Kurbelwelle 7 hat seine äußerste Stellung rechts erreicht. Das I3ebelparallelogramm
25 ist wieder in die Ausgangsstellung gemäß Fig. 6 zurückgekehrt; der Druck der
Schienen to und i i bzw. 12 und 13 auf das Furnier 37 hört wieder auf. Die Federn
46 und 47 sind wieder entspannt, so daß das Furnier 37 lose zwischen den Schienen
verschoben werden kann. Beim Weiterdrehen des Zapfens 9 erreicht derselbe die Stellung
gemäß Fig. 9, d. h. seine äußerste Lage während einer Umdrehung. Die Schubstange
31 verschiebt das Hebelparallelogramm 25 in diejenige Lage, welche der größten Distanz
der Schienen io und i i bzw. 12 und 13 voneinander entspricht. In Fig. 5 gibt Punkt
45 im Diagramm den Standort eines Schienenpunktes an, wenn die Bewegungsgruppe 18,
i9 und 22 die Stellung von Fig. 9 erreicht hat. Der Zapfen 9 zieht durch die Schubstange
31 die Bewegungsgruppe 18, 19, 22 und mit ihr die Schienen io bis 13 in die Ausgangslage
von Fig. 6 zurück. In Fig. 9 hat sich die Distanz der Schienen noch weiter vergrößert
gegenüber Fig. 8, so daß möglichst wenig Reibung zwischen dem vom zweiten Schienensystem
in diesem Zeitmoment gehaltenen Furnier 37 und den zurückkehrenden Schienen io bis
13 entsteht. Die beiden im Furniertrockner eingebauten Schienensysteme io bis 13
bzw. 14 bis 17 haben in ihren Bewegungsvorgängen eine Phasenverschiebung von i8o°,
so daß das eine Schienensystem die Stellung von Fig.9 einnimmt, wenn das andere
Schienensystem die Stellung von Fig. 7 erreicht. Aus dieser Tatsache geht hervor,
daß das Furnier 37 in dem Augenblick der Rückkehr der Schienen io bis 13 durch die
Schienen 14 bis 17 gefaßt und weiter vorgeschoben wird.
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Der Druck der Schienen auf das Furnier kann dadurch verändert werden,
daß die Kurbelwelle 7 in vertikaler Richtung, parallel verschoben wird. In dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel erfolgt durch eine Verschiebung der Kurbelwelle 7 nach oben
eine Druckerhöhung; durch eine Verschiebung der Kurbelwelle 7 nach unten eine Druckverminderung.
Die Kurbelwelle 7 kann so weit nach unten verschoben werden, daß die Schienen keinen
Druck mehr auf das Furnier 37 ausüben, sondern sich von demselben entfernen. Die
Kurbelwellenverschiebung bezweckt also eine Abstandsänderung der Schienen. Dadurch
ist es möglich, für verschiedene Holzdicken den erforderlichen Abstand der Schienen
und damit auch den gewünschten Druck einzustellen. Außerdem ist es möglich, die
Schienenbetten so weit voneinander zu entfernen, daß die Preßflächen gereinigt werden
können. Die Geschwindigkeit des Vorschubs wird reguliert durch Veränderung der Tourenzahl
des Antriebmotors 35. Sowohl die Verstellung des Druckes der Schienen auf das Furnier,
wie auch die Veränderung der Durchlaufgeschwindigkeit des Furniers durch den Trockner
kann während des Betriebes ohne Anhalten vorgenommen werden. Die Trocknungswärme
kann auf verschiedene Arten dem Trockner, d. h. den bewegten Heizschienen zugeführt
werden: Beispielsweise durch direkte Erzeugung der Wärme mittels elektrischer Widerstandselemente
oder durch direkte Beheizung der Heizschienen durch ein in einem separaten Wärmeerzeuger
erwärmtes Heizmedium, z. B. Wasser oder 01 oder durch indirekte Beheizung,
d. h. es wird in einem Wärmeaustauscher ein Wärmeübertragungsmedium erwärmt, welches
in einem geschlossenen Kreislauf die Heizschienen durchströmt.
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Zum Trocknen des nassen Furniers muß letzteres aufgeheizt werden.
Außerdem muß das Wasser, welches im Furnier enthalten ist, verdampft werden. Die
Verdampfungswärme, welche im austretenden Wasserdampf enthalten ist, kann bei allen
obenerwähnten Heizungssystemen teilweise zurückgewonnen werden. Diese Wärmerückgewinnung
wird dadurch erreicht, indem man das Dampf-Luft-Gemisch, welches innerhalb derIsolierhaube36
entsteht, durch einen Wärmeaustauscher leitet, in welchem die Frischluft vorgewärmt
wird. Diese Frischluft wird in die Isolierhaube 36 geleitet, wo
sie
mit dem aus dem Furnier austretenden Wasserdampf gesättigt wird.