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Verfahren und Einrichtung zur Speicherung von Mitläuferbahnen Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Speicherung von
Mitläuferbahnen, die beim Bedrucken von Gewebeteilen gemeinsam mit diesen durch
Druckmaschinen laufen.
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Bei einer zu diesem Zweck bekannten Einrichtung ist ein Mitläufer
unter Spannung über Walzen geführt. Die Spannung ist notwendig, um bei dem meist
nur teilweise nassen Mitläufer Faltenbildung zu verhindern. Die Anwendung einer
hohen Spannung hat zur Folge, daß der Mitläufer seine Elastizität in der Kettenrichtung
verliert. Abgesehen davon ist der Walzendurchmesser in seiner Größe beschränkt,
so daß die mögliche Speicherlänge des Mitläufers nicht ausreichend ist.
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Es sind auch noch wannenartige Einrichtungen bekanntgeworden, in welche
der Mitläufer von der einen Seite her einläuft und in Legefalten durch eine Wanne
geschoben wird. Die Gefahr von Beschädigungen des Gewebes durch die ausgesprochene
Faltenbildung ist ein wesentlicher Nachteil dieser Einrichtung, die auch nur eine
beschränkte Mitläuferlänge zu speichern gestattet.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß
die aus der Druckmaschine austretende Mitläuferbahn zur fortlaufenden Trocknung
durch eine Vortrocknungszone geführt wird und aus dieser in eine Speicherzone übergeht,
in die sie im vorgetrockneten Zustand eintritt und welche sie in einer Großserie
von Hängefalten mit an den oberen Faltenkehren reguliertem Kleinstabstand unter
Sicherung gegen Aufblähen an den unteren Faltenkehren durchläuft, um nach Verlassen
der
Speicherzone für den neuerlichen Einlauf in die Druckmaschine
eine trockene und verzerrungsfreie Mitläuferbahn mit ausreichender Reserve verfügbar
zu haben.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, wobei Fig. i ein Schaubild ist, während Fig. 2 einen Querschnitt durch
die Vortrocknungseinrichtung veranschaulicht; die in Fig. 3 bzw. q. dargestellten
Ansichten beziehen sich auf eine Einzelheit und auf eine mögliche Ausbildung der
Bewegungsmittel für Auflagemittel der Mitläuferbahn.
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Der farbfeuchte Mitläufer i, welcher von der Druckmaschine kommt,
läuft über die Walzen 2 und bildet Hängefalten von verhältnismäßig weitem Abstand.
Zwischen diesen Hängefalten sind Düsen 3 angeordnet, durch welche vorwiegend auf
die nassen Stellen Vorwärmeluft geblasen wird. Auf diese Weise wird eine rasche
Vortrocknung erzielt, so daß der Mitläufer, sobald er zum Zugwalzenpaar :a., 5 kommt,
schon so weit trocken ist, daß er nicht mehr klebt. Der vom Zugwalzenpaar d., 5
ablaufende Mitläufer bildet eine weitere Falte 6. Zur Bildung einer großen Anzahl
weiterer Falten sind Stäbe io vorgesehen, die beiderseits außerhalb des Bereiches
der Mitläuferbahn auf um ortsfest gelagerte Umlenkrollen beweglichen Gliederketten
12 aufruhen. Hierbei können die Kettenglieder so ausgebildet und so angeordnet sein,
daß sie selbst und die Zwischenräume zwischen ihnen Auflagermulden für die Stäbe
io bilden, wie dies insbesondere aus Fig. 3 und q. ersichtlich ist.
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Vor und hinter der Bahn der Transportketten 12 sind Zubringer und
Abgabeeinrichtungen für die Stäbe io vorgesehen. Diese Zubringer weisen beim Ausführungsbeispiel
Klinkenzugstangen 7 auf, welche so vom Antrieb der gesamten Einrichtung aus gesteuert
sind, daß sie unter Vermittlung der Kurbeln 8 den über einer Brücke 37 bereitliegenden
Stab 9 dann an die Serie der bereits von Falten behangenen Stäbe io heranziehen,
wenn die Falte 6 die richtige Länge erreicht hat. Die Kurbelwelle 8 ist so gesteuert,
daß nunmehr mittels der Klinkenzugstangen 7 die Stäbe io um eine Stabteilung weitergeschoben
werden. Der mit 9 bezeichnet geivesene Stab wird zu einem der Stäbe io, und ein
neuer Stab 9 tritt auf der Brücke 37, wie noch später beschrieben wird, in
die Vorbereitungsstellung. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind die die Stäbe io
tragenden Ketten 12 durch Führungen i i unterstützt. Die jeweils erste Falte 13
wird durch ein Zugwalzenpaar 1q., 15 aus der Einrichtung herausgezogen und wieder
der Druckmaschine zugeführt. Damit ist der Kreislauf der Mitläuferbahn geschlossen.
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Im nachfolgenden ist. die Einrichtung beschrieben, welche auch einen
Kreislauf der Stäbe io bewerkstelligt. Die frei gewordenen Stäbe, die mit i6 bezeichnet
sind, haben sich von den endlosen Ketten 12 an. der Uinlenkscheibe abgelöst und
sind auf eine schräge Ebene 17 mit einer Anschlagleiste 38 übergegangen. Der jeweils
unterste Stab 16 liegt an dieser an. Um ihn seitlich aus dem Bereich der Gewebebahn
herauszuschaffen, ist eine Ausschubeinrichtung vorgesehen, die beim Ausführungsbeispiel
als Kettentrieb i9 mit Daumen 18 ausgebildet ist. In der Achsverlängerung des untersten
Stabes 16 und um etwas mehr als seine Länge verschoben, ist eine weitere winkelförmige
Rast 2o ortsfest angeordnet. Zwischen .der Schrägauflage 17 und der Anschlagleiste
38 ist ein Schlitz zum Durchgang des Daumens 18 vorgesehen, wie dies insbesondere
aus Fig. 3 ersichtlich ist. Mittels des Kettentriebes 19 und des Daumens 18 wird
also der unterste Stab 16 aus seiner ursprünglichen Lage seitlich in die als Winkeleisen
ausgebildete Rast :2o verschoben, wonach ein neuer Stab 16 bis zum Anschlag an die
Leiste 38 auf der schiefen Ebene 17 herabrutscht. Zum Rücktransport des nunmehr
mit 21 bezeichneten, in der Winkelrast :2o liegenden Stabes in die Ausgangsstellung
der Faltenbildung ist ein Kettentriebpaar 23 mit Daumen 22 vorgesehen. Es ist vorteilhaft,
.die Ebene, welche die Stäbe io während der Faltenbildung einnehmen, schräg anzuordnen,
so daß der Transport der Stäbe 21 aus der Rast 2o in die wesentlich höher gelegene,
durch die Anschlagleiste z5 begrenzte Ebene 24 erfolgen kann. Wie aus Fig. i ersichtlich
ist, ist die Ebene 24. gegen die Anschlagleiste 25 zu schräg abwärts geneigt. Zur
seitlichen Rückführung des an der Anschlagleiste 25 anliegenden, jeweils untersten,
nunmehr mit 28 bezeichneten Stabes in den Bereich der Mitläuferbahn ist ein weiterer
Kettentrieb 27 mit Daumen 26 vorgesehen, für dessen Durchtritt zwischen der schiefen
Ebene 2.4 und der Anschlagleiste 25 ein Schlitz in analoger Weise vorgesehen ist,
wie dies aus Fig. 3 für die schiefe Ebene 17 und die Anschlagleiste 38 dargestellt
ist. Der Stab 28 befindet sich somit am Ende des Stabkreislaufes wieder als Stab
9 auf der Brücke 37 in der Vorbereitungsstellung für ein Erfassen durch die Klinkenzugstangen
7.
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Zur Sicherung einer ungestörten Bildung jeder Falte 6 sind die Klinkenzugstangen
längs gefedert, wie aus Fig. q. hervorgeht. Zwischen den Haken der Klinkenzugstange
und ihrer Lagerung an der Kurbelwelle 8 ist eine Druckfeder 29 eingeschaltet. Durch
deren Wirkung wird der Stab 9 bereits an den Stab io angedrückt, bevor die Kurbel
8 die hintere Totlage erreicht. Durch dieses Zusammenwirken einer Kurbel und einer
derart angeordneten Feder wird erreicht, daß der Mitläufer i eine verhältnismäßig
lange Zeit zwischen den Stäben 9 und io eingeklemmt bleibt, so daß die Faltenbildung
ungestört erfolgen kann. Erst wenn die entsprechende Länge der Falte erreicht ist,
so daß. die neue Falte durch die nächstvorangehende Falte auf den Stäben io nicht
mehr herausgezogen werden kann, wird die Klinkenzugstange 7 vom Stab 9 bzw. io durch
ihre Steuerungseinrichtung abgezogen.
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Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Einrichtung könnte eine Störung
durch ein Aufblähen der Hängefalten erfolgen. Um dies zu verhindern, ist eine Andrückvorrichtung
30 vorgesehen, welche mit einem ortsfesten Widerlager 31 zusammenwirkt.
Die
Andrückvorrichtung 3o hat die Aufgabe, die Falten zwischen sich und das Widerlager
31 so leicht zu pressen, daß die unteren 1~ altenenden etwa den Radius der an den
oberen Faltenenden gelegenen Stäbe io annehmen. Dies erfolgt deshalb, um einen genügenden,
wenn auch geringen Zwischenraum zwischen den einzelnen Falten frei zu lassen, damit
etwaige noch feuchte Stellen während der langen Zeit des Hängens völlig trocken
werden.
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Um die Bildung der unteren Faltenenden bei jeder neuen Falte 6 ungestört
zu ermöglichen, ist die Andrückvorrichtung verschwenkbar gelagert; sie kann in die
strichlierx angedeutete Stellung 39 ausweichen. Dies wird durch eine Steuerung mittels
der Hebel 32, der nach oben reichenden Zugstange 33, des Rollenhebels 34 mit der
Rolle 35 und der Kurvenscheibe 36 erzielt. Die Ausschwenkung erfolgt nur während
verhältnismäßig kurzer Zeit. Dabei weicht die Falte 6 aus und hängt sich wieder
in eine lotrechte Lage. Beim Zurückschwenken der Andrückvorrichtung in die Stellung
30 wird die Falte 6 gemeinsam mit den anderen Falten wieder gegen Ausweichen
bzw. Aufblähen gesichert, so daß sich die nun folgende neue Falte 6 ungestört bilden
kann.
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In der Zeichnung sind die Antriebsteile weggelassen, um jede Unübersichtlichkeit
zu vermeiden. Es ist vorteilhaft, den Antrieb der zwangläufig bewegten Teile der
Einrichtung von der Zugwalze 4 abzuleiten, welche ihrerseits die Bewegung unmittelbar
von der Arbeitsmaschine oder durch einen Regelmotor erhält. Die gewünschte Faltenlänge
bestimmt das Übersetzungsverhältnis von der Walze 4 auf die Kurbelwelle B. Die Ketten
12 können angetrieben werden; dies ist jedoch nicht nötig, wenn, wie insbesondere
in Fig. 3 dargestellt, für die Stäbe io Auflagevertiefungen vorgesehen sind, so
daß beim Weiterschalten der Stäbe io durch die Klinkenzugstangen 7 auch die um ihre
Umlenkrollen 3 beweglichen Ketten weitergeschaltet werden. Für die Kettentriebe
19, 23 und 27 bestimmt sich das Übersetzungsverhältnis aus den Notwendigkeiten eines
fortlaufenden Umlaufes der Stäbe. Die Daumen 18, 22, 26 sind vorteilhaft an den
Kettentrieben verstellbar, um sie untereinander und in bezug auf die Stellung der
Kurbel 8 sowie der Kurvenscheibe 36 richtig einstellen zu können. Schließlich kann
die Klinkenzugstange 7 zwecks genauer Einstellung mit einer Längsverstelleinrichtung
ausgestattet sein.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Hängeart ist lediglich beispielsweise
aufzufassen. Es kann selbstverständlich jedes beliebige Hängesystem für das erfindungsgemäße
Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Einrichtung zur Anwendung kommen. Die Stäbe
io können von beliebigem, vorteilhaft rundem Querschnitt sein. Ihr Durchmesser soll
möglichst gering sein, um eine Höchstanzahl von Falten auf kleinstem Raum unterzubringen.
Die Stäbe können auch durch Rohre ersetzt sein. Als Bewegungsmittel für die Stäbe
können anstatt der beschriebenen Klinkenzugvorrichtung auch Förderketten treten.
Im übrigen läßt die Erfindung neben den beschriebenen Ausbildungen weitere Ausführungsmöglichkeiten
zu. Wenn im vorstehenden von Geweben die Rede ist, so ist dieser Ausdruck im weitesten
Sinne aufzufassen. Die Erfindung bezieht sich selbstverständlich nicht nur auf Bahnen
aus gewebten Stoffen, sondern auf Stoffbahnen jeder Art.