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Zweihand-Sicherheitseinrückvorrichtung für Pressen, Stanzen, Scheren
o. dgl. Gegenstand der Erfindung ist eine Zweihand-Sicherheitseinriickvorrichtung
für Pressen, Stanzen. Scheren o. dgl.
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Sicherheitseinrückvorrichtungen, die die >>rbeitsntaschine nur dann
in Gang setzen, wenn der Arbeiter zu deren Bedienung beide Hände benötigt und diese
somit aus dem Gefahrenbereich des Werkzeuges entfernen muß, sind bereits bekannt.
Ebenso ist die Ergänzung derartiger Sicherheitseinrückvorrichtungen 'durch sog.
\achschlagsicherungen bekannt, welche die Maschinen nach jedem einzelnen Arbeitshub
ausschalten. Bei den meisten bestehenden Vorrichttmgen hat sich gezeigt, daß deren
Verwendung im Betrieb gewisse Grenzen gesetzt sind und zwar einerseits infolge der
zahlreichen konstruktiven Unterschiede in der Ausbildung der Maschinen selbst und
andererseits durch die Vielfältigkeit der Einrückvorrichtungen, die vorhandene 'Maschinen
aufweisen. Außerdem sollen totale Durchbohrungen der Maschinengestelle, wie solche
infolge der beiderseitigen Anordnung der Handgriffe notwendig werden können, vermieden,
oder durch Verbesserung der Einrückvorrichtungen ausgeschlossen werden. Ferner ist
anzustreben, die Sicherheitseinrückvorrichtung in ihrem Hauptteil, der eigentlichen
Sperr- und Schalteinrichtung, so klein als möglich zu gestalten und so auszubilden,
daß sie möglichst universal verwendbar wird, wie z. 13. als Zweihandeinriickung
allein, als Zweihandeinrückun- mit Fußhebel oder auch als Einhandeinrückung
mit
oder ohne Fußhebel in Fällen, in welchen die eine Hand unter besonderer Sicherung
zum Werkstoffnachschub gebraucht wird, oder als Fußhebeleinrückung allein. In Verbindung
hiermit ist anzustreben, daß Umstellungen oder das Ausschließen der Vorrichtung
bei gewissen Arbeiten mit wenigen Handgriffen ohne Beseitigung der Vorrichtung selbst
erfolgen können.
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Die gewählte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes zeigt ein
räumlich kleines, zylindrisches Gehäuse, dessen Basis aus einer inneren Spindel
und einer Hohlspindel besteht, welche gleichzeitig Träger der beiden Bedienungsgriffe
sind und das infolge seiner kleinen Abmessungen unter der Tischplatte der Arbeitsmaschine
angebracht werden kann. Im Inneren dieses Gehäuses ist die gesamte Sperr- und Schalteinrichtung
untergebracht. Für den Fall, daß nur mit Handeinrükkung gearbeitet wird, ist auch
die innere Nachschlagsicherung in diesem Gehäuse untergebracht. Durch eine Winkelverbindung
am Maschinenständer ist die Einrückstange angelenkt und, für Maschinen mit Fußhebeleinrückung,
auch die Verbindungsstange zum Fußhebel. Je nachdem, ob die Einrückbewegung der
Einrückstange durch Zug nach unten oder durch Schub nach oben erfolgt, kann die
Winkelverbindung nach Abb. 1, 4 und 5 oder umgekehrt angeordnet werden. Bei Maschinen
mit Einrückung durch Fußhebel wird außer der inneren Nachschlagsicherung im Gehäuse
noch eine äußere Nachschlagsicherung angefügt, die zwischen Winkelverbindung und
Einrückstange angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, daß die Wirkung der N achschlagsicherung
weder durch den Handdruck noch durch den Fußhebel behindert ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der "Zeichnung dargestellt.
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Abb. 1, 2 und 3 zeigen die Anordnung an einer Exzenterpresse; Abb.
4 und 5 zeigen die Winkelverbindung in Ruhestellung I und in Einschaltstellung Il
mit angelenkter äußerer Nachschlagsicherung; Abb. 6 gibt einen Längsschnitt durch
die Sperr-und Schalteinrichtung; Abb. 7 und 8 die Seitenansicht des Schloßkörpers
von beiden Seiten; Abt>. 9 und io zeigen die Innenansicht der beiden Lagerdeckel
mit den Spiralfedern; Abt>. i i und i2 zeigen die linke Mitnehmerscheibe in Ruhestellung
I und in Einschaltstellung 1I mit dem beweglichen Mitnehmer der inneren Nachschlagsicherung;
Abb. 13 und 14 Seitenansicht nach links des Schloßkörpers, Schalteinrichtung bzw.
Sperreinrichtung in die senkrechte Ebene gestellt; Abt). 15 und 16 Vorderansicht
der Schalt- bzw. Sperreinrichtung in Ruhestellung; Abb. 17 und 18 Vorderansicht
der Schalt- bzw. Sperreinrichtung bei Niederdrücken des linken Handgriffes; Abt).
i9 und 20 Vorderansicht der Schalt- bzw. Sperreinrichtung bei Niederdrücken beider
Handgriffe; Abb.21 Seitenansicht nach rechts des Schloßkörpers, Schalteinrichtung
in die senkrechte Ebene gestellt; Abt). 22 Ansicht der rechten @l-litnehmerscheibe
in Ruhestellung I.
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Das untere Ende der Einrückstange i (Abb. i, 4, 5) ist bei 2 mit der
Winkelverbindung 3 angelenkt, und zwar unmittelbar bei Maschinen ohne Fußhebel 4
und Verbindungsstange 5 und über die äußere Nachschlagsicherung 6, 7, 8, 9 mittelbar
bei Maschinen mit Fußhebel 4 und Verbindungsstange 5. Arbeitet die 'Maschine unter
Ausschluß der Handeinrückung 19, 2o, also ohne Sperr- und Schalteinrichtung 17 nur
mit Fußhebeleinrückung, wobei Stillstand nach jedem Arbeitshub eintreten soll, so
genügt die Herausnahme der Schraube i i. Die Winkelverbindung kann um den mit der
Maschine verbundenen Stehbolzen 13 von der Ruhelage I in die Einschaltstellung II
schwenken, während die Lasche io und die durch die Schraubc 14 angeschlossene Schaltstange
15 in der Ruhestellung I beharren. Die Zange 7 im Eingriff mit der Falle 6, welch
letztere mit der Einrückstange i verbunden ist, zieht diese nach unten in die Einrückstellung
II. Kurz vor der Endstellung bewirkt ein an der Maschine befestigter Anschlag 9
das Ausklinken der Zange 7 aus der Falle 6, wodurch die Einrückstange i durch Federzug
noch während des Arbeitshubes der Maschine in die Ruhelage I zurückgleitet. Die
Maschine ist nach vollendetem Arbeitshub ausgeschaltet, auch, wenn die Zurückverlegung
des Fußhebels verzögert oder der Fußhebel längere Zeit niedergehalten würde. Bei
Zurückverlegung des Fußhebels ,4 geht die Winkelverbindung 3 von II nach I zurück,
wodurch die Zange 7 vermittels der Federkraft von 8 wieder in die Falle 6 einklinken
kann. Das System ist damit in seine Ausgangsstellung zurückverlegt. Soll die Maschine
bei niedergehaltenem Fußhebel durchlaufen, d. h. mehrere Arbeitshübe ohne Unterbrechung
ausführen, so kann die Nachschlagsicherung durch Abnahme des Anschlages 9 ausgeschaltet
werden, da 'hierdurch die Zange 7 mit der Falle 6 ständig im Eingriff verbleibt
(Abb. 4).
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Soll bei Anwesenheit eines Fußhebels nur mit Handeinrichtung gearbeitet
werden, so kann durch Herausnahme der Schraube 12 die Verbindungsstange 5 und der
Fußhebel ,4 außer Wirkung gesetzt «-erden.
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Werden mit der Maschine Werkstücke hergestellt, die von Hand in das
@@'erkzeug eingelegt werden müssen, so ist die Einschaltung der Sicherheitseinrückvorrichtung
zum Schutz der Hände des Arbeiters erforderlich. Die Winkelverbindung 3 wird durch
Einsetzen der Schraube i i wieder mit der Lasche io verbunden, an welche vermittels
der Schraube 14 die Schaltstange 15 angelenkt ist. Das andere Ende der Schaltstange
15 ist mit dem Pendelhebel 16 der Sperr- und Schalteinrichtung im Gehäuse 17 gelenkig
verbunden. Das Gehäuse 17 wird vermittels der Stütze 18 unterhalb der Tischplatte
der Arbeitsmaschine angeschraubt, derart, daß die beiden Handgriffe i9, 2o bequem
betätigt
werden können. Der Handgriff i9 ist mit der inneren Spindel
21 und der Handgriff 2o mit der äußeren Hohlspindel 22 fest verbunden. Im Inneren
des Gehäuses 17, das durch die beiden Lagerdeckel 23, 24 abgeschlossen ist, befindet
sich, lose drehbar auf der Spindel 21 der Schloßkörper 25 mit den Federstiften 26,
27 und den Zugfedern 28, 29, die ihrerseits in die mit dem Gehäuse fest verbundenen
Federösen 30, 31 eingehängt sind (Abb. 6, 7, 8). Zu beiden Seiten des Schloßkörpers
25 sind zwei Mitnehmerscheiben 32, 33 angeordnet, derart, daß die Mitnehmerscheibe
32 über die Hohlspindel 22 mit dem Handgriff 20 und die Mitnehmerscheibe 33 über
die Spindel 21 mit dem Handgriff i9 bewegt werden kann. Auf den spitzwinkelig zueinander
angeordneten Flächen des Schloßkörpers 25 (Abb. 7,8)
sind bei 34 das Schaltsystem
und bei 35 das Sperrsv stem angebracht. Diagonal mit der Achse des Schloßkörpers
25 fällt die Achse des Pendelhebels 16, der im Schloßkörper fest verschraubt und
gesichert ist.
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Das Schaltsystem besteht aus den beiden Druckdaumen 36, 37 und der
Herzklinke 38, die um Schrauben drehbar mit je einer Feder in der Ruhetage fixiert
sind (Abb. 15, 17, i9). Das Sperrsystem besteht aus den beiden Sperrklinken 39,
40 mit den Sperrklinkenbolzen 41, 42, die um zwei :Schrauben schwenkbar mit einer
gemeinsamen Zugfeder in der Ruhelage fixiert sind (Abb. 16, 18, 2o).
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Wird nur der Handgriff 2o niedergedrückt, während der Handgriff i9
unbetätigt bleibt, so bewegt sich die Mitnehmerscheibe 32 im gleichen Drehsinn aus
der Ruhelage in Pfeilrichtung (Alb. i i). Der mit der Mitnehmerscheibe 32 fest verbundene
Mitnehmer 39 bewegt sich dabei in Pfeilrichtung (Abb. 18) zu der Sperrklinke 39
hin, die ihrerseits nach rechts ausschlägt, wodurch der Sperrbolzen 41 dem im Gehäuse
17 befestigten Anschlag 43 ausweicht. Mit geringer Nacheilung bewegt sich gleichartig
der lose Mitnehmer 45, durch den Drehkeil 46 von der Mitnehmerscheibe 32 angetrieben
in Pfeilrichtung (Abb.17) zu dem Druckdaumen 36, der dadurch ebenfalls nach rechts
ausweicht. Dadurch wird die Herzklinke 38 zum Kippen nach rechts gebracht. Da einerseits
die zweite Sperrklinke 4o mit dem Sperrbolzen 42 noch in Sperrstellung vor dem zweiten
Anschlag q.¢ liegt, kann eine Drehbewegung nicht eintreten und der Schloßkörper
25 mit dem Pendelhebel 16 beharren in der Ruhestellung I. Wird nach diesem Vorgang
nun der zweite Handgriff i9 nachträglich niedergedrückt, so wird die Mitnehmerscheibe
33 (Alb. 22) mit den beiden festen Mitnehmern 49, 50, die Sperrklinke 40 mit dem
Sperrbolzen 42 und den Druckdaumen 37 beeinflussen und diese beiden Elemente nach
links abdrängen. Damit wäre wohl die Sperre gegenüber dem Anschlag 44 (Abb. 18)
aufgehoben. `'Feil aber bei diesem Vorgang der Druckdaumen 37 nach links in die
Aussparung der Herzklinke 38 ausweichen kann, besteht keine Möglichkeit, bei weiterem
Herabdrücken bis auf die Stellung 1I den Schloßkörper 25 mit dem Pendelhebel 16
zii bewegen, da die Schalteinrichtung durch diesen Vorgang unstabil geworden ist
und die Mitnehmer seitlich am System wirkungslos vorbeigleiten. Ein Selbstabgleiten
des Schloßkörpers 25 wird durch die beiden starken Zugfedern 28, 29 zu beiden Seiten
des Schloßkörpers verhindert, die diesen über die Ösen 30, 31 am Gehäuse 17 festhalten.
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Die gleichen Vorgänge wiederholen sich in umgekehrter Weise, wenn
nacheinander zuerst der Handgriff i9 und dann der Handgriff 2o niedergedrückt werden.
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Werden gleichzeitig beide Handgriffe i9, 2o möglichst gleichmäßig
niedergedrückt, so gehen die Sperrklinken mit den Bolzen 39, 41 und 40, 42 annähernd
gleichzeitig aus dem Bereich der Anschläge 43, 44 (Abb. 2o). Ebenfalls gleichzeitig
mit geringer Nacheilung pressen sich die beiden Druckdaumen 36, 37 fest gegen die
Herzklinke 38 und bilden dadurch ein starres System, welches den Mitnehmern 39,
48 festen Widerstand bietet. Bei vollständigem Durchdrücken der beiden Handgriffe
i9, 20 wird nunmehr der Schloßkörper 25 in Teildrehung versetzt und bewirkt damit
die Einrückbewegung über Pendelhebel 16, Winkelverbindung3 und, wahlweise, mit-
oder ohne äußere Nachschlagsicherung auf die Einrückstange i. Bei Maschinen mit
Fußhebel kann dabei der Einrückvorgang gemeinsam mit der Betätigung der beiden Handhebel
ausgeführt werden.
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Bei Maschinen, deren Einrückung ohne Fußhebel, also nur mit den beiden
Handhebeln, oder auch wahlweise mit dem rechten oder dem linken Handhebel erfolgt,
wird die innere Nachschlagsicherung im Gehäuse 1,7 mit der Sperr- und Schalteinrichtung
vereinigt. Bei richtiger Schaltung bewegt sich die Mitnehmerscheibe 32 aus der Ruhelage
I zu der Einrückstellung 1I. Der bewegliche Mitnehmer 45 ist durch Einklinken des
Drehkeils 46 bei Ruhestellung durch den Anschlagstift 48 starr mit der Mitnehmerscheibe
32 verbunden und kann während des Einschaltvorganges genau wie der feste Mitnehmer
33 an der Einstellung des Schaltsystems teilnehmen. Kurz vor der Endstellung von
II aber wird durch den Anschlagstift 47 der Drehkeil umgelegt (Abb. i i, 12). Der
bewegliche Mitnehmer 45 kann dadurch aus seiner starren Verbindung mit der Mitnehmerscheibe
32 frei werden und einige Millimeter zurückweichen.
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Diese geringe Bewegung reicht aus, das starre Schaltsystem zu erschüttern,
indem der Druckdaumen 36 leicht nach links ausweichen, die Herzklinke nach links
kippen und der Druckdaumen 37 nach links in die Aussparung der Herzklinke 38 einspringen
kann. Die Rückzugfedern ziehen nun sofort den Schloßkörper von der Einschaltstellung
II in die Ruhestellung I zurück. Die Einschaltung eines nachfolgenden Arbeitshubes
der Maschine ist damit ausgeschlossen. Die Zurückverlegung der beiden Handgriffe
wird durch die in den Lagerdeckeln 23, 24 angebrachten Spiralfedern 52 gefördert.
Die Begrenzung der Bewegung der beiden Handgriffe erfolgt durch die Bolzen 51 in
den beiden Lagerdeckeln 23, 24. Wird bei gewissen Arbeiten Einhandbedienung
erforderlich,
während die andere Hand an gesicherter Stelle zum Werkstoffnachschub benötigt wird,
so können beide Mitnehmerscheiben 32, 33 durch Eindrehen einer Stiftschraube 53
(Ahb. I I) über die Spindel 21 miteinander verbunden werden. Durch Anwendung
von nur einem Handgriff an geeigneter Stelle ist die Einschaltung dann wahlweise
durch die rechteoder linkeHandmöglich.
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Die gesamte Anordnung kann durch Plombierung vor unerwünschten Eingriffen
gesichert werden.