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Benzinwasdlmaschine Benzinwaschmaschinen sind in der chemischen Reinigung
von Kleidungsstücken seit langem bekannt. Sie bestehen aus einem mit Waschbenzin
gefüllten, im unteren Teile im Querschnitt halbzylindrischen Behälter oder Mantel,
in dem sich eine aus gelochten Blechen oder Holzstäben leergestellte Trommel hin
und her dreht. Die Lager der Trommelwelle sind an den Außenseiten der Waschmaschine
angebracht, auch der Antrieb erfolgt von außen. Die Trommelwelle ist @gegen das
Innere der Waschmaschine durch Stopfbüchsen abgedichtet, um das Austreten von Waschbenzin
aus der Waschmaschine und das Eindringen von Waschbenzin in die Lager zu verhindern.
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Auch bei den für unbrennbare Lösungsmittel verwendeten Waschmaschinen
sind die Lager der Trommelwelle und der Antrieb außen an der Waschmaschine angeordnet.
Da bei diesen AusfÜhrungsformen -die Trommel auch zum Trockenschleudern des Waschgutes
dient, also ab und zu mit Schleuderdrehzahl läuft, müssen die Lager noch stärker
ausgebildet sein als bei Waschmaschinen, deren Trommel nur im langsamen Waschgang
arbeitet.
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Die für unbrennbare Lösungsmittel bestimmten geschlossenen Waschmaschinen
lassen sich nur dann als Benzinwaschmaschine verwenden, wenn sie mit Schutzgas igefüllt
wenden. Wird ohne Schutzgas gearbeitet, können Benzinluftgemische entstehen, die
zu gefährlichen Explosionen führen können.
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Da die chemische Reinigung von Kleidungsstücken mittels Waschbenzin
sehr einfach und infolge der kurzen Dauer eines Waschganges die Tagesleistung einer
Benzinwaschmaschine erhel>-lich
ist, hat sich diese in ihrer ursprünglichen
einfachen Bauart in zahlreichen Betrieben des Gewerbes behauptet. Der Feuersgefahr,
infolge der Entzündlichkeit dies Waschbenzins, hat man durch betriebliche Maßnahmen,
wie knappe Füllung der Waschmaschine, und ,durch besondereLöscheinrichtungen, wie
Dampfanschluß des Raumes, Sprinkleranlagen, Batterien von Kohlensäureflaschen u.
dgl.> zti begegnen gewußt. Dagegen hat man gegen folgende Übelstände bisher keine
Abhilfe schaffen können: Da sich die Waschtrommel dicht über denn Boden der Waschmaschine
hin und her bewegt, muß sich .der Chemischwäscher beim Entleeren der Trommel tief
in die Waschmaschine und in den in ihr enthaltenen Benzindunst hineinbiicken. Er
holt sich dabei immer wieder einennarkotischenRausch, der bei langer Gewöhnung sofort
verfliegt, bei neu eingestellten Chemischwäschern manchmal aber so stark auftritt,
daß eine Beschäftigung der betreffenden Person in der chemischen Wäscherei unmöglich
ist. Wenn auch das Einatmen von Benzindunst bisher nicht zu derartigen Gesundheitsschädigungen
führte wie verschiedentlich das Einatmen mancher unbrennbaren Lösungsmittel, so
muß doch die Notwendigkeit, in der chemischen Reinigung nur gegen das Einatmen von
Benzindunst besonders widerstandsfähige oder in ihrer Atemführung besonders geschickte
Personen zu verwenden, als nachteilig empfunden werden.
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Räume, in denen Benzinwaschmaschinen aufgestellt sind, werden ferner
nicht beheizt. Das führt dazu, daß im Winter das Waschbenzin infolge seines tiefen
Gefrierpunktes Temperaturen annimmt, die tief unter Null liegen. Daß Hineinfass°n
in diese eisige Flüssigkeit wird für den Chemischwäscher immer wieder zur Qual.
Schließlich ist es besonders in der heutigen Zeit, in der jeder Tropfen Waschbenzin
eine Kostbarkeit darstellt, nicht zu verantworten, .daß beim Umpacken des gereinigten
Waschgutes aus derWaschmaschine in dieTrockenschleuder Waschbenzin in den Raum tropft
und durch Verdunstung verlorengeht.
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Diese Nachteile beseitigt die Benzinwaschmaschine nach der Erfindung
dadurch, daß die Trommel höhenverstellbar ausgeführt ist. Nach Beendigung des Waschganges
wird die Trommel bei geschlossener Maschine mittels Hand- oder Transmissionsantriebs
aus dem Waschbenzin herausgehoben und in, angehobener Lage festgestellt, so saß
das Waschbenzin aus dem Waschgut ablaufen kann. Die Waschmaschine ist zu diesem
Zweck etwa um die halbe Trommelbreite höher ausgeführt und wird im Gegensatz zu
früher nicht mehr von oben, sondern von der Vorderseite aus beschickt. Die Trommel
ist in im Innern ider Waschmaschine angeordneten,inFührungen verschiebbaren Lagern
gelagert, die vom umherspritzenden Benzin benetzt und somit auch nur mit Benzin
geschmiert werden" das allerdings zeitweise durch aus dem Waschgut herausgelöste
051,e und Fette stank ölhaltig ist.
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Während die Fachwelt immer bestrebt ist, Benzin von einem Wellenlager
fernzuhalten, haben längere Versuche ergeben, daß infolge der geringen Geschwindigkeit
der ntir im Waschgang laufenden Trommel die Lager bei reichlicher Bemessung der
Lagerflächen und guter Oberflächeiibeschafenheit der Zapfen der Stahlwelle jahrelang
laufen können. Ist dann einmal -der Einbau neuer Lager notwendig, so ist diese Maßnahme.
infolge der beweglichen Anordnung der Lager leicht durchzuführen.
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Auch die die Trommel antreibenden Riem°n laufen im Waschbenzin. Es
'hat sich gezeigt, daß Chromlederriemen .der Haltbarkeit trocken laufender Riemen
in nichts nachstehen, allerdings muß des Riemen immer mit der Narbenseite, nicht
jedoch mit der außerordentlich schlüpfrig werdenden Fleischseite auf die kieinens.cheiben
auflaufen. Reicht einmal die im Innern der Waschmaschin° angebrachte Riemenspann
vorrichtung zum Ausgleich von Längenänderungen der Riemen nicht aus, muß .der Riemen
selbst verkürzt werden. Das ist einfach durchzuführen, da bei angehobener Trommel
die Riemen lose sind. Die Trommel füllt ferner in dieser Stellung die in an sich
bekannter Weise auf der Vorderseite des Waschinaschi:nengehäuses angeordnete Öffnung
aus, so daß der 1renziIlidunsthaltige Innenraum der Waschmaschine nach außen abgeschlossen
ist. Da das Waschgut abgetropft ist, tritt auch aus diesem Grunde weniger Benzindunst
als früher in den Rauire. Der Chemischwä scher braucht sich beim Auspacken nicht
mehr zu bücken. Er steht aufrecht und bewegt das Waschgut nur -*,.i waagerechter
Richtung aus der Waschtrommel zur Trockenschleuder. Seine körperliche .\rlieit ist
leichter geworden, außerdem ahnet er die Luft des Raumes, die erfahrungsgemäß nur
wenig Benzindunst enthält. Da die Trommel durch die auf der Waschmaschine angeordnete
Öftnung, also auch von der Seite entleert wird, muß sie, um ein selbsttätiges @'erdreben
nach dem Auspacken des Waschgutes zu verineidlen, durch einen in sie von außen hineinklappbaren
Haken oder irgendeine andere Feststellvorrichtung in ihrer Lage festgehalten werden.
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Die Hebevorrichtung für die Trommel kann nach einem der zahlreichen
bei Hebezeugen bekannten Verfahren durchgebildet sein. Am einfachsten erscheint
eine besondere, senkrecht über der Trommelwelle und parallel zu ihr auf der Oberseite
des Waschmaschinengehäuses gelagerte Welle mit fest aufgekeilten Seilscheiben, auf
die an diesen selbst befestigte und die Tragkonsolen der Wellenlager umfassende
Stahlseile aufgewickelt werden. Der Antrieb dieser Welle beim Anheben der Trommel
kann durch eine Handkurbel oder ein Handrad oder durch Einrücken eines Riemens erfolgen,
der von der auf der Waschmaschine angeordneten Vorgelegewelle aus angetrieben werden
kann. Auf dieser Welle braucht zu diesem Zwecke nur eine Festscheibe vorgesehen
zu werden, während auf der Welle der Seiltrommeln eine Fest- und eine Losscheibe
erforderlich sind. Der Riemenausrücker dieses Antriebs ist zweckmäßig federnd ausgebildet,
so d@aß beim Loslassen des Ausrückers der Riemen von selbst wieder auf die Losscheibe
zurückläuft.
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Die Seiltrommelwelle ist in bekannter Weise in
geringen
Grenzen axial verschiebbar und klemmt sieh in jeder Lage selbsttätig fest.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel des Erfindungsriegenstandes veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. i eine Benzinwaschmaschine in Seitenansicht mit entfernter Seitenwand,
Fig. 2 die Waschmaschine von vorn gesehen mit entfernter Vorderseite, Fig.3 die
Waschmaschine in Seitenansicht mit hochgehobener Trommel.
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Im Waschmaschinengehäuse i ist in bekannter Weise eine Trommel e drehbar
angeordnet. Auf Lagerkonsolen d sind Lager 5 vorgesehen, in denen sich die Welle
6 der Trommel 2 dreht. Die Lagerkonsolen .4 sind in Führungen 7 verschiebbar. Dit
tiefste Stellung der Lager wird durch die Riemenspannvorrichtung 3 bestimmt, auf
deren waagerechtem Arm :ich die Lagerkonsole d. mit einem Ansatz aufstützt; die
höchste Stellung kann durch Anschläge in den Führungen 7 festgelegt werden. Uni
die Konsole eines jeden Lagers ist ein Stahlseil io ,geschlungen und mittels Seilklemmen
zu einer Schlaufe ausgebildet. Das andere Ende jedes Seiles ist an einer Seilscheibe
1 4 befestigt. Die Seilscheiben 1:I sind auf einer Welle 13 aufgekeilt, die auf
der Oberseite des Waschmaschinengehäuses gelagert ist. Das Ende der Seilscheibenwelle
13 ist als Gew-inde ausgebildet, auf das eine Handkurbel oder ein Handrad aufgeschraubt
wird. Die Seilscheihenw-elle ist in geringen Grenzen axial versch;ebbar. Lose auf
der Welle sitzt ein Sperrad, in dessen Zähne eine an einem festen Bolzen angelenkte
Sperrklinke eingreift. Die Trommel ist durch diese axial wirkende Verklemmung in
jeder Lage festgestellt, so daß auch zum Senken der Trommel in die Waschstellung
ein ;geringer Kraftaufwand erforderlich ist. Diese Hebevorrichtung :kann auch durch
andere Mittel, z. B. eine Spindel o. dgl., ersetzt werden, vorausgesetzt, daß sie
selbstsperrend ausgebildet ist und ein weiches Aufsetzen der Trommel auf di_ Riemenspannvorrichtung
gewährle;stet.
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An beiden Enden der Trommel 2 sitzen Riemenscheiben 9, auf die je
ein endloser Riemen 8 aufläuft. Der Antrieb der Trommel 2 erfolgt Tiber ein bei
Waschmaschinen bekanntes Wendewechselgetr;ebe, das auf der Oberseite der Waschmaschine
angeordnet ist. Die Enden der Getriebewelle ragen in Ansätze des Waschmaschinengebäuses
hinein und tragen die Antriebsscheiben für die Trommel 2.