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Photoelektrischer Belichtungsmesser
Bei photoelektrischen Belichtungsmessern
widerstreiten sich die Forderung nach großer Lichtempfindliellkeit, die die Feststellung
der Belichtungszeit auch noch hei sehr ungünstigen Lichtverhältnissen gestattet,
mit der Forderung nach räum-1 ider Kleinheit des Gerätes, die eine bequeme Handhabung
ermöglicht, denn eine große Empfindlichkeit setzt neben einem empfindlichen Galvanometer
eine große Fläche des Photoelements voraus. Man ist daher dazu übergegangen. zu
einem Belichtungsmesser handlicher Größe einen Verstärkerzusatz zusteckbar zu machen,
der ein großes Photoelement enthält, das für den Fall ungünstiger Lichtverhältnisse
dem kleineren Photoelement des Belichtungsmessers nebengeschaltet wird.
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Die Verwendung eines solchen getrennten Verstärkerzusatzes hat den
Nachteil der leichten Verlierbarkeit und der unbequemen Handhabung.
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Darüber hinaus muß der Verstärkerzusatz in engen Toleranzen geeicht
werden, weil keine Gewähr besteht, daß das Zusatzelement immer mit demselben Belichtungsmesser
Verwendung findet, da sich im Verkauf eine Zuordnung des Verstärkerzusatzes zu einem
bestimmten Belichtungsmesser kaum organisieren läßt und die Eichung daher so bemessen
werden muß, daß jeder Verstärkerzusatz mit jedem Belichtungsmesser richtige Werte
ergibt. Dieser Zwang zu genauer Tolerierung erhöht die Fertigungskosten wesentlich.
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Die oben geschilderte Anordnung hat den weiteren Nachteil, daß man
zur Darstellung der beiden Meßbereiche zwei verschiedene Photoelemente benötigt,
was ebenfalls Erhöhung der Herstellungskosten verursacht.
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Es sind auch Belichtungsmesser bekannt, die ein relativ großes Photoelement
an dem Belichtungs-
messer dadurch unterbringen, daß das Lichtelement
parallel zur Ebene des Zeigerausschlages des Galvanometers vorgesehen wird, wodurch
die schon an sich durch die Skalenanordnung hedingte größte Abmessung des Belichtungsmessers
auch gleichzeitig fiir die Unterbringung des Photoelements ausgenutzt wird, so daß
eine flache handliche Bauweise des Gerätes entsteht. Diese Anordnung hat jedoch
den Nachteil, daß das Galvanometer in der häufigsten Gebrauchslage mit waagerecht
liegender Achse arbeiten muß, da das Photoelement auf das Aufnahmeobjekt gerichtet
wird, also in senkrechte Lage kommt und der in einer Parallelebene dazu angeordnete
Zeiger dann ebenfalls in einer senkrechten Lage spielt. Die Arbeitslage eines Galvanometers
mit waagerechter Achse ist aber meRtechnisch bedeutend ungünstiger als die mit senkrechter
Achse. Auch ist das Ablesen einer derart angeordneten Skala unbequem besonders da
sie häufig ungünstig beleuchtet ist.
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Es sind auch Vorschläge für Belichtungsmesser bekannt, bei denen
ein in einem aufklappbaren Deckel befindliches großes Lichtelement herausklappbar
am Galvanometergehäuse angebracht ist, wobei der empfindlichere Meßbereich durch
Ahdecken dieses Elements durch eine zweite Klappe dargestellt wird. Diese Anordnung
hat jedoch den Nachteil umständlicher Konstruktion und Handhabung.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Belichtungsmesser mit mindestens
zwei Meßbereichen, der alle oben geschilderten Nachteile vermeidet, indem das Photoelement
in einer schwenkl) aren Klappe an dem das Galvanometer enthaltende Gehäuse angebraucht
ist, die für den empfindlichsten Nfeßbereich ausgeklappt wird, so daß die volle
Fläche des Photoelements von dem vom Objekt kommenden Licht senkrecht oder nahezu
senkrecht beaufschlagt wird, während für die empfindlicheren Meßbereiche die Klappe
so weit geschlossen wird, daß die vom Objekt kommenden Lichtstrahlen nur durch einen
Schacht Zutritt zum Photoelement haben.
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Weitere Verbesserungen der Erfindung bestehen darin, daß das 1>hotoelement
mit üblichen Iitteln, z. 12. Wabenblenden oder Linsenrastern, ausgestattet ist,
die in ausgeklapptem Zustand unerwünschtes Seitenlicht vom Photoelement abhalten,
und daß der bei geschlossener Klappe gebildete Lichtschacht zur besseren Abhaltung
von Seitenlicht mit Längswänden versehen wird, Weiterhin werden Mittel angegel)
ell, um die Lichteinwirkungen auf die Photozelle bei geschlossenem Schacht günstig
zu bemessen und die zhandhabung des Gerätes durch besondere Anordnungen der Klappe
zu erleichtern.
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Im folgenden wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel erläutert:
An einem Belichtungsmesser, dargestellt in Fig. I und 2, mit in normaler Gebrauchslage
waagerecht spielendemGalvanometerzeiger 1 wird ein Photoelement 2 um eine Achse
3 schwenkl>ar angebracht. Zur Inbetriebsetzung des empfindlichsten Meßbereichs
wird das Photoelement herausgeklappt (Fig. I und Fig. 2 gestrichelt). In dieser
Stellung wird es in voller Ausdehnung von dem vom Objekt in Pfeilrichtung kommenden
Licht senkrecht oder nahezu senkrecht beaufschlagt. Zur Inbetriebnahme des unempfindlichsten
Meßbereichs wird das Photoelement nahe an den Belichtungsmesser beraugeklappt (Fig.
1 ausgezogen gezeichnete Stellung), so daß das vom Objekt kommende Licht nur durch
einen Schacht 4 Zutritt zum Photoelement gewinnt und demgemäß weniger stark wirksam
wird.
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Im Bedarfsfalle lasseii sich zwischenliegende Meßbereiche durch Zwischenstellungen
der Klappe (zwischen der in Fig. I ausgezogenen und der gestrichelt gezeichneten
Stelung), die zweckmäßig einrastbar gemacht werden darstellen. Diese Zwischenstellungen
weichen nur wenig von der ganz eingeklappten Stellung ab. da eine Öffnung des Schachtes
auf die doppelte 13reite schon mehr als eine Verdoppelung der Empfindlichkeit bringt.
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Um störendes Seitenlicht bei der Messung auszuschalten, können vor
dem Photoelement an sich bekannte Ntittel, wie Linsenraster 6 6 und Wahenblenden
7 o. dgl., angebracht werden. die in voll ausgeklapptem Zustand das vom Öl>jekt
kommende Licht bevorzugt auf das Photoelement lenken. In eingeklapptem Zustand.
also in den unempfindlicheren Meßbereichen kann durch geeignete Bemessung des Schachtes
4 und seiier Seitenwände 5 ebenfalls eine Richtwirkung der Empfindlichkeit erzielt
werden.
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Das vom Objekt durch den Schacht 4 eindringende Licht wird hauptsächlich
durch Streuung an der zweckmäßig schrägen Oberwand 8 des heim Zusammenklappen entstehenden
Schachtes 4 auf die Photozelle gelenkt. Die Streuung kann durch Aufrauen, hellfährben
oder NTerspiegehl dieser Oberwand auf das gewünschte NIaß gebracht werden. Die Richtwirkung
des Belichtungsmessers in zugeklapptem Zustand, die sich bei der getroffenen Anordnung
von selbst ergibt, kann in horizontaler Richtung noch dadurch gesteigert werden,
daß der Schacht 4 in bekannter Weise mit Längswänden g versehen wird.
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Um den Belichtungsmesser auch bei ausgeklapptem Photoelement 2 bequem
in der Hand halten zu können, wird die Klappe zweckmäßig nicht über die ganze Ausdehnung
des Belichtungsmessers erstreckt, sondern, wie in Fig. 1 dargestellt, nur über einen
Teil, so daß bei 10 eine handhabe verbleibt.
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Die Umwertung des voii dem Galvanometer angezeigten Zeigerausschlages
in die für die Photoaufnahme notwendigen Anwalzen kann in bekannter Weise über einstellbare
Skalenringe 1 1 erfolgen.
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Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung ermöglicht eine bequeme Einhandbedienung
des Belichtungsmessers. indem die Hand hei 10 den Belichtungsmesser erfaßt und der
Daumen den gerändelten Skalenring 1 1 einstellt.
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Will man einen größeren Teil des Belichtungsmessers zur unterbringung
einer Photozelle ausnutzell als in Fig. I und doch die bequeme Handhabe beibehalten,
so kann für die Photozelle auch eine Anordnung, wie in Fig. 2 dargestellt, getroffen
werden. Hier wird die das Photoelement enthal-
tende Klappe I2 zunächst
aus dem Belichtungsmesser herausgezogen und dann erst in die senkrechte Lage geklappt.
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PATENTANSPROCHE: I. Photoelektrischer Belichtungsmesser mit mindestens
zwei hleßhereichen, dadurch gekennzeichnet, daß das Photoelement an einer ausschwenkbaren
Klappe an dem das Galvanometer enthaltenden Gehäuse angebracht ist, die für den
empfindlichsten Meßbereich ausgeklappt oder verschoben und dann ausgeklappt wird,
so daß die volle Fläche des Photoelements von dem vom Objekt kommenden Licht senkrecht
oder nahezu senkrecht beaufschlagt wird, während für die unempfindlicheren Meßbereiche
die Klappe so weit geschlossen wird, daß die vom Objekt kommenden Lichtstrahlen
nur durch einen Schacht Zutritt zum Photoelement haben.