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Hohlstein für Fußbodenbelag in feuchten Räumen Die Erfindungbetrifft
einen Hohlstein für Fußbodenbelag in feuchten oder nassen Räumen, wie Ställen, Kellern
und Waschküchen. Gegenüber bereits bekannten Fußbodenbelagsteinen dieser Art, .die
am der Unterseite nahezu halbkreisförmig ausgespart sind und nach üben offene
konische Löcher aufweisen, bietet .der neue Hohlstein zufolge seiner neuartigen
Formgebung insbesondere die Vorzüge, daß er ;leichter herstellbar, haltbarer sowie
wärmer und dadurch gesünder ist.
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Dies ist erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß im Stein zwei nebeneinanderliegende,
längs durchgehende Hohlräume zum Zwecke der Luftisolation und an der Unterseite
des Steines unterhalb dieser röhrenförmigen Hohlräume zwei nach unten hin offene,
als Wasserabflußkanäle dienende, ebenfalls längs durchgehende Aussparungen gebildet
sind. Der neue Hohlstein besitzt also zwei der Isolierung dienende Hohlräume und
davon getrennt zwei Wasserabflußkanäle, während bei den bisher bekanntem Hohlsteinen
lediglich ein Wasserabflußkanal vorhanden ist, der durch den über die Bohrungslöcher
eindringenden Schmutz und Schlamm leicht verstopft werden kann, so daß der Wasser-bzw.
Jaucheabfluß mitunter gehindert oder sogar vollständig unterbunden wird. Im Gegensatz
dazu ist bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Hohlstein ein Verstopfen der Wasserabfl.ußkanäle
vollkommen ausgeschlossen, und mithin eine sichere Gewähr für einen ständig trockenen
Fußbodenbelag gegeben. Die in den röhrenförmigen Hohlräumen stehende Luft bildet
eine gute Wärmeisolierung
gegen die den Hohlsteinbelag tragende
Betonunterlage. Erkältungskrankheiten von Mensch und Tier, die auf kalten, feuchten
Fubbodenbelag zurückzuführen sind, werden auf .diese Weise weitgehend unterbunden.
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Die Anordnung von je zwei Isolierräumen und. zwei Wasserabflußkanälen
in jedem Hohlstein ist insofern vorteilhaft, als der Stein an allen Stellen so viel
Wandstärke besitzt, daß eine ausreichende Festigkeit und Haltbarkeit des Hohlsteines
sichergestellt ist. Der neue Stein kann auf einer Strangziegelpresse .mit einem
vorzugsweise selbsttätig arbeitenden Albschneider in einem einzigen Arbeitsgang
sofort fertig geformt und anschließend mittels eines Absetzrahmens oder einer sonst
geeigneten Fördereinrichtung zu den Trockenräumen weitergeleitet werden, ohne daß
eine nochmalige Behandlung des Formlings auf einer zweiten Presse oder ein Umsetzen
der einzelnen Formlinge von Hand nötig ist. Da die Herstellung des neuen Hohlsteines
also äußerst einfach ist, können die einzelnen. Steine dementsprechend billig verkauft
werden.
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Eine sehr erhebliche Vereinfachung in der Verlegung der Hohlsteine
wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß jeder Hohlstein an der einen Längsseite
eine nutförmige Aussparung und an der anderen Längsseite einen entsprechenden Längszapfen
aufweist, so daß je zwei in benachbarten Reihen nebeneinanderliegende Hohlsteine
durch eine Spundverbindung fest zusammengefügt werden können. Dabei braucht nur
die erste Hohlsteinreihe am Anfang des Fußbodenbelages in flüssigem Zement verlegt
zu werden, alle übrigen Reihen dagegen können trocken aufgelagert werden. Die Spundverbindung
unter den einzelnen benachbarten Hohlsteinen verhindert jede Lockerung der einzelnen
Steine, gibt aiber andererseits die vorteilhafte Möglichkeit, den Fußbodenbelag
zu Reinigungszwecken oder bei Seuchen zwecks Desinfizierung des Fußbodens ohne große
Um.ständlichkeiten wegzunehmen und ihn nach gründlicher Reinigung der einzelnen
Hohlsteine sowie des Untergrundes wieder aufzulegen: Auch in hygienischer Hinsicht
entspricht also der neue Fußbodenbelag restlos allen an ihn zu stellenden Anforderungen.
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Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß die einzelnen Hohlsteine
an der Oberfläche durch mehrere durchgehende Längsriefen und zwischen diesen angeordneten
Querriefen aufgerauht sind. Unfälle durch Ausrutschen auf glatter Fußbodenfläche
werden dabei weniger vorkommen. Die Längsriefen dienen zugleich als Sammel- und
Leitkanäle für das sich auf dem Fußbodenbelag sammelnde Wasser. Sie führen das Wasser
den zwischen den Schmalseiten je zweier in der gleichen Reihe liegender Hohlsteine
gebildeten Stoßfugen zu und lassen es durch die Fugen hindurch in die Abflußkanäle
abströmen. Zur Bildung der Querriefen kann vorteilhaft in den Albschneidetisch eine
Riffelwalze eingebaut werden, welche zwischen die durch den Preßkopf geformten Längsriefen
die Querriefen einwalzt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Abb. i eine perspektivische Ansicht des Hohlsteines, Abb.
2 in verkleinertem Maßstab einen Querschnitt durch mehrere nebeneinander auf eine
Betonunterlage verlegte Hohlsteine.
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Wie die Zeichnung erkennen läßt, besitzt der Hohlstein a eine im wesentlichen
prismatische Form, und zwar ungefähr die langgestreckte Form eines normalen Baoksteines.
Die Unterseite des Steines ist mit zwei parallelen, über die ganze Länge des Steines
durchgehenden Aussparungen b, b
von schwach nach der Steinmitte verjüngter
Querschnittsform versehen. Über den als Wasserabflußkanäle dienenden Aussparungen
b und etwa in der gleichen Breite wie diese sind im Stein von der einen Schmalseite
des Steines zur anderen durchlaufend zwei Hohlräume c, c gebildet. Diese röhrenförmigen
Hohlräume c, die durch die in ihnen befindliche Luft den gegen die Kälteeinflüsse
der Zementbetonunterlage d isolieren, besitzen- eine langrunde Querschnittsform.
Sie sind so angeordnet, daß sie in der Richtung der Längsmittelachse des Steines
a verlaufen und die langen Querschnittsachsen der Bohrungslöcher in einer gemeinsamen,
zur Oberfläche des Steines parallelen Ebne liegen.
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Die Steinoberseite weist vier ebenfalls über die ganze Länge des Steine
a sich erstreckende Riefen f
auf. Zwischen den einzelnen Längsriefen
f sind in gleichmäßiger Teilung mehrere kurze Querriefen angeordnet, die in Verbindung
mit den Längsriefen feine ,gute Aufrauhung der Steinoberfläche ergeben. Die Längsriefen
f sammeln das auf den Fußbodenbelag gelangende Wasser und leiten es in die zwischen
den Schmalseiten je -zweier benachbarter Hohlsteine bestehenden schmalen Fugen,
in denen das Wasser zu den Abflußkanälen b niederrieselt, von wo es durch ein Gerinne
oder in sonst geeigneter Weise abgeführt wird.
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An der einen Längsseite jedes Hohlsteines a ist eine nutförmige Aussparung
la gebildet, während die andere Längsseite mit einem entsprechenden Längszapfen
i versehen ist. Je zwei in benachbarten Reihen nebeneinanderliegende Steine können
also in der aus Abb.2 ersichtlichen Weise. durch Ineinandergreifen einer Aussparung
1e und eines Längszapfens i fest zusammengefügt (gespundet) werden. Infolgedessen
braucht jeweils immer nur die erste Steinreihe mittels flüssigen Zementes auf der
Betonunterlage fest verlegt zu werden, wohingegen alle übrigen Reihen lose aufgelegt
werden können. Ein Lockern des Fußbodenbelages oder ein gegenseitiges Verschieben
der einzelnen Hohlsteine a, ist dank der festen Verbindung der einzelnen Hohlsteine
mit Sicherheit ausgeschlossen.
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Zur Herstellung der Hohlsteine kann vorteilhaft vorgewinterter Ton
verwendet @verden. Das bietet die Gewähr, daß der Hohlstein einerseits ausreichende
Festigkeit bzw. Zähigkeit und andererseits glatte, säubere Oberflächen bekommt.
Da der Hohlstein an allen Stellen die gleiche Querschnittsform besitzt, läßt er
sich ohne weiteres auf einer
gewöhnlichen Strangziegelpresse mit
einem entsprechenden Preßkopf formen. Lediglich zwecks Bildung der Querriefen g
muß in den Abschneidefisch eine Riffelwalze eingebaut werden, die vor, während oder
nach der Betätigung des zweckmäßigerweise automatisch wirkenden Abschneiders in
den Formling die Querriefen einwalzt. Fehlerhafte Hohlsteine können als Deckensteine,
Verhlender, als Isoliersteine oder für sonstige Zwecke vielseitige Verwendung finden.
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Der neue Hohlstein ist also Fußbodenbelag für Ställe aller Art und
ferner ganz besonders auch als Fußbodenbelag für Waschküchen und nasse Keller vorzüglich
geeignet. Bei Schweineställen ist der Fußbodenbelag zweckmäßig unter dem Trog hindurchzuführen,
damit ein ungehinderter Jaucheabfluß stattfinden kann. Bei Rinderställen empfiehlt
es sich, den ganzen Stand mit den neuen Hohlsteinen auszulegen, während man bei
Pferdeställen den Stand zweckmäßig nur in einer Breite von 2 m von der Rinne ab
an derjenigen Stelle, an der die Pferde hauptsächlich ruhen, mit Hohlsteinen und
die restlichen r bis 1,25 m wegen der scharfen Stollen mit Granit- oder Klinkersteinen
bepflastern wird. Für alle übrigen Zwecke reicht die normale Wandstärke des Hohlsteines
von 2,5 cm, gemessen von der Steinol>erfläclie bis zu den Hohlräumen c in der Regel
voll aus. Für Pferdeställe dürfte jedoch eine Wandstärke von 3,5 cm angebracht sein.
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Der Hohlstein könnte selbstverständlich an Stelle von vier beispielsweise
fünf oder eine beliebige andere Anzahl von Längsriefen erhalten, und die Querriefen
können im Gegensatz zum gezeichneten Beispiel genau wie die Längsriefen, durchgehend
ausgeführt werden.