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Ablaufrinne, insbesondere für den Abfluss von Jauche in Viehställen
Der Wert der Jauche hängt in erster Linie von ihrem Stickstoffgehalt ab. Je mehr der
Harn der Haustiere mit Kot, Stroh und anderen
Streuteilchen vermengt ist und je langsamer er in die Jauchengrube abfliesst, um so grösser ist der Verlust an Stickstoff. Bei den bislang üblichen Beton-Jaucherinnen werden die Kot- und Streuteilchen mit dem abfliessenden Harn in die Jaucherinne geschwemmt, die in der Folge meist einen raschen Abfluss hemmen. Auch der für die Trennung des Harnes bzw. der Jauche von den mitgeschwemmten Kotteilchen not- wendige Absetzschacht erfüllt nur unvollkommen seinen Zweck. Die Kotteilchen zersetzen den
Harnstoff, so dass er als Ammoniak in die Luft entweicht. Durch diese nachteiligen Umstände geht viel kostbarer Stickstoff verloren.
Ander- seits ist auch beim Stallmist von grosser Bedeutung, dass, je wenige : er mit Harn und Jauche getränkt ist, um so geringere Stickstoffverluste auftreten.
Zum notwendigen Feuchthalten des Stallmistes soll man daher Wasser und nicht Jauche ver- wenden.
Zweck vorliegender Erfindung ist die Schaffung einer Jaucheabflussrinne, die alle vom Harn mitgeschwemmten Kot-, Stroh-und Streu- teilchen sofort abschneidet und fast reiner Harn auf dem kürzesten und schnellsten Wege ohne grosse Verluste an Stickstoff in die Jauchengrube gelangt.
Um diesen Effekt zu erreichen, wird eine
Ablaufrinne mit einem ihre ganze Länge durch- laufenden Einlaufschlitz erfindungsgemäss so aus- gestaltet, dass die eine obenseitig als Überlaufkante einer geneigten Zulauffläche ausgebildete
Schlitzkante die andere durchlaufend nach Art einer bei Abscheidern bekannten Ablaufrinne, die im Bereich des Schwerstoffsammelbehälters durch die Absturzkante überdeckt wird, überragt, wobei unterhalb dieser überragenden
Schlitzkante, eine Sammelrinne für die Schwer- stoffe verläuft. Die Schwerstoffsammelrinne kann vorzugsweise so ausgebildet werden, dass sie eine nach oben das offene Rinnenprofil überragende Überlaufkante mit anschliessender Ein- lauffläche trägt, wobei diese Überlaufkante mit der die Ablaufrinne überragenden Überlauf- kante einen Einlaufschlitz für die Sammelrinne bildet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden Doppelablaufrinnen in der Weise aus- gebildet, dass unterhalb zweier Ablaufrinnen deren Überlaufkanten zur Bildung eines Einlaufschlitzes einander zugekehrt liegen, eine Sammelrinne für die über beide Überlaufkanten abfallenden Schwer- und Sperrstoffe angeordnet ist. Die Einlaufflächen einschliesslich des durch deren Überlaufkanten gebildeten Schlitzes können vorteilhaft durch einen Rost überdeckt werden, der im Bereich des Abstandes der Überlaufkanten eine geschlossene Fläche besitzt, so dass im Abfallbereich des Schwerstoffes keine Flüssigkeit einfallen kann. Die Ablaufrinne besteht zweckmässig aus im Stallboden eingebetteten aneinandergereihten Formsteinen aus Beton, die wieder für sich aus fabriksmässig hergestellten Einzelformstücken zusammengesetzt sind.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 einen aus mehreren Einzelformstücken zusammengesetzten Rinnenstein im Schaubild, Fig. 2,3, 4 Querschnitte durch im Stallboden eingebettet liegende Aus- führungsfbrmen der Scheiderinne.
Der Rinnenstein für die Scheiderinne be- steht gemäss Fig. 1 aus drei zusammengesetzten fabriksmässig hergestellten Einzelformstücken I, II, III, die eine Sammelrinne 1 und zwei Neben- rinnen 2 bilden. Mit 3 sind zwei EinlaufflÅachen bezeichnet, die mit ihren Überlaufkanten 3 a einen Längsschlitz 4 bilden. Seitlich unterhalb dieses Längsschlitzes 4 ist je eine Nebenrinne 2 derart angeordnet, dass die Überlaufkante 3 a, welche gleichzeitig eine Längskante der Neben- rinne darstellt, die andere Längskante 2 a der
Nebenrinne zungenartig überdeckt bzw. über- lappt. Unterhalb des Längsschlitzes 4 zwischen den beiden Nebenrinnen liegt in vertiefter
Anordnung die Sammelrinne 1.
Die Einzel- formstücke I, II, 111 besitzen in der Längs- richtung abgestufte Passflächen, durch welche ein einwandfreier gegenseitiger Passsitz der Form- stücke gewährleistet isi. Ein allfällig auf- tretendes Kippmoment wird durch das gegen die äusseren Schrägflächen der Einzelform- stücke II und III anliegende Einbettungsmaterial des Stallbodens aufgenommen. An den Stirn- flächen der Einzelformstücke sind weiters Stoss- absatzflächen für das genaue Aneinanderreihen und Verbinden der Formsteine angeordnet.
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Genuss Fig. 2 ist der Scheiderinnenstein aus zwei Einelfbrmstücken mit einer Sammelrinne l' und einer Nebenrinne 2 zusammengesetzt.
Nach Fig. 3 besteht er aus einem einzigen Einzel- formstück 11, wobei die Sammelrinne für die Schwerstoffe als offene Bodenflachrinne S ausgebildet ist. Die Scheiderinncnausbildung nach den Fig. 1-3 erfordert für die Erreichung des erforderlichen, an sich geringen Abflussgefälles eine entsprechende leichte Flächenneigung der Vichstandbrücke St und des Stallbodens. Man hat es anschliesslich auch in der Hand, das Scheiderinnengefälle beiderseits gegen die Stallmitte zu verlaufen zu lassen und von dort aus den Abfluss in die Sammelbehälter gehen zu lassen. Durch diese Massnahme entfällt die Flächenneigung von Standbrücke und Stallboden nach dem Rinnengefälle überhaupt.
Für den Fall einer Forderung nach einer durchlaufend gleichbleibenden Standbrückenhöhe gegenüber der Bodenfläche, welche eben ist, kann die Scheiderinnenausbildung nach Fig. 4 zweckdienlich sein. Nach dieser werden die Sammelrinne 1 und die Nebenrinnen 2 für den Abfluss der sperrstofffreien Jauche mit dem entsprechenden Gefälle an Ort und Stelle im Stallboden versenkt aus Beton hergestellt. Der diesbezügliche Betonsockel mit den Abflussrinnen ist mit 5 bezeichnet. Auf entsprechenden Passsitzflächen dieses Betonsockels werden zwei fabriksmässig hergestellte Einzelformstücke IV, V aus Beton aufgesetzt (in gleicher Weise wie nach Fig. 1 und 2), die die Nebenrinnen 2 zungenartig überdecken und mit den Überlaufkanten einen Längsschlitz 4 bilden.
Um die Einlaufflächen 3 vor allfälligen Beschädigungen besser schützen zu können und ebenso eine bessere Bodengleiche herstellen zu können, kann es vor- teilhaft sein, diese Einlaufflächen, wie in Fig. 4 dargestellt, durch einen geeigneten Rost 6 zu uberdecken, der zwecks Reinigungsmöglichkeit der Rinnen 1 und 2 abhebbar oder aufklappbar aufsitzt. Im Bereich des Längsschlitzes 4 bildet der Rost eine geschlossene Fläche, so dass in die Sammelrinne 1 für die Sperrstoffe keine
Flüssigkeit (Jauche) einfallen kann.
Die Wirkungsweise der Scheiderinne ist folgende : Der über die Kotfläche K und Ein- laufflächen 3 abfliessende Harn führt in der
Regel Kotteilchen, Stroh und sonstige Streu- teilchen mit, welche, an den Überlaufkanten angelangt, dort in die Sammelrinne 1 abfallen, während die reine Harnflüssigkeit längs der
Unterfläche der zungenartigen Überdeckung. in die Nebenrinnen 2 und von diesen in die Jauchen- grube abfliesst. Die Sammelrinne braucht nur zeitweilig gereinigt werden. Für die Scheide- rinnenausführungen gemäss Fig. l und 2 wird für die Reinigung ein Stielhandwerkzeug mit halbkreisförmiger Schaufelfläche verwendet, welches über dem Längsschlitz 4 eingeführt und dann nach Verdrehung durchgezogen wird.
Die Nebenrinnen 2 können, wenn notwendig, z.
B. vom Ableitungsschacht aus durch ent- sprechende Drahtbürsten mit biegsamem Drahtstiel gereinigt werden.
Die Rinnenausbildung nach Fig. 3 eignet sich in vorteilhafter Weise für sogenannte Langstände, bei welchen die Kotplatte entfällt. Die Rinne bildet hiebei den Abschluss der Standbrücke St, an welche sich eine offene im Stallboden vertieft liegende Sammelrinne S mit flachem Querschnitt anschliesst. Bei Verwendung eines Deckrostes 6 nach Fig. 4 kann die Längsschlitzbreite wesentlich grösser gehalten sein, was wieder für Reinigungszwecke vorteilhafter ist. Der durch die Nebenrinnen abgeführte Harn gelangt über einen Sammelbehälter in die Jauchengrube.
Durch die erfindungsgemässe Scheiderinne wird die Stallhaltung wesentlich verbessert und erleichtert, wobei durch die erfolgte Abtrennung der Kotteilchen und Strohteilchen sowie durch die Abführung von reinem Harn eine Verbesserung des Stallmistdüngers und der Stalljauche erzielt, wodurch in weiterer Folge eine bessere Versorgung der Felder, insbesondere mit Humus, ermöglicht und damit der Felderertrag gesteigert wird. Zum Unterschied von den bisherigen Jaucherinnen bildet die neue Jaucherinne keinen Bakterienherd mehr und ist grundlegend für die Reinhaltung des Stalles und Verbesserung der Stalluft.
PATENTANSPRÜCHE : l. Ablaufrinne, insbesondere für den Abfluss von Jauche in Viehställen, mit einem ihre ganze Länge durchlaufenden Einlaufschlitz, dadurch gekennzeichnet, dass die eine oberseitig als Überlaufkante einer geneigten Zulauffläche (3) ausgebildete Schlitzkante (3 a) die andere (2 a) durchlaufend nach Art einer bei Abscheidern schon bekannten Ablaufrinne, die im Bereich des Schwerstoffbehälters durch die Absturz- kante überdeckt wird, überragt, wobei unterhalb dieser überragenden Schlitzkante (3 a) eine
Sammelrinne (1, l', S) für die Schwerstoffe verläuft.