DE1096669B - Schwemmentmistungseinrichtung - Google Patents
SchwemmentmistungseinrichtungInfo
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Description
DEUTSCHES
Bei modernen Stalleinrichtungen liegt das Bestreben vor, den bestehenden Personalmangel durch weitgehende
Vereinfachung und Selbsttätigkeit der Entmistungseinrichtungen
auszugleichen und die noch vorhandenen Bedienungspersonen arbeitsmäßig zu entlasten.
In dieser Beziehung sind Stallentmister mit Förderband auf dem Markt, für welche jedoch je nach
Größe der Stallung immer noch beträchtliche Arbeitskräfte erforderlich sind. Neuerdings kommen auch
Schwemmentmistungseinrichtungen vor, bei denen unter dem Hinterteil der Stalltiere, insbesondere
Kühe, ein durch Gitterrost abgedeckter Schwemmkanal vorgesehen ist, der mit Wasser gefüllt wird und
den Kot und Harn des Viehs, der unmittelbar auf und durch die Gitterroste fällt, aufnimmt. Alle zwei bis
drei Tage wird das in der Schwemmrinne gespeicherte Gemisch von Wasser, Kot und Harn durch öffnen
eines die Rinne abschließenden Schiebers abgelassen.
Diese bekannte Einrichtung besitzt den wesentlichen Mangel, daß nur ein Teil von Kot und Harn
der Tiere durch den Gitterrost fällt. Die Tiere haben nämlich die Neigung, sich im Stall zu bewegen, sich
neben dem Rost aufzuhalten, wobei dann der anfallende Kot und Harn nicht erfaßt wird, sondern
den Stall weiterhin verschmutzt.
Der Schwemmkanal, auch Kotgang genannt, hat im bekannten Fall die Breite von 1 m, während der
übrige Teil des Standplatzes der Tiere eine Abmessung von 1,5 m aufweist. Drei Fünftel der Standfläche
werden somit von dem Kotgang nicht erfaßt. Es wäre auch unwirtschaftlich, etwa einen Schwemmkanal
oder Kotgang von 2,5 m Breite vorzusehen, da dann das Verhältnis von Höhe zu Breite sehr ungünstig
würde.
Ferner erfolgte bisher eine Förderung
1. nur des anfallenden Dungs und nicht auch des Futters und
2. nur in' der Längsrichtung des Stalls, d, h. quer zum Standplatz, während verstreute Futteranteile
und Flüssigkeiten dabei mit der Hand bzw. einem Besen beseitigt werden müssen. Dazu kommt noch,
daß
3. im bekannten Fall, weil der wesentliche Teil des Standplatzes aus Steinfliesen u. dgl. besteht, zum
Vermeiden von Erkältungskrankheiten mit Häcksel gestreut werden mußte. Auch dieser Häcksel
mußte mit der Hand wieder wegbefördert werden.
Die Erfindung geht demgegenüber einen anderen Weg. Erfindungsgemäß sind über einer geneigten, den
ganzen Standplatz des oder der Stalltiere einnehmenden Ablauffläche ein ebenfalls den ganzen Standplatz
einnehmender Gitterrost sowie Mittel vorgesehen, um selbsttätig wenigstens von Zeit zu Zeit den anfallen-Schwemmentmistungs
einrichtung
Anmelder:
Alois Schmid, Regenstauf (Obpf.)
Alois Schmid, Regenstauf (Obpf.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
2
den Dung und Futterreste quer zur Längsrichtung des Stalls bzw. in Längsrichtung des Tiers einer Sammelrinne
zuzuführen.
ao Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung wird am Kopfende der schiefen Ablauffläche eine
Spüleinrichtung vorgesehen, welche von Zeit zu Zeit von Hand oder selbsttätig durch Zeitschaltwerk den
liegengebliebenen Dung in die Rinne zu spülen hat.
Statt oder in Verbindung mit einer solchen Spüleinrichtung ist zweckmäßig ein Dungschieber vorgesehen,
welcher z. B. durch einen Motor angetrieben von Zeit zu Zeit den liegengebliebenen Dung in die Rinne
schiebt.
Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Schwemmentmistungseinrichtung
kann der Kotgang im Verhältnis zur Gesamtlänge des Standplatzes wesentlich schmaler als bisher gehalten werden. Dafür wird aber
der gesamte Standplatz der Tiere durch die Anordnung einer schiefen Ebene erfaßt, die bis zum Futtertrog
reicht und daher nicht nur den anfallenden Kot, sondern darüber hinaus auch noch verstreutes Futter
und Flüssigkeit aus dem Futtertrog aufnimmt. Dabei wird, wie erwähnt, durch entsprechende Mittel dafür
gesorgt, daß der anfallende Dung und die Futterreste quer zur Längsrichtung des Stalls bzw. in Längsrichtung
des einzelnen Standplatzes mindestens von Zeit zu Zeit selbsttätig abgeführt und in die Rinne geleitet werden.
Der erfindungsgemäße, entsprechend ausgebildete engmaschige Gitterrost, der über die ganze Standfläche
ausgedehnt ist, bildet für das Vieh einen Ruheplatz, der im Gegensatz zum bekannten Fall keinerlei
Spreu, wie z. B. Häcksel, benötigt. Durch den anfallenden Dung wird ferner unter dem Tier immer
eine angemessene Luftschicht gebildet, welche Erkältungskrankheiten ausschließt. Ein besonderer Vorteil
ist, daß dabei der Ruheplatz immer sauber bleibt, da insbesondere alle flüssigen Stoffe durchlaufen und.
009 697/46
Claims (8)
- 3 4nicht, wie im Falle von Häcksel, einen feuchten Brei einer Feder 13 zugeordnet, die in an sich bekannterbilden, der auch noch durch die verstreuten Flüssig- Weise auf das Lager der Drehachse (20) wirkt,keitsmengen aus dem Futtertrog begünstigt wird. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist zwi-Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der sehen zwei einander benachbarten Tierständen bzw. Zeichnung dargestellt. Bei dem Beispiel der Fig. 1 ist 5 Gitterrosten 1, 14 eine bis zum Boden reichende Zwiein den Standplatz der Stalltiere einnehmender Gitter- schenwand 15 vorgesehen, welche oben durch seitliche rost 1 vorgesehen, der bei 2 an der Hand der Futter- Wangen 16 gabelartig endet, um die entsprechend abraufe aufgehängt ist und bei 3 auf entsprechendem gewinkelten Kanten 17, 18 der beiden benachbarten Fundamentvorsprung lagert. An der Kopfseite der Roste 1 und 14 aufzunehmen. In dem dargestellten Tiere schließt der Rost unmittelbar an eine Futter- io Beispiel ist die Zwischenwand als aus zwei dünnen raufe 4 an. Vorzugsweise ist jedem Standplatz eines Blechen 15 bestehend angenommen, die durch VerTiers ein Rost mit entsprechenden Zusatzeinrichtun- strebungen 16 verbunden sind. Stattdessen kann nagen einschließlich der im folgenden beschriebenen zu- türlich auch ein Einzelblech benutzt werden, an welgeordnet. ches die Wangen 16 angebracht sind, oder es könnenUnterhalb des Rosts 1 befindet sich eine aus belie- 15 bei zwei Blechen 15, 15 die Bleche selbst als Wangenbigem chemisch inaktivem Material, z. B. leichten für die Kanten 17, 18 dienen.Kunststoffplatten, bestehende schiefe Ebene 5, die auf In der Zwischenwand 15 werden gleichzeitig die Mauerstützen 6 lose, aber unverschiebbar aufgelegt Drehachsen 19 und 20 (vgl. auch Fig. 1) gelagert, oder anderweitig verbunden sein kann. Auf ihr gleitet die zweckmäßig in oder nahe der Wand 15 abschmttsein Schieber 7, der durch einen nicht näher dargestell- ao weise Kupplungen 12 enthalten. Diese.Wellen dienen ten Motor mit Hilfe eines Ketten- und Rollen- ihrerseits zum Tragen der Ablauffläche 5, die geantriebs 8, 9 über die schiefe Ebene bewegt werden gebenenfalls noch durch eine Gitterkonstruktion 21 kann. Der zugehörige Motor ist entsprechend um- versteift sein kann. Bei der Ausführungsform nach steuerbar. Am Kopfende der schiefen Ebene 5 befindet Fig. 2 reichen die Dungschieber 7 jeweils bis dicht oder sich eine Spüldüse 10, mit der durch ebenfalls nicht 25 ganz an die Zwischenwand 15 und nehmen dadurch näher dargestellte Betätigungsvorrichtungen die den gesamten Dung im Zwischenraum mit, ohne daß schiefe Ebene von Zeit zu Zeit abgespült werden wegen der kurzen Länge der Abschnitte ein Auskann, nachdem oder während der Schieber 7 den Dung weichen zu befürchten ist. Die Schieber 7 sind an den vor sich herschiebt bzw. geschoben hat. Die Mauer- Enden an ein Förderband oder an die Förderkette 10 stützen 6 oder sonstige Stützen haben so viel Spiel- 30 angeschlossen, von der jeweils eine, auf beiden Seiten raum auch in Längsrichtung und der Boden so viel unmittelbar neben der Zwischenwand 15 angeordnet Gefälle, daß auch etwa vorbeifallende Flüssigkeiten ist. Die Zwischenwand 15 steht lose auf dem Boden, und Dung abgeführt werden. so daß Verklemmungen auch bei größeren StallängenEine aus entsprechend geformten Tonsteinen oder nicht zu befürchten sind. Bei der Ausführung nachBeton gebildete Ablaufrinne 11 nimmt den Dung und 35 Fig. 2 können die Förderbänder mit den Schieberndas Spülwasser auf und gestattet diese durch Kanäle immer in gleicher Richtung umlaufen, so daß eineund Pumpeinrichtung entweder unmittelbar auf FeI- Umsteuerung des Motors nicht erforderlich ist.der oder in Förderwagen od. dgl. abzuleiten. Ein Einstreuen mit Stroh ist bei der erfmdungs-Der Abstand der schiefen Ebene von der Unter- gemäßen Anlage nicht mehr erforderlich. Der Landkante des Rosts beträgt an der niedrigsten Stelle etwa 40 wirt kann daher, z. B. sofern er einen Mähdrescher 8 cm. Das Gefälle richtet sich jeweils nach der Länge besitzt, das Stroh, welches er bisher zu Einstreuder Stallung. zwecken verwendete, gleich auf dem Feld zu HäckselDie unter der Futterkrippe angebrachten Wasser- verarbeiten und als Dung dort liegen' lassen, wasstrahldüsen 12 werden zweckmäßig in Abständen von natürlich auch zur Erntezeit eine große Arbeitserspar-je 90 cm bzw. für jeden Tierstand eine, eingebaut und 45 nis bedeutet und die Verwendung kleinerer Scheunensollen z. B. einmal am Tag sich, automatisch einschal- als bisher gestattet.ten oder von Hand betätigt werden und den Kot in Die Tiere im Stall liegen oder stehen stets imdie Sammelrinne spülen. Die dadurch entstehende Trocknen, und die Gefahr von Seuchen wird dadurchdickflüssige Jauche läuft von selbst durch ein ent- weitgehendst herabgesetzt und die Pflege der Tieresprechendes Gefälle der Rinne in eine Jauchegrube 50 wesentlich erleichtert. An Stelle von Strohmistod. dgl. ■ braucht der Landwirt in Zukunft nur noch Jauche aufBei langen Stallungen kann am höchsten Punkt der seine Felder zu fahren und spart dadurch das zeit-Rinne durch ein übliches Rohr ein zusätzlicher raubende und anstrengende Mistauflegen und-streuen.Wasserstrahl ausgestoßen werden, welcher die Ge- Die zugehörigen Kläranlagen müssen natürlich daswähr bietet, daß die Rinne immer sauber gehalten 55 entsprechende Fassungsvermögen haben, sie könnenwerden kann." Die Erzeugung des Wasserdrucks für aber entsprechend klein gehalten werden oder ganzdie unter den Futterkrippen eingebauten Düsen 12 er- entfallen, wenn die Jauche mit Rohrleitungen auffolgt mittels Wasserdruckpumpen, deren Größe sich Felder und Wiesen verteilt wird,nach dem Umfang der Anlage bestimmt. Das dazu ρnotwendige Wasser kann entweder aus vorhandenen 60 " ' Patentansprüche:Brunnen, Weihern, Seen oder von einer Wasserlei- 1. Schwemmentmistungseinrichtung mit Gitter-tung entnommen werden. Bei Entnahme aus der rost und Ablauf rinne, dadurch gekennzeichnet, daßWasserleitung ist jedoch zweckmäßig ein Reserve- über einer geneigten, den ganzen Standplatz desbehälter mit einzubauen, da das im Augenblick der oder der Stalltiere einnehmenden Ablauffläche einSpülung notwendige Wasser durch übliche Rohrlei- 65 ebenfalls den ganzen Standplatz einnehmendertungen nicht genügend zufließen würde. Gitterrost sowie Mittel vorgesehen sind, um selbst-Um die Fördereinrichtung 10 für die Dungschie- tätig wenigstens von Zeit zu Zeit den anfallendenber 7 stets gespannt zu halten, ist einer der beiden Dung und Futterreste quer zur Längsrichtung desDrechachsen, insbesondere der für die nicht angetrie- ■ Stalles bzw. in Längsrichtung der Tiere, einerbenen Laufrollen 9, eine Spannvorrichtung in Gestalt 70 Sammelrinne zuzuführen.
- 2. Schwemmentmistungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gitter die geneigte Fläche und die Ablaufrinne gemeinsam überdeckt.
- 3. Schwemmentmistungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Ende der geneigten Fläche eine Spüleinrichtung vorgesehen ist, welche gestattet, von Zeit zu Zeit von Hand oder selbsttätig durch Zeitschaltwerk den liegengebliebenen Dung in die Rinne zu spülen.
- 4. Schwemmentmistungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß statt oder zusätzlich zur Spüleinrichtung ein z. B. nach Art eines Förderbandes arbeitender Dungschieber bzw. Dungschraper vorgesehen ist, der, vorzugsweise motorisch angetrieben, den liegengebliebenen Dung vom oberen Ende der schiefen Ebene abwärts in die Rinne schiebt.
- 5. Schwemmentmistungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je zwei Ständen eine Zwischenwand (15) vorgesehen ist, welche einerseits die entsprechend eingreifenden Seitenkanten (17., 18) der benachbarten Roste (1,14) abstützt und andererseits als Tragvorrichtung für die zweckmäßig von Stand zu Stand kuppelbaren Drehachsen (19,20) der nach Art eines Förderbandes wirkenden, quer über die Ablaufflächenteile erstreckende Dungschiebereinrichtung (10, 7) dient, welche Achsen ihrerseits mit Hilfe entsprechender Lageraugen zum Tragen der geneigten Ablauffläche (5) dienen, wobei die Dungschieber (7) bis zu den Zwischenwänden (15) reichen und ohne Änderung der Drehrichtung zwischen je zwei Zwischenwänden (15) auf geschlossener Bahn umlaufen.
- 6. Schwemmentmistungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Fördereinrichtung (10) zwei oder mehr in der Umlaufrichtung versetzte sich quer über die Ablauffläche erstreckende Dungschieber (7) verbunden sind.
- 7. Schwemmentmistungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Drehachsen, vorzugsweise die nicht motorisch angetriebene (20), unter der Wirkung einer Spannvorrichtung (13) steht.
- 8. Schwemmentmistungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits einer Zwischenwand (15) je eine Förderkette (10) für die Dungschieber (7) angeordnet ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Mitt. der D. L. G. vom 12. 2. 1959, S. 173 bis 175.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 009 697/46 12.60
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DE (1) | DE1096669B (de) |
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