DE3528604A1 - Entmistungsanlage fuer kleintierfarmen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Entmistungsan­ lage für Kleintierfarmen.

Kleintierfarmen, beispielsweise Nerz- oder Fuchsfar­ men, bestehen üblicherweise aus einer Tierkäfig­ reihe, wobei mehrere solcher Reihen nebeneinander angeordnet sind. Erfahrungsgemäß haben die Tiere die Eigenschaft, nur in eine bestimmte Ecke des Käfigs zu koten, wobei diese Ecke üblicherweise dem Schlaf­ teil gegenüberliegt. Im Stand der Technik fällt die­ ser Kot aus dem Käfigboden auf eine unterhalb der auf Stützen höhergestellten Käfige befindlichen Sandschicht und muß hier von Zeit zu Zeit entfernt werden. Da der Urinanteil relativ groß ist, erfolgt hier eine Bodenverschmutzung, die insbesondere bei großen Käfiganlagen nicht in Kauf genommen werden kann.

Die bekannten Anordnungen haben weiterhin den Nach­ teil, daß Kot und Urin zusammen gesammelt wird, so daß der Feuchtigkeitsgehalt des Kotes relativ hoch ist. Der Kot ist daher nur sehr schwer wiederzuver­ wenden und erfordert häufig eine Trocknung des Kotes, um so auch Transportprobleme der anfallenden Mengen zu vermeiden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ent­ mistungsanlage für Kleintierfarmen zu schaffen, bei der einerseits die bisher bestehenden Verunreini­ gungsprobleme des Bodens und Grundwassers vermieden werden und zum andern eine wirtschaftliche Gewinnung des Kotes möglich ist, so daß der Kot sofort den Ab­ nehmern zugeführt werden kann, beispielsweise land­ wirtschaftlichen Betrieben, die diesen Kot auf ihren Feldern ausbringen.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

Mit anderen Worten ausgedrückt, schlägt die Erfin­ dung vor, daß unterhalb der Käfiganlagen eine Entmi­ stungsanlage vorgesehen wird, bei der automatisch eine Trennung des festen und flüssigen Kotanteils erfolgt, wobei der flüssige Kotanteil gesammelt und abgeführt wird, beispielsweise in eine Kläranlage, während der feste Kotanteil bereits in der Entmi­ stungsanlage eine Fermentierung beginnt, die zu einem ausgezeichneten Trocknen des Kotes führt, so daß der Kot anschließend nur maximal 45% Wasserge­ halt aufweist.

Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung wird die Trennung zwischen festem und flüssigem Bestand­ teil des Kotes dadurch vorgenommen, daß die Ent­ mistungsanlage zweiteilig ausgebildet ist, nämlich einerseits aus einem flüssigkeitsdichten Bodenteil besteht, das als Urinsammelrinne dient, wobei ober­ halb dieses flüssigkeitsdichten Bodenteiles ein "Durchfallrost" vorgesehen wird. Dieser Durchfall­ rost wird durch ein Förderaggregat oder Förderband gebildet, das nicht umlaufend ein Ober- und Unter­ trum aufweist, sondern aus einer einfachen Schicht eines feuchtigkeitsdurchlässigen Materials besteht, wobei diese Schicht, beispielsweise ein gitterar­ tiges Gewebe od. dgl., im Entmistungsfall aus der Fördervorrichtung herausgezogen wird und z. B. auf eine Sammelrolle aufgewickelt wird, wobei vor Auf­ wickeln der Kot abgeschabt oder abgetrennt wird. Diese Sammelrolle kann dann bei der nächsten Käfig­ tierreihe wieder eingesetzt werden, indem sie beim Ausziehen des einen Bandes gleichzeitig mit ein­ gezogen wird.

Durch diese Gesamtanordnung wird eine kostengünsti­ ge, aber außerordentlich wirksame Entmistungsanlage geschaffen, die auch von kleineren Kleintierfarmen eingesetzt werden kann und die den doppelten Zweck erfüllt, nämlich einmal Bodenverunreinigungen zu vermeiden, zum andern gleichzeitig aber eine wirksa­ me Trennung der Fest- und Flüssigkeitsanteile des Kotes bewirkt.

Lediglich als Ausführungsbeispiel wird ein Aus­ schnitt aus einer solchen Entmistungsanlage nachfol­ gend anhand der Zeichnung beschrieben. Die Zeichnung soll dabei nur schematisch den Grundaufbau der er­ findungsgemäßen Idee erläutern.

In der Zeichnung ist mit 1 eine Fördervorrichtung bezeichnet, die aus einem Trog 2 besteht, der bei­ spielsweise Seitenwände 3 und 4 aufweist, die unten durch ein Bodenteil 5 abgeschlossen sind. Das Boden­ teil 5 ist geschlossen und dient damit als Urinför­ derrinne und kann in einem entsprechenden Neigungs­ winkel an den sonst beispielsweise horizontal ausge­ richteten Trog angeschlossen sein. Das Bodenteil 5 kann vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, da Me­ talle zu stark durch den korrosiven Kot angegriffen werden und korrosionsfeste Metalle zu aufwendig sind.

Oberhalb des Bodenteiles 5 sind Stützstreben 6 vor­ gesehen, die beispielsweise drehbar in den Seiten­ wandungen 3 und 4 gelagert sind. Auf diesen Stütz­ streben 6 ist ein Förderband 7 angeordnet, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gitterartig ausgebildet ist und beispielsweise auch aus Kunst­ stoff besteht, wobei die einzelnen Kunststoffmono­ filfäden miteinander verwebt, verwirkt oder ver­ schweißt sein können. Dieses Förderband 7 reicht Über die gesamte Länge der eigentlichen Fördervor­ richtung, wobei am Kopfteil der Fördervorrichtung eine motorisch angetriebene oder von Hand angetrie­ bene Sammelrolle angeordnet ist, auf die das Förder­ band 7 im Entmistungsfall aufgerollt wird. Vor Auf­ rollen des Bandes kann oberhalb des Förderbandes 7 ein Schaber oder Kratzer vorgesehen sein, der den Kot seitlich abführt und zu einem Kotsammelbehälter führt, der dann auch als Transportbehälter dient. Beim Herausziehen des Förderbandes 7 aus der Förder­ vorrichtung 1 wird an das der Sammelrolle gegenüber­ liegende Ende des Förderbandes 7 ein neues Förder­ band angeschlossen, das gleichzeitig mit dem Heraus­ ziehen des kotbeladenen Förderbandes 7 in den Trog eingezogen wird.

Das aus dem Trog herausgezogene Förderband 7 kann dann aufgewickelt auf die Sammelrolle als neu ein­ zuziehendes Förderband bei der nächsten Käfigreihe eingesetzt werden.

Claims (9)

1. Entmistungsanlage für Kleintierfarmen mit wenigstens in einer Reihe angeordneten Tier­ käfigen, gekennzeichnet durch eine im Be­ reich und unter der Kotstelle der Käfige an­ geordnete trogförmige Fördervorrichtung bestehend aus einem feuchtigkeitsundurch­ lässigen Bodenteil (5) des eigentlichen Troges (2) und einem feuchtigkeitsdurch­ lässigen, im Abstand oberhalb des Boden­ teiles angeordneten, in Längsachse des Troges verfahrbaren Förderband (7).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das feuchtigkeitsundurchläs­ sige Bodenteil (5) in einer dem Abfluß der Feuchtigkeit dienenden Neigung verlegt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (5) eine Flüssigkeitsabführrinne bildet.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördervorrichtung (1) im Abstand voneinander ortsfest am Trog angeordnete Stützstreben (6) aufweist, auf denen das feuchtigkeitsdurchlässige Förder­ band (7) verfahrbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stützstreben (6) drehbar am Trog (2) gelagert sind.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das eigentliche Förderband (7) aus einer gitterförmigen, sich auf den Stützstä­ ben abstützenden Auflage besteht, die im Ent­ mistungsfall auf eine Sammelrolle aufwickel­ bar ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Auflage aus einem Kunst­ stoffgeflecht besteht.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine für mehrere Förderbänder einsetzbare Wickelvorrichtung und an dem der Wickelvor­ richtung gegenüberliegenden Ende der Förder­ vorrichtung angeordnete Vorratsrolle für das feuchtigkeitsdurchlässige Förderband.

9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß zumindest die Innenwandungen des Troges (2) aus Kunststoff bestehen.