DE2539038B2 - Kaefiganordnung zur zucht und haltung von kleinsaeugetieren - Google Patents
Kaefiganordnung zur zucht und haltung von kleinsaeugetierenInfo
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Description
flach angeordnet werden. Da somit die Schräge nicht ausreicht, fließt der Urin so langsam ab, daß gerade
dadurch eine erhöhte gesundheitsschädliche Verdunstung eintritt. Durch die Vermischung mit dem Urin
bleibt der Kot bei nicht ausreichender Schräge ferner zu lange feucht, so daß die damit verbundene bakterielle
Gefahr entsprechend lange dauert. Außerdem kann selbst bei einer mechanischen Abräumung der Kjtschieber
nicht alle Kotreste völlig entfernen. Dadurch entstehen regelmäßig gefährliche Keimherde.
Aus dem DT-Gbm 19 79 938 ist eine Vorrichtung zur Aufnahme der Exkremente von Hauskatzen bekannt,
die aus einer Wanne mit einem eingehängten Gitterrost besteht, der nur den festen Kot zurückhält, während der
Urin in eine Schicht Katzenstreu durchläuft. Der Zweck dieser Vorrichtung liegt in einer Trennung von Kot und
Katzenstreu mit dem Ziel, letztere bei relativ häufiger Herausnahme der harten Exkremente länger verwenden
zu können. Da die Katzenstreu durch die Schlitze des Rostes nach oben dringen und den Rost 2 bis 3 cm
dick bedecken soll, würde insbesondere bei Verwendung für einen Kaninchenkäfig eine Gefährdung der
Tiere durch Verdunstung des mit dem Kot vermischten Urins bestehen.
Aufgabe der Erfindung ist, die geschilderten Schwierigkeiten zu vermeiden und eine Käfiganordnung
anzugeben, die bei besserer Trennung von Kot und Urin eine Gefährdung der Tiere durch die Exkremente auf
ein Minimum herabsetzt. Die Anordnung soll sich vorzugsweise für die Massentierhaltung eignen und
entsprechend wenig Aufwand erfordern.
Diese Aufgabe wird bei einer Käfiganordnung der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Abwandlungen dieser Anordnung, die im Rahmen der Erfindung für die Massentierhaltung noch besser
geeignet sein können, sind in den Ansprüchen 2 und 7 gekennzeichnet.
Eine derartige Einrichtung hat u. a. den Vorteil, daß die festen und flüssigen Exkremente wesentlich besser
voneinander getrennt werden als bisher und der durch das Gitternetz abgesonderte Urin durch das Verdunsten
die Tiere nicht mehr gefährden kann. Von Vorteil ist ferner, daß der auf dem Gitternetz liegende Kot auch
von unten belüftet wird und dadurch schneller austrocknet. Hierdurch wird eine gefährliche Keimbildung
weitgehend vermieden. Hinsichtlich einer Verwertung des Kotes als Düngemittel oder Futtermittel
(Recycling) ist es außerdem von besonderer Bedeutung, daß der Kot sich möglichst wenig mit Urin verbindet,
bei seiner Entnahme zumindest vorgetrocknet und ohne weitere Bearbeitung verwertbar und marktfähig ist. Die
Entnahme des trockenen Kotes erfolgt ohne Hinterlassung nennenswerter Reste durch Abstreifen. Das
verwendete Gitternetz kann einfach montiert, entfernt und gereinigt sowie chemisch oder biologisch behandelt
werden.
Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung, dem unter Umständen auch Bedeutung unabhängig von
dem Gitternetz zukommen kann, ist zur Aufnahme des bu
Urins eine entfernbare saugfähige Matte vorgesehen, die vorzugsweise aus einem säure- und/oder basenfesten
geschäumten Kunststoff besteht und an einer zugfesten Folie angebracht sein kann. Diese Saugmatte
verhindert zuverlässig ein Verdunsten des Urins in hs
einem die Tiere gefährdenden Maße. Der Urin sickert in
die Hohlräume (Kapillaren) der Saugmatte ein, wodurch die nach oben wirksame Verdunstungsfläche minimal
wird. Die Adsorptionskräfte in den Kapillaren wirken physikalisch flüssigkeitsbindend, so daß die Verdunstung
auch hierdurch herabgesezt ist. Ein weiterer Vorteil der Saugmatte besteht darin, daß sie ebenso
schnell und einfach montiert, entfernt und behandelt werden kann wie das erwähnte Gitternetz. Zum
Entleeren der Saugmatte kann sie einfach ausgepreßt oder ausgeschleudert werden. Die- erwähnte zugfeste
Folie ermöglicht das Aufspannen und Entfernen insbesondere einer relativ großen einer ganzen Reihe
von Käfigen einer Käfigbatterie gemeinsamen Saugmatte. Außerdem verhindert eine an der Unterseite und
gegebenenfalls an den Seiten der Saugmatte befindliche undurchlässige Folie ein ungewolltes Austreten des
aufgenommenen Urins. Statt einer Folie ist auch eine entsprechende Beschichtung oder Verschweißung der
Saugmatte möglich.
Sowohl das Gitternetz als auch die Saugmatte beanspruchen nur wenig Raum und erlauben eine
Massentierhaltung mit geringstmöglichen Aufwand. Ferner können sie schnell montiert und entfernt werden,
besonders bei einer bevorzugten Ausführungsform, bei der die Saugmatte und/oder das Gitternetz mit an zwei
entgegengesetzten Rändern angebrachten Befestigungselementen gleitend verschiebbar in entsprechenden
an einem Traggestell des bzw. der Käfige montierten Schienen eingehängt sind. Dies ist vor allem
dann wichtig, wenn das Gitternetz bzw. die Saugmatte als langgestreckte Bahnen unter einer großen Anzahl
benachbarter Käfige gespannt werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Traggestell mit einem Einzelkäfig und
F i g. 2 in schematischer Darstellung eine Käfiganordnung vor allem für die Massentierhaltung.
Ein Käfig 1 üblicher Form und Konstruktion wird von einem Gestell 2 getragen. Unter dem Käfig ist im
Abstand unter dem Käfigboden und parallel hierzu ein Gitternetz 3 gespannt, das zur Aufnahme der Exkremente
eines in dem Käfig eingesperrten Tieres, z. B. eines Kaninchens dient. Das Gitternetz ist leicht entfernbar
am Traggestell 2 montiert. Im Traggestell 2 ist weiter eine Matte 4 angeordnet, die parallel unterhalb
des Gitternetzes 3 beispielsweise auf einer an dem Gestell angebrachten Blechwanne 5 liegt. Gitternetz 3 und
Matte 4 haben ungefähr dieselbe Größe wie der Käfigboden.
Der Käfigboden 6 ist ein Rost aus Holz, Metall oder Kunststoff und so beschaffen, daß sowohl die fester als
auch die flüssigen Exkremente des in den Käfig gesperrten Kaninchens vollständig auf das unter dem
Käfig gespannte Gitternetz3 fallen.
Das im Abstand über der Blechwanne 5 liegende Gitternetz 3 fängt nur den Kot auf. Durch dessen
Maschen fließt der Urin in die leicht entfernbare saugfähige Matte 4 ab, die z. B. aus einem säure-
und/oder basenfesten geschäumten Kunststoff besteht und die das Verdunsten des von ihr aufgenommenen
Urins weitgehend vermeidet.
Die saugfähige Matte 4 kann statt in der Wanne 5 auch an einer zugfesten Folie 18 angebracht sein oder
eine zugfeste Beschichtung aufweisen, die für Flüssigkeit undurchlässig ist.
Zum Auspressen der mit Urin vollgesaugten Matte 4 bzw. 14 kann diese zwischen zwei Walzen (nicht
dargestellt) hindurchgeführt werden.
Bei einer Kafiganordnung könnte sich unter einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Käfigen 10,
10' auch ein durchgehendes Gitternetz 13 zum Auffangen des Kotes erstrecken, das nach einer Seite
unter den Käfigen wegziehbar montiert ist. Die Matte 14 befindet sich dann ebenfalls unter den nebeneinander
angeordneten Käfigen und ist nach einer Seite unter dem Gitternetz oder gleichzeitig mit ihm wegziehbar
montiert.
An der Matte 14 und/oder dem Gitternetz 13 können an zwei gegenüberliegenden Rändern Befestigungselemente
15, 17 angebracht sein, die in entsprechende, am Traggerüst 12 des Käfigs bzw. der Käfige montierte
Schienen 16, 18 eingehängt und darin gleitend verschiebbar sind.
Auf die Matte 4,14 und/oder das Gitternetz 3,13 sind
chemische oder biologische Substanzen zum Unschädlichmachen der Exkremente bzw. zum Schutz vor
externen Einflüssigen aufgebracht.
In der Wanne 5 könnte sich statt der saugfähigen Matte 4 Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, befinden, mit
der der Urin kontinuierlich oder intervallartig ausgeschwemmt wird, wobei der Urin in der ausgeschwemmten
Flüssigkeit oxydativ abgebaut und die Flüssigkeit wieder in Umlauf gebracht wird.
Wenn dabei die Flüssigkeit an ihrer Oberfläche durch
eine leichtere Flüssigkeit abgeschlossen ist, bildet sich ein Film, der Urin zwar nach unten durchtreten läßt,
nach oben jedoch eine Verdunstung des Urins vermeidet.
Die Flüssigkeit kann an ihrer Oberfläche durch eine Schicht aus Schwemmteilen, kleinen Kugeln oder
anderen Feststoffen abgeschlossen sein, die hereinfallenden Urin nach unten durchtreten läßt, nach oben
jedoch eine Verdunstung vermeidet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Käfiganordnung zur Zucht und Haltung von Kleinsäugetieren, insbesondere von Kaninchen, mit
einem für die flüssigen und festen Exkremente der Tiere durchlässigen Boden und mit einer unter dem
Boden angeordneten Wanne ζιτ / uhme der
Exkremente, dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand über der Wanne (5) ein nur den Kot
auffangendes Gitternetz (3, 13) liegt, durch dessen Maschen der Urin in eine leicht entfernbare
saugfähige Matte (4, 14) abfließt, die z. B. aus einem säure- und/oder basenfesten geschäumten Kunststoff
besteht und die das Verdunsten des von ihr aufgenommenen Urins weitgehend vermeidet.
2. Käfiganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (4, 14) statt in der
Wanne (5) an einer zugfesten Folie (18) angebracht ist oder eine zugfeste Beschichtung aufweist, die für
Flüssigkeit undurchlässig ist.
3. Käfiganordnung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Walzen zum Auspressen
der vollgesaugten Matte (4,14) vorgesehen sind.
4. Käfiganordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
unter einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Käfigen (10, 10') ein durchgehendes Gitternetz
(13) zum Auffangen des Kotes erstreckt, das nach einer Seite unter den Käfigen wegziehbar montiert
ist und daß die Matte (14) sich ebenfalls unter den nebeneinander angeordneten Käfigen befindet und
nach einer Seite unter dem Gitternetz oder gleichzeitig mit ihm wegziehbar montiert ist.
5. Käfiganordnung nach den vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Matte (14) und/oder dem Gitternetz (13) an zwei gegenüberliegenden Rändern Befestigungselemente
(15, 17) angebracht sind, die in entsprechende, an einem Traggerüst (12) des Käfigs bzw. der Käfige
montierte Schienen (16, 18) eingehängt und darin gleitend verschiebbar sind.
6. Käfigancrdnung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die
Matte (4, 14) und/oder das Gitternetz (3, 13) chemische oder biologische Substanzen zum Unschädlichmachen
der Exkremente bzw. zum Schutz vor externen Einflüssen aufgebracht sind.
7. Käfiganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Wanne (5) statt der
Matte (4) Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, befindet, mit der der Urin kontinuierlich oder intervallartig
ausgeschwemmt wird, wobei der Urin in der ausgeschwemmten Flüssigkeit oxydativ abgebaut
und die Flüssigkeit wieder in Umlauf gebracht wird.
8. Käfiganordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit an ihrer
Oberfläche durch eine leichtere Flüssigkeit abgeschlossen ist, die einen Film bildet, der Urin nach
unten durchtreten läßt, nach oben jedoch eine Verdunstung des Urins vermeidet.
9. Käfiganordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit an ihrer
Oberfläche durch eine Schicht aus Schwemmteilen, kleinen Kugeln oder anderen Feststoffen abgeschlossen
ist, die hereinfallenden Urin nach unten (,5
durchtreten IaBl, nach oben jedoch eine Verdunstung vermeidet
Die Erfindung bezieht sich auf eine Käfiganordnung zur Zucht und Haltung von Kleinsäugetieren, insbesondere
von Kaninchen, mit einem für die flüssigen und festen Exkremente der Tiere durchlässigen Boden, und
mit einer unter dem Boden angeordneten Wanne zur Aufnahme der Exkremente.
Bei der Zucht und Haltung von Kleinääugetieren, die (im Gegensatz zu Geflügel) Kot und Urin getrennt
ausscheiden, entsteht eine erhebliche Krankheitsgefährdung der Tiere durch die Exkremente und vor allem
durch die natürliche Verdunstung des Urins. Die Gefährdung ist besonders groß bei Tieren, die wie
namentlich das Kaninchen aus anatomischen Gründen in Bodennähe atmen, also in Nähe des ausgeschiedenen
verdunstenden Urins. Zu den speziellen Kaninchenkrankheiten gehören deshalb Erkrankungen der Atmungswege,
so z. B. der sogenannte »Kaninchenschnupfen«, der bei der Massentierhaltung bis heute nicht
erfolgreich bekämpft werden konnte und zu hohen Tierverlusten führte. Die Gefährdung wird dadurch
erhöht, daß Kaninchen (im Gegensatz zu Geflügel) relativ viel Flüssigkeit zu sich nehmen und entsprechende
Mengen ausscheiden. Da Kot und Urin bei der Stallhaltung der Tiere in der Regel miteinander
vermischt werden, trocknet der Kot nur langsam und bleibt deshalb relativ lange feucht und ein gefährlicher
Keimträger.
Wie die hohe Tierausfallsquote bei der Zucht und Haltung von Kaninchen beweist, mußten die erläuterten
tierhygienischen Gefahren bisher in Kauf genommen werden. Befriedigende technische Lösungen dieses
Problems gab es bisher nicht.
Bekannt ist eine Einrichtung (CH-PS 4 46 801), bei der
Kot und Urin durch den Käfigrost aus Holz, Metall oder Kunststoff, auf dem die Tiere sitzen, in eine »Kotschublade«
fallen, die mit Torf gefüllt ist. Hierdurch wird der Urin z.T. aufgesaugt, und er kann zusätzlich mit
Chemikalien, die dem Torf beigemengt sind, chemisch gebunden werden. Auf diese Weise soll die gefährliche
Verdunstung des Urins mit Schadstoffen, wie z. B. Ammoniak, herabgesetzt werden. Die bekannte Einrichtung
ist aber schon deshalb unbefriedigend, weil der Kot mit dem Urin vermischt bleibt und nicht genügend
schnell trocknen kann. Außerdem kann der Torf nur jeweils einmal verwendet werden. Die erforderliche
oftmalige Entfernung, Entleerung und Reinigung der Kotschublade ist arbeitsaufwendig und entsprechend
kostpielig.
Insbesondere bei der Massentierhaltung in Käfigbatterien
wird deshalb eine mechanische Methode zur Trennung von Kot und Urin angewendet. Kot und Urin
fallen dabei auf ein schräges Ablaufblech, auf dem der Urin nach unten abfließen soll. Der auf dem Blech
verbleibende Kot wird dann mit Schiebern von Hand oder mechanisch abgekratzt. Der Urin wird durch
gesonderte Abflußleitungen abgeleitet. Durch diese Methode wird aber in der Praxis die oben erläuterte
Gefährdung der Tiere nicht im gewünschten Maß vermieden. Bei der Massentierhaltung in Käfigbatterien
ist nämlich eine möglichst gute Raumausnutzung wirtschaftlich von entscheidender Bedeutung. Die
Schräge der Ablaufbleche und des Urinabflusses erfordert jedoch zusätzlichen Raumaufwand, der um so
größer ist, je schräger die Ablaufbleche sind. Hierdurch
erhöht sich insbesondere der Abstand zwischen den einzelnen Batterie-Etagen, so daß die obere Käfigbatterie
nicht mehr ohne Hilfsmittel bedient werden kann. Aus diesen Gründen 'nüssen die Ablaufbleche relativ
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1975
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