Skelettbauverfahren mit Hohlkörpern. Die Erfindung betrifft ein Skelettbauver- fahren mit Hohlkörpern und besteht darin, dass Hohlkörper mit mindestens einem fünf seitig geschlossenen Hohlraum mit reehtwink- lig zueinander stehenden _NV iinden und mit zwei parallel zueinander stehende Aussen wände an den Enden über den Grundkörper hinaus verlängernden, gleich grossen Flan kenteilen so aufeinandergesetzt werden,
dass dureh die Flankenteile senkrechte Kanäle ge bildet werden, und dass diese senkrechten Kanäle mit Beton ausgegossen werden, so dass ein Skelett. senkrecht stehender Betonsäulen entsteht., die durch die Hohlkörper verspannt sind.
Das Verfahren kann in der Weise ergänzt werden, dass Hohlkörper mit einer zusätzlich vorgesehenen, vierseitig geschlossenen Mittel öffnung verwendet und die übereinander ge- ,zet.zten Mittelöffnungen mit. Beton ausgegos sen werden, so dass zwischen den von den Flankenteilen umschlossenen Betonsäulen zu- sätzlielie Betonsäulen entstehen.
Zweekmässigerweise werden die Hohlkör per in übereinanderliegenden Schichten uni eine halbe Länge versetzt. zueinander ange ordnet..
<I>Zur</I> Bildung von Ecken eines Bartwerkes kann das Verfahren so ergänzt werden, dass Hohlkörper mit mindestens einem fünfseitig geschlossenen Hohlraum mit rechtwinklig zu einander stehenden Wänden, bei denen an beiden Enden zwei parallel zueinander ste- hende Aussenwände über den Grundkörper hinaus zu gleich grossen Flankenteilen verlän gert sind, und Hohlkörper, die nur an einem Ende dieser Flankenteile, hingegen an dem andern Ende einen nur vierseitig umsehlosse- nen Hohlraum aufweisen zur Bildung von Ecken eines Bauwerkes,
wobei diese Hohl körper in ein und derselben Schicht paar weise rechtwinklig zueinander und in über einander angeordneten Schichten wechselseitig verlegt und die so gebildeten senkrechten Hohlräume mit Beton ausgegossen werden.
An Hand der Zeichnung wird. nachstehend das erfindungsgemässe Verfahren beispiels weise näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1, 2 und 3 Ansieht, Draufsicht und Seitenansicht eines normalen Hohlkörpers, Fig. 4 einen Schnitt. nach der Linie IV-IV der Fig. 1, Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Halbsteines, Fig. 6 eine Dr aufsieht auf einen Hohlkör per mit einer zu den Längswänden parallelen Zwisehenwand, Fig. 7, 8 und 9 Ansieht, Draufsicht und Seitenansicht eines an Ecken zu verwenden den Hohlkörpers,
Fig. 10 und 11 Schnitte nach den Linien X-X und XI-XI der Fig. 7, Fig. 12 eine schematische Darstellung der Bauweise, wobei die obere Schicht zur Ver- deutlichung von der untern Schicht abgehoben ist.
Fig. 1 bis 1 zeigen einen Normalstein a, dessen Grundkörper durch parallel und recht winklig zueinander in zwei Richtungen ste hende Wände 1 und 2 gebildet wird. Die beiden parallel zueinander stehenden Aussen wände 1 sind über den Grundkörper hinaus verlängert und springen in der ganzen Höhe des Grundkörpers frei vor, wodurch Flanken teile 3 gebildet werden, die vorzugsweise gleich gross sind. Diese Flankenteile 3 sind geeignet, beim Aneinanderreihen von Hohlkörpern a in Richtung der verlängerten Aussenwände 1.
und Ü bereinandersetzen solcher Hohlkörper- sehiehten senkrechte Kanäle 1 zu bilden (Fig. 12), die mit Beton ausgegossen werden können.
Es ist nun zweckmässig, mindestens zweier lei Hohlkörper vorzusehen, nämlich solehe, mit denen im wesentlichen das Mauerwerk errieli- tet wird und die im folgenden als Normalsteine bezeichnet werden, und solche, die an den Ecken der herzustellenden Bauwerke verwen det werden und daher im folgenden als Eek- steine bezeichnet werden.
Beim Normalstein a sind innerhalb des (' rnndkörpers Querwände 5 vorgesehen, die geeignet. sind, bei Übereinandersetzen solcher Hohlkörper durchgehende senkrechte Kanäle 6 zu bilden, die mit Beton ausgegossen werden können. Beim Normalstein a können diese Querwände 5 so angeordnet werden, dass der entstehende Kanal sieh in der Mitte des Steines befindet.
Bei dem Normalstein a. sind die Längs wände 1 über beide Stirnwände ? hinaus ver längert.
Bei einem Eekstein b, wie er in den Fig. 7 bis 11 dargestellt ist, ist in dem durch die parallel und rechtwinklig zueinander in. nur zwei Richtungen stehenden Wände 1 und \' gebildeten Grundkörper eine Querwand 9 vor gesehen, die zusammen mit der einen Stirn wand 2 einen an dem einen Ende des Eck steines b vorgesehenen Hohlraum 10 bildet, der geeignet ist, bei Übereinandersetzen sol cher Ecksteine b einen senkrechten Kanal zu bilden, der mit Beton ausgegossen werden kann. Die diesem flolilraum 7.0 benachbarte Querwand ? bildet die Aussenwand des Mauer werkes und ist. daher nicht finit Flankenteilen 3 versehen.
Der Eckstein b weist also nur an einem Ende die Flankenteile 3 auf.
Die nicht. zum Ausgiessen mit Beton be stimmten Hohlräume 7 sowohl der Normal steine a als auch der Eeksteine b sind an der Unterseite oder Oberseite des Hohlkörpers durch eine Wand 8 ab-esehlossen.
Zur Aufnahme von Mörtel beim Ver mauern der Steine sind zweekmässig die Längs wände 1 an ihrer Oberfläche und an ihrer Unterfläche mit. längs verlaufenden Rillen 17 versehen.
Sowohl bei dein Normalstein a als auch bei dem Eekstein b brauchen die Wände 5 bzw. 9 nicht dieselbe Höhe aufzuweisen wie der Hohlkörper selbst. Dadureh tritt nach dem Ausgiessen der Kanäle 6 bzw. 10 eine Ver zahnung der entstehenden Betonsäulen mit den Hohlkörpern ein.
An den Eeken werden in den überein anderliegenden Schiehten die Hohlkörper je weils uni eine Hohlkörperbreite versetzt. Es werden in einer Randfläelie einer Ecke über einander abwechselnd Normalsteine a und Eeksteine b verwendet.
Um trotzdem zu er reichen, dass durch alle Seliicliten senkrecht hindurehgehende, das Skelett der Bauweise bildende Betonsäulen 4, 10 gebildet werden, ist die Länge eines Eeksteines b um eine Kör perbreite, das heisst tun die Breite einer Stirn wand ?, grösser als die halbe Länge des Nor malsteines a..
Es können auch sogenannte Halbsteine vor gesehen werden, die innerhalb des Grundkör pers keine Querwand aufweisen. Fig. 5 zeigt eine perspektiv isehe Ansicht eines Halbsteines c, dessen Länge nur die Hälfte der Länge eines Normalsteines a beträgt und der ausser den Stirnwänden 2 keine weiteren Querwände aufweist, im übrigen aber entsprechend dem Normalstein a ausgebildet ist.
Zur Erhöhung der Sehall- Lind Wärme isolation können alle Arten der Hohlkörper, also die Normalsteine a, die Ecksteine<I>b</I> und die Halbsteine c, mit einer zu den Längswän den 1 parallelen Zwischenwand 11 versehen sein, wie in Fig. 6 an einem Normalstein dar gestellt ist.
Die Hohlkörper bestehen zweckmässiger- -eise aus Holzbeton. Dieses Material entsteht aus einem feuchten Gemisch aus Sägespänen und Hobelspänen, die mit. Mineralien behan delt worden sind, und Zement. Zur Steigerung der Druckfestigkeit können nach Bedarf Steine. Kies oder Sand zugemengt werden.
Polzbeton ist sägbar, nagelbar, säurefrei, lau- ;enfrei, feuerhemmend, zäh, druckfest, leicht ,formbar, hat ein geringes Gewicht, ist mass haltig, gibt, saubere Aussen- und Innenflächen und weist eine gute Wärme- und Scliallisola- tionsfähigkeit auf.
Wegen der sauberen Aussenflächen, die sich bei Verwendung von IIolzbeton für die Hohlkörper ergeben, kann beim Bauen auch an Putz gespart werden, weil zum Ausgleich der geringen Unebenhei ten eine weniger starke Putzsehieht, beispiels weise von 0,5 bis 1 ein, genügt gegenüber der sonst 2 cm starken Schicht. Es ist aber auch möglich, an den Aussenwänden eines mit den beschriebenen Hohlkörpern hergestellten Ge bäudes den Putz ganz wegzulassen.
Die Festigkeit des Holzbetons gestattet ohne weiteres einen Transport auch verhält nismässig grosser Körper. Holzbeton hat. ausser dem den Vorteil. dass er gegen Temperatur- sehwankungen nicht. in dem -Masse empfind lich ist. wie Beton.
Wie in Fig. 1? veranschaulicht ist, werden beün Bau die Normalsteine a. und die Eck steine b in der Längsrichtung hintereinander und sehielitweise übereinander, unter Ver setzung der Hohlkörper der einen Schicht -egenüber denjenigen der darunter befind lichen Sehieht an den Ecken uni eine Kör perbreite, gegebenenfalls unter Verwendung von'liörtel, gesetzt. Die entstehenden senkrecht verlaufenden Kanäle 4, 10 und 72 werden mit Beton ausgegossen.
Es ist ein besonderer Vor teil, dass beim Ausgiessen der Kanäle auch gleichzeitig die Fugen zum Teil mitausge- gossen werden, so dass ein besonderes Verfugen der Wände nicht erforderlich ist. In der Höhe jeder Balkenlage wird ein Gurt betoniert, für den besondere Gurtsteine vorgesehen sein kön nen, die das Einlegen von Betoneisen ermög lichen. In der Fig. 12 sind zwei Balken 14 angedeutet. Auf derselben Hohlkörpersehieht, auf der die Balken 14 aufliegen, wäre im ge gebenen Beispiel ein Gurt zu betonieren.
Bei einer Unterbrechung des Ausgiessens der senkrecht angeordneten Kanäle 4, 10, 12, die gewöhnlich nach dem Verlegen von drei Schichten erfolgt, wird die oberste Reihe der Hohlkörper nicht bis an den obern Rand aus- gegossen, damit.
bei Fortsetzung des Ausgie- ssens oder Betonierung eines Gurtes auf die oberste Reihe der Hohlkörper die hinzukom- menden Betonmassen in die zuvor frei gelas senen Kanalteile 15 eindringen, so dass eine Versetzung derjenigen Stellen in den Beton säulen, an denen das Giessen unterbrochen wurde, gegenüber den durch die Hohlkörper gegebenen horizontalen Fugen eintritt.
In der Pig. 12 ist ferner eine Zwischen wand 16 angedeutet, die eine geringere Breite als die Normalsteine a aufweist, im übrigen aber in gleicher "Weise ausgebildet ist.
Die durch das Verfahren zu erreichende Verbilligung des Bauens wird erzielt durch die besondere Gestaltung der Bausteine, durch deren Abmessungen und durch das Material, aus dein sie hergestellt sind. Da. das Material leichter ist. als das der sonst verwendeten Steine und ausserdem die Steine als Hohlkör per ausgebildet. sind, können die Steine grö ssere Abmessungen aufweisen, als sonst üblich ist.
Dadurch wird an Gewicht um 63 bis 76 1/o und an Transportkosten um 50 bis 70 % ge- spart, alles bezogen auf eine normale Wand aus Ziegeln.
Die Grösse der Steine ergibt. ferner, dass der Anteil der Fugen am Mauerwerk verhält nismässig gering ist. Daraus folgt wieder eine Ersparnis an Mörtel um 40 bis 70 % zum Ausfüllen der Fugen und eine Abkürzung der für das Austrocknen des Rohbaues erforder- lichen Zeit um etwa 60 %,
da wegen des gerin- geren Anteils an Fugen wenig Mörtel benötigt wird, der Feuchtigkeit in das Mauerwerk bringt. Die die nomale Grösse von Bausteinen über schreitende Grösse der Bausteine ergibt. ferner eine Ersparnis an Arbeitsaufwand und damit.
eine Ersparnis an Lohn um 10 bis 80 % und eine Verkürzung der Bauzeit.
uni mindestens 30 %. Mit der Verkürzung der Bauzeit ver- mindert sich entsprechend auch die Zeit, in der die Baugeräte zur Verfügung stehen müssen.
Da. die Ausbildung der Steine und die Ver wendung eines bestimmten, geeigneten Mate rials eine hohe Schall- und Wärmeisolation zur Folge haben, kann auch die Wandstärke geringer gehalten werden als bei einer Wand mit normalen Steinen, und zwar entspricht. in dieser Beziehung eine Wand von 20 ein Stärke aus den beschriebenen Steinen einer Wand aus Ziegeln mit 38 cm Stärke.
Die Eigenschaften der Bausteine und die Bauweise ermöglichen es auch, die sonst er forderlichen Facharbeiter zxi einem grossen Teil durch Hilfskräfte zu ersetzen.
Die Hohlkörper können beispielsweise die Grösse von<B>125</B> X 31 X 20 em3 besitzen und kön nen als genormte Bauteile serienmässig herge stellt und an der Baustelle angefahren wer den. Sie werden mit Mörtel vermauert.