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Baustein und Verfahren zur Herstellung' von Mauerwerk Die Erfindung
betrifft einen neuen Baustein und ein neues Verfahren zur Herstellung von Mauerwerk.
Dabei kann der Erfindungsgegenstand Anwendung finden bei Spielbau- und %Zodellbaukästen,
ferner aber auch in natürlicher Größe der Steine zur Herstellung von Atrappenbauten
für Bühnen oder Filmateliers. In diesem Fall werden die Steine als Leichtbausteine
ausgebildet. Schließlich kann die Erfindung auch zur Herstellung eines normalen
Mauerwerks, also zum Bau von Wohnungen, Häusern usw. benutzt werden.
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Bekannt ist das Vermauern von Steinen durch Cbereinanderschichten,
wobei zwischen die Steine Mörtel zur Verbindung eingefügt wird'. Dabei ist es bekanntgeworden,
die Steine beim Vermauern ineinandergreifen zu lassen, indem die Steine an, ihrer
Deckfläche und an ihrer Bodenfläche mit zueinander passenden Aussparungen bzw. Erhöhungen
versehen sind. Durch das Ineinandergreifen wird nur eine seitliche Verschiebung
der-St-eine vermieden. Ein Abheben der Steine voneinander in der Höhe ist weiterhin
möglich.
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Demgegenüber kennzeichnet sich die Erfindung darin., daß die Steine
so geformt sind, daß sie durch Lfbereinanderschieben fest miteinander verbunden
werden, so daß auch ein Abheben in senkrechter Richtung voneinander nicht mehr möglich
ist. Zwischenbindemittel, wie Mörtel, können wegfallen. Damit kann wesentlich an
Bindemittel gespart werden. Auch ist das Bauen im Winter möglich. Beim Bau wird
ferner an Arbeitszeit und Fachkräften gespart, da das Mauerwerk auch von ungelernten
Arbeitern hergestellt werden kann. Veränderungen am Bau oder Demontagen können schneller
und ohne Materialverlust vorgenommen werden. Die bisher besonders benötigten Trägerstücke,
die oberhalb der Fenster und Türen notwendig waren, die sog. Fenster- und Türstürze,
kommen in Wegfall. Es besteht auch die Möglichkeit, die Steine an den Seitenflächen
vor dem Vermauern
zu bearbeiten, mit einer Schicht zu überziehen
oder zu färben. So können diese Flächen glasiert werden, wodurch das gesonderte
Kacheln von Wänden in Fortfall .kommt.
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Gemäß der Erfindung tragen die Steine auf ihrer Deckfläche über d'ie
ganze Länge der Steine sich erstreckende sahwalbensc'hwanzförmige Erhöhungen und
besitzen auf ihrer Grundfläche entsprechend ausgebildete Vertiefungen. Die Stirnflächen
sind entweder eben oder eine der Stirnflächen trägt eine Leiste und d@ie gegenüberliegenide
Stirnfläche eine ,der Leiste entsprechende Nut, so d@aß auch zwischen den Stirnflächen
der Steine ein dichter Abschluß erzielt wird.
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Der Erfindungsgegenstand läßt sich auch anwenden zur Herstellung von
Ecksteinen und Zwischenwandanschlußsteinen. Dabei sind die auf d,r Deckfläche der
Steine angeordneten Erhöhungen so unterbrochen, daß ein rechtwinkliges oder beliebig
schräges Übereinanderschieben von Steinen möglich ist.
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Zwecks leichteren Einschiebens der Steine ineinander können die an
den Stirnseiten angebrachten Leisten an den Seitenflächen nach vorn zu abgeschrägt
und die Nuten entsprechend ausgebildet sein.
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Bei dem Verfahren zur Herstellung von Mauerwerk werden die Steine
gegebenenfalls ohne ein Bindemittel übereinander- und ineinandergefügtund bilden
damit ein zusammenhängendes Materialstück. Es ist vorteilhaft, wenn die Steine so
vermauert werden, daß die schwalbenschwanzförmigen Erhöhungen nach oben zu liegen
kommen.
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Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 die Gesamtansicht einer gemauerten Ecke mit einem Zwischenwandanschluß,
Fig. 2 einen Stein normaler Ausgestaltung von oben, Fig. 3 eine Seitenansicht, F
ig. ,4 eine dazugehörende perspektivische Ansicht, Fig. 5 die Ausbildung der Steine
für Doppelwand-und Winkelverbindungen in perspektivischer Ansicht, Fig. 6 die dazugehörende
Seitenansicht, Fig. 7 die Ausbildung eines Steines für Eck- und Zwischenwandverbirrd'ungen
in Seitenansicht, Fig. 8 in Ansicht von oben und Fig. 9 in perspektivischer Ansicht,
Fig. io die Ausgestaltung der Steine für die Bogen- und Kreisverbindungen. in Seitenansicht
und Fig. i i die dazugehörende perspektivische Darstellung.
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Der normale Stein gemäß den Fig. 2 bis 4 kann in seinen Grundabmessungen.
den normalen Ziegelsteinen entsprechen. Auf der Deckfläche i sind in der ganzen
Länge der Steine jeweils sich erstreckend schwalhenschwanzförmige Erhöhungen 2 vorgesehen.
Die Grundfläche 3 der Steine trägt eine entsprechend gestaltete Vertiefung 4. Sie
besitzt dieselbe Form wie die schwalbenschwanzförmige Erhöhung 2, nur daß sie in
den Stein hineinragt. An den Stirnflächen 5 der Steine können besondere Leisten
6 vorgesehen sein, während an :den gegenüberliegenden Stirnflächen entsprechend
gestaltete Nuten 7 vorhanden sind.
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Die Steine werden beim Vermauern. so übereinandergeschoben, daß die
schwalbenschwanzförrnigen Erhöhungen 2 jeweils in die Vertiefungen 4 eingeführt
werden. Außerdem greifen die in gleicher Höhe liegenden Steine mit ihren Leisten
6 jeweils in die Nuten 7 des nächsten Steines. Es ist damit eine Verbindung in der
Höhe und quer zu den Steinen geschaffen. Einzelne Steine können nur wieder in der
Längsrichtung herausgezogen werden.
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Bei Ausbildung der Steine für eine Doppelwand und Winkelverbindungen
werden die schwalben#-schwanzförmigen Erhöhungen 2 unterbrochen. Um dabei die Möglichkeit
zu haben, die abzweigenden Wände in beliebiger Richtung zu stellen, ist es vorteilhaft,
wenn die verbleibenden Erhöhungen 2' zapfenartig ausgebildet s;nd. Die darüber hinweggeschobenen
weiteren Steine können dann mit ihren Aussparungen 4 rechtwinklig oder in einem
beliebigen anderen Winkel eingeschoben werden.
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Bei den Steinen für Eck- und Zwischenwandverbindungen (Fig. 7 bis
9) ist ein Teil der schwalbenschwanzförmigen Erhöhung 2 erhalten geblieben. Ein
anderer Teil 2' besitzt die Gestalt der Erhöhungen nach den Fig. 5 und 6. Auf diese
Weise kann die Ecke rechtwinklig oder spitz- oder stumpfwinklig angeschlossen werden.
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Bei den Steinen gemäß Fig. io und i i ist die Querschnittsfläche keilförmig
ausgebildet. Die Erhöhung 2 läuft auch in diesem Fall parallel zur Oberfläche. `'erden
diese Steine ineinandergeschoben, so entstehen Bogen- bzw. Kreisverbindungen.
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Wie die Fig. 2, 4 und i i erkennen lassen, sind die Zapfen 6 zwecks
leichteren Schiehens der Steine ineinander an den Seitenflächen 8 nach der Stirnseite
zu abgeschrägt. Die Ansichtsflächen 9 der Steine können vor dem Vermauern bearbeitet
oder von vornherein mit einer Schicht überzogen oder gefärbt sein. Auf diese Weise
ist nach dem Vermauern gleich eine bestimmte äußere Gestalt der Mauer erzielbar.
Es kann diie Ansichtsseite z. B. in Form von Kacheln gehalten werden.
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Durch bloßes Übereinanderschieben der Steine können Mauern, wie nach
Fig. i, ohne Verwendung eines Bindemittels hergestellt werden. Es ist vorteilhaft,
wenn die schwalhenschwanzförmigen Erhöhungen 2 nach oben zu liegen kommen.
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Wie eingangs ausgeführt, können die Steine als Spielzeugsteine oder
in natürlicher Größe aus den beliebigsten Materialien hergestellt werden.
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Bei Weglassen irgendeines Bindemittels, wie Mörtel, ändert sich die
Steingröße gegenüber den bisher verwendeten Ziegelsteinen um die dadurch gegebene
Differenz.