DE3704444A1 - Verfahren zum hochziehen von mauern und bausatz zum durchfuehren des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum hochziehen von mauern und bausatz zum durchfuehren des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Hochziehen von
Mauern aus aufeinandergeschichteten Mauersteinen, in deren
Stoßflächen und Lagerflächen ein Nut- und Federsystem ausgebil
det ist. Insbesondere betrifft die Erfindung das Hochziehen von
Mauern aus Leichtbetonsteinen, wie solchen, die aus dem
natürlich vorkommenden Rohrstoff-Naturbims nach dem Reinigen
von organischen und anorganischen Begleitstoffen und ohne
Zusatz chemischer Substanzen hergestellt sind. Leichtbetonsteine
dieser Gattung sind unter dem eingetragenen Warenzeichen
"Bisotherm" bekanntgeworden.
Die mit einem Nut- und Federsystem im Bereich ihrer Stoßflächen
versehenen bekannten Leichtbetonsteine ermöglichen mörtelfreie
Stoßfugen und dadurch eine beachtliche Senkung des Mörtelver
brauchs sowie einen beachtlich geringeren Arbeitszeitaufwand
beim Mauern, verglichen mit dem herkömmlichen Vermörteln von
Stoßfugen und Lagerfugen. Das auf die Stoßfugen beschränkte
Nut- und Federsystem dieser bekannten Steine gewährleistet eine
verschiebungssichere Verzahnung in der Stoßfuge und eine
vollflächige Lastübertragung in der Lagerfuge.
Für die mit Luftschlitzen oder -kammern versehenen Leichtbeton
steine sind Höhendifferenzen von ± 4 mm genormt zulässig,
weshalb zum Toleranzausgleich eine Mörtelschicht in der
Lagerfuge von in der Regel etwa 12 mm Dicke erforderlich ist,
um diese Höhendifferenzen (Maßabweichung der Steine in
Höhenrichtung) auszugleichen. Diese mangelnde Höhenkonstanz ist
in erster Linie eine Folge des Herstellungsganges und läßt sich
allenfalls durch einen nicht vertretbar hohen technischen
Aufwand (auf Maß bearbeiten jedes einzelnen Steines, z.B. durch
Fräsen) vermindern.
Typischerweise werden mit Luftschlitzen oder -kammern versehene
Leichtbetonsteine in der Weise hergestellt, daß vorzugsweise aus
Metall (Stahl) bestehende Formen, in welche Kerne zur Ausbil
dung der Luftschlitze oder -kammern eingehängt sind, von oben
her mit Hilfe eines Füllwagens gefüllt werden. Die Formfüllung
wird durch Vibration unterstützt, und das eingefüllte Material
wird durch von oben auf die in einem verdichtbaren Zustand
eingebrachte Füllmasse (bestehend aus Zuschlag, Bindemittel und
Wasser) aufgebrachten Druck verdichtet. Nach Beendigung des
Verdichtungsvorganges kann die Form nach oben von dem
Formling abgehoben werden, der auf einer Unterlage verbleibt,
bis er hinreichend verfestigt ist.
Da das Höhenmaß des fertiggestellten Steines von der Füllmassen
zusammensetzung, dem Vibrationsgrad und der Verdichtungskraft
abhängt, ergeben sich die genannten Höhendifferenzen von
± 4 mm. Es versteht sich, daß unter "Höhendifferenz" bzw.
"Höhentoleranz" diejenige Richtung zu verstehen ist, in welcher
das eingefüllte Material in der Form verdichtet worden ist bzw.
in welcher die Form mit der Füllmasse gefüllt worden ist.
Ein aus der Form entnommener Stein hat sechs Oberflächen,
nämlich eine obere Oberfläche, eine gegenüberliegende untere
Oberfläche, zwei einander gegenüberliegende Stirnflächen, die
jeweils zwischen der oberen und der unteren Oberfläche
angeordnet sind und ferner zwei Seitenflächen, die an die obere
und untere Oberfläche angrenzen und die beiden Stirnflächen
miteinander verbinden. Wie erwähnt, treten die störenden
Höhentoleranzen in dem Abstand zwischen unterer und oberer
Steinoberfläche auf. Die vier weiteren Steinoberflächen sind
durch die Metallform vorgegeben, so daß die Steinlänge und die
Steinbreite, abgesehen vom Formenverschleiß, praktisch als
konstant anzusehen sind.
Die Luftschlitze (-kammern) durchsetzen die Steine in der Regel
nicht von der oberen Oberfläche bis zur unteren Oberfläche,
sondern enden kurz vor der unteren Fläche des Steines. Zum
Vermauern dieser Steine werden sie mit der geschlossenen (in der
Form unteren Oberfläche) nach oben versetzt, damit der Mörtel
nicht in die Schlitze oder Kammern hineinläuft.
Wird der Verlauf der Schlitze oder Kammern beim entformten Stein
als "Fertigungsrichtung" bezeichnet, so gilt für den Stand der
Technik, daß diese Steine ohne Änderung der Orientierung dieser
Schlitze vermauert werden, da auch im vermauerten Zustand die
Schlitze oder Kammern eine im wesentlichen vertikale Orientie
rung aufweisen.
Aus den fertigungstechnisch, auf herkömmliche Weise nicht zu
verringernden Höhentoleranzen der Steine ergibt sich das
Erfordernis des Toleranzausgleiches mit Hilfe einer Mörtelschicht
in der Lagerfuge. Solche Lagerfugen-Mörtelschichten haben in
der Regel eine Dicke von 12 mm, und das Erfordernis, die
Lagerfuge zu vermörteln, führt zu einem beträchtlichen Kosten
aufwand einerseits bei den Materialkosten und andererseits bei
den Lohnkosten. Ein fachgerechter Mörtelauftrag in der Lagerfu
ge ist von ungelernten Mitarbeitern in der Regel nicht zu
erwarten.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, den in der Lagerfuge
erforderlichen Mörtel durch einen Kleber aus einem z.B.
synthetischen Klebstoff auf Zementbasis zu ersetzen, der aus
einer Tube herausgedrückt werden kann und somit zu seiner
Verarbeitung keine qualifizierten Mitarbeiter erfordert. Eine aus
einem solchen synthetischen Kleber bestehende Schicht sollte
jedoch nicht dicker als 1 mm sein, woraus folgt, daß ein Kleber
nicht imstande ist, eine Toleranzausgleichschicht zu bilden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Hochziehen von Mauern aus aufeinandergeschichteten Mauersteinen
so auszubilden, daß es möglich wird, die Steine mit einer
äußerst geringen, praktisch konstanten Höhentoleranz von ca.
± 1 mm zu verlegen, so daß statt Mörtel in der Lagerfuge ein
Kleber verwendet oder gar gänzlich ohne Kleber und ohne Mörtel
vermauert werden kann, ohne daß die Steine nach der Fertigung
in einem zusätzlichen Arbeitsgang, z.B. durch Fräsen, bearbeitet
werden müssen, um die bei der Fertigung entstehende Höhentole
ranz zu vermindern.
Ferner verfolgt die Erfindung die Aufgabe, einen Bausatz aus
Mauersteinen zu schaffen, die so gestaltet sind, daß sie trotz
Verzicht auf Mörtel und gegebenenfalls auf einen Kleber in den
Stoßfugen sowie in den Lagerfugen eine verschiebungssichere
Verbindung benachbarter Steine sowie aufeinanderliegender Steine
sowie eine kraftübertragende Verbindung der Steine bzw.
Steinlagen gewährleisten, damit Druck- und Scherspannungen
aufgenommen werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Hochziehen von
Mauern aus mit Luftschlitzen (-kammern) versehenen Steinen
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Steine an vier ihrer
Oberflächen formschlüssig zwangsverriegelt werden und daß die
Steine in einer zu ihrer Fertigungsstellung um 90° in einer
vertikalen Ebene verschwenkten Stellung, in welcher die Schlitze
im wesentlichen horizontal von Stoßfläche zu Stoßfläche verlau
fen, verlegt werden.
Der mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielbare
technische Fortschritt ergibt sich zum einen aus der Zwangsver
riegelung der vermauerten Mauersteine im Bereich ihrer Lagerflä
chen sowie im Bereich ihrer Stoßflächen sowie andererseits
daraus, daß die vermauerten Steine in Vertikalrichtung praktisch
keine Maßabweichungen aufweisen.
Diese hohe Maßhaltigkeit der versetzten Steine in Vertikalrich
tung ist die Folge der um 90° gegenüber der Fertigungsstellung
verdrehten Vermauerungsstellung. Dieses Verschwenken um 90°
führt dazu, daß die von den Maßschwankungen betroffenen
Oberflächen des Steines, also die sogenannte obere Oberfläche
und die sogenannte untere Oberfläche nunmehr (d.h. nach dem
Verdrehen um 90°) als Stoßflächen dienen, wohingegen die durch
die Metallform maßhaltig erhaltenen ursprünglichen Seitenflächen
nach dem Verschwenken die Höhe des vermauerten Steines bestim
men und die ursprünglichen Stirnflächen nach dem Verschwenken
als Lagerflächen dienen. Nach diesem Verschwenken um 90°
verlaufen die in der Form vertikal verlaufenden Luftschlitze und
Kammern der Steine horizontal, wobei sie (die Luftschlitze) im
Mauerwerk parallel zu den Lagerflächen und -fugen, also im
wesentlichen von Stoßfläche zu Stoßfläche verlaufen.
Als Folge der durch das verschwenkte Verlegen erreichten großen
Maßhaltigkeit in der Höhenabmessung der vermauerten (versetz
ten) Steine, die nun eine Höhentoleranz von in der Regel weniger
als ± 1 mm aufweisen, ist eine Toleranzausgleichschicht in Form
einer Mörtelschicht überflüssig geworden, so daß die auf
erfindungsgemäße Weise versetzten Steine mit Hilfe eines Klebers
oder gänzlich ohne ein Verbindungsmittel in den Lagerfugen
und Stoßfugen verarbeitet werden können.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden Steine verwendet, die in einer ihrer Stoß
flächen und in einer ihrer Lagerflächen jeweils eine Feder
aufweisen und in der anderen Stoßfläche sowie in der anderen
Lagerfläche jeweils eine zu den Federn komplementär gestaltete
Nut aufweisen.
Durch diese Ausgestaltung ist in je einer Lagerfläche und in je
einer Stoßfläche eine Feder ausgebildet, während in der anderen
Lagerfläche und in der anderen Stoßfläche eine Nut ausgebildet
ist. Da Nut und Feder komplementär zueinander gestaltet sind,
können benachbarte Steine durch Nut und Feder formschlüssig
miteinander verbunden werden und werden aufeinanderliegende
Steine gleichfalls durch ein Nut- und Federsystem formschlüssig
miteinander verbunden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß für jeden Stein innerhalb einer Steinlage eine
gleichmäßige Federrichtung gewählt wird und daß von Steinlage
zu Steinlage die Federrichtung der Feder gewechselt wird.
Bei der vorstehend erwähnten Ausführungsform kann beispiels
weise eine untere Steinlage so verlegt werden, daß die Federn
jeweils in der linksseitigen Stoßfläche und in der oberen
Lagerfläche vorgesehen sind. Bei der auf diese erste Schicht
aufgeschichteten zweiten Steinschicht wird dann eine entgegen
gesetzte Orientierung gewählt, so daß die rechtsseitigen Stoßflä
chen und (unverändert) die oberen Lagerflächen die Feder
aufweisen, wohingegen die linksseitigen Stoßflächen die Nut
aufweisen.
Hinsichtlich des Bausatzes wird die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe gelöst durch mit Luftschlitzen (-kammern)
versehene Steine, die in einer ihrer Lagerflächen eine Nut und
in der gegenüberliegenden Lagerfläche eine komplementär gestal
tete Feder und in einer ihrer Stoßflächen eine Nut und in der
anderen Stoßfläche eine komplementär gestaltete Feder aufweisen,
wobei die Nuten und Federn im Stoßflächenbereich benachbarter
Steine und die Nuten und Federn aufeinanderliegender Steine
formschlüssig ineinandergreifen. Sind die Steine erfindungsgemäß
verlegt worden, dann verlaufen ihre Luftschlitze bzw. -kammern
parallel zu den Lagerfugen, also senkrecht zu dem Verlauf der
Schlitze oder Kammern in der Fertigungsstellung.
Der aus den erfindungsgemäß gestalteten Steinen bestehende
Bausatz ermöglicht unter Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens das Errichten von Mauern unter gänzlichem Verzicht
auf Mörtel, da weder die Stoßfugen noch die Lagerfugen
vermörtelt werden müssen. Im Bereich der Lagerfugen ist auch
für höchste Ansprüche ein dünner Klebstoffauftrag ausreichend.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
sogar auf einen Klebstoffauftrag im Bereich der Lagerfuge
verzichtet und die Mauer gänzlich ohne Mörtel und ohne Kleber
errichtet werden.
Vorteilhafterweise umfaßt der erfindungsgemäße Bausatz zusätz
lich erste Ergänzungssteine zum Erzielen glatter Oberflächen bei
horizontalen Mauerabschlüssen, z.B. Brüstungen, bei Pfeilerver
bänden und Eckverbänden sowie für Tür- bzw. Fensterlaibungen
und zweite Ergänzungssteine für Fenster- bzw. Türanschläge. Die
ersten und zweiten Ergänzungssteine weisen an die Federn der
mit Luftschlitzen (-kammern) versehenen Steine angepaßte Nuten
auf.
Der mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der Steine
des erfindungsgemäßen Bausatzes erzielbare technische Fortschritt
ergibt sich in erster Linie aus der erreichbaren beträchtlichen
Kostenverminderung, sowohl bei den Materialkosten als Folge des
gänzlichen Verzichts auf Mörtel, als auch bei den Lohnkosten,
da einerseits Arbeitszeit durch Wegfall des Vermörtelns einge
spart und zum anderen weniger qualifizierte Mitarbeiter mit dem
Aufführen des Mauerwerkes betraut werden können.
Die erfindungsgemäß hochgezogenen Mauern gewährleisten trotz
des Verzichts auf Mörtel, dank ihrer Verzahnungen in den
Lagerfugen und in den Stoßfugen, ein hohes Widerstandsmoment
gegen Scherkräfte und dank ihrer großflächigen Lastübertragung
in den Lagerfugen eine hohe Mauerwerksspannung. Außerdem
verfügt das erfindungsgemäße aufgeführte Mauerwerk über eine
überraschend hohe Wärmedämmung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spieles und unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben.
In dieser zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines mit Luft
schlitzen (-kammern) versehenen Steines mit Nut-
und Federsystem in vier seiner Oberflächen und
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines zweilagigen
Mauerabschnitts aus den erfindungsgemäßen Mauer
steinen mit einer oberen Deckschicht aus den zum
Bausatz nach der Erfindung gehörenden Ergänzungs
steinen.
Fig. 1 zeigt einen quaderförmigen Mauerstein 1 in seiner
Fertigungsstellung, also mit von der oberen Oberfläche im
wesentlichen vertikal nach unten verlaufenden Luftschlitzen oder
-kammern 3. Die die Schlitze 3 aufweisende Steinoberfläche ist
mit dem Bezugszeichen A bezeichnet.
Wie in Fig. 1 dargestellt, sind die Fläche A sowie eine
benachbarte Fläche B mit einem federartigen Element versehen,
wobei der Federabschnitt im Bereich der Fläche A mit dem
Bezugszeichen 2 a bezeichnet ist und der Federabschnitt im
Bereich der Fläche B mit dem Bezugszeichen 2 b versehen worden
ist. Die Feder 2 a verläuft parallel zur Breitenerstreckung der
Schlitze 3 in der Fläche A und verläuft im wesentlichen in der
Mittelachse der Steinfläche A. Im dargestellten Ausführungsbei
spiel verläuft die Feder 2 a parallel zur kürzeren Kante der
Fläche A. Entsprechend verläuft die Feder 2 b in der Mittelachse
der Steinfläche B, wobei es sich beim dargestellten Ausführungs
beispiel bei der Fläche B um eine der beiden großen
Quaderflächen handelt. In der der Fläche A gegenüberliegenden,
in Fig. 1 nicht sichtbaren Fläche ist eine abmessungsmäßig der
Feder 2 a entsprechende Nut 4 ausgebildet und in der der Fläche
B gegenüberliegenden, in Fig. 1 nicht sichtbaren Oberfläche ist
eine abmessungsmäßig der Feder 2 b entsprechende Nut ausgebil
det. Die der Fläche A gegenüberliegende (nicht dargestellte)
Fläche sieht im Fall von den Stein 1 gänzlich durchsetzenden
Luftschlitzen 3 genauso aus wie die Fläche A. Im Fall von nicht
durchgehenden Schlitzen 3 weist die der Fläche A gegenüberlie
gende Fläche keine Schlitze oder Kammern auf. Da im Rahmen
der Erfindung ein Mörtel- oder Klebstoffauftrag, falls vorgese
hen, nicht auf die der Fläche A gegenüberliegende Fläche
aufgebracht wird, sondern wegen des Verschwenkens um 90° aus
der Fertigungsstellung nur auf die Fläche B bzw. auf die der
Fläche B gegenüberliegende Fläche, können im Rahmen der
Erfindung ohne weiteres Steine mit durchgehenden Luftschlitzen
verwendet werden. Die Federn 2 a und 2 b ergänzen sich
paarweise mit den zugeordneten Nuten zu einem echten Form
schluß, wenn zwei Steine der in Fig. 1 dargestellten Gattung mit
ihren Lagerflächen aufeinander- oder mit ihren Stoßflächen
aneinandergelegt werden.
Die erfindungsgemäßen Mauersteine entsprechen den üblichen
Rastermaßen und haben beispielsweise eine Länge von 30 cm,
eine Höhe von 25 cm und eine Dicke (Wanddicke) von 24; 30 und
36,5 cm.
Der in Fig. 1 dargestellte Stein ist ein Leichtbetonblock für eine
30 cm dicke Wand mit dementsprechend einer Kantenlänge von 300
mm für die beiden langen Seiten der Fläche A und einer
Kantenlänge von 250 mm für die beiden kürzeren Seiten der
Fläche A. Die Federelemente 2 a und 2 b haben eine Breite von 30
bis 50 mm, wobei im Falle von Nuten mit stumpfkegligem
Querschnitt, der Neigungswinkel der beiden Federseitenwandungen
jeweils etwa 45° beträgt. Die Federhöhe beträgt bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ca. 15 mm. Die Nuten in den
beiden in Fig. 1 nicht sichtbaren Oberflächen sind entsprechend
den vorstehend angegebenen Federabmessungen dimensioniert, so
daß sowohl die Lagerflächen als auch die Stoßflächen des Steines
(siehe Fig. 2) mit sich paarweise zu einem echten Formschluß
ergänzenden Elementen nach Art von Nut und Feder versehen
sind.
Im Falle des in Fig. 1 dargestellten Steines für eine 30er Wand
hat jeder der Schlitze 3 eine Breite von etwa 7,5 mm bei
unterschiedlichen Schlitzlängen von 50 bzw. 110 mm. Zu jeder
Seite der Feder 2 a sind drei Reihen von Schlitzen 3 vorgesehen,
wobei der Abstand von Schlitz zu Schlitz 30 bis 35 mm beträgt.
Analog beträgt die Länge der beiden langen Seiten der Fläche A
in Fig. 1 bei einem Block für eine 36,5er Wand 365 mm,
wohingegen die beiden kurzen Seiten dieser Fläche A bei einem
solchen Block 250 mm lang sind.
Es ist zu beachten, daß in Fig. 1 der Stein 1 in seiner
Fertigungsstellung, d.h. nicht in der um 90° verdrehten Lage,
dargestellt ist, in welcher er zum Hochziehen einer Mauer
benutzt wird.
Die sich paarweise zu einem echten Formschluß ergänzenden Nut
und Federelemente können durchaus andere Formen als die
dargestellten aufweisen, beispielsweise können diese Elemente im
Querschnitt halbzylindrisch, gewellt, gezahnt, mäanderförmig
unterbrochen, oder sonstwie gestaltet sein. Insbesondere können
die Oberflächen der Federelemente 2 a und 2 b mit einer sich in
Längsrichtung der jeweiligen Federn erstreckenden Ausnehmung
versehen sein, die als Aufnahme für Armierungseisen, Ringanker
oder dgl. dienen.
Da bei bewirktem Formschluß nur eine sehr kleine Fuge
vorhanden ist, kann es genügen, wenn man in die Nutabschnitte
eines Steines vor dem Auf- bzw. Ansetzen des nächsten Steines
eine kleine Menge eines Klebers einbringt. Beim Andrücken des
nächsten Steins wird dann durch dessen Federabschnitt der
Kleber infolge der Quetschwirkung gleichmäßig über die gesamte
Fuge verteilt. Selbstredend kann der Klebstoff auf die der Nut
bzw. der Feder benachbarten Flächenbereiche aufgetragen
werden. Bei einer Vielzahl von Anwendungsfällen kann selbst auf
den Auftrag von Klebstoff verzichtet werden und können die
Steine gänzlich "trocken" vermauert werden.
Aus der vorstehenden Beschreibung von Fig. 1 wird deutlich,
daß die erfindungsgemäßen Steine in einer ihrer Lagerflächen
eine Nut und in der gegenüberliegenden Lagerfläche eine
komplementär zu dieser Nut gestaltete Feder und in einer ihrer
Stoßflächen eine Nut und in der gegenüberliegenden Stoßfläche
eine komplementär zu der letztgenannten Nut gestaltete Feder
aufweisen, wobei die Nuten und Federn aneinandergrenzender
Steine sich paarweise zu einem echten Formschluß ergänzen und
somit eine Zwangsverriegelung der zu einem Steinverbund
verlegten Steine gewährleisten. Bei dem in Fig. 1 dargestellten
Stein bilden die Fläche A sowie die dieser Fläche gegenüberlie
gende Fläche die Stoßflächen, während die Fläche B und die
dieser gegenüberliegende Fläche die beiden Lagerflächen bilden.
Die zwischen diesen beiden Lagerflächen liegenden Flächen des
Steines, von welchen in Fig. 1 nur eine sichtbar und mit dem
Bezugszeichen C versehen ist, bestimmen nach dem Verlegen der
Steine beim Hochziehen einer Mauer die Abmessung des Steines in
der Höhenabmessung. Sowohl in Fig. 1 als auch in Fig. 2 ist
diese Höhenabmessung H angegeben.
Diese Höhenabmessung H der verlegten Steine ist praktisch frei
von Maßabweichungen, da diese Abmessung durch die Abmessun
gen der Form, in welcher der Stein hergestellt wird, vorgegeben
ist. Diese Abmessungen H können sich lediglich durch den
Verschleiß der Form im Laufe der Zeit geringfügig ändern.
Mithin wird durch die erfindungsgemäße Verlegung der Steine
eine in der Praxis vollständige Konstanz der Höhenabmessung
erreicht, was die Voraussetzung für den Verzicht auf die
Vermörtelung der Lagerfugen ist.
In Fig. 2 sind zwei Steinlagen aus den erfindungsgemäß
ausgebildeten Steinen 1 sowie eine Lage aus Ergänzungssteinen 5
dargestellt. Die unterste dargestellte Schicht ist mit der dem
Federabschnitt 2 b gegenüberliegenden Nut 4 nach unten (= glatt)
angesetzt. Die Federrichtung läuft in jeder Steinschicht durch,
so daß bei allen in der untersten Reihe verlegten Steinen 1; 1′
und 1′′ die Federabschnitte 2 a und 2 b und dementsprechend die
jeweils gegenüberliegenden nicht sichtbaren Nutenbereiche genau
so verlaufend angeordnet sind, wie bei dem in der untersten
Reihe dargestellten Stein 1.
Bei der auf der untersten Steinlage aufgesetzten Steinlage sind
die Steine so angeordnet worden, daß die Nuten und Federn
gegenläufig zu ihrem Verlauf in der untersten Schicht angeordnet
sind. Bezeichnet man die Federrichtung in der untersten Schicht
als linksläufig, so ist die Orientierung der Federn (und der
entsprechenden Nuten) in der daraufgelagerten Schicht rechtsläu
fig.
Vorteilhafterweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die
Federrichtung von Steinlage zu Steinlage gewechselt, wie in Fig.
2 dargestellt.
Die oberste Schicht (beispielsweise das Deckenauflager) besteht
vorzugsweise aus einem Deckel aus Ergänzungssteinen 5. Diese
Ergänzungssteine besitzen in der Regel eine Nut zur Aufnahme
eines Federabschnitts 2 b. Es können auch Ergänzungssteine
benutzt werden, die eine sich in einen Nutabschnitt erstrecken
den Federabschnitt aufweisen.
Ergänzungssteine der in Fig. 2 dargestellten Art dienen zum
Erzielen glatter Oberflächen bei horizontalen Mauerabschlüssen,
z.B. Brüstungen, bei Pfeilerverbänden und Eckverbänden sowie
bei Tür- bzw. Fensterlaibungen, gleichzeitig als Längenausgleich
in der Reihe.
Zur Herstellung diverser Außen- bzw. Innenanschläge reichen
jedoch die im Regelfall 10 cm starken Ergänzungssteine 5 der in
Fig. 2 dargestellten Gattung nicht aus. Es müssen zur
Erreichung eines normalen Mauerverbandes weitere Ergän
zungssteine vorgesehen sein. Insbesondere bei Innenanschläge
müssen Ergänzungssteine verwendet werden, die sich von den
Ergänzungssteinen gemäß Fig. 2 durch herausgetrennte Eckberei
che unterscheiden.
In Fig. 2 sind im dargestellten Ergänzungsstein 5 Luftschlitze
dargestellt. Es versteht sich, daß diese Luftschlitze, wo
zweckmäßig, weggelassen werden können.
Die Ergänzungssteine gemäß Fig. 2 haben eine Länge von 10 cm
und eine Höhe von 25 cm für Wandstärken von 24; 30 und 36,5
cm. Diese Ergänzungssteine sind teilbar, damit auch Ausbildun
gen von Nischen, Schlitzen (horizontal und vertikal) und
Brüstungsmauerwerk möglich sind, also ein Längenausgleich nicht
nur in der Höhe, sondern auch in der Reihe ermöglicht ist.
Fig. 2 läßt erkennen, daß die erfindungsgemäßen Steine
vorzugsweise im 1/3-Verband gemauert werden, so daß ein 30 cm
langer Stein jeweils um 10 cm überdeckt wird. Ferner läßt Fig.
2 deutlich erkennen, daß, abgesehen von den Ergänzungssteinen
5, jeder Stein in einer seiner Lagerflächen eine vorstehende
Feder und in seiner gegenüberliegenden Lagerfläche eine zur
Aufnahme einer entsprechenden Feder gestaltete Nut aufweist.
Ferner zeigt Fig. 2 deutlich, daß, abgesehen von den
Ergänzungssteinen 5, jeder Stein in seiner einen Stoßfläche eine
vorstehende Feder 2 a und in seiner gegenüberliegenden Stoßflä
che eine Nut 4 zur Aufnahme einer entsprechend der Feder 2 a
gestalteten Feder aufweist.
Zum Zwecke der klareren Darstellung sind in Fig. 2 in der mit
den Ergänzungssteinen 5 bedeckten Steinlage durchgehende
Luftschlitze 3 dargestellt, um die erfindungsgemäße Verdrehung
der Steine um 90° aus ihrer in Fig. 1 dargestellten Fertigungs
stellung zu veranschaulichen. Die in Fig. 2 benutzte Darstel
lung, wonach Schlitze 3 sowohl in der mit der Feder 2 a
versehenen Stoßfläche als auch in der mit der entsprechenden
Nut versehenen Stoßfläche (zweite Lage der Steine 1) sichtbar
sind, gilt nur für den Fall, daß Steine mit von Stoßfläche zu
Stoßfläche durchgehenden Luftschlitzen bzw. Luftkammern verwen
det sind. Bei Steinen mit nicht durchgehenden Luftschlitzen 3
wären in der dargestellten Stoßfläche des Steines in der zweiten
Lage von Steinen die Schlitze nicht zu sehen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Hochziehen von Mauern aus mit Luftschlitzen
bzw. -kammern versehenen Steinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steine an vier ihrer Oberflächen formschlüssig
zwangsverriegelt verlegt werden und daß die Steine
in einer zu ihrer Fertigungsstellung um 90° in einer
vertikalen Ebene verschwenkten Stellung, in welcher die
Schlitze im wesentlichen horizontal von Stoßfläche zu
Stoßfläche verlaufen, verlegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Steine verwendet werden, die in einer ihrer Stoßflächen und
in einer ihrer Lagerflächen jeweils eine Feder aufweisen
und die in der anderen Stoßfläche sowie in der anderen
Lagerfläche jeweils eine zu den Federn komplementär
gestaltete Nut aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für jeden Stein innerhalb einer Steinlage eine
gleichmäßige Federrichtung gewählt wird und daß von
Steinlage zu Steinlage die Federrichtung gewechselt wird.
4. Bausatz zum Aufführen von Mauern aus mit Luftschlitzen
bzw. -kammern versehenen Steinen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steine (1) in einer ihrer Lagerflächen eine Nut (4)
und in der gegenüberliegenden Lagerfläche (B) eine
komplementär gestaltete Feder (2 b) und in einer ihrer
Stoßflächen eine Nut und in der gegenüberliegenden Stoßflä
che (A) eine komplementär gestaltete Feder (2 a) aufweisen,
wobei die Nuten und Federn von zu einer Mauer zusammenge
fügten Steinen formschlüssig ineinandergreifen.
5. Bausatz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
den zu einer Mauer zusammengefügten Steinen die Luftschlitze
bzw. -kammern im wesentlichen horizontal von Stoßfläche zu
Stoßfläche verlaufen.
6. Bausatz nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch erste
Ergänzungssteine (5) zum Erzielen glatter Oberflächen bei
horizontalen Mauerabschlüssen, z.B. Brüstungen, bei Pfeiler
verbänden und Eckverbänden sowie bei Tür- bzw. Fenster
laibungen und zweite Ergänzungssteine für Fenster- bzw.
Türanschläge, wobei die Ergänzungssteine an die Federn
(2 a, 2 b) angepaßte Nuten aufweisen.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873704444 DE3704444A1 (de) | 1987-02-12 | 1987-02-12 | Verfahren zum hochziehen von mauern und bausatz zum durchfuehren des verfahrens |
DE8706582U DE8706582U1 (de) | 1987-02-12 | 1987-05-07 | |
EP88101197A EP0278329A1 (de) | 1987-02-12 | 1988-01-27 | Verfahren zum Hochziehen von Mauern und Bausatz zum Durchführen des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873704444 DE3704444A1 (de) | 1987-02-12 | 1987-02-12 | Verfahren zum hochziehen von mauern und bausatz zum durchfuehren des verfahrens |
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