-
Verfahren zur Erstellung von Häusern u. dgl. unter Verwendung von
Fertigteilen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erstellung von Häusern,
Gebäuden u. dgl. unter möglichster Benutzung von Fertigteilen.
-
Neben der Bauweise, Häuser und sonstige Gebäude an Ort und Stelle
mittels geeigneten Materials fertigzustellen, hat man in letzter Zeit schon mehrfach
versucht, die Erstellung dadurch zu vereinfachen, daß möglichst viele Teile in einer
vorzugsweise fabrikmäßig gestalteten Fertigung hergestellt werden, um sie an Ort
und Stelle des zu errichtenden Hauses lediglich zusammensetzen zu können. Es handelt
sich bei dieser Bauweise vielfach um die sogenannte Leichtbauweise unter Verwendung
von Fertigteilen aus Holz, wie z. B. bei Baracken, Siedlungen, Blockhäuser u. dgl.
Bei größeren Gebäuden kehrte man stets wieder zu der alten Bauweise der Gesamtfertigstellung
der Mauerwände u. dgl. an Ort und Stelle zurück. Es ist ferner der Skelettbau bekannt,
bei dem ein Skelett aus Stahlträgern oder auch aus Eisenbeton hergestellt wird,
wobei jedoch die Zwischenräume in der üblichen Bauweise, d. h. durch Ziegelmauerwerk
u. dgl. ausgefüllt werden. Auf eine solche Bauweise bezieht sich die Erfindung,
und sie hat ein besonders zweckmäßiges und arbeitsparendes Herstellungsverfahren
zum Gegenstand.
-
Die Bauweise gemäß der Erfindung zeichnet sich im wesentlichen. dadurch
aus, daß unter Anwendung eines Skelettbaues die Skeletteile wie Stützen, Sturze
u. dgl. mit den zwischenzusetzenden Fertigteilen als Wandplatten, Wandrahmen u.
dgl. so zusammengefügt werden, daß die Teile des Skeletts mit den Fertigteilen zu
einer Einheit ineinandergreifen. Dies kann entweder dadurch geschehen, daß Skeletteile
und Fertigteile nach Art einer Nut-und Federverbindung ineinandergreifen oder die
benachbarten
Teile durch eine Verbindungsbrücke geschlossen werden. Diese Verbindungsbrücke kann
beispielsweise durch Ausgießen mit Beton o. dgl. erfolgen. Das Zusammenfügen der
Skeletteile mit den Fertigteilen wird fernerhin gemäß der Erfindung so vorgenommen,
daß die Skeletteile an der Innenseite der Haus- und Wandflächen wirkungsmäßig nicht
in Erscheinung treten können, damit sogenannte Kältebrücken an den Skeletteilen
z. B. am Stahlbetonpfeiler u. dgl. ausgeschaltet werden. Hierzu werden die Fertigteile
zu den Skeletteilen so gesetzt, daß die Fertigteile nach innen vorstehen.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die Fertigteile
als Kassettenplatten in Holzbeton hergestellt. Sie können hierbei als Außenwände
und Zwischenwände benutzt werden. Die als Außenwand zu verwendende Kassettenplatte
weist vorzugsweise zugleich einen Außenputz auf, der erfindungsgemäß gleichzeitig
mit der Herstellung der Platte aufgebracht wird. Die Holzbetonplatten können als
vollwandige oder aber auch ausgesparte Platten hergestellt werden. Vorteilhaft werden
sie mit stegartigen Rippen zur Bildung von Hohlräumen versehen, so daß sich in der
Wand ruhende Luftschichten ergeben, die eine gute Wärme- und Schallisolation zur
Folge haben. An der Innenseite derstegartigausgebildeten Kassettenplatten werden
Verkleidungsplatten aus Holzwolle, Holzfaserzement o. dgl. angeordnet, so daß sich
eine regelrechte wärme- und schallisolierende Hohlwand ergibt. Die letztere Platte
kann man zusätzlich mit einer Putzschicht, z. B. einem Kalkputz, versehen. Die Teile
des Skelettbaues treten somit im Innern des Hauses o. dgl. überhaupt nicht in Erscheinung.
Damit sich ihre Wirkungen nicht bemerkbar machen, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
zwischen den Kassettenplatten und den Skeletteilen isolierende Zwischenlagen einzufügen,
z. B. Dämmplatten oder Einlagen, wie Bitumfilzpappe, Glaswolle u. dgl.
-
-I itfl ilfe der erfindungsgemäßenBauweise ist es ermöglicht, Häuser
zu erstellen, die wesentlich billiger werden als unter Anwendung der normalen Bauweise.
Die Festigkeit des Hauses wird durch das Skelett gegeben. Die verwendeten Fertigteile
sind so ausgebildet, daß sie allen Ansprüchen an Wärme-und Schallisolierung gewachsen
sind. Es ist ferner möglich, daß in jeder Zeit, also auch im Winter, wo normalerweise
nicht gebaut werden kann, Häuser nach der erfindungsgemäßen Bauweise erstellt werden
können. Die besondere Ausbildung der Kassettenplatten verbürgt ein gesundes Wohnen,
d. h. die Wandflächen können atmen. Durch die Aufbringung * des Außenputzes (Zement,
Mörtel) auf Holzbeton in einem Arbeitsgang werden dem sonst bei dem Holzbeton üblichen
Schwinden und der hierdurch hervorgerufenen Rißbildung im Bau Grenzen gesetzt, die
erträglich sind. Ein Verputzen und Verfugen der Außenwände ist nicht mehr erforderlich.
Bei der einen Anwendungsweise ist es lediglich notwendig, bei der Montage eines
Skeletts und der Kassettenplatte beider Bauelemente in den vorgesehenen Nuten durch
die Verbindungsbrüeke, d. h. durch Vergießen mit frischem Dlörtel o. dgl. zusammenzuhalten.
-
Die Kassettenplatten können an sich jede beliebige Größe auf-,veisen.
Sie «-erden zweckmäßig in transportablen Größen hergestellt. Ihre Breite und Länge
wird durch den Skelettbau bestimmt. llan kann Vollwandplatten, aber auch lediglich
Fensterbrüstungen und Platten mit eingesetzten Fensteröffnungen vorsehen.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführbeispiel veranschaulicht.
-
Fig. i zeigt einen Ausschnitt einer Hausecke im Querschnitt mit einer
Innenwand; Fig. 2 stellt einen Längsschnitt dar.
-
In den Fig. 3 und .I sind die Rückansichten der erfinducigsgelnäßen
Wandplatten in voller Ausführung und mit einem Fenster versehen veranschaulicht.
-
Der erfindungsgemäßen Bauweise wird die Verwendung eines Skelettlaues
-zugrunde gelegt. Das Skelett kann ein Stahlskelett sein. Ein Eisenbetonskelettbau
wird jedoch vorgezogen. Es werden Stützen i im geeigneten Abstand angeordnet, die
entsprechende Eisenmonierungen aufweisen können. Zwischen den Stützen befinden sich
die gemäß der Erfindung zu verwendenden Fertigteile, nämlich die Kassettenplatten
2 aus Holzbeton. Diese Platten greifen mit den Stützen teils durch eine Nut- und
Federverbindung zusammen, es erleichtert jedoch die Bauweise, wenn diese Verbindungsbrücken
erst nach Fertigstellung der Montage hergestellt werden, indem sowohl in den Pfeilern
als auch in den Platten sich gegenüberstehende _Nuten 3 und :4 vorgesehen werden,
deren IIolilräunle nach -Montage und Richten der Teile vergossen werden. Der hauptsächlichste
Teil der Kassettenplatten 2 besteht aus Holzbeton. Die Außenflächen dieser Platten
erhalten zugleich eine Außenputzschicht 5 vorteilhaft aus Zementmörtel, so daß ein
nachheriges Verputzen des Hauses sich erübrigt.
-
Die Kassettenplatten werden lnit Stegen 6 versehen, so daß sich Hohlräume
zur Wärme- und Schallisolierung ergeben. Die Zusammenfügung der Platten mit den
Skelettpfeilern geschieht in der Weise, daß sie nach innen z. B. i cm vorstehen,
so daß die Pfeiler voll der Innenfläche der Wände weit genug entfernt bleiben. Auf
die vorstehende Kassettenplatte kann mali zur Inlienverkleidung eine Dämmplatte
8 z. B. Leichtbauplatte, Platte aus Holzwolle, Zement, Rigips u. dgl. anbringen,
so daß durch das Vorstehen der Kassettenplatten keine Verbindung mit dem Stahlbetonpfeiler
vorhanden ist. Die Dämmplatte 8 kann wie üblich mit einer leichten Schutzschicht
9, z. B. aus Kalkputz, versehen werden. Es ist vorteilhaft, schon die Skelettteile
von den Kassettenplatten zu isolieren. Hierzu kann man eine Einlage io aus Filzpappe
o. dgl. verwenden. In besonderen Fällen, z. B. bei der Innenwand, kann die Holzbetonplatte
ii voll ausgeführt werden.
-
Die Kassettenplatte aus Holzbeton kann je nach Größe und Verwendungsart
eine entsprechende Armierung erhalten. Durch die Stegfiihrung wird
bereits
eine gewisse Steifigkeit und Festigkeit erzielt. Die Unterteilung der rippenartigen
Stege richtet sich ganz nach der Verwendungsart der Platten. Die Stegrippen sind
nach der Innenseite gerichtet. Die Kassettenplatten sind leicht nagelbar, so daß
zum Befestigen von Fußleisten u. dgl. die Anordnung von besonderen Dübeln u. dgl.
nicht erforderlich ist. Türrahmen, Fensterrahmen und sonstige Verkleidungsteile
lassen sich an den Kassettenplatten leicht befestigen.