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Kontinuierliche Obstpresse Es sind Obstpressen verschiedener Arten
bekannt, und zwar Korb- und Packpressen. Die Korbpressen bestehen aus einer Preßvorrichtung
sowie zwei fahrbaren Körben, welche mit Preßtüchern ausgeschlagen sind und das auszupressende
Gut aufnehmen. Ist ein Korb gefüllt, so wird derselbe unter die Preßvorrichtung
gefahren und das Gut wird dort ausgepreßt. Ist diese Auspressung vollendet, so wird
der Korb wieder ausgefahren, un.d der inzwischen gefüllte zweite Korb kommt unter
die Preßvorrichtung. Der Rückstand des Preßgutes vom ersten Korb wird nun entleert
und dann mit neuem Preßgut beschickt. Es befindet sich also der erste und zweite
Korb abwechselnd unter der Auspreßvorrichtung bzw. wird entleert und beschickt.
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Die :Yachteile dieser Presse sind: r. das Entleeren des ausgepreßten
Gutes und das Beschicken des Korlxes mit neuem Gut, 2. das Ein- und Ausfahren der
Körbe ,unter die Auspreßvorrichtung, 3. Verschleiß von Preßtüchern, 4. ungünstige
Ausbeute des Preßgutes.
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Die ungünstige Ausbeute ist darauf zurückzuführen, daß die Körbe zur
Aufnahme des Preßgutes einen verhältnismäßig großen Durchmesser sowie große Höhe
aufweisen. Diese großen Ab-Messungen müssen gerv ählt werden, um eine entsprechend
große Leistung zu erhalten. Da das Preßgut im gepreßten Zustand eine kompakte Masse
darstellt, so ist verständlich, daß aus der Mitte dieser Masse die Flüssigkeit nur
sehr schwer abfließen kann. Die Ausbeute zu erhöhen, könnte durch Steigerung des
spezifischen Preßdruckes auf das Gut erfolgen, was aber einen zu großen Verschleiß
von Preßtüchern zur Folge hätte.
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Die Packpresse entstand aus der Erkenntnis bei den Korbpressen, wo
es sich gezeigt hat, daß der Abfluß der Flüssigkeit aus der Mitte des Preßgutes
mit
Schwierigkeiten verbunden ist. Aus diesem Grunde wurde die auszupressende -lasse
in eine Anzahl Pakete unterteilt, damit die Flüssigkeit leichter abfließen kann.
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Diese Presse hat an Stelle von Körben 2 fahrbare Biete, auf welche
das Preßgut in Preßtüchern zu Paketen eingeschlagen wird. Eine Anzahl solcher Pakete
liegt jeweils übereinander, wobei zwischen je zwei Pakete ein Rost gelegt wird.
Diese Anordnung gestattet den ungestörtem Abfluß der Flüssigkeit. Die Arbeitsweise
ist genau wie bei den Korbpressen, wobei jeweils ein Biet unter die Auspreßvorrichtung
gefahren wird, während das andere entleert bzw. bepackt wird. Der spezifische Druck
auf die \lasse ist auch hier durch die Haltbarkeit der Preßtücher vorgeschrieben.
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Die Nachteile dieser Presse sind: i. das Entleeren des ausgepreßten
Gutes aus den Preßtüchern sowie das Bepacken derselben mit frischem Gut, 2. das
Einlegen bzw. Entfernen des Rostes zwischen den Paketen, 3. das Ein- und Ausfahren
der Biete unter die Auspreßvorrichtung, .4. hoher Verschleiß an Preßtüchern.
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Der Erfinder hat sich nun die Aufgabe gestellt, ein ununterbrochenes
Arbeiten zu ermöglichen und den Verschleiß der Preßtücher auszuschalten sowie die
Ausbeute durch Erhöhen des spezifischen Preßdruckes zu steigern. Dies erreicht er
erfindungsgemäß dadurch, daß das Preßgut in. einem mit Öffnungen versehenen Einfülltrichter,
in welchem Siebe eingelegt sind, befördert wird. Das Preßgut erhält in diesem Trichter
eine leichte Vorpressung, worauf ein bestimmter Prozentsatz Flüssigkeit aus der
Masse austritt und durch die Siebe abfließt. Der Vorpreßdruck wird im vorgenannten
Falle durch eine Schnecke bewerkstelligt, die am Umfang ein, bestimmtes Spiel gegenüber
.der Wandung des Trichters hat. Auf diese Weise entsteht nur der gewünschte Druck
auf das Preßgut, bei welchem dasselbe noch nicht zerrieben wird, da das Gut durch
das Spiel zwischen Schnecke und Wandung entweichen kann. An Stelle der Schnecke
können auch andere Vorrichtungen, wie Kolben, Flügelpumpen usw., verwendet werden.
Das so vorgepreßte Gut gelangt durch ein Steuerorgan in einen darunter befindlichen
Zylinder, in welchem das Gut durch einen Kolben nun restlos ausgepreßt wird. Die
Flüssigkeit tritt durch Filterplatten oder Siebe und gelangt in eine Barunterliegende
Auffangvorrichtung. Das Steuerorgan hat die Aufgabe, auf dem Rückweg des Kolbens
die Verbundrang zwischen Zylinder und dem vorgepreßten Gut herzustellen, ,durch
welches dann das Gut in den Zylinder gelangt. :1uf dem Hinweg des Kolbens schließt
sich das Steuerorgan, und die eigentliche Auspressung des Gutes kann im Zylinder
erfolgen.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Abb. i zeigt die kontinuierliche Obstpresse im Schnitt mit geschlossenem
Steuerorgan.
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Das Preßgut wird in Bett Trichter _-1 gegeben, worin sich eine Schnecke
B betinciet, die das Preßgut gegen das geschlossene Steuerorgan C transportiert.
Auf dem @@'ege dorthin erhält dasselbe eine leichte Vorpressung, wodurch ein gewisser
Prozentsatz Flüssigkeit aus dem Gut durch ,die Siebe D entweicht. Gleichzeitig bewegt
sich der Kolben E bei geschlossenem Steuerorgan C in Pfeilrichtung F. Auf dem Rückweg
des Kolbens E in Pfeilrichtung G (Abb. 2) öffnet sich das Steuerorgan C, und die
Schnecke l3 befördert das vorgepreßte Gut in den Zylinder H. Bewegt sich nun der
Kolben E wieder auf dem Hinweg in Pfeilrichtung F (Abb. i), so schließt sich das
Steuerorgan C, und die eigentliche Auspressung des Preßgutes erfolgt durch das Zusammenpressen
des Gutes durch den Kolben E in dem Zvlinder H. wodurch die Flüssigkeit durch die
Filterplatten I entweicht und in einem Auffangbecken K gesammelt wird. Das so ausgepreßte
Gut wandert nach jedem Huh des Kolbens E, sofern frisches Gut das Steuerorgan C
nach dem Zylinder H passiert hat, in den Zylinder H
gegen die Austrittsöffnung
L, wo es als ausgepreßte Masse austritt.