DE820801C

DE820801C - Kunststein, insbesondere Baustein und Vorrichtung zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE820801C
Application number: DEP18699D
Authority: DE
Inventors: Oswald Koenig
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-19
Filing date: 1948-10-19
Publication date: 1951-11-12

Description

Kunststein, insbesondere Baustein und Vorrichtung zu seiner Herstellung Steine als einzelne Körper oder in ihrer Zusammenfügung zu Flächen, wie Wänden oder Decken, sind als Ganzes oder auf ihren verschiedenen Seiten oft verschiedenen Einwirkungen oder Verhältnissen unterworfen oder sie sollen nach verschiedenen Seiten verschiedene Funktionen ausführen. So sollen beispielsweise Flächen auf der einen Seite einer großen Hitzeeinwirkung standhalten, während sie auf der anderen Seite ein schönes Aussehen haben sollen. Decken von Gebäuden oder Zimmern müssen einerseits eine sehr hohe Belastung aufnehmen, andererseits sollen sie Schall- und wärmeisolierend sein. In der Regel half man sich bisher dadurch, daß man auf den entsprechenden Seiten entsprechende Steine verwendete, was aber zur Folge hatte, daß die Decken oder Wände infolge der Verwendung von zweierlei Steinen zu dick wurden.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kunststein, welcher schichtweise aus verschiedenem Material besteht, so daß also beispielsweise bei zwei Schichten die obere Schicht aus einem anderen Material mit anderen technischen Eigenschaften als die untere Schicht besteht, wobei beide Schichten in einem Stein vereinigt sind. So kann man beispielsweise einen Baustein aus Beton auf der einen Seite aus Schwerbeton, wie Kiesbetön, und auf der anderen Seite aus Leichtbeton, wie Schlackenbeton oder Bimsbeton, herstellen, wobei der Kiesbeton eine .außerordentliche Festigkeit besitzt, während Schlacken- oder Bimsbeton wärme- und schallisolierend ist, so daß sich dieser Stein ganz besonders gut für Decken eignet. So kann man beispielsweise die neuen Kunststeine, die aus Beton hergestellt werden, in einer Rüttelvorrichtung oder Stampfvorrichtung auf die Weise erzeugen, daß man das verschiedenartige Material der Form aus entsprechend der Schichtanordnung nebeneinanderliegenden Behältern zuführt. Das Material fließt also der Form von oben entsprechend der Schichtanordnung zu, so daß sich die Schichten entsprechend der Zuführung nebeneinander innerhalb des Steines aufbauen und gegenseitig festlegen.
Bei einer Rüttelvorrichtung zur Herstellung von Bausteinen aus Beton unterteilt man erfindungsgemäß den Aufnahme- und Zuführungsbehälter in verschiedene nebeneinanderliegende Fächer entsprechend der Schichtanordnung. Dabei ist es zweckmäßig, die Fächer für das schwerere 1Iaterial nach unten, also nach der Form zu trichterförmig zu verengen und die Ausflußöffnung etwas schmaler zu halten als die Schicht, da das schwerere Material die Neigung hat, das leichtere zu verdrängen, um sich dadurch mehr Platz zu schaffen. Verengt man also die Ausflußöffnung etwas gegenüber der Schichtbreite und führt das Material so zu, daß es weniger breit in die Form fließt als die Schichtbreite sein soll, erhält man tatsächlich die gewünschte Schichtbreite.
Nach dem beschriebenen Verfahren und der beschriebenen Vorrichtung kann man Steine von verschiedenartigstem Material in der gewünschten Weise herstellen. Voraussetzung ist nur, daß das Material gewählt wird, welches miteinander bei dem gewählten Herstellungsverfahren die gewünschte feste Verbindung eingeht.
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Abb. i zeigt einen neuen Hohlblockstein im Querschnitt, der aus zwei verschiedenen Materialien besteht; Abb. 2 ist ein schematischer Längsschnitt durch eine Rüttelvorrichtung zur Herstellung von Hohlblocksteinen nach Abb. i.
Der Hohlblockstein nach Abb. i besteht beispielsweise nur aus zwei Schichten, wie die verschiedene Schraffur zeigt, und zwar auf der einen Längseite i aus Schwerbeton, beispielsweise Kiesbeton, und auf der anderen Seite 2 aus Leichtbeton, beispielsweise Schlackenbeton oder Bimsbeton. Die Schichten reichen etwa bis zur Mitte des Hohlblocksteines. Diese Steine eignen sich ganz besonders für Deckensteine, die eine sehr hohe Belastung aushalten müssen, andererseits aber gegen Schall und Wärme isolieren sollen. Bekanntlich hat Kiesbeton eine sehr hohe Festigkeit und ist den höchsten Belastungen gewachsen, während Schlacken- oder Bimsbeton eine sehr gute schall- und wärmeisolierende Fähigkeit besitzt. Selbstverständlich kann man den Stein auch aus drei und mehr Schichten herstellen, je nachdem, auf welcher Seite und in welcher Schicht ein bestimmtes Material gewünscht wird. Abb.2 zeigt eine Rüttelvorrichtung zur Herstellung von Betonsteinen nach Abb. i, bei der eine Doppelform verwendet wird. Die rechte Form 3 und die linke Form 4 dieser Doppelform dient zur Herstellung von gleichen Steinen, wobei die gleichartigen Schichten auf der Innenseite bzw. auf der Außenseite liegen, so daß also zwei gleiche Steine auf einmal hergestellt werden können. 9 und iosind die Hohlkörper zur Bildung der Hohlräume in den Hohlblocksteinen. Zur Herstellung der Hohlblocksteine nach Abb. i aus zwei Betonschichten wird der Zuführungsbehälter 5 zweckmäßig in drei Fächer 6, 7, 8 unterteilt, wobei die beiden äußeren Fächer 6 und 8 den Leichtbeton und das Fach 7 den Schwerbeton enthält. Nach Öffnung dieses Behälters fließen die verschiedenen Betonarten gleichzeitig in die Form, und zwar so, daß der Leichtbeton die äußeren Schichten beider Steine bildet, während den inneren Teilen der beiden Steinformen gleichzeitig der Schwerbeton aus dem mittleren Fach zugeführt wird. Da der Schwerbeton schwerer ist und das Bestreben zeigt, sich stärker nach der Seite auszubreiten, wird der Zuführungsbehälter7 trichterförmig sich nach unten verengend ausgeführt, so daß er also weniger breit in die Form fällt, als die Schichtbreite sein soll. Während die Betonmassen aus den Behältern 6, 7, 8 gleichzeitig der Form zufließen, wird diese auf dem Rütteltisch i i zum festen Einsacken des Betons gerüttelt. Das weitere Verfahren vollzieht sich in der bekannten Weise.
Soll der Stein aus mehr als zwei Schichten bestehen, so ist es lediglich notwendig, den Zuführungsbehälter 5 in entsprechend viele Fächer zu unterteilen und je nach der Schwere des Materials die Seitenwände mehr oder weniger schräg auszuführen. 12 sind die den Rütteltisch tragenden Federn und 13 ist die den Tisch in Rüttelbewegung versetzende Vorrichtung.

Claims

PATEN TA `S PR CC11E: i. Kunststein, insbesondere Baustein, dadurch gekennzeichnet, daß er schichtweise aus verschiedenem Material besteht.
2. Kunststein, insbesondere Baustein nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (1, 2) aus verschiedenartigem Beton, beispielsweise Schwer- und Leichtbeton, bestehen.
3. Zuführungsbehälter für die Form zur Herstellung von Kunststeinen nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er in Fächer (6, 7, 8) entsprechend der Schichtanordnung unterteilt ist.
4. Zuführungsbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fach oder die Fächer (7) für das schwere Material trichterförmig nach der Form zu verengt ausgebildet sind.