DE819712C

DE819712C - Vorrichtung fuer Kesselanlagen zur Zuteilung der Kesselkohle

Info

Publication number: DE819712C
Application number: DEP53843A
Authority: DE
Inventors: Hellmuth Dr-Ing Kuehn
Original assignee: Maschinenfabrik Buckau R Wolf AG
Current assignee: BWS Technologie GmbH
Priority date: 1949-09-04
Filing date: 1949-09-04
Publication date: 1951-11-05

Description

Vorrichtung für Kesselanlagen zur Zuteilung der Kesselkohle Bei Dampfkesseln neuzeitlicher Bauart, insbesondere bei solchen mit Mühlenfeuerung, ist es zur Erzeugung eines stets gleichbleibenden Dampfdruckes von größter Wichtigkeit, daß die Menge der der Feuerung vorgeschalteten Mühle zugeführten Kesselkohle keine auch noch so geringffigige Änderung erfährt. Um dies zu erreichen, hat man bereits vorgeschlagen, den den Brennstoff aufriehmentlen Bunker als Schlitzbunker auszubilden und die unter dem Bunkermund auf dem Bunkertisch vorhöschende Kohle mittels eines Schaufelrades der Mühle über eine vorgeschaltete Zuführungsschurre zuzuführen.
Hierbei tritt der Obelstand auf, daß die Kohle an dem örtlich begrenzten Bunkermund hängenbleibt und in Intervallen auf den Bunkertisch nachrutscht, so daß das Schaufelrad, jeweilig entsprechend der mehr oder minder nachrutschenden Kohle, ungleiche Förderleistung hat. Da der Querschnitt des Bunkermundes ein Quadrat darstellt, dessen Seite der Schaufellänge des Schaufelrades entspricht, hat der Bunker bei gegebener Höhe nur ein geringes Fassungsvermögen.
Eine Vorrichtung für Kesselanlagen zur Zuteilung der Kesselkohle, bei der ein Schaufelrad mit senkrechter Achse von einem unter dem Bunkermund eines Schlitzbunkers angeordneten Bunkertisch die Kesselkohle der nachfolgenden für die Beschickung der der Feuerung vorgeschalteten Mühle dienenden Fördereinrichtung zuführt, soll gemäß der Erfindung derart ausgebildet sein, daß das mit regelbarer Drehzahl umlaufende Schaufelrad längs des Bunkermundschlitzes, dessen Länge ein Mehrfaches des Schaufelraddurchmessers beträgt, hin und her fahrbar ist.
Hierdurch wird erreicht, daß das verfahrbare Schaufelrad stets die gleiche Menge vorgeböschter Kesselkohle zur Weiterförderung vorfindet. Die Kohle hat während einer Fahrt des Schaufelrades entlang dem Bunkermund Zeit, nachzurutschen. Zu- folge der regelbaren Drehzahl des Schaufelrades kann jeweils die den Betriebserfordernissen entsprechende Kohlenmenge in gleichbleibendem Strom der Mühle zugeführt werden, und der Bunker hat ein verhältnismäßig großes Fassungsvermögen, das den Betriebsverhältnissen ohne Vergrößerung der Bauhöhe angepaßt werden kann.
Bei Großraumbunkern mit unterem Entleerungsschlitz ist es bekannt, ein Schaufelrad mit senkrechter Achse mit regelbarer Drehzahl und Eingriffstiefe längs des langgestreckten Bunkermundschlitzes hin und her fahrbar anzuqrdnen.
Eine weitere Ausbildung des Gegenstandes der Erfindung besteht darin, daß die Schaufelraduahe in einem Schlitten angeordnet ist, der seinerseits längs eines feststehenden Triebstockes ununterbrochen hin und her bewegt wird durch ein auf einer Schwinge des Schlittens montiertes stets in einem Drehsinn umlaufendes Triebstockritzel, wobei die Schwinge jeweils am Triebstockende mittels einer Führung so bewegt wird, daß das Ritzel um den jeweils letzten Triebstockzahn herumschwingt und so abwechselnd von vorn und von hinten in den Triebstock eingreift. Die Fahrbewegung des Schaufelrades ist hierbei zweckmäßig von der Drehzahl des Schaufelrades abhängig, und die Regelung der Drehzahl des Schaufelrades erfolgt auf elektrischem Wege von einer beliebigen Stelle des Kesselhauses aus. Es ist vorteilhaft, die Einrichtung in einem staubdicht abgeschlossenen Gehäuse anzuordnen, das zugleich den Bunkermund und den Bunkertisch zum Gebäuderaum hin staubdicht umschließt. Das Innere des Gehäuses kann erleuchtet und das Gehäuse mit Fenstern zur Beobachtung der Arbeitsweise des Schaufelrades versehen sein.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Abb. I zeigt den Bunker mit der Entleerungsvorrichtung in Stirnansicht; Abb. 2 zeigt einen Schnitt in Richtung 2-2 der Abb. I; Abb. 3 zeigt die Antriebsvorrichtung des Schaufelrades in Stirnansicht, und Abb. 4 zeigt die Draufsicht zu Abb. 3.
Der die Kesselkohle aufnehmende Bunker a ist als langgestreckter Schlitzbunker ausgebildet, unter dessen Bunkermund al sich der Bunkertisch a2 befindet, auf dem sich die nachrutschende Kesselkohle vorböscht. Zur Abförderung der Kesselkohle dient das Schaufelrad b, das an dem Schlitten c gelagert ist, der auf Fahrschienen d1 und d2 längs des Bunkermundes a1 verfahrbar ist. Zum Antrieb des Schaufelrades b ist der auf dem Schlitten c gelagerte Elektromotor e vorgesehen, der seine Drehbewegung über das Getriebe e1 auf die Achse b1 des Schaufelrades b überträgt. Der Motor e dient gleichermaßen zum Fahrantrieb des Schlittens c, indem auf der Welle e2 des Getriebes e1 ein Ritzel f sizt, das seine Drehbewegung auf das auf der Schwinge g gelagerte Antriebsritzel h überträgt, das mit einer Triebstange i im Eingriff steht. Die Umkehrung der Fahrbewegung erfolgt am Ende der Triebstange i, indem das Ritzel h mittels der Führung k um den äußeren Zahn der Triebstange i herumgeführt wird, so daß ohne Unterbrechung der Fahrbewegung die Rückbewegung des Schaufelrades b erfolgen kann. Wie aus Al>b. 1 ersichtlich, ist der Bunker a in seiner Ausführung im Bereich des hin und her fahrenden Schaufelrades b durch ein Gehäuse I staubdicht gegen den Gebäuderaum hin abgeschlossen. Das Gehäuse l umfaßt auch den Bunkermund al und den Bunkertisch a2. Das Innere des Gehäuses l kann mittels elektrischer Lampen erhellt werden, so daß man durch die Fenster 11 das Arbeiten des Schaufelrades b beobachten kann, um in der Lage zu sein, nötigenfalls etwaige Störungen sofort zu beheben.
Das vor dem Bunkermund a1 hin und her fahrende Schaufelrad b, dessen Drehzahl in Abhängigkeit von der Fahrbewegung gebracht ist, gewährleistet eine gleichmäßige Entnahme der Kesselkohle aus dem Bunker a, so daß eine gleichmäßige Beschickung der nicht dargestellten Mühle durch den Zwischenförderer gesichert ist. Durch den staubdichten Abschluß der Kohleentnahmestelle wird eine Staubbelästigung nach außen vermieden.
Falls das Schaufelrad b aus irgendwelchen Gründen ausfallen sollte, ist ein Austausch durch einen Ersatzzuteiler in kürzester Zeit möglich. Hierzu sind die Fahrschienen dl und d2 über die Bunkermundlänge hinaus nach einer Seite verlängert. Auf den verlängerten Schienen do, d2 kann das Schaufelrad b herausgefahren und von den Schienen d', d2 abgehdben werden. Ein Ersatzschaufelrad b kann auf diese Weise leicht eingesetzt werden.
Die Regelung der Zuteilmenge für die Kesselfeuerung kann durch Regelung der Drehzahl des Elektromotors e von einer beliebigen Stelle des Kesselhauses aus vorgenommen werden, beispielsweise von dem den Dampfdruck beobachtenden Arbeiter. Für die Rückwärtsbewegung des Schaufelrades kann zur Erzielung einer gleichbleibenden Förderleistung die Drehzahl selbsttätig erhöht werden, beispielsweise indem ein Schaltorgan für das Übersetzungsgetriebe beim Umschalten der Fahrbewegung bestätigt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Vorrichtung für Kesselanlagen zur Zuteilung der Kesselkohle, bei der ein Schaufelrad mit lotrechter Achse von einem unter dem Bunkermund eines Schlitzbunkers angeordneten Bunkertisch die Kesselkohle der nachfolgenden, für die Beschickung der der Feuerung vorgeschalteten Mühle 1dienenden Fördereinrichtung zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß das mit regelbarer Drehzahl umlaufende Schaufelrad (b) längs des Bunkermundschlitzes (a'), dessen Länge ein Mehrfaches des Schaufelraddurchmessers beträgt, hin und her fahrbar ausgebildet ist.
2. Vorrichtung für Kesselanlagen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelradnabe in einem Schlitten (c) angeordnet ist, der seinerseits längs eines fest- stehenden Triebstockes (i) am Bunkertisch (a2) ununterbrochen hin und her bewegt wird durch ein auf einer Schwinge (g) des Schlittens (c) montiertes, stets in einem Drehsinne umlaufendes Triebstockritzel (h), wobei die Schwinge (g) jeweils am Triebstockende mittels einer Führung (k) so bewegt wird, daß das Ritzel (h) um den jeweils letzten Triebstockzahn herumschwingt und so abwechselnd von vorn und von hinten in den Triebstock (i) eingreift.
3. Vorrichtung für Kesselanlagen nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb des Schaufelrades (b) ein mit diesem gekuppelter, gleichzeitig das Triebstockritzel (h) antreibender Elektromotor (e) dient, dessen Drehzahl auf elektrischem Wege von beliebiger Stelle des Kesselhauses aus steuerbar ist.
4. Vorrichtung für Kesselanlagen nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das hin und her fahrende,Schaufelrad (b) innerhalb eines staubdicht geschlossenen Gehäuse (l) angeordnet ist, das den Bunkermund (at) und den Bunkertisch (a2) zum Gebäuderaum hin staubdicht abschließt.
5. Vorrichtung für Kesselanlagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Innere des Gehäuses (I) erleuchtet und es mit Fenstern (lot) zur Beobachtung der Arbeitsweise des Schaufelrades (b) versehen ist.
6. Vorrichtung für Kesselanlagen zur Zuteilung der Kesselkohle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl und/oder die Fahrgeschwindigkeit des Schaufelrades (b) beim Umschalten der Fahrbewegung selbsttätig regelbar ist.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 477744, 493463, 503476, 517888, 521776, 568750, 651900.