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Heftgerät, insbesondere Taschengerät Gegenstand der Erfindung ist
ein Heftgerät, insbesondere ein Taschengerät, das mit in ein Magazin eingelegten
und darin unter Federdruck stehenden nachgeförderten Heftklammern arbeitet.
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Bei einem Gerät dieser Art kommt es einerseits auf eine möglichst
glatt abgerundete und gedrängte Bauform an und andererseits auch auf seine tunlichst
einfache Bedienungsweise, insbesondere hinsichtlich der Nachfüllung des Klammermagazins.
Ein diesen Bedingungen entsprechendes Gerät ist gemäß der Erfindung dadurch geschaffen,
daß sein Klammermagazin zum Einlegen der Heftklammern unter Freilegung seines Nachfüllraumes
schubladenförmig ausziehbar vorgesehen ist, insbesondere derart, daß der Klammernschieber
und die auf ihn wirkende Nachdrückfeder bei dieser Ausziehbewegung zugleich in ihre,
der Magazinfüllung entsprechende Stellung kommen. Es ist an sich zwar schon bekannt,
bei Heftgeräten das Klammernmagazin von vorn her nachzufüllen. Hierbei müssen die
Klammern jedoch durch einen schmalen U-förmigen Schlitz ins Innere des Geräts eingeschoben
werden, nachdem der Klammernschieber in einem besonderen Arbeitsgang entgegen seiner
Druckfeder zurückgedrückt worden ist, um den Magazinraum dadurch frei zu machen.
Dies ist aber unvorteilhaft, weil der Magazinraum abgeschlossen ist und bei Störungen
die Fehletquelle nicht übersehen werden kann. Dieser Nachteil wirkt sich besonders
aus, wenn man gebrochene Klammernstäbe hat, deren Teile einzeln nacheinander eingeschoben
werden müssen. Bei Sperrung im Nachfüllen des Magazins läßt sich nicht übersehen,
ob diese darauf zurückzuführen ist, daß das Magazin gefüllt ist oder andere Ursachen
vorliegen. Nimmt man irrtümlich vollständige Füllung des Magazins an und schaltet
das
Gerät daher in bekannter Weise auf Arbeitsstellung um, so wird
die Druckfeder für den Klammernschieber freigegeben. Diese schlägt dann mit größerem
Spiel gegen die gegebenenfalls schon gestört eingelegten Klammern und kann durch
ihre Schlagwirkung den Fehler noch vergrößern. Bei der Unzugänglichkeit des Klammernmagazins
läßt sich bei ungünstiger Verklemmung die Störung dann unter Umständen überhaupt
nicht mehr ohne ziemlich weitgehende Demontage des Geräts beheben.
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Alle diese Mängel sind beim erfindungsgemäß ausgebildeten Gerät, das
ebenfalls mit Vorderladung des Magazins arbeitet, in grundsätzlicher Weise ausgeschlossen,
weil bei ihm das Klammernmagazin zum Nachfüllen herausgeführt, also offen zugänglich
ist, und es bequem bedient werden kann. Außerdem bedarf es bei diesem Gerät keines
besonderen Zurückschiebens des Klammernschiebers, weil sich dieser Vorgang beim
Herausziehen des Klammernmagazins selbsttätig abspielt. Wenn andererseits das Magazin
durch einen neuen Klammernstab gefüllt ist, liegt der Klammernschieber diesem Stab
ohne wesentliches Spiel an und selbst wenn dies nicht der Fall ist, kann kein Aufschlagen
der Schieberfeder stattfinden, weil in diesem Fall bei der der Erfindung entsprechenden
Ausführungsform die Schieberfeder ja nicht plötzlich mit Spiel freigegeben wird,
so daß sie auf den Klammernstab aufschlagen und ihn zerbrechen kann, sondern die
Klammern werden dabei im gehaltenen Magazin an den Klammernschieber zurückgeführt
und kommen somit in gleichmäßiger Bewegung unter Federspannung.
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Eine baulich besonders zweckmäßige und einfache Ausführungsform für
das Gerät ergibt sich, wenn bei ihm das Klammernmagazin durch eine Schublade gebildet
ist, die mit seitlichen Längsleisten in im Gerät angebrachten Nuten geführt und
in seiner Längsrichtung an dessen Stirnseite herausziehbar ist in seiner ein- bzw.
ausgezogenen Stellung durch Einrastungen gesichert. In diesem Fall lassen sich nämlich
der Klammernschieber und die Klammernschieberdruckfeder so anordnen, daß sie lose
hintereinander im hinteren Teil des Klammernmagazins sitzen. Trägt dabei der Klammernschieber
eine nach oben stehende Nase, die bei leerem Magazin innenseitig des Geräts zum
Anliegen kommt, so spannt sich dadurch die Druckfeder des Klammernschiebers beim
Herausziehen des Magazins infolge der dabei entstehenden Verkleinerung des im Gerät
verbleibenden Magazinraumes entsprechend selbsttätig.
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Die Taschenausführung ist dadurch gesichert, daß sie mit einem seine
obere Rückenfläche längs umgreifenden, z. B. als Flachleiste ausgebildeten Bügel
versehen ist, der zugleich als Heftungshammer dient, und, wie an sich bekannt, am
Rückenende des Hefters drehbar gelagert, wobei zwischen diesem Bügel und dem Oberteil
des Gerätes als Hammerfeder zweckmäßig ein in Längsrichtung des Geräts verlaufender
Stahldraht vorgesehen ist, der an seinem hinterAn Ende am Körper des Geräteoberteils
befestigt ist und nach vorn zu mit seinem anderen Ende hochgebogen mit dem Heftungshammer
bzw. dem Heftungsstößel zusammenwirkt. Hierbei ist ferner der Hammerbügel an seinem
vorderer. Ende mit Mitteln, z. B. in Form eines Klapphakens oder eines Schiebers
versehen, die ihn zusammen mit dem Oberteil des Geräts niedergedrückt an dessen
Fußplatte festlegen lassen. Das Gerät ist dadurch in möglichst niedriger Bauform
allseitig weitgehend abgerundet geschlossen zusammengehalten. Zu seiner weiteren
Vervollkommnung kann an ihm, insbesondere an der Unterseite seiner Fußplatte, noch
ein durch Verschieben oder durch seitwärts gerichtetes Ausklappen zum Vorstehen
zu bringendes Messer o. dgl. zurr Lösen vor. verhefteten Heftklammern angeordnet
sein.
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Die Erfindung mit ihren Einzelheiten ist in der Zeichnung in mehreren
Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt Fig. i ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Heftgerät in Gesamtansicht von der Seite gesehen in zusammengedrückter Sperrstellung,
Fig. 2 einen Mittellängsschnitt durch dieses Gerät entsperrt in Gebrauchsstellung,
Fig. 3 eine Ansicht des Geräts nach Fig. 2, jedoch mit zur Füllung herausgezogenem
Klammernmagazin, Fig. 4 eine Ansicht auf die Unterseite des Oberteils des Geräts,
Fig. 5 eine Schnittansicht nach der Schnittlinie V-V in Fig. 2, Fig. 6 eine andere
Ausführungsform eines Geräts entsprechend der Erfindung ebenfalls in Seitenansicht
in durch einen Sperrbügel zusammengedrückter Stellung, Fig. 7 dieses Gerät in Arbeitsstellung,
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform des Heftgeräts ebenfalls in Seitenansicht, und
zwar ausgestattet mit einem Sperrschieber, Fig. 9 dieses Gerät in Sperrstellung,
und Fig. io eine Ansicht auf die Unterseite der Fußplatte des Hefters mit ausklappbar
angeordnetem Messer zum Lösen von Heftklammern.
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In den Figuren ist i die Fußplatte und 2 das in der Achse 3 gelenkig
mit dieser Fußplatte verbundene Oberteil des Hefters, welches das Klammermagazin
4 enthält. Ebenfalls in der Achse 3 drehbar gelagert ist der Hammerbügel s. Er wird
hochgedrückt durch einen Stahlfederdraht 6, der mit seinem hinteren Ende im Oberteil
e eingelassen und am vorderen Ende hochgebogen mit dem-- Stößelplättchen 7 verbunden
ist, welches durch Niederdrücken des Hammerbügels 5 die vorderste der aus dem Klammernmagazin
4 vorgedrückten Heftklammern vom Klammernstab 8 abscheert, durch den Ausstoßschlitz
9 ausstößt und in der Form io der Matritze ii heftend verformt. Der aufwärts federnde
Stahlfederdraht 6 führt dabei den Hammerbügel s und den Stößel ? immer wieder selbsttätig
nach oben.
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Das Klammernmagazin 4 besteht aus einer nach oben offenen, an der
Stirnseite des Geräts herausziehbaren Schublade, die im Geräteoberteil 2 durch seitlich
vorstehende Leiten 12 in Nuten geführt ist (vgl. Fig. 3 und 5). In diese Magazinschublade
ist hinten lose eingelegt eine Schraubengangdruckfeder 13 und davor der Klammernschieber
14, vor dem dann seinerseits der Heftklammernstab 8 liegt, durch die Feder 13 über
den Schieber 14 nach vorn gedrückt.
Der Schieber 14 hat eine nach
oben stehende Nase 15, die an der Innenseite der Stirnplatte 16 des Gerätes bzw.
am hochgezogenen Stößel ? anstößt, sobald alle Klammern 8 verbraucht sind. Ist dies
der Fall, dann wird das Klammernmagazin 4 nach vorn herausgezogen (vgl. Fig. 3).
Zu diesem Zweck wird die an der Unterseite der Magazinschublade 4 befindliche Blattfeder
17 nach unten gedrückt. Sie besitzt hierfür zwei seitlich vorstehende Arme 18, an
der sie von außen mit den Fingern erfaßbar ist. Diese Arme 18 greifen in eine Nutung
i9, die die Einschiebestellung des :Magazins 4 sichert. Durch Niederdrücken der
Feder 17 an den seitlich vorstehenden Federgriffen 20 wird die Nutung i9 frei und
die Magazinschublade herausziehbar. Diese Herausziehbewegung erfolgt, bis die Federarme
18 in die vordere Nutung 21 des Oberteils 2 einfallen und dadurch die Magazinschublade
in ihrer Ausziehstellung sichern.
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In dieser Stellung ist die Druckfeder 13 neu gespannt. Der Magazinraum
liegt frei außerhalb des Geräts, so daß ein neuer Klammernstab oben eingelegt werden
kann. Außerdem ist der Klammernausstoßschlitz 9, der das Klammernmagazin vorn abschließt,
mit herausgeführt. Auftretende Klammernverklemmungen in diesem Schlitz können so
leicht von oben beseitigt werden. Vorn am Klammernmagazin 4 kann noch eine hakenförmige
Anbiegung 22 angebracht sein, an der die Magazinschublade beim Herausziehen und
Hineinschieben ebenfalls mit den Fingern der einen Hand erfaßt werden kann.
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Zum Einschieben der Magazinschublade wird die Feder 17 an den Handgriffen
2o wieder aus der NutUng 21 leerausgedrückt und der Magazinschieber 4 eingeschoben.
Da der neu eingelegte Klammernstab dabei im wesentlichen unmittelbar am Klammernschieber
14 anliegt, kann dabei auch kein Federschlagen stattfinden, zumal deren Spannung
beim Einschieben der Magazinschublade 4 nur langsam nachgehen kann, bis der Klammernschieber
an den eingelegten Klammern anliegt, falls noch ein Zwischenraum zwischen diesen
Teilen vorhanden sein sollte. Die Einschiebestellung ist schließlich wieder gesichert
durch Eingriff der Federarme 18 in die Nutung ig. Die Feder 17 bewirkt mit ihrem
abgebogenen Ende 23, das am Fußplattenteil i anliegt, die selbsttätige Rückfederung
des Geräteoberteils nach jeder Heftung.
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Wie die Abbildungen zeigen, ist der als flache Leiste ausgebildete
Hammerbügel 5 in entsprechend gefällig gebogener Weise über den Rücken des Hefteroberteils
2 geführt und greift vorn über dessen Stirnkante. Da das neue Gerät insbesondere
zur Mitführung in der Tasche gedacht ist, ist dafür Sorge getragen, daß es in seiner
nicht gebrauchten Stellung eine möglichst geringe Höhe einnimmt. Zu diesem Zweck
ist das Oberteil e zusammen mit seinem Hammerbügel s ganz gegen die Fußplatte i
niedergedrückt festzustellen. Zu diesem Zweck kann ein seitlicher Hebel 24 dienen,
der in sowohl am Oberteil 2, wie am Hammerbügel 5 angebrachte Sperrschlitze 25 druckbar
ist und diese Teile dadurch in der in Fig. i gezeichneten zusammengedrückten Stellung
festhält.
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An Stelle eines solchen Sperrhebels 24 umweit der Gelenkachse des
Hefters kann aber auch vorn am Hammerbügel 5 ein Klapphaken 26 angebracht sein,
der dann in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise unter die Fußplatte i geklappt werden
kann und dadurch gleichermaßen das Zusammenspannen der Teile 1, 2 und 5 bewirkt.
Ferner kann an Stelle eines solchen Klapphakens 26 der Hammerbügel 5 vorn mit einem,
diesen Bügel abgerundet abschließenden Schieber 27 versehen sein, der dann in eine
Vertiefung 28 in der Fußplatte i eingreifen kann, gegebenenfalls ausgestattet mit
einer Einrastfederung 29, so daß der Bügel s, wenn das Gerät in der Tasche mitgeführt
wird, ebenfalls geschlossen zusammengedrückt gehalten ist. Der Schieber 27 kann
entgegen Fig. 8 und 9 auch außenseitig am Bügel 5 verlaufen und an Stelle seines
Eingriffs in eine besondere Nutung 28 in seiner gebogenen Form außen unter die zu
diesem Zweck vorteilhaft abgeschrägte vordere Kante der Fußplatte i greifend vorgesehen
sein.
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Entsprechend Fig. 3 ist auf der Unterseite der Fußplatte i noch ein
Messer 30 0. dgl. vorgesehen, das über die Fußplatte i vorstehend herausziehbar
ist. Mittels eines solchen, also unmittelbar am Heftgerät angebrachten Messers können
Heftklammern leicht wieder gelöst werden. Ein solches Messer 3o kann gemäß Fig.
io aber auch seitlich ausklappbar an der Unterseite der Fußplatte i angebracht sein.
In diesem Fall liegt es in einer kleinen Vertiefung, festgehalten durch eine Schraube
32, die zugleich als Schwenkachse für die gestrichelt gezeichnete Ausklappstellung
dient.