DE818944C - Verfahren zur Herstellung von Dihydrostreptomycin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dihydrostreptomycin

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DE818944C
DE818944C DEP1171A DE0001171A DE818944C DE 818944 C DE818944 C DE 818944C DE P1171 A DEP1171 A DE P1171A DE 0001171 A DE0001171 A DE 0001171A DE 818944 C DE818944 C DE 818944C
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DE
Germany
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streptomycin
dihydrostreptomycin
hydrogenation
hydrogen
catalyst
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Expired
Application number
DEP1171A
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English (en)
Inventor
Rudolph Anthony Carboni
Peter P Regna
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pfizer Inc
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Pfizer Inc
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/22Cyclohexane rings, substituted by nitrogen atoms
    • C07H15/238Cyclohexane rings substituted by two guanidine radicals, e.g. streptomycins

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Dihydrostreptomycin Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dihydrostreptomycin, und zwar durch katalytische Hydrierung von Streptomycin.
  • Es ist bekannt, daß man Streptomycin in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren, wie Platin und Palladium, zu Dihydrostreptomycin, einem äußerst wirksamen Antibiotikum hydrieren kann. Diese Katalysatoren sind kostspielig und müssen mit großer Vorsicht behandelt und wiedergewonnen werden, um kostspielige Verluste an Katalysatormaterial zu vermeiden. Die Verwendung unedler Metalle, wie Nickel, für diese Zwecke unterblieb, da man annahm, daß sie zu einer unter Zersetzungen verlaufenden Hydrierung führen würden (vgl. Hooper und Mitarbeiter, Journ. Amer. Chem. Soc. Band 68 [i946], S. 212o), Aufgabe der Erfindung war, ein wirtschaftliches, katalytisches Verfahren zur Schnellhydrierung von Streptomycin unter Verwendung unedler Metallkatalysatoren zu finden, ohne daß gleichzeitig eine Zersetzung bei der Hydrierung eintrat. Weiterhin bestand die Aufgabe, ein schnelles und wirksames katalytisches Verfahren zur Hydrierung von Streptomycin zu Dihydrostreptomycin zu finden, das \ ickel als Katalysator verwendet.
  • Es wurde gefunden, daß wasserlösliche Salze des Streptomycins zu den entsprechenden Salzen des Diliydrostreptomycins hydriert werden können, wenn man ihre Lösungen bei Überdruck in Gegenwart eines Nickelkatalysators bei Temperaturen zwischen 5o und io50, vorzugsweise bei etwa 750, mit Wasserstoff behandelt. Um Zersetzungen bei der Hydrierung zu vermeiden und gleichzeitig die Reaktion im praktischen Maßstab durchzuführen, muß die Reaktionstemperatur als wichtigster Faktor innerhalb sorgfältig bestimmter Grenzen aufrechterhalten werden. Das Streptomycin wird in Form eines seiner wasserlöslichen Salze, z. B. des Hydrochlorids, -bromids, -sulfats, -phosphats oder des Doppelsalzes seines Chlorids mit Calciumchlorid hydriert.
  • Die Hydrierung wird vorteilhaft in wäßriger Lösung durchgeführt; es können aber auch andere mit Wasser mischbare Lösungsmittel, in denen die Streptomycinsalze löslich sind, verwendet werden, z. B. Methanol, Äthanol o. dgl. In dem Lösungsmittel werden zweckmäßig etwa io bis 25% des Streptomycinsalzes gelöst und etwa i,o bis 4% des fein verteilten Katalysators suspendiert. Diese Zahlen sind Gewichtsmengen und beziehen sich auf das Gewicht des Lösungsmittels. Der Nickelkatalysator kann als solcher oder auf einem Träger wie Kieselgur o. dgl. verwendet werden. Am vorteilhaftesten ist es, den unter dem Namen Raney-Nickel bekannten Nickelkatalysator zu verwenden.
  • Da die Reaktion unterhalb So' praktisch zu langsam vor sich geht und andererseits oberhalb io5° Zersetzungen und andere nachteilige Nebenreaktionen sich bemerkbar machen, wird die Hydrierung z. B. in Gegenwart einer frisch aktivierten Aluminium-Nickel-Legierung (Raney-Katalysator) innerhalb des Temperaturbereiches von So bis io5o durchgeführt.
  • Die Hydrierung wird vorzugsweise in einem für Hydrierungen geeigneten Druckkessel, zweckmäßig unter einem Wasserstofffdruck von 35 bis 14o kg/cm2 durchgeführt. Der Druck ist jedoch kein entscheidender Faktor. Vorteilhaft werden Drücke von So bis 7o kg/cm2 verwendet, da im allgemeinen die Reaktion innerhalb dieser Grenzen sehr schnell vor sich geht.
  • Die Reaktionsdauer hängt etwas von anderen Faktoren ab, liegt jedoch in der Regel zwischen etwa 2 und 7 Stunden. Dies reicht aus, um das gewünschte Dihydrostreptomycinsalz in wesentlicher Ausbeute zu erhalten.
  • Das für die Hydrierung nach vorliegendem Verfahren verwendete Streptomycinsalz kann entweder in reiner Form zur Anwendung kommen oder auch in Form eines rohen Konzentrats, wie dieses bei der Herstellung von Streptomycin vor dessen Reinigung anfällt. Beispiel i ioo g Streptomycinsulfat wurden in 350 ccm Wasser gelöst, wodurch eine Lösung von etwa 20o oooy je ccm entstand. Diese Lösung wurde zusammen mit 15 g Raney-Nickel-Katalysator in einen Autoklaven aus rostfreiem Stahl eingefüllt. Darauf wurde etwa 61/$ Stunden bei einer Temperatur von 7o bis So', meistenteils nahe 75°, und bei einem Wasserstoffdruck von So bis 7o kg/cmy unter Rühren hydriert. Am Ende der Hydrierung fiel die Maltolprobe (vgl. Boxer, J e 1 i n c k und Leghorn, Journal of Biological Chemistry; Band 169 [1947), Seite 153) negativ aus und zeigte die Absorption eines Mols Wasserstoff und die Reduktion derAldehydgruppe an. DieHydrierungsmischung wurde dann von dem Katalysator abfiltriert und das Filtrat durch Ausfrieren eingetrocknet, wobei das reine Dihydrostreptomycinsulfat als eine weiße Substanz gewonnen wurde.
  • Wurde die Temperatur in diesem Beispiel versuchsweise auf i2o°' gesteigert, so zeigte sich, daß die Wirksamkeit des Dihydrostreptomycin während der Hydrierung um ein Drittel abnahm, woraus sich ergibt, daß es wichtig ist, die Temperatur innerhalb des Bereiches von So bis 1o5° zu halten. Beispiel e Eine konzentrierte Lösung von Streptomycin in verdünnter Salzsäure, gewonnen durch Auswaschung eines Kationenaustauscherharzes, welches absorbiertes Streptomycin enthielt, wurde, wie im Beispiel i beschrieben, hydriert. Es wurdeDihydrostreptomycinhydrochlorid in ausgezeichneter Reinheit und praktisch quantitativer Ausbeute erhalten.
  • Die vorliegende Erfindung bietet ein wirtschaftliches und wirksames Verfahren, wasserlösliche Salze des Streptomycins in die entsprechenden Dihydrostreptomycinsalze umzuwandeln, die auf Grund von biologischen Untersuchungen eine geringere Toxizität und erhöhte Wirksamkeit zeigen.
  • Früher durchgeführte Versuche zur Herstellung von Dihydrostreptomycin erwiesen sich als kostspielig und zeitraubend. Trotz der bekannten Unbeständigkeit des Streptomycins ist es nun möglich, dieses auf schnelle und wirksame Weise in sein wichtiges Dihydroderivat umzuwandeln.
  • Es wird darauf hingewiesen, daß die Verfahrensbedingungen im Rahmen der vorliegenden Erfindung weitgehend geändert werden können und daß die Erfindung nicht durch die genannten speziellen Ausführungsformen eingeschränkt werden soll.

Claims (4)

  1. PATE NTANSPRCCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Dihydrostreptomycin aus Streptomycin durch Hydrierung, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung eines Streptomycinsalzes in Gegenwart eines suspendierten Nickelkatalysators bei einer Temperatur von etwa 5o° bis etwa 1o5° mit Wasserstoff unter Druck hehandelt und die Reaktion nach Aufnahme von ein Mol Wasserstoff je Mol Streptomycin unterbricht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung eines wasserlöslichen Streptomycinsalzes als Ausgangsstoff verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter einem Wasserstoffdruck von 35 bis i4o kg/cm2 hydriert wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator Raney-Nickel zweckmäßig in einer Menge von i bis 4% des Gewichtes der Lösung verwendet wird.
DEP1171A 1949-03-29 1950-03-29 Verfahren zur Herstellung von Dihydrostreptomycin Expired DE818944C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1114484B (de) * 1959-01-06 1961-10-05 Distillers Co Yeast Ltd Verfahren zur Reinigung von Streptomycin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1114484B (de) * 1959-01-06 1961-10-05 Distillers Co Yeast Ltd Verfahren zur Reinigung von Streptomycin

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