-
T-förmiger Mauerstein Die Erfindung betrifft einen im Grundriß T-förmigen
Mauerstein und bezweckt, einem solchen Stein eine Form zu geben, die gestattet,
die Steine ohne Stoßfuge zu verlegen und dann die Stoßfuge von oben unter gleichzeitigem
Legen der Lagerfuge auszugießen. Hierdurch wird erreicht, daß sämtliche Arbeiten
von ungelernten bzw. angelernten Arbeitskräften ausgeführt werden können, wenn man
von dem ersten Anlegen des Mauerwerkes und dem Aufsetzen der Ecken absieht. Diese
Art des Verm,auerns ist bisher nur für Hohlblocksteine, wie z. B. solche nach DIN
455, verwendet worden. Zu diesem Zweck hatten diese Hohlblocksteine an ihren Stirnseiten
Aussparungen.
-
Die bekannten T-Steine, sowohl Voll- als auch Hohlsteine, hatten jedoch
überwiegend allseitig glatte Außenflächen und sind in ihren Abmessungen genormt,
z. B. durch die DIN-Blätter 4152 und 4i55. Bekannt sind außerdem T-förmige Mauersteine
mit verhältnismäßig schmalen Nuten in den Kopf-, Fuß- und Seitenflächen. Diese Mauersteine
werden jedoch so verlegt, daß ihre T-Form im fertigen Mauerwerk nicht im Grundriß,
sondern im Querschnitt erscheint, und die Nuten hatten den Zweck, den Steinen im
Verband einen festeren Halt zu geben. Eine Art des Vermauerns, wie sie durch den
Erfindungsgegenstand ermöglicht werden soll, läßt sich mit diesen bekannten, genuteten
T-förmigen Mauersteinen nicht durchführen.
-
Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, .daß die Stirnflächen des
Quersteges und die Seitenflächen des Mittelsteges des Mauersteines gemäß der Erfindung
derart eingezogen sind, daß ihr gegenseitiger Abstand überwiegend kürzer ist als
die Kopfseite des Quersteges bzw. die Fußseite des Mittelsteges.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung
beginnen die
Einziehungen kurz hinter der Kopfseite des Quersteges und der Fußseite des Mittelsteges
und laufen bis zu den Innenseiten des Quersteges durch.
-
Bei einer anderen Ausführungsform gemäß der Erfindung sind die Einziehungen
der Stirnflächen des Quersteges und die Seitenflächen des Mittelsteges nach beiden
Seiten 'begrenzt.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung rein schematisch
und beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1, 2 und 3 eine Ausführungsform
des neuen Mauersteines .in isometrischer Darstellung, in Seitenansicht gegen die
Fußseite des Mittelsteges gesehen und in Draufsicht, Fig.4 einen Horizontalschnitt
durch einen aus Steinen gemäß Fig. i bis 3 bestehenden Steinverband und Fig. 5 die
Draufsicht einer zweiten Ausführungsform.
-
Nach Fig. i bis 3 besteht der T-förmige Mauerstein gemäß der Erfindung
aus einem Quersteg i und einem Mittelsteg 2.
-
Die Stirnflächen 3, 4 des Quersteges i und die Seitenflächen 5, 6
des Mittelsteges 2 sind eingezogen. Die ursprüngliche Steinform, wie sie z. B. dem
DIN-Blatt 4155 entsprechen würde, ist in Fig. 3 gestrichelt angedeutet.
-
Durch die erfindungsgemäßen Einziehungen der Flächen 3 bis 6 werden
somit Aussparungen gebildet.
-
Die Einziehungen sind derart, daß ihr gegenseitiger Abstand a bzw.
b kleiner ist als die Kopfseite 7 des Quersteges i bzw. die Fußseite 8 des Mittelsteges
2.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. i bis 3 ,beginnen die Einziehungen
kurz hinter der Kopfseite 7 des Quersteges i und der Fußseite 8 des Mittelsteges
2 und laufen bis zu den Innenseiten 9, io des Quersteges i durch.
-
Geht man von der rein geometischen Gestalt des T-Steines aus, so kann
man, statt von Aussparungen zu sprechen, auch sagen, daß der Stein an der Kopfseite
7 und an der Fußseite 8 auskragt.
-
Der Steinverband gemäß Fig.4 besteht aus je-, weils um i8o° verdreht
gegeneinander verlegten T-Steinen gemäß Fig. i bis 3. In den Stoßfugen stoßen die
Steine mit ihren Kopf- und fußseitigen Auskragungen -unmittelbar aneinander, werden
also von außen gesehen ohne Stoßfuge verlegt. Im Inneren des Verbandes werden durch
die eingezogenen Stirnflächen 3, 4 des Quersteges i und die ebenfalls eingezogenen
Seitenflächen 5, 6 des Mittelsteges 2 Stoßfugen i i bzw. 12 gebildet, welche dann
von oben ausgegossen werden. Hierbei wird dann auch gleichzeitig die nächste Lagerfuge
gelegt.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 laufen die Aussparungen 13, 14
der Stirnflächen des Quersteges i ,und die Aussparungen 15, 16 der Seitenflächen
des Mittelsteges 2 nicht bis zu den Innenflächen 9, io des Quersteges i durch, sondern
sind nach beiden Seiten durch über die ganze Steinhöhe durchlaufende Vorsprünge
17 bis 24 beiderseits begrenzt.
-
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsformen,
vielmehr können die Einziehungen .bzw. Aussparungen auch in anderer Weise ausgebildet
werden, z. B. indem man bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 an jeder Stirn-bzw.
Seitenfläche mehr als eine Aussparung oder mehr als zwei Vorsprünge anordnet. Das
Wesentliche bleibt die Schaffung einer ausgieß.baren senkreckten Stoßfuge zwischen
benachbarten Seiten der verlegten T-förmigen Steine im Inneren des Mauerverbandes.
-
Die erfindungsgemäße Ausbildung des im Grundriß T-förmigen Mauersteines
führt beim Mauern zu einer wesentlich schnelleren Verarbeitung. Beim Vermauern der
bekannten derartigen T-Steine, z. B. nach DIN-Blatt 4155, wird für jeden Stein zunächst
die Lagerfuge gelegt, dann die Stoßfuge an den Stein angestrichen -und schließlich
der Stein verlegt. Diese Arbeiten müssen vorn Maurer ausgeführt werden. Bei dem
erfindungsgemäß ausgebildeten T-Stein dagegen erfolgt die Verarbeitung überwiegend
durch ungelernte bzw. angelernte Arbeitskräfte in der bereits früher erwähnten Weise.
-
Da das Gewicht eines T-Steines ohne Aussparungen als 25 cm starker
Stein etwa 7,7 kg beträgt, ist dieser Stein als Einhandstein für die Verarbeitung
auf die Dauer für den Maurer schon reichlich schwer. Bei der durch die Anordnung
der Aussparungen gemäß der Erfindung möglichen Verarbeitung kann der Stein in beide
Hände genommen werden. Hierdurch wird das Errichten des Mauerwerkes für den Arbeiter
ebenfalls wesentlich erleichtert und auch dadurch eine größere Leistung erzielt.