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Sendergestellaufbau Gegenstand der Erfindung ist ein Semdergestellaufbau
mit einer besonders vorteilhaften Einrichtung zur Umschaltung der Röhrenspeisespannungen
und des Kühlmittels für die künstlich gekühlten Betriebs- und Reservesenderöhren.
Es war bisher üblich, bei Defektwerden einer Senderöhre nur ihre Speisespannungen
auszuschalten und die der Reserveröhre einzuschalten, ohne dabei eine besondere
Schaltvorrichtung für das Kühlmittel vorzusehen. Bei künstlicher Luftkühlung leitete
bisher ein Luftführungskanal die von einem Gebläse gelieferte, durch ein Ansaugfilter
geleitete Kühlluft sowohl den Betriebs- als auch Reservesenderöhren zu. Um an Energie
zu sparen, wird das Gebläse nur für die Zahl der Senderöhren ausgelegt, die während
der Sendezeit in Betrieb sein müssen. Dann aber ist es erforderlich, nach Ausfall
einer Senderöhre bei Einschalten einer Reserveröhre das Kühlmittel der Betriebsröhre
auf die Reserveröhre und sämtliche Speisespannungen der Röhren umzuschalten.DieseSchaltmanipulatiönen
werden gleichzeitig mit einem Handgriff oder einer Druckknopfbetätigung je Senderöhre
vorgenommen. Das Schaltges.tänge bewegt die beliebig, aber zweckentsprechend ausgeführten
Schaltkontakte für die Hoch- ünd Niederspanmungszuführuhgen (Anode, 'Gitter und
Heizung) und gleichzeitig die Kühlmitterventile.
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Die Erfindung besteht danach bei dem oben bezeichneten Sendergestellaufbau
darin, daß für jede Senderöhre eine für sämtliche Röhrenspeisespam nungen gemeinsame
Schaltvorrichtung und eine Schaltvorrichtung für das Kühlmittel, die beide gleichzeitig.
mechanisch, , elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigt werden, vorgesehen
sind.
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Eine günstige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sendergestells,
bei dem die Röhren mät Luft gekühlt werden, enthält Abb. i. Im unteren Teil des
Gestellrahmens i befindet sich ein allseitig
geschlossener Luftführungsraum
2, der unter allen Senderöhren hindurchgeht und gleichzeitig als Windkessel und
Versteifung für das ganze Sendergestell dient. In diesem Windkessel münden alle
Isolierrohre 3, für jede Röhre eines, die gleichzeitig der Halterung der Senderöhren
4 und der Kühlluftzuführung .dienen. Diese Isolierrohre werden durch die obere Abschlußplatte
5 dies Windkessels 2 luftdicht und senkrecht bewegbar an der Stelle der Dichtung
6 hindurchgeführt und durch ein Gestänge 7 mit Druckfedern 7a gehaltert, das die
untere Abschlußplatte 8 des Windkessels an der Dichtung 9 luftdicht durchsetzt.
Eine vorteilhafte Ausführung eines Luftventils besteht darin, daß auf der unteren
Abdeckplatte 8 des Windkessels Filzringe unterhalb der Isolierrohre aufgebracht
sind, auf die die Isolierkanten i i aufsetzen und der Kühlluft den Weg durch die
Öffnung 16 versperren, beim Anheben jedoch den Durchtritt der Kühlluft freigeben.
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Um das Material dieser Isolierrohre elektrisch nicht übermäßig durch
die hohe Anodenspannung an den Senderöhren zu beanspruchen, werden Abschirmmitte112,
13 außerhalb und innerhalb der Isolierrohre an der Stelle der oberen Windkesseldurchführung
vorgesehen, die das elektrische Feld gleichmäßig gestalten. Die Abschirmmittel sind
mit den Isolierrohren fest verbunden Sie bestehen aus einem innerhalb der Isolierrohre
befindlichen kegelstumpfförmigen geerdeten Drahtkorb 12 mit an der Spitze und der
Basis abgerundeten Kanten, dessen Spitze nach oben gerichtet ist, und aus einem
außerhalb der Isolierrohre befindlichen, an Anodenspannung liegenden Metalltrichter
13 mit nach unten gerichteter weiter Öffnung und Wulstrand 1,¢. Die Wandung des
Trichters 13 läuft der gedachten umhüllenden Fläche des Drahtkorbkegels 12 parallel.
Die Speisespannung wird über den Kontakt 15 und den Kontaktarm 17 an die Röhre gelegt.
Es wenden also durch das Schaltgestell jeder Senderöhre gleichzeitig deren Schaltkontakte,
Luftzuführungsventile und Abschirmmittel bewegt. Die Abb. i zeigt das Schaltgestänge
7 in der Betriebsstellung der Senderöhre. Bei. der Kühlung jeder Senderöhre wird
der Luftstrom an der Anode vorgewärmt und weiter zur Kühlung der Schaltkontakte
15 für die Speisespannungen benutzt.
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Die in Abb. i dargestellte Konstruktion eines Sendergestells ist nur
ein Beispiel für die Ausgestaltung das Erfindungsgedankens. Eine andere Ausführungsform
zeigt die Abb.2. Darin führt das Isolierrohr 3 beim Schaltvorgang keine Bewegung
in vertikaler Richtung aus, sondern wird um seine Mittelachse gedreht, um dadurch
die Schlitze 16 für die Zuluft freizugeben, die durch das Isolierrohr zum Anodenkopf
der Senderöhre q. strömt; außerdem wird das Öffnen und Schließen der sich .in einer
waagerechten Ebene bewegenden Kontakte 15 für die Speisespannungen der Senderöhre
4 durch. die Drehung des Isolierrohres 3 mittels des Schaltarmes 17 bewerkstelligt.
Diese Lösung hinsichtlich der Schaltvorrichtung ist insofern noch vorteilhafter
gegenüber der Gestängeanordnung nach Abb. i, als die Kontaktflächen der Spannungsschaltvorrichtung
dabei eine senkrechte Lage haben, schwerer verstauben und Funkenblasvorrichtungen,
besonders für die hohe Anodenspannung, leichter und, wirksamer angebracht werden
können.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Sendergestellaufbaus mit künstlicher
Luftkühlung der Senderröhren ist insbesondere der, daß das Sendergestell bei leichtester
Ausführung und geringstem Materialaufwand in sich eine große Steifigkeit und Vibrationsfreiheit
aufweist, daß so wenig Schaltgriffe wie irgend möglich für Ein- und Ausschaltung
der Speisespannung und Kühlluft vorgesehen sind, nämlich je ein Griff oder Druckknopf
für jede Senderöhre, und daß der Energiebedarf für die'Ventilatorleistung auf das
notwendigste Maß beschränkt ist, d. h. Kühlluft nur für die Röhren vorgesehen ist,
die während des Sendebetriebes gleichzeitig eingeschaltet sein müssen.
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Die Schaltvorrichtung kann mechanisch von Hand, elektrisch durch Magnete
oder Motoren, je nach Wahl des Kühlmittels pneumatisch durch einen Druckkolben von
der Gebläseluft oder schließlich hydraulisch durch einen Kolben vom Kühlwasser betätigt
werden Ein Vorteil der stark gebündelten Kühlluftführung am Anodenkopf der Senderöhre
vorbei ist der, daß dadurch der Luftstrom die Speiseleitungen und Spannungsanschlüsse
der Senderöhren intensiv mitkühlt und keine besondere Kühlvorrichtung dafür angebracht
zu werden braucht. Oberhalb der Röhren wird die Kühlluft vorteilhafterweisedurch
besondere Kanäle abgeleitet, eventuell abgesaugt.