DE818359C - Verfahren zur Extraktion von Montanwachs aus grubenfeuchter Braunkohle - Google Patents

Verfahren zur Extraktion von Montanwachs aus grubenfeuchter Braunkohle

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DE818359C
DE818359C DEP10952A DEP0010952A DE818359C DE 818359 C DE818359 C DE 818359C DE P10952 A DEP10952 A DE P10952A DE P0010952 A DEP0010952 A DE P0010952A DE 818359 C DE818359 C DE 818359C
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Kurt Dr-Ing Krafft
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Extraktion von Montanwachs aus grubenfeuchter Braunkohle Die bisher gebräuchlichen Methoden zur Gewinnung von Montanwachs aus Braunkohle gingen von der Verwendung von mehr oder weniger vorgetrockneter Kohle aus. Man war der Meinung, daß im wesentlichen wasserunlösliche Lösungsmittel in das feuchtigkeitserfüllte Kapillarsystem der Kohle nur sehr langsam eindringen könne und somit die Extraktion zu lange Zeii benötigen bzw. nur mit ungenügender Ausbeute verlaufen würde. Die für die bisher üblichen Verfahren benutzten oder vorgeschlagenen Apparaturen waren zudem so kostspielig, daß man bestrebt war, durch Trocknung der Kohle vor der Extraktion das notwendige Apparatevolumen zu verringern.
  • Die Trocknung der Kohle vor der Extraktion brachte jedoch zwei Nachteile mit sich, die den angestrebten Nutzen der Trocknung mehr als aufheben.
  • Erstens wird durch die bei keiner Trocknungsmethode voll zu beherrschende Wärmeeinwirkung stets ein Teil der hochmolekularen, bituminösen Stoffe polymerisiert und dadurch schwerer löslich.
  • Es ist bekannt, daß getrocknete Kohle auch bei der analytischen Bestimmung des Bitumengehaltes, auf wasserfreie Substanz bezogen, einen um i bis I,5 % niedrigeren Bitumengehalt ergibt als die grubenfeuchte Kohle und daß die Höhe dieser Einbuße an benzollöslicher Substanz von der Dauer und Temperatur der Wärmeeinwirkung bei der Trocknung direkt abhängig ist. Dabei ist natürlich die Trocknung nicht mit einem Verlust an bituminöser Substanz verbunden, also kann die Schmälerung der Extraktausbeute nur auf das Unlöslichwerden von bituminöser Substanz zurückgeführt werden.
  • Zweitens hält die extrahierte Kohle in ihrem nun wasserarmen Kapillarsystem beträchtliche Mengen von Lösungsmitteln absorptiv gebunden hartnäckig zurück. Diese Lösungsmittelmengen entziehen sich infolgedessen zum Großteil der Wiedergewinnung durch Ausblasen des extrahierten Gutes mit Wasserdampf.
  • Es ist bekannt, daß das in der extrahierten Kohle zurückbleibende Lösungsmittel durch die üblichen Wiedergewinnungsverfahren nur sehr schwer und stets unvollständig aus der Kohle ausgetrieben werden kann. Da der Wasserdampf bei den üblichen geringen Drücken nicht die Möglichkeit hat in das Kapillarsystem der Kohle tiefer einzudringen, kann eine wirksame Spülwirkung nicht eintreten. Reste, besonders der höhersiedenden Anteile des Lösungsmittels, werden also auch bei langdauernder Behandlung der Kohle mit strömendem Wasserdampf in den Kapillaren zurückbleiben. Die extrahierte Kohle weist daher stets einen mehr oder weniger starken Geruch nach Lösungsmittel auf, und es ist auch analytisch leicht möglich, die Lösungsmittelreste quantitativ zu erfassen. Die Lösungsmittelverluste sind daher bei der Kohleextraktion stets beträchtlich höher als bei der Extraktion anderer Stoffe. Auch bei stundenlanger Einwirkung strömenden Wasserdampfes bei Temperaturen, die beträchtlich höher liegen als der Siedepunkt des Lösungsmittels, betragen die in der Kohle zurückbleibenden Lösungsmittelreste immer zwischen 0,5 und i,5o/o der Kohlesubstanz.
  • Es ist verständlich, daß diese hartnäckig zurückgehaltenen Lösungsmittelmengen um so größer sind, je größer die relative Größe des einzelnen Kohlekornes, d. ~h. je geringer die relative äußere Oberfläche ist. Verfahren, die fein zerkleinerte oder staubförmige Kohle verarbeiten, werden also mit einem geringeren Lösungsmittelverbrauch arbeiten als solche, die grobkörnige Kohlen extrahieren.
  • Das vorgeschlagene Verfahren vermeidet die erwähnten Nachteile der Extraktion feuchter Kohle und die der Extraktion getrockneter Kohle. Nach dem vorgeschlagenen Verfahren wird die grubenfeuchte Kohle so aufbereitet, daß unter möglichster Vermeidung eines zu hohen Anteiles an feinstem Staub Kohle unter i mm Korngröße anfällt. Die so aufbereitete Kohle wird nun in einer geeigneten Apparatur üblicher Bauart im Gegenstrom mit dem Lösungsmittel kontinuierlich oder diskontinuierlich extrahiert, wobei die relative Geschwindigkeit des Lösungsmittels so gehalten wird, daß die Menge der in der Flüssigkeit aufschwimmenden und in Suspension mitgeführten Kohleteilchen so klein bleibt, daß eine Abtrennung durch Filtration oder eine andere Trennmethode wirtschaftlich möglich ist. Im allgemeinen wird das der Fall sein, wenn der Extrakt nicht mehr als io% Kohle in Suspension enthält. Es werden also nur solche Lösungsmittel in Frage kommen, die der Kohle gegenüber eine geringe Oberflächen- (Adhäsions-) Spannung und demnach eine hohe Benetzbarkeit aufweisen, wie z. B. Benzolkohlenwasserstoffe, niedrigmolekulare Alkohole und Ketone u. dgl. Es ist verständlich, daß dasLösungsmittel in das wassererfüllte Kapillarsystem der Kohle nur langsam eindringen kann und daß daher die Lösungsbedingungen bei feuchter Kohle in dieser Hinsicht ungünstiger sein werden als bei getrockneter Kohle. Es leuchtet auch ein, daß diese ungünstigen Faktoren bei größeren Kohlekörnern stärker zum Ausdruck kommen als bei kleineren. Je kleiner das Kohlekorn ist, um so mehr werden sich die Unterschiede zwischen feuchter und trockener Kohle verwischen. Schließlich wird der Punkt erreicht, wo die unter sonst gleichen Extraktionsbedingungen erzielten Ausbeuten aus feuchter Kohle höher sind als die aus getrockneter Kohle, da nunmehr die negative Wirkung der Polymerisation von Wachssubstanz unter der Wärmeeinwirkung bei der Trocknung zu überwiegen beginnt.
  • Wenn ein Exträktionsverfahren zur Anwendung gelangt, das die Verarbeitung so feingemahlener Kohle erlaubt, daß die unter sonst gleichen Extraktionsbedingungen erzielte Ausbeute aus feuchter Kohle besser ist als aus getrockneter, dann ist die Überlegenheit der Extraktion feuchter Kohle erwiesen.
  • Die Korngröße, bei der die bessere Ausbeute atis feuchter Kohle deutlich wird, ist bei verschiedenen Ko'hlesorten verschieden. Im allgemeinen gilt aber diese Tatsache bei Korngrößen unter i mm für alle Arten bitumenhaltiger Braunkohle.
  • Jedes Extraktionsverfahren muß, wie bereits kurz erwähnt, um wirtschaftlich zu sein, auf eine möglichst vollständige Rückgewinnung des angewandtenLösungsmittels hinarbeiten. Dies ist beider Rückgewinnung des Lösungsmittels aus dem Extrakt verhältnismäßig einfach, ungleich schwieriger aber bei der Rückgewinnung des Lösungsmittels aus der ausgelaugten festen Trägersubstanz, da hier bedeutende kapillare Absorptions- und Adhäsionskräfte überwunden werden müssen und auch der notwendigen fortgesetzten Störung des Dampfflüssigkeitsgleichgewichtes Hindernisse technischer Art entgegenstehen.
  • Bei den bekannten Extraktionsverfahren geschieht die Rückgewinnung des Lösungsmittels aus dem extrahierten Gut durch die Einwirkung von meist in Form von strömendem Wasserdampf direkt oder indirekt zugeführter Wärme. Dabei hat 'der direkt zugeführte Wasserdampf noch die Aufgabe, die Lösungsmitteldämpfe stetig von der Oberfläche des extrahierten Gutes wegzuspülen und so das Verdampfungsgleichgewicht fortgesetzt zu stören. Dadurch soll die Nachverdampfung des in das Kapillargefüge des extrahierten Gutes eingedrungenen Lösungsmittels gefördert werden.
  • Bei dem hier beschriebenen Verfahren wird 'die Kohle zwecks Austreibung der Lösungsmittelreste ebenfalls unter der Einwirkung von direktem und indirektem Dampf erhitzt. Der Vorgang der Austreibung des Lösungsmittels verläuft jedoch unter ganz anderen Verhältnissen. Durch Erwärmung des Gutes auf Temperaturen, die eine ausreichende Verdampfung von kapillar gebundenem Wasser gewährleisten, wird sich im Innern der Kohlekörnchen eine Art Wasserdampfdestillation vollziehen. Durch den aus dem Kapillarsystem ausströmenden Wasserdampf wird nicht nur das Verdampfungs- Bleichgewicht, sondern auch das Adsorptionsgleichgewicht an der inneren und äußeren Oberfläche der Kohle fortgesetzt gestört, dadurch auch die letzten Reste von Lösungsmitteln aus der Kohle herausgespült.
  • Versuche haben gezeigt, daß schon ein geringes Antrocknen der extrahierten Kohle genügt, um alles Lösungsmittel auszutreiben, so daß keine analytisch nachweisbaren Lösungsmittelmengen zurückbleiben, ja daß selbst stark riechende Lösungsmittel auch durch Geruch nicht mehr nachgewiesen werden können.
  • Die Vorteile der Extraktion grubenfeuchter Kohle werden also noch durch eine beträchtliche Verminderung der Lösungsmittelverluste verstärkt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Extraktion von Montanwachs aus grubenfeuchter Braunkohle, dadurch gekennzeichnet, daß die grubenfeuchte Braunkohle vor der Extraktion so weit zerkleinert wird, daß die Korngröße unter i mm beträgt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung der Kohle so vorgenommen und nur so weit getrieben wird, daß von einem mit einer Geschwindigkeit von i m/Std. von unten nach oben durch die Kohle strömenden Lösungsmittel nicht mehr als io% Kohle in Schwebe mitgeführt werden. 3. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückgewinnung des an der Kohle haftenden Lösungsmittels durch partielles Trocknen der extrahierten Kohle mit direktem und indirektem Dampf oder einem von beiden vorgenommen wird. Die Trocknung wird dabei so geleitet, daß der Wassergehalt der extrahierten Kohle um mindestens io% und höchstens 5o% vermindert wird.
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