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Verfahren zur Entwässerung von mineralischen, pflanzlichen und ähnlichen
Stoffen durch eine Schleuder.
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Zusatz zum Patent 378686.
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Die Erfindung l;etrifft eine weitere Nusbildung des Verfahrens und
der Vorrichtung zur Entwässerung von mineralischen, pflanzlichen und ähnlichen Stoffen
durch eine Schleuder nach Patent 378686. Die Entwässerung erfolgt mit Hilfe von
Luftströmen, welche von der Vorrichtung selbst erzeugt werden, daß Gut durchstrcichen
und von der anhaftenden Feuchtigkeit Lefreien. Die Entwässerung geschieht hierbei,
ohne daß die Hauptbestandteile des Gutes über die durchlässigen Filter oder Entwässerungsflächen
hinweggleiten.
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Das Gut wird durch die Schleuderkraft in einem Zickzack- oler ähnlichen
Wege durch eine in die Schleuder eingebaute jalousieartige Gleitbahn getrie1. en.
zwischen denen die erzeugten Luftströme llindurchstreichen.
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Bei pfanzlichen Stoffen, wie Torf u. dgl., ist das Gut in möglichst
lockerem auseinandergerissenen Zustande aufzugelien. Es wird bei seineul Durchgang
durch die Schleuder infolge des fortgesetzten Brechens über die Kanten der Gleitbahn
weiter auseinandergerissen oder aufgelöst. Zugleich wird das Gut infolge des Oberspringens
von einem Gleitblech nuf tlas andere durch die hindurchstreichenden Luftströme geschleudert
und erfährt lei seinem Aufprall auf das nächstfolgende Gleithlech einen Aufschlag,
der mit einem Preßdruck verglichen werden kann. Dieser Aufprall oder Preßdruck steigert
sich mit fortschreitender Entfernung des Gutes vom Drehmittelpunkt der Schleuder,
was für die fortschreitende Entwässerung günstig ist, weil dadurch das eingeschlossene
Wasser an die Oberfläche des Gutes getriehen wird und leichter zu entfernen ist.
Infolge des Brechens über die Kanten heim Abschleudern von den Gleitbahnen und Dnrchschleudern
durch die Luftströme mit darauf erfolgendem Aufprall oder Aufschlages wird das Gut
fortgesetzt weiter auseinandergerissen und aufgeschlossen.
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Durch diese Auflösung verliert die anhaftende Feuchtigkeit fortgesetzt
einen wesentlichen Teil ihrer Xclhäsiollsfläclle an dem zu entwässernden Gut, und
auch die innerhalb in kleinen Räumen eingeschlossene Feuchtigkeit word zum größten
Teil frei, der Rest nach außen getrieben und durch die Luftströme mitgeri ssen.
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Die von den Luftstömen mitgerissenen kleinsten Teilchen können durch
in die Schleuder eingehaute Filter oder durch entsprechend Führung der Luftströme
innerhall> der Schleuder zurückgehalten und zu den Hauptbestandteilen des Gutes
zurückgeführt oder zweckentsprechend abgeleitet werden.
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Bekanntlich ist unter Druck erhitzter Rohtorf leichter zu entwässern,
weil durch den Druck und die Temperatur (die Erhitzung erfolgt in einem geschlossenen
Rehälter oder Kessel auf einige Atmosphären Druck, da der Robtorf etwa go Prozent
Wasser und nur 10 Prozent Torf enthält) der kolloide Zustand zerstört wird. In erhitzem
Zustande gibt derart vorbereiteter Torf sein Wasser leichter ab, und bei anwendung
des vorgeschriebene NTerfahrens können große Mengen mit ge ringem Kraftaufwand bewältigt
werden, was für die Wirtschaftlickeit des Verfahrens von großer Bedeutung ist. Um
eine gute Nhführung der Dämpfe zu erzielen, ist es zweckmäßig, gut getrocknete aufnahmefähige
oder vorgewärmte Luft zur Ausübung des Verfahrens zu verwenden und die Vorrichtung
mit einem Entlüftungs- oder Wrasenabzug zur evtl. weiteren Verwertung der Dämpfe
zu versehen.
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Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Verfahrens ist es zweckmäßig,
gut getrocknete, ungesättigte oder aufnahmefähige Luft durch die Schleuder zu leiten.
Die hierzu erforderliche Luft kann von einer NVärmequelle, z. B. dem Kesselhaus,
oder wenn es die jabreszeit oder sonstige Umstände erfordern, durch eine besondere
Vorrichtung getrocknet werden.
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Abb. 1 bis 4 der beiliegenden Zeichnung stellen eine Vorrichtung
zur Ausübung des Verfahrens dar.
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Die Schleuder ist im wesentlichen die gleiche wie nach Abb. 2 bis
4 des Hauptpatentes, jedoch mit anderer Inneneinrichtung.
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In die Schleuder werden undurchlässige Leitbleche 4a, 4b, 4b... jalousierartig
eingebaut, durch die das Entwässerungsgut infolge der Schleuderkraft im Zickzackweg
hindurchgetrieben wird. Hinter diesen Leitblechen ist in entsprechendem Abstand
ein Entwässerungssieb oder Filter 8 angeordnet, so daß die Hauptbestandteile des
Gutes das Filter 8 nicht berühren.
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Die Leitbleche 4a, 4e, 4i, 4=,,, werden bis an das Filter 8 herangeführt.
Infolge der durcll die hohe Umdrehungszahl der Schleuder erzeugten Luftströme, die
zwischen den Leitblechen 4a, 4b, 46,,, und dem-Filter 8 hindurchstreichen, wird
das Gut durch sehr heftige Luftströme geschleudert und von der nachstehenden Feuchtigkeit
befreit. Die von den Luftströmen mitgerissenen kleinsten und leichtesten Teilchen
werden durch das Filter 8 zurückgehalten und gleiten infolge ihrer Zentrifugalkraft
an dem Filter 8 und über die Leitbleche 4a, 4e, X, 4"in den Zickzackweg des Gutes
zurück.
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Ist die Zentrifugalkraft dieser Teilchen zu gering, um an dem Filter
8 entlang zu gleiten, so bleiben sie zunächst an den Filter 8 haften, bis sich eine
größere Menge auf dem Filter 8 abgelagert hat. Diese Teilchen bilden damit selbst
ein Filter, dessen Masse und damit auch die Zentrifugalkraft sich allmählich vergrößert,
so daß schließlich die ganze anhaftende Masse an dem Filter 8 entlang gleitet und
über die bis an das Filter 8 herangeführten Leitbleche 4e, 4g, qn in den eigentlichen
Zickzackweg des Gutes zurückgeführt wird.
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Die zusammengeballten Teilchen werden in dem weiteren Zickzackwege
erneut auseinandergerissen oder aufgelöst und wiederum durch die Luftströme geschleudert,
bis sie schließlich durch die Materialaustrittsöffnung in das umschließende Gehäuse
gelangen und abgezogen werden.
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In Abb. I ist das Filter 8 in einem entsprechenden Abstand parallel
zum Zickzackwege des Gutes angeordnet. Die Filter können jedoch auch in anderer
Lage angeordnet werden, wie es Abb. 4 veranschaulicht. Hier sind drei Einzelfilter
8,a 8b, 8c angebracht, Filter 8a und 8b sind radila zum Drehmittelpunkt der Schleuder
gestellt, während Filter 80 eine noch steilere, vom eigentlichen Durchgangsweg des
Gutes abgewendete Stellung besitzt. Diese Einstellung der Filter hat den Vorteil,
daß die von den Luftströmen mitgerissenen kleinen Teilchen sich nicht so leicht
auf den Filter ablagern können, sondern infolge der Zentrifugalkraft immer wieder
abgeschleudert werden.
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Die durch die Leitbleche und Filter hindurchgepreßte Luft wird dabei
entgegen der Einwirkung der Zentrifugalkraft nach oben oder näher nach dem Drehmittelpunkt
der Schleuder hingepreßt. Die Führung der Luftströme oder das Hindurchpressen derselben
durch die Schleuder kann auch noch in anderer Weise erfolgen, wie es der jeweilige
Zweck oder die besonderen Umstände erfordern.
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P, TTEN-T-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zum Entwässern von mineralischen
und pflanzlichen Stoffen durch eine Schleuder, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut,
ohne über Entwässerungssiebe oder Filter zu gleiten, durch Luftströme geschleudert
wird, wodurch es von seiner Feuchtigkeit befreit wird.