-
Verfahren zum Trocknen von Dextrose Gegenstand der Erfindung ist ein
Trockenverfahren, das hauptsächlich für die Behandlung von kristallinischem Traubenzucker
(Dextrose) bestimmt ist, das aber auch zum Trocknen von anderen sich ähnlich verhaltenden
Stoffen in fein verteiltem Zustande mit Vorteil Verwendung finden kann. Bekanntlich
darf Dextrose beim Trocknen keiner hohen Temperatur ausgesetzt werden, da dieser
Stoff die Eigenschaft hat, schon bei einer mäßigen Temperatur zu schmelzen. In trockenem
Zustande enthält Dextrose eine große Menge sehr feiner staubförmiger Teilchen. Dieser
Staub ist sehr schwer aufzufangen bzw. zu sammeln; die Staubfänger üblicher Bauart
haben sich für diesen Zweck als nicht brauchbar erwiesen. Andererseits darf der
Dextrosestaub nicht ins Freie gelassen werden, weil das eine große Belästigung der
Umgebung bedeuten würde. Der Wassergehalt der aus dem Trockenapparate entweichenden,
mit Staub beladenen Luft darf nur verhältnismäßig niedrig gehalten sein, da sonst
leicht Kondensation eintritt, die Verstopfungen in den Staubsammlern zur Folge hat.
-
Diesen Erfordernissen wird gemäß der Erfindung durch Anwendung eines
Trockenverfahrens Rechnung getragen, bei dem das Trockengut in an sich bekannter
Weise durch zwei hintereinandergeschaltete, von der Trockenluft durchzogene, als
umlaufende Trommeln ausgebildete Trockner, einen Vortrockner und einen Fertigtrockner,
geführt wird, und zwar derart, daß die Trockenluft zunächst den Fertigtrockner im
Gleichstrom mit dem vorgetrockneten Gut durchzieht und alsdann im Gegenstrom zum
Naßgut durch die erste, als Vortrockner dienende Trommel geführt wird, in der die
Niederschlagung und Sammlung des feinen Staubes durch Berührung mit dem feuchten
Gut erfolgt.
-
Eine zur Ausführung des neuen Verfahrens geeignete Trockenanlage ist
in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht.
-
Abb. i stellt die Gesamtanlage in Seitenansicht dar; Abb. 2 ist ein
der Abb. i entsprechender Grundriß des oberen Teiles und Abb. 3 ein Grundriß des
unteren Teiles der Anlage.
-
Das zu trocknende Gut wird durch eine Rinne io zugeführt, die in das
obere Ende einer etwas schräg liegenden Trockentromme1 d. einmündet. Das Gut wandert
durch diese Trommel zu deren unterem Ende, von wo aus es durch ein Rohr i i und
eine Rinne 12 in das obere Ende einer ebenfalls schräg liegenden unteren Trockentrommel
B gelangt. Vom unteren Ende dieser zweiten Trockentrommel
fällt
das Gut in eine Förderschnecke C.
-
Die zum Trocknen dienende Luft (oder ein anderes geeignetes Gas) wird
in einer Heizvorrichtung D erhitzt und strömt durch die zweite Trommel B in derselben
Richtung, wie sich das Trockengut bewegt. Die Bewegung der Luft wird durch ein Gebläse
E bewirkt, von dem aus die mit Staub beladene Luft durch ein Rohr 25 in einen Staubsammler
F gelangt, der vorzugsweise nach Art der sogenannten Zyklonstaubsammler eingerichtet
ist, und in dem der größte Teil der in der Schwebe befindlichen festen Teilchen
niedergeschlagen wird. Aus dem Staubsammler F strömt- die Luft durch ein Rohr
13 zu dem unteren Teile der oberen Trommel A und wird durch diese Trommel
im Gegenstrom zu der Bewegung des Trockengutes hindurchgedrückt. Aus der Trommel
A strömt die Luft durch ein Rohr 14 in einen zweiten Staubsammler G, der von anderer
Bauart ist als der Staubsammler F.
-
Das zu trocknende Gut wandert unter der Wirkung seiner eigenen Schwere
durch die Trommeln A und B. Die Trommeln sind innen mit den üblichen Rühr- oder
Wendevorrichtungen versehen, so däß das Material besser dem Strom der warmen Luft
in den Trommeln ausgesetzt ist. Am unteren und oberen Ende der Trommel A sind die
üblichen Anschlußkammern 15 und 16 vorgesehen, und ähnliche Kammern
17 und 18 befinden sich an den Enden der unteren Trommel B. Die Heizvorrichtung
D besteht vorzugsweise aus einer Dampfschlange rg, durch die Abdampf geleitet wird,
sowie einer Dampfschlange 2o für Frischdampf, die beide in ein Gehäuse 2 1 eingebaut
sind, dessen oberes Ende 22 nach der Atmosphäre zu offen ist, während das andere
Ende mit der Kammer 17 in Verbindung steht, die mit einem Schieber oder einer
Drosselklgppe 293 versehen sein kann.
-
Ein Rohr 24 führt von dem Gehäuse 18 zu dem Gebläse E. Aus dem Zyklonsammler
F wird der abgeschiedene Staub durch ein Rohr 26 in die Förderschnecke C entleert.
Ein Rohr 27 führt von dem Staubsammler F zu der Luftleitung 13- Von dieser geht
eine Zweigleitung 28 ab, die durch die Kammer 16 zu dem unteren Ende der Trommel
A führt. Das Rohr 14 führt von dem oberen Ende der Kammer 16 zu dem Staubsammler
G, der aus einem Kessel o. dgl. besteht, der am oberen Ende ein ringförmiges Dampfrohr
29 aufweist. In der kesselartigen Kammer schlägt der Dampf jeglichen Staub nieder,
der sich in der in den Kessel eintretenden Luft befindet. Das Kondensat und niedergeschlagene
feste Teile gelangen in ein -Rohr 3o, das an den Boden des Kessels G angeschlossen
ist. Die in der Heizvorrichtung D erwärmte Luft strömt durch die Trommel B in derselben
Richtung, in der sich das teilweise getrocknete Gut bewegt. Die Luft, die durch
diese Trommel strömt, ist heißer als die durch die Trommel A strömende. Da jedoch
die Luft und das Trockengut sich in der gleichen Richtung bewegen, ist die Heizwirkung
der Luft auf das Gut geringer als sie sein würde, wenn die Luft: wie dies in der
Trommel A der Fall ist, im Gegenstrom zu dem Trockengut fließen würde, da jedes
Gutteilchen in dem letzteren Falle mit einer größeren Luftmenge in Berührung kommen
würde als im ersteren Falle. Infolgedessen kann die Temperatur der in den Apparat
eintretenden Luft verhältnismäßig hoch sein, was eine größere Sparsamkeit im Betriebe
zur Folge hat.
-
In der Trommel B ist das Gut verhältnismäßig trocken, da- ein beträchtlicher
Teil seiner Feuchtigkeit in der Trommel A entfernt worden ist. Infolgedessen ist
der Feuchtigkeitsgehalt der aus der Trommel B austretenden Luft verhältnismäßig
gering, und da deren Temperatur verhältnismäßig hoch ist, ist es möglich, einen
gewöhnlichen Zyklonstaubsammler zu verwenden, um die Hauptmenge der festen Bestandteile
bzw. des Staubes aus der Luft abzuscheiden, bevor diese in die Trommel A geführt
wird. Dadurch wird eine weitere Ersparnis erzielt, da ein Zyklonsammler im Bau verhältnismäßig
billig und innerhalb gewisser -Grenzen wirksam und sparsam im Betriebe ist.
-
Es empfiehlt sich aber nicht -den Zyklonsammler dazu zu benutzen,
um den feinsten Staub aus der Luft auszuscheiden, der sich in dem kristallisierten
Gute -in verhältnismäßig großen Mengen bildet. Die Luft, die durch die Rohre 27,
30 und 28 strömt, enthält verhältnismäßig große Mengen feinen Staubes. Diese
werden jedoch beim Eintritt in die Trommel A gegen die . verhältnismäßig feuchte,
frische Zuckermasse geblasen, die durch die Rinne 1o in die Trommel A gelangt. Diese
Masse wird bei -der Drehung der Trommel von den in dieser angeordneten Schaufeln
o. dgl. durch die Luft geworfen, wobei die in der Luft enthaltenen feinen Staubteilchen
sich an die feuchten Zuckerteile anheften. In der Trommel-4 bewegt sich das Gut,
wie bereits erwähnt, im Gegenstrom zur Luft, so daß die Raummenge der Luft, die
mit dem Material in Berührung kommt, größer- ist wie in der Trommel B. Dadurch wird
der Niederschlagprozeß bedeutend erleichtert. Dies ist möglich, weil das Gut verhältnismäßig
feucht ist und die Temperatur der Luft niedriger ist als diejenige Temperatur, mit
der das Gut in die zweite Trommel B eintritt. - Die die Trommel
A
verlassende Luft hat eine verhältnismäßig niedrige Temperatur; das bedeutet, daß
die Wärme der Luft aufs Äußerste ausgenutzt wird. Der entweichende Luftstrom mag
noch gewisse Mengen fester Bestandteile mit sich führen; da jedoch sein Feuchtigkeitsgehalt
verhältnismäßig hoch ist, ist es nicht -zweckmäßig, an dieser Stelle einen Zyklonsammler
anzuwenden. Die festen Bestandteile, die etwa noch in der Luft enthalten.sind, werden
.vielmehr durch den Dampf niedergeschlagen, der dem Dampfrohre z9 entströmt. Die
dabei gebildete Zuckerflüssigkeit kann wieder zur Herstellung von kristallisierter
Dextrose verwendet werden, so daß jeder Verlust bei diesem Verfahren ausgeschlossen
ist.
-
Mit Hilfe des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens ist
es möglich, alle Feuchtigkeit aus dem Zucker zu entfernen, ohne daß dabei ein Schmelzen
von Zuckerkristallen eintreten kann. Dabei wird das Gut zunächst einer längeren
Behandlung mit Luft niedriger Temperatur und darauf einer kürzeren Behandlung mit
dem Trockenmittel bei hoher Temperatur unterworfen. Beim Trocknen des Gutes in einer
einzelnen Trommel, die es im Gegenstrom zur Luft durchströmt, ist es unmöglich,
das Entweichen verhältnismäßig großer Mengen des Trockengutes in Form von feinem
Staub zu verhindern. Es war ferner bei dem bisher üblichen Trockenverfahren nötig,
das getrocknete Gut, das sich in erheblichen Mengen in der Kammer am oberen Ende
der Trommel ansammelte, von Zeit zu Zeit unter erheblichem Arbeitsaufwande auszuschaufeln.
Demgegenüber ist der Betrieb bei Anwendung des neuen Verfahrens fast ganz selbsttätig.