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Verfahren zum Kühlen und Altern von körnigem Koks Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Küblen und Altern von körnigem Koks, z. B. Schwelkoks,
in Drehtrommeln mit Rieseleinbauten mittels atmosphärischer Luft und gleichzeitiger
Einspritzung von Wasser.
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Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen der körnige Koks durch
Drehtrommeln mit Rieseleinbauten unter gleichzeitigem Durchsangen von atmosphärischer
Luft und Einspritzung von Wasser geleitet wird. Bei diesen Verfahren wird die Kühlluft
im Gegenstrom zum Koks durch die Trommel geführt, wobei das Einspritzwasser am Kokseintritt
in die Drehtrommel eingespritzt wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß für
die gesamte zur Abführung der Wärme erforderliche Kühlluftmenge nur ein Trommelquerschnitt
zur Verfügung steht. Hieraus ergeben sich verhältnismäßig hohe Luftgeschwindigkeiten,
die zur Folge haben, daß verhältnismäßig ..große Mengen an Koksstaub mit der Kühlluft
in die Entstaubungsanlage gerissen werden. Außerdem werden hierbei die feinen Koksteilchen
mit der aus der Trommel austretenden, bereits erwärmten Kühlluft sofort in die Ents.taubungsanlage
abgeführt, ohne daß sie überhaupt in die Drehtrommel gelangt wären. Das Einspritzwasser
kommt mit diesen feinen Koksteilchen überhaupt nicht in Berührung. Der trocken zurückgewonnene
Staub bleibt also heiß und bringt bei Mischung mit dem gekühlien Koks diesen leicht
zur Entzündung. Der Nachteil des Mitreißens von Staub beim Gegenstromverfahren läßt
sich auch durch das an sich bekannte Gleichstromverfahren allein nicht beheben,
da dieses Verfahren allein wirtschaftlich nicht durchführbar ist, weil die austretende
erwärmte Kühlluft immer noch eine niedrigere Temperatur haben muß als oder bereits
gekühlte Koks.
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Bei den bisher bekannten Verfahren wird die Wassereinspritzung am
Trommelanfang vorgenommen. Durch die Einspritzung wird aber nicht
nur
der Koks abgeschreckt, sondern auch die Kühlluft selbst plötzlich abgekühlt, so
daß sie nur geringe Mengen an Wasserdampf aufnehmen kann, ohne den Taupunkt zu unterschreiten.
Bei diesem Verfahren besteht aber die Gefahr, daß zu weit gesättigte oder gar übersättigte
Luft in die Entstaubungsanlage gelangt und hier eine Verschlammung hervorruft. Wird
aber zur Verhütung des Verschlammens weniger Wasser eingespritzt, so ist eine hinreichende
Wärmeabfuhr nicht möglich.
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Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß die
Kühlluft von beiden Trommelenden her eintritt und in etwa dem ersten Trommeldrittel
im Gleichstrom, in dem übrigen Trommelteil mit geringeren Temperaturen, aber im
Gegenstrom geführt wird; dabei werden auch alle feinen, im Luftstrom schwebenden
Kolesteilehen mit in die Trommeleingesaugt und abgekühlt.
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Weiterhin wird nach der Erfindung auch das Einspritzwasser nur zum
Teil am Trommelanfang hinzugesetzt, während der übrige Teil an geeigneten Stellen
in der Trommel selbst eingespritzt wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß durch
das Gleichstromverfahren im Trommelanfang die Kühlluft während des Durchwanderns
des ersten Trommelteiles hinreichend Zeit hat, die durch die geringere Wassereinspritzung
entsprechend kleineren Brüdenmengen ganz aufzunehmen und sich an den noch heißen
Koksteilchen zu erwärmen, so daß der Taupunkt nicht erreicht wird und die Gefahr
der Verschlammung der Entstaubungsaplage beseitigt ist.
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Bei nur teilweisem Zusatz des Einspritzwassers am Trommelanfang hat
der Koks Zeit, nicht nur seine Alterungswärme abzugeben, sondern auch seine fühlbare
Wärine vom Innern der größeren Koksteilchen her an die Oberfläche zu bringen und
an die Kühlluft abzugeben. Dadurch, @daß ein Teil des Einspritzwassers erst in der
Trommel selbst eingespritzt wird, hat die im letzten Trommelteil mit Brüden angereicherte
Luft Zeit und Gelegenheit, sich beim Durchwandern des dazwischenliegenden Trommelteiles
an dem hier trockneren und wärmeren Koks zu erwärmen. Auf diese Weise wird auch
im Gegenstromteil eine Taupunktunterschreitung vermieden. Durch entsprechende Bemessung
und Verteilung der Kühlluftmenge auf den Gleichstrom- und Gegenstromteil kann aber
die Temperatur des Kokses am Trommelende festgelegt werden.
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Bei dem bisher bekannten Verfahren wird auch der gesamte Koks durch
die ganze Trommellänge geführt, so daß sowohl die feinen als auch die groben Teilchen
eine gleich lange Verweilzeit in der Trommel haben, obwohl die größeren Stücke ein
Vielfaches der Behandlungsdauer erfordern als die feineren Körner.
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Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden daher die kleineren Koksteilchen
schon vor dem Trommelende durch einen oder mehrere in der Trommel vorgesehene Siebschüsse
aus der Trommel herausgelassen, so daß die kleinsten Teilchen die kürzeste, die
mittleren Teilchen eine mittlere und die größten Teilchen die längste Zeit in der
Trommel verbleiben.
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In der Zeichnung ist eine Drehtrommel zur-Ausübung des Verfahrens
als Beispiel schematisch dargestellt, in zier außer am Trommelanfang nur an einer
Stelle im Trommelinnern das Einspritzwasser zugesetzt wird. Der zu kühlende Koks
gelangt durch die Schurre a in den Trommelanfang b und wird auf den Rieseleinbau
ei verteilt. Der Koks durchwandert die Drehtrommel und wird nacheinander auf die
Rieseleinbauten e2 und e3 verteilt. Zwischen den Rieseleinbauten ei und e, wird
die Kühlluft aus der Trommel abgesaugt. Dies kann geschehen durch einen Siebschuß,
der den Trommelmantel an dieser Stelle ersetzt und außer der Kühlluft nur das feinste
Korn ausfallen läßt. Gegebenenfalls kann auch die Kühlluft aus der Trommel durch
Auslaßschlitze herausgelassen werden, wobei entsprechend .gebogene Staubbleche ein
Ausfallen von Kokskörnern jeglicher Größe verhüten. Zwischen den Rieseleinbauten
e2 und e3 ist in der Zeichnung g ein Siebschuß dargestellt, durch den das feinere,
bereits hinreichend gekühlte Korn aus der Trommel austreten kann. Der übrige Teil
des Kokses wird auf den Rieseleinbau e3 verteilt.
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Das Einspritzwasser wird zum Teil am Trommelanfang bei b auf den:
bereits auf den Rieseleinbau verteilten Koks über den ganzen Trommelquerschnitt
eingespritzt, während der übrige Teil des Einspritzwassers im letzten Trommelteil
vor dem Rieseleinbati e3 auf den auf diesen bereits verteilten Koks eingespritzt
wird. Die Verteilung des Einspritzwassers kann, anstatt wie in der Zeichnung dargestellt,
bei entsprechender Ausbildung der Drehtrommel auch an mehreren Stellen erfolgen.
In diesem Fall würden ein oder mehrere weitere Rieseleinbauten in die Trommel eingebaut
und das Einspritzwasser wiederum nach Verteilung des Kokses auf die Rieseleinbauten
über den Koks eingespritzt werden. Die an den einzelnen Einspritzstellen einzuspritzende
Wassermenge wird durch Regelventile il und i2 bzw. bei mehreren Einspritzstellen
durch weitere Regelventile verteilt.