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Anwendung des Stöpsels zum Versperren des Ventils von Ventilsäcken
Zusatz zum Patent 806106
Gegenstand des Hauptpatents 806 Io6 ist ein Verfahren zum
Versperren des Ventils von Ventilsäcken aus Papier oder ähnlichem Stoff sowie ein
Stöpsel zur Durchführung dieses Verfahrens, wobei das wesentlich Neue darin besteht,
daß ein aus steifem Werkstoff bestehender Stöpsel, Zapfen oder ähnlicher Teil, der
vorteilhaft keilförmige Gestalt haben kann, im Ventilkanal befestigt wird.
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Es sind nun Ventilsäcke aus Papier u. dgl. bekannt, bei denen im
Ventil eine Hülse oder andere Einlage angeordnet ist, die mit einer Bewehrung aus
unelastisch biegsamem Metall oder ähnlichem Werkstoff besetzt ist, um nach Füllung
des Sackes zur Schließung des Ventils im Sackinnern umgebogen und von der Metallbewehrung
in diesem umgebogenen Zustand erhalten zu werden; es ist ferner bekannt, daß diese
Metalleinlage aus mehrfach hin und her gebogenem Metalldraht, z. B. weichem Eisendraht,
besteht, und endlich hat man zum Umbiegen der bewehrten Ventileinlage bereits ein
spatenförmiges Werkzeug in das Ventil eingesteckt, dessen Unterkante dort sozusagen
ein Biegelineal zum Umbiegen der Einlage bildet, damit das Umbiegen genau an der
gewünschten Stelle erfolgt.
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Die Erfindung besteht nun darin, den gemäß dem Hauptpatent 806 Io6
eingesetzten Stöpsel o. dgl. als derartiges Werkzeug zum Umbiegen zu benutzen. Auf
diese Weise läßt sich der gewünschte Verschluß des Ventils in doppelter Weise herbeiführen,
einmal durch den im flachgedrückten Ventilkanal gemäß dem Hauptpatent befestigten
Verschlußstöpsel und außerdem noch
durch Umbiegen der in bekannter
Weise ausgebildeten Einlage, ohne daß dadurch Mehrkosten entstehen. Der Verschluß
durch die umgebogene Hülse oder sonstige Einlage wird zudem durch die Erfindung
erheblich verbessert, weil die durch das Darinbleiben des Stöpsels herbeigeführte
Steifigkeit der Sackecke ein Wiederzurückbiegen des umgebogenen Teiles durch äußere
Einwirkungen beim Transport verhütet. Auch kann die Metallbeilage kürzer oder schwächer
bemessen werden.
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und zeigt
schematisch in Abb. I, 2 und 3 die Ecke je eines Ventilsackes.
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Am Sack II (Abb. I) ist der Eckeinschlag I2 gebildet und aus den
Klappen 13 und 14 ein Kreuzboden sammengeschlagen, in dessen einer, hier dargestellter
Ecke durch Unterlassen der Verklebung des Bodens mit dem Eckeinschlag in bekannter
Weise ein Einfüllventil gebildet ist. In dieses ist in gleichfalls bekannter Weise
das Ende I6 eines auf den Sackboden geklebten Verstärkungsstreifens 15 eingeschlagen,
so daß es frei in den Sack hineinragt. Dieser zungenartige Streifenteil I6 ist mit
einer Bewehrung I7 aus elastisch biegsamem Metall, etwa mehrfach hin und her gebogenem
Weicheisendraht versehen, die bis an das über der Ventilöffnung gelegene Sackbodenende
reicht.
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Nachdem aus dem Ventil die zum Füllen des Sackes dienende, hier nicht
gezeichnete Fülldüse her aus gezogen ist, wird der Ventilkanal in die gezeichnete
Lage Lag flachgedrückt und gemäß dem Hauptpatent der aus steifem Stoff, wie Pappe,
Holz, Blech, Kunststoff o. dgl., zweckmäßig vorher mit Klebstoff, Leim, Bitumen
o. dgl. benetzte Stöpsel8 eingesteckt und dadurch das Ventil verschlossen.
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Sodann wird die Sackecke in bekannter Weise geknautscht oder in ähnlicher
Weise behandelt, so daß der zungenartig frei in den Sack hineinragende Teil I6 des
Streifens 15 um die Querkante des Eckeinschlags 12 in die punktiert gezeichnete
Stellung 16 gebracht wird.
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Dieses Umbiegen muß genau an der genannten Stelle erfolgen, weil die
steife Kante des Stöpsels 18 mit der Kante des Eckeinschlags I2 zusammenfällt, die
bei ihrer Weichheit bisher leicht einmal mit verfaltet wurde, so daß dann die Bieguhg
des Streifens I5/I6 an falscher Stelle erfolgte und kein sicherer Ventilverschluß
erreicht wurde.
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Der so umgebogene Teil 16 behält dann wie bisher unter der Wirkung
der in die Lage I7' mitumgebogenen Bewehrung 17 die punktiert gezeichnete Lage bei,
ergibt also einen zweiten Ventilverschluß.
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Bei dem in Abb. 2 dargestellten Ausführungsbeispib1 ist in den Ventilkanal
zwischen den eingeschlagenen Verstärkungsstreifen 25 und den Eckeinschlag 22 eine
rohrförmige Hülse 26 bekannter Art eingeklebt, in die eine Weichmetalleinlage 27
eingearbeitet ist. Der Stöpsel 28 wird nach der Füllung des Sackes in diese Hülse
eingesteckt und diese dann um die Stöpselunterkante in die Lage 26', 27' gebracht.
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Abb. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die in den
Ventilkanal eingeklebte Hülse 36 mit ihrem Ende 35 frei aus dem Sack 3I herausragt.
Der nach dem Füllen in sie eingesteckte Stöpsel 38 wird mittels Plombe oder Niete
39 befestigt. Die Befestigung kann auch in anderer Weise erfolgen, z. B. durch Nähen.
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Durch diesen doppelten Ventilverschluß werden kleine Leckstellen
verhütet, die bei nur einfachem Verschluß immer einmal auftreten können.
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Die durch die Erfindung hervorgebrachte, bleibende Steifigkeit der
Ventilstelle wirkt sich auch noch in der Weise günstig aus, daß sie den flachgedrückten
Zustand des Ventilkanals aufrechterhält. Die erwähnte Bewehrung der Ventileinlage
aus mehrfach hin und her gebogenem Weicheisendraht hat keine Quersteifigkeit, und
der Ventilkanal kann daher durch irgendwelchen Einfluß trotz ihrer leicht aus dem
flachgepreßten Zustand zu einer hohlen Röhre aufgerundet werden, wenn der Stöpsel,
wie es bisher geschah, wieder entfernt wird.
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Das Ventil steht dann offen. Das wird durch die Erfindung mit Sicherheit
verhütet.