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Ventilsack aus Papier od. dgl.
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Um bei Ventilsäcken aus Papier od. dgl. einen sicheren Verschluß
der Ventilöffnung zu erzielen, hat man bereits Beilagen im Ventilkanal vorgesehen,
und um den Verschluß selbsttätig erfolgen zu lassen, hat man diese auch schon federnd
ausgebildet. Sie wurden dann bei Eindringen der Fülldüse iii das Ventil auseinandergedrückt
und gingen bei deren Entfernung wieder zusammen. Alle diese Ausführungen haben aber
nicht voll befriedigt, und zwar lag dies, wie die Erfinder erkannt haben, vor allem
daran, daß als Schließstellung des Ventilkanals seine Mittellage gewählt wurde und
die federnden Beilagen aus dieser nach beiden Seiten hin fortgedrückt wurden. Dies
erforderte unverhältntsmäßig großen Krftaufwand und erschwete daher das Einführen
der Fülidüse, rief auch leicht Beschädigung des Sackes hervor.
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Die Erfindung schafft hier Abhilfe, und zwar dadurch, daß dem Ventilkanal
gegebene, elastische oder federnde Beilagen einen Verschluß des Kanales hervorbringen,
in welchem dieser spiegelungleich zu einer dem Ventilboden des Sackes parallelen
Ebene liegt, wobei der Kanal durch die eindringende Fülldose aus seiner Schließstellung
gebracht wird, um nach Entfernen der Düse selbsttätig wieder in sie zurückzugehen.
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Der Ventilkanal kann dabei von einem in die Ventilöffnung des Sackes
eingesetzten Schlauchabschnitt oder ähnlichem Teil gebildet sein oder auch ummittelbar
von den Sckvandungen selbst.
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
dar und zeigt in Abb. 1 schaubildlich die Ventilecke eines Kreuzbodenventilsackes,
Abb. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Abb. 1, Abb. 3 bis 19 andere Ausführungsbeispiele
schaubildlich oder in Schnitten.
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I, ei dem Krezubodenpapiersack 10 (Abb. I) ist in die Ventilöffnung
zwischen den aus den Bodenklappen 11 und 12 gebildenten Sackboden und den Eckeinschlag
13 der Schlauchabschnitt 14 eingefügt und ringsum mit der Sackwandung verklebt.
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Diese Verklebung sit in abb. 2 punktiert gekennzeichnet Nahe dem
frei in das Sackinnere hineinragenden Schlauchende ist parallel zum Schnittende
die Faltkante 16 vorgesehen und das Schlauchende 15 um sie herum nach unten geklappt.
In den so zusammengeklappten Schlauchtiell sind an beiden Rändern Einbuctungen 17
eingeschnitten, duch die um den Schlauch das Gummiband 18 gelegt ist, das ihn geschlossen
hält.
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Wird beim Füllen des Sackes das zum Füllen dienende l-üllrohr von
außen in den Schlauch ein geschoben, so schielit dieses unter Spannung des (iummibandes
18 die Klappe 15 um die Faltkante 16 in die in Albil. 2 punktiert gezeichnete Lage
15', wobei das Gummiband in die Lage 18' gespannt wird, uiid zwar in seiner ganzen
Länge, da es in der Schließlage 18 der Abb. 1 nur schwach gespannt ist und darum
leicht in den breiten Einbuchtugen I7 längshin gleiten kann, wenn es gespannt wird.
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Beim Herausziehen des Füllrohres zieht das Gunimil>and 18' die
Endklappe 15 des Schlauches 14 sogleich wieder in die Schließlage nach Abb. 1 zurück,
so daß der Sack stets geschlossen ist. Wird er einmal umgekippt, so daß sein Inhalt
sich gegen den Schlauch 14 legt, so drückt dieser die Klappe 15 noch fester und
der Verschluß des Ventilkanals wird damit noch dichter; jedenfalls ist ein Austreten
von Füllugt aus dem Sack unbedingt ausgeschlossen.
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BEi dem in Abb. 3 dargestellten Ausführungsbeispeidl ist auf die
oberseite des Schlaucheinsatzes 20 all seinem Ende ein steifer Streifen Karton 2r
od. dgl. aufgeklebt, der bis zur Faltkante 22 reicht.
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Der Ventilschlauch 20 ist hier in aufgespannter Stellung dargestellt.
In den Kartonstreifen 21 und den Schlauch 20 sind Einbuchtugen 23 eingeschnitten.
Durch sie und um den auf der Unterseite des Schlauches 20 angebrachten Knopf 24
ist der Gummiring 25 gelegt. Der Streifen 22 verhütet, daß der um den Schlauch 20
gelegte Gummiring diesen etwa rund zusammenzieht oder ihn aus der durch das eingeschobene
Füllrohr hervorgebrachten Rundung nicht wieder in die flache Lage zurëckgeben läßt.
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Nach Abb. 4 ist auch auf der Unterseite des Schlaucheinsatzes 30
eine steife Kartonauflage aufgeklebt, jedoch nur mit dem breiteren, sich über die
ganz Schlauchbreite erstreckenden, der Faltkante 31 zugewandten und bis an sie reichenden
Teil 32. Der unverklebt gelassene Teill 33 der Kartonauflage vertritt die Stelle
des Knopfes 24 des vorangehenden Ausführungsbeispieles, der durch die Einbuchtungen
34 gehende Gummiring 35 ist also unter ihn gelegt. Die beiderseitige Versteifung
des Schlauches 30 bietet volle Sicherheit. daß dieser nach dem Herausziehen des
Füllrohres niemals in seiner runden Stellung verbleiben kann, in der das Ventil
offen ist.
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In den Schlaucheinsatz 40 nach Abb. 5 sind beiderseits je zwei Einbuchtungen
41 und 42 eingeschnitten. Der zwischen ihnen liegende Schlauchteil 43 ist harmonikaartig
gefaltet und wird durch das durch die Einbuchtungen 41 und 42 gelegte Gummiband
44 zusammengezogen, beim Einstecken der Fülldüse aber von dieser gestreckt, so daß
er zum Offnen gerundet werden kann. Damit er beim Wiederzusammenziehen nicht völlig
aus der Ebene des flachgedrückten Schlauches gebogen werden kann, mag zwischen den
Einbuchtugen 41 und 42 noch eine dritte, hier nicht dargestellte Einbuchtung od.
dgl. vorgesehen werden, durch die das Gummiband 44 ebenfalls hindurchgeführt wird,
um auch die Mitte des Schlauchteiles 43 wieder in diese Ebene zu ziehen.
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Abb. 6 und 7 stellen ein anderes Ausführungsbeispiel dar, und zwar
Abb. 6 im aufgespannten Zustand, jedoch ohne die durch das Eindringen der Fülldüse
erfolgende Aufrundung, Abb. 7 im geschlossenez Zustand. Die Faltkanten 50 sind hier
schräg im Schlaucheinsatz 51 angebracht, so daß dreieckige Zipfel des Schlauchendes
umpgkalppt werden. Dies wird durch das Gummiband 52 hewirk, das in die Einbuchtugen
53 des Schaluches 51 gelegt ist und die Ecken in die Lage der Abb. 7 umklappt, weil
seine Länge 52' hier kleiner ist als diejenige 52 der Ahh. 6.
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Abb. 8 stellt einen Schnitt durch die Ventilecke eines anderen Kreuzbodensackes
dar. Als federnde Beilage ist hier statt des Gummibandes der bisherigen Ausführungsbeispiele
eine Blattfeder 60 verwendet, die mittels des umgeschlagenen Endes 61 der unteren
Seite des Schlaucheinsatzes 62 an dieser verkelbet ist. Die Blattfeder 60 ist zu
einem nach oben gewölbten Bogen gespannt, so daß sie den Schlaucheinsatz kräftig
gegen den oberen Sackhoden drückt und hierdurch geschlossen hält, wie aus Abb. 9,
die einen Schnitt nach Linie IX-IX der Abb. 8 darstellt, ersichtlich ist. Wird in
den Ventilkanal, wie ihn der gleiche Schnitt wie Abb. 9, jedoch mit eingeschobener
Fülldüse A zeigt, die Düse eingeführt, so rundet sie den Kanal auf, wobei die Feder
60 entgegen ihrer Spannung nach unten gebogen wird. Nach Herausziehen der Fülldüse
4 drückt die Blattfeder 6o den Schlauch 62 wieder zusammen und preßt ihn flach gerundet
gegen den Sackboden nach ollen an, so daß die Ventilöffnung wieder geschlossen ist.
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Bei dem in Abb. 11 im Längsschnitt und in den Abb. 12 und 13 im Querschnitt
nach Linie XII-XII der Abb. 11 dargestellten Ausführugsbeispielen ist die mittels
Deckblatt 70 auf den Schlaucheinsatz 72 aufgelegte Federspange 71 mit bogenförmigem
Querschnitt versehen. Daudrch übt sie eine im
Verhältnis zu ihrer
Nfasse sehr große Spannkraft aus. leer Schlauch ist wiederum zwischen Eckeinschlag
73 und Kreuzboden 74 des Sackes 75 eingeklebt. Um die Spange 71 ist sodann noch
der Gummiring 76 gelegt, um die Federspannung des Verschlusses noch zu erhöhen.
Wie Abb. 12 zeigt, liegt der untere Trum dieses Gummiringes 76 frei und verstärkt
das Zusammenbiegen der Enden der Spange 70. Bei eingeführter FülldüseA (s.Abb. I3)
legt sich dieser freie Trum des Gummiringes.76 dann unten um den gerundeten Ventilschlauch
72'.
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Um den gummiring in seiner Lage zu halten, sinol in dem Deckblatt
71 an seinen beiden Enden Einschmitte vorgesechen, wie aus den Abb. 12 und 13 ersichtlich
ist.
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Nach dei ein anderes Ausführungsbeispiel in gleicher Weise veranschaulichenden
Abb. 14, 15 und i6 ist die Federspange 80 mittels des Deckl>lattes X 1 auf dell
Eckeinschlag 82 selbst aufgelegt Ein Schlaucheinsatz am Sack 83 ist nicht vorhanden.
der Ventilkanal wird vielmehr unmittelbar von Eckeinschlag 82 und dem in bekannter,
nicht dargestellter Weise verlängerten Sackhoden 84 gebildet. lii der Schließlage
nach Abb. 15 wird der Eckeinschag 82 von <1er Federspange 80 nach auf wärts gegen
den Sackboden 84 gedrückt; bei eingeführter Fülldüse A (Abb. 16) wird er nach unten
gerundet und die Spange 80 gegen ihre eigene Rudnspannung nach unten hin rund gebogen.
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In den Abb. 17. 18 und 19 ist ein Ausführungsbeispiel mit besonders
dichtem Ventilveschluß dargestellt. Auf dem Schlaucheinsatz go dieses Sackes 9l
# ist nicht nur die nach aufwärts gebogene, an der Unterseite angeordnete Spange
92 vorhanden, sondel-ll in einem Abstand von ihr nach dem inneren Schlauchende hin
auch noch an der Schalauchober-Seite eine nach abwärts gebogene Federspange 93.
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Beide Spangen 92 und 93 kreuzen sich somit und rufen iii dem Schlauch
go durch ihre entgegengesetzten Biegungen zine Verwindespannung bervor.
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Zwischen ihiieii ist ferner ein Kniff 94 vorgenommen und die erwähnte
Verwindespannung führt clazu. daß das Schlauchende sich um diese Knifflinie 94 umzuklappen
bestrebt ist. Bei der Anfertigung des Sackes wird der Schlaucheinsatz 90 iii der
in Abb. 17 dargestellten Lage eingesetzt; in dieser bleibt er auch bis zur Benzutzung
des Sackes, da ein Umklappen des Schlauchendes in dem zusammengelegten leeren Sack
nicht erfolgen kann. Wird zum Füllen die Düse A gemäß Abb. 19 eingeführt, so werden
die beiden Spangen 92 und 93 entegene ihrer Rundung in die Lagen 92' und 93' <kr
Abvb. 19 auseinandergebogen, so daß sie zusamlllen einen Kreis bilden, der die Düse
A umhüllt. lJei Entfenen der Düse 4 kommt die erwähnte Verwindespannung nun zur
Wirkung; sie klappt das Schlauchende um. und es nimmt die Lage nach Abb. 18 ein,
wobei die Spange 93 nunmehr unterhalb der Spange 92 liegt und nach aufwärts gebogen
ist, so daß beide Spangen 92 und 93 ii iclot mehr gegeneinander wirken, sondern
nach derselben Seite hin nach aufwärts und in ihrer Spannvwirkung sich unterstützen.
Der Ventilschlauch wird also einmal durch diese besonders starke Spannung beider
Federn geschlossen und außerdem noch durch dasUmklappen des Schlauchendes um den
Kniff 94. Auch hier können die Federspangen 92 und 93 mit rund gebogenem Querschnitt
ausgebildet werden; dieser gibt ihnen dann zusammen mit ihrer Rundbiegung eine kalottenförmige
Form, die eine besonders hohe Spannung aufzunehmen vermag. Dabei ist zweckmäßig
die Rundung des Querschnittes der gegeneinanderwirkenden Federspangen nach entgegengesetzten
Seiten gewölbt. Wird die Federspange unmittelbar am Eckeinschlag angeordnet, wie
bei dem Ausführugsbeispeil der Abb. 14 bis I6, so kann sie auch unter diesem angeordnet
werden, so daß sich die Verwendung eines Deckblattes zu ihrer Befestigung erübrigt.
Gegebenenfalls kann die federnde Beilage des Ventilkanals auch durch Verkleben,
Aufvulkanisieren oder in anderer Weise unmittelbar mit der Kanalwandung verbunden
werden.
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Wenn die Erfindung hier durchweg an Kreuzbodensäcken veranschaulicht
ist, so kann sie doch auch an Säcken anderer Art Anwendung finden.