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Verfahren zur Herstellung von geruchsverbesserten Seifenpräparäten
aus synthetischen Fettsäuren Unter Verwendung von synthetischen, durch Paraffinoxydation
gewonnenen Fettsäuren hergestellte Seifenpräparate besitzen einen unangenehmen Geruch,
der insbesondere bei Verwendung der Seifenpräparate als Körperwaschmittel sehr stört,
da er sich auf die Haut überträgt und hartnäckig auf dieser haftet. Aber auch bei
Waschpulvern und ähnlichen auf Basis von synthetischen Fettsäuren hergestellten
Wasch- und Reinigungsmitteln stört der Geruch, der sich beim Erhitzen der Waschlaugen
besonders bemerkbar macht. Die Verwendbarkeit und der Wert dieser Seifenpräparate
wird dadurch stark beeinträchtigt.
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Es wurde nun gefunden, daß man geruchsverbesserte Seifenpräparate
erhält, wenn man unter Verwendung von synthetischen Fettsäuren hergestellte Seifenlösungen
durch Zerstäubung bei Temperaturen oberhalb 8o°, vorzugsweise go bis r2o°, in Pulver
überführt und gegebenenfalls die erhaltenen Pulver weiterverarbeitet.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden Seifenlösungen erhält man z. B.
durch Neutralisieren von synthetischen Fettsäuren mit wäßrigen Alkalien oder durch
Verleimen der Rohseife nach Abtrennung der unverseifbaren Anteile. Die Seifenlösungen
können in üblichen oder in geringeren Konzentrationen, z. B. mit einem Gehalt von
5o bis 2o % Fettsäure, zerstäubt werden. Die zu zerstäubenden Seifenlösungen können
auch anorganische Salze sowie sonstige Zusatzstoffe enthalten.
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Das Zerstäuben kann in den bekannten Apparaturen vorgenommen werden.
Man arbeitet bei Temperaturen
oberhalb 8o°, vorzugsweise 9o bis
12o°. Die geruchsverbessernde Wirkung läßt sich durch die Arbeitsbedingungen, wie
z. B. Durchsatz, Luftmenge und -temperatur, so beeinflussen, daß man unter optimalen
Verhältnissen Seifenpräparate erhält, die von dem unangenehmen Geruch frei sind.
Die so erhaltenen pulverförmigen Seifen lassen sich als solche verwenden oder zu
Seifenpräparaten verarbeiten. So kann man die Pulver mit anorganischen Salzen oder
anderen üblichen Zusätzen vermischen. Man kann auch das Seifenpulver zusammen mit
den bei Waschmitteln üblichen Zusätzen verleimen und den erhaltenen Seifenleim in
bekannter Weise in Pulver überführen.
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Will man aus den nach vorliegender Erfindung erhaltenen Seifenpulvern
geformte Seifenpräparate herstellen, so empfiehlt es sich, nicht das praktisch wasserfreie
und daher schwer zu verarbeitende Pulver zu verwenden, sondern dieses zuvor auf
einem beliebigen Wege in eine verformbare Seifenmasse überzuführen und diese weiterzuverarbeiten.
Die Herstellung der verformbaren Seifenmasse kann durch Anfeuchten des Pulvers,
z. B. mit Hilfe von Wasser, wäßrigen Lösungen oder anderen Flüssigkeiten, durch
Einarbeiten des Pulvers in feuchte Grundseife oder durch Zusetzen des Pulvers zu
Fettsäuren und Verseifen dieses Gemisches geschehen. Weiterhin kann man auch die
Fettsäure aus dem erhaltenen Seifenpulver aussäuern und wie üblich weiterverarbeiten.
Die so erhaltenen verformbaren Seifenmassen lassen sich nun, gegebenenfalls nach
Einarbeiten üblicher Seifenzusätze und gegebenenfalls nach nochmaliger Zerstäubung,
zweckmäßigerweise bei Temperaturen unterhalb 8o°, pilieren oder in geformte Seifenpräparate,
wie z. B. Schnitzel, Flocken, Nudeln, Bänder oder Stücke, überführen. ` Die nach
vorliegender Erfindung erhaltenen Seifenpräparate sind, je nach der Qualität der
Ausgangsfettsäure, entweder völlig geruchsfrei, oder sie besitzen einen nur noch
schwachen, für die meisten Verwendungszwecke nicht mehr störenden Geruch. Beispiel
s looo g synthetischer Fettsäure aus TTH-Paraffin einer Verseifungszahl von 26o
wurden durch Zugabe von 58o g 32°Joiger Natronlauge neutralisiert. Die erhaltene
Lösung wurde mit 1575g Wasser verdünnt, auf etwa 95° erhitzt und im Krauseturn:
bei einer Lufttemperatur von Zoo bis 1 to", gemessen in der Zerstäubungszone, versprüht.
An dein erlialtenen Seifenpulver ließ sich der typische Geruch der aus synthetischen
Fettsäuren gewonnenen Präparate nicht mehr feststellen. Beispiel e In einer Mischtrommel
wurden 18 kg eines nach Beispiel 1 hergestellten Seifenpulvers (H20-Gehalt
= 3°,b) durch Aufsprühen von 3,5 kg Wasser befeuchtet. Das Gemisch war sofort
pilierfähig und ließ sich in üblicher Weise zu Stückseife verarbeiten. Beispie13
Gewichtsteile des nach Beispiel 1 erhaltenen Seifenpulvers wurden mit 6 Gewichtsteilen
aus natürlicher Fettsäure hergestellten, feuchten, 6o%igen Seifenschnitzeln vermischt
und piliert. Die erhaltenen Seifenspäne lassen sich ohne weitere Trocknung zu Stückseife
verarbeiten. Beispiel 4 472 g natürlicher Fettsäure (SZ = 212, VZ = 224) wurden
unter Erwärmen und Rühren mit 607 g nach Beispiel 1 hergestellten Seifenpulvers
gemischt. Das bei ioo° dickflüssige Gemisch wurde mit 386 g 23%iger Natronlauge
verseift, der erhaltene Seifenansatz piliert und auf Stückseife verarbeitet.