DE417864C - Herstellung von Seife aus Cerealien - Google Patents
Herstellung von Seife aus CerealienInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D9/00—Compositions of detergents based essentially on soap
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Description
Es ist bekannt, Füllmittel zu Seife hinzuzusetzen, welche an sich irgendwelche reinigende
Wirkungen nicht ausüben. So hat man auch bereits Dextrin und andere ähnliche Stoffe, welche Alkali nicht binden, zu Seife
zugesetzt. Es ist ferner bekannt, starkes Ätzalkali mit vegetabilischen Stoffen bei gewöhnlicher
Temperatur zu vermischen und alsdann Fettsäuren zuzusetzen.
:o Gemäß der vorliegenden Erfindung werden vegetabilische Stoffe vor der Behandlung mit
Alkali zunächst durch Depolymerisierung, z. B. durch Erwärmen auf eine bestimmte Temperatur,
behandelt, um die Stärke- und Proteinkörper der Cerealien in einfachere Verbindungen
abzubauen, welche eine größere Menge von Alkali binden.
Dabei ergibt sich der Vorteil, daß ein neues einfaches Produkt erhalten wird, welches mehr
so Alkali bindet und bei dem diese einfachen
Verbindungen eine aktivere Säuregruppierung haben, d. h. das Alkali hydrolysiert, indem es
stärker gebunden ist, langsamer und ist weniger geneigt, die zu waschenden Webstoffe
anzugreifen.
Diese hydrolysiert en einfacheren Verbindungen sind Kolloide mit sehr wirksamer Oberfläche
und großer Durchdringbarkeit, auch sehr leicht löslich in Wasser, und tragen deshalb erheblich
zur Durchdringbarkeit und Waschkraft des neuen Waschmittels bei. Wird ein Alkali mit
den hydrolysierten einfacheren Verbindungen von Stärke und Proteiden verbunden, so ist
die Wirkung sehr heftig, weil diese hydrolysierten einfacheren Verbindungen chemisch viel
aktiver sind als die verwickelten Verbindungen der Stärke und Proteide.
An Hand einiger Beispiele soll im folgenden das neue Verfahren weiter erläutert werden.
Beispiel i.
125 kg Cerealien werden zweckmäßig in einem dampfummantelten Trockner während
I1Z2 bis 4 Stunden hoch erhitzt, wobei die Temperatur
aber unter der Karbonisierungstemperatur, d.i. etwa 1800C, bleibt und die
Masse beständig gerührt wird. Durch diese Behandlung werden die Cerealien zu Verbindungen
von einfacherer oder niedrigerer molekularer Struktur hydrolysiert. Je höher die Temperatur (aber unterhalb der Karbonisierungstemperatur),
desto kürzer ist die Zeit, innerhalb welcher die Hydrolysierung der Cerealien beendet ist. Der Farbenwechsel von
Gelb zu Braun zeigt an, wenn die gewünschte chemische Umwandlung vollendet ist. Zu diesem
hydrolysierten Produkt wird wasserfreies Natriumkarbonat (etwa 50 kg) zugesetzt, welches
die weitere Umwandlung unterbricht. Nach Abkühlung der Masse wird in die hydrolysierte Natriumkarbonatmischung kaustische
Soda (etwa 22Y3 bis 27Y2 kg, oSpro-
zentig, je nach dem Grade der Hydrolysierung) gespritzt, welche in etwa 67V3 kg
Wasser gelöst worden ist. Die Temperatur der Masse wird dann allmählich bis auf d-en
Schmelzpunkt der Natriumkarbonatkristalle (etwa ioo° C) erhöht und auf dieser Temperatur
etwa ι Stunde lang erhalten. In dieser Zeit sind alle Cerealien alkalisiert. Dann
werden alle Natriumkarbonatkristalle mit einer im wesentlichen äquivalenten Menge von Fettsäure
neutralisiert.
B eispiel 2.
Es wird in etwa 125 kg Cerealien Salz- oder Salpetersäure (etwa 1 kg) in verdünnter Form
(etwa o,i- bis o,2Sprozerttig) gespritzt und
dann die Mischung :i/4 bis I1Z2 Stunden auf
eine Temperatur zwischen 150 bis 1600C
erhitzt, wobei Zeit und Temperatur durch Beobachtung des Farbenwechsels des Gemisches
von Gelb zu Braun bestimmt werden und abhängig sind von der Höhe der gewünschten
Hydrolysierung. Im übrigen wird wie nach Beispiel 1 verfahren.
Nach einer weiteren Abänderung werden zu 125 kg Cerealien, die hydrolysiert sind,
etwa 50 kg wasserfreies Natriumkarbonat hinzugefügt. Der Mischung gibt man darauf
genügend Fettsäure zu, um das Natriumkarbonat zu emulsionieren und zu neutralisieren
(etwa 50 bis 100 kg je nach der Art der Säure). Dann wird kaustische Soda (etwa
22Y2 bis 27Y2 kg, je nach dem Grade der
Hydrolysierung) in Wasser (etwa 62V2 kg)
gelöst und der emulsionierten Masse eine genügende Menge dieser kaustischen Lösung
hinzugefügt, um die Verseifung der Fettsäure
^0 zu vervollständigen, wobei die Menge von der
Art der Fettsäure abhängt.
Man fügt zu wasserfreiem Natriumkarbonat (etwa 50kg) hydrolysierte Cerealien (etwa
125 kg) und erhöht die Temperatur der Masse auf den Schmelzpunkt der Natriumkarbonatkristalle
(etwa 100 C), wobei die Masse verseift wird und freies kaustisches Alkali im
wesentlichen nicht vorhanden seda wird. Wird eine Fettsäure als ein Teil der Mischung in
dem fertigen Produkt gewünscht, so wird den hydrolysierten, Cerealien, nachdem sie mit dem
gesättigten Natriumkarbonat gemischt worden sind, die gewünschte Fettsäure und eine genügende
Menge der Lösung kaustischer Soda zugesetzt, um die Verseifung der benutzten Fettsäuren zu bewirken.
Als Cerealien verwendet man vorzugsweise das Mehl von Mais, Hafer, Weizen, Reis
usw. Es können aber auch andere stärkereiche Stoffe Verwendung finden.
Hinsichtlich der Aufeinanderfolge der Mischung der Bestandteile, der Verhältnisse der
verschiedenen Bestandteile und_ der Stärke der Säuren und Alkalien, welche benutzt werden,
sind die oben angegebenen Beispiele keineswegs die einzig möglichen. Man erhält gute Resultate auch bei Änderung der
Verhältnisse und Stärken der benutzten Bestandteile. Die Erfindung beschränkt sich
auch keineswegs auf die oben beispielsweise angegebenen Chemikalien, denn auch andere
können bei gleichen oder ähnlichen chemischen Eigenschaften dieselben Resultate ergeben.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Seife
aus Cerealien durch Einwirkung von Ätzalkali auf dieselben und vorzugsweise darauf
folgenden Zusatz von Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Behandlung mit dem Alkali die Cerealien erst
depolymerisiert werden, beispielsweise durch Erwärmen auf eine bestimmte Temperatur,
wobei die Stärke- und Proteinkörper in einfachere Verbindungen abgebaut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wasserfreies
Salz, vorzugsweise Natrium- oder Kaliumkarbonat, benutzt, um die Heftigkeit der Verbindung der Alkalilösung mit den hydrolysierten.
Cerealien zu verringern.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US339406A US1360252A (en) | 1919-11-20 | 1919-11-20 | Process of making soap and detergent |
US415272A US1360254A (en) | 1919-11-20 | 1920-10-07 | Process of making soap and detergent |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE417864C true DE417864C (de) | 1925-08-20 |
Family
ID=26991611
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG54714D Expired DE417864C (de) | 1919-11-20 | 1921-09-03 | Herstellung von Seife aus Cerealien |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (2) | US1360254A (de) |
DE (1) | DE417864C (de) |
FR (1) | FR540183A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2739394B1 (fr) * | 1995-10-03 | 1997-12-05 | Rhone Poulenc Chimie | Formulations detartrantes et nettoyantes a base de microfibrilles de cellulose |
-
0
- US US1360253D patent/US1360253A/en not_active Expired - Lifetime
-
1920
- 1920-10-07 US US415272A patent/US1360254A/en not_active Expired - Lifetime
-
1921
- 1921-09-01 FR FR540183D patent/FR540183A/fr not_active Expired
- 1921-09-03 DE DEG54714D patent/DE417864C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR540183A (fr) | 1922-07-07 |
US1360254A (en) | 1920-11-30 |
US1360253A (en) | 1920-11-30 |
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