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Seifen aus natürlichen oder synthetischen Fett- oder Harzsäuren Es
ist bekannt, wasserlösliche Salze von polymeren Säuren der Acrylsäurereihe als Zusätze
zu hochgefüllten Seifen zu verwenden, um solchen Seifen die erforderliche Geschmeidigkeit
zu verleihen (Patente 719348 und 729200). Zur Verbesserung von Seifenaustauschprodukten,
gegebenenfalls zusammen mit Seife enthaltenden Reinigungsmitteln, kann man wasserlösliche
Poly merisate oder Mischpolymerisate von Verbindungen der Acrylsäurereihe, darunter
auch Amide polymerer Carbonsäuren, für sich allein oder zusammen mit anderen Zusatzstoffen,
wie schaumbildenden Stoffen, Schaumverbesserungsmitteln usw., verwenden. Es wurde
gefunden, daB Seifen aus natürlichen oder synthetischen Fett- oder Harzsäuren hinsichtlich
ihrer Reinigungswirkung, ihres Schaumvermögens und ihrer Schaumdichte wesentlich
verbessert werden können durch Zusatz von gegebenenfalls durch geeignete Zusätze
wasserlöslich gemachten Amiden von polymeren Säuren der Acrylsäurereihe oder freie
oder durch Basen abgesättigte Carboxylgruppen bzw. andere wasserlöslich machende
Gruppen oder Ester- oder Nitrilgruppen enthaltenden Mischpolymerisaten von Amiden
ungesättigter Carbonsäuren für sich allein oder in Gegenwart üblicher Zusatzmittel.
Zur
Verbesserung gemäß der vorliegenden Erfindung eignen sich Seifen verschiedener Art,
wie hochprozentige Feinseifen, gefüllte pilierte Feinseifen, Kernseifen, flüssige
oder pastenförmige Reinigungsmittel aus Seifen.
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Als erfindungsgemäß anzuwendende Polymerisate können zunächst reine
Polymethacrylsäureamide, soweit sie wasserlöslich sind oder durch Zusätze wasserlöslich
gemacht werden können, verwendet werden. Sehr vorteilhaft ist die Verwendung von
Mischpolymerisaten von Methacrylsäureamid und Methacrylsäure bzw. Natrium- oder
Ammoniummethacrylat. Der Amidgehalt kann bei solchen Mischpolymerisaten etwa zwischen
5 und 99,5'/o schwanken. Am besten lassen sich Mischpolymerisate mit 3o bis 98%
Amidgehalt verwenden. Mischpolymerisate mit einem Amidgehalt unter go% zeichnen
sich durch eine besonders leichte Herstellbarkeit sowie durch eine gute Haltbarkeit
aus, so daß ihre Verwendung zu empfehlen ist. Es können auch Mischpolymerisate aus
Methacrylsäureester und Methacrylsäureamid, soweit solche Produkte noch wasserlöslich
sind, Verwendung finden. Auch Polyacrylsäureamid oder dessen Mischpolymerisate sind
zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignet, wobei ihre Verwendungsfähigkeit ebenfalls
von ihrem Amidgehalt abhängt. Mit gutem Erfolg lassen sich unter anderem auch Methylolverbindungen
von Polyacryl- oder Polymethacrylsäureamid bzw. entsprechende Mischpolymerisate
verwenden. Die Methylolierung solcher Polyamide darf allerdings nicht zu weit vorgeschritten
sein, da sonst schwerlösliche Produkte vorliegen.
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Außer den im vorstehenden angeführten Polymerisaten können gegebenenfalls
auch säureamidhaltige wasserlösliche Mischpolymerisate mit Maleinsäure, Crotonsäure,
Zimtsäure, Vinylacetat, Styrol usw. verwendet werden. Folgende Mischpolymerisate
können z. B. erfolgreich Verwendung finden i. 5o% Methacrylsäureamid, 50% Natriummethacrylat.
'. 99% Methacrylsäureamid, i o/o Kaliummethacrylat. 3. 8o% Methacrylsäureamid, 15
% des Triäthanolaminsalzes von Acrylsäure, 5 % Methacrylsäuremethylester. 4. 7o%
Acrylsäureamid, 25010 Natriummethacrylat, 5% Acrylsäurenitril.
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5. ioo/o Methylolmethacrylsäureamid, 5o% Methacrylsäureamid, 40% Kaliummethacrylat.
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Polymere Säureamide oder deren Mischpolymerisate können für saure,
neutrale und alkalische Seifen verwendet werden. Soweit die Seifen schwach alkalisch
reagieren, verwendet man zweckmäßig amidhaltige Mischpolymerisate mit geringerem
Gehalt an Säureamid, also z. B. ein Mischpolymerisat aus 70% Methacrylsäureamid
und 300/0 Methacrylsäure bzw. ihren wasserlöslichen Salzen. Bei derartigen Mischpolymerisaten
tritt eine Verseifung der Amidgruppen weniger ein. Bei stärker alkalischer Reaktion
der Seifen bzw. Seifenlösungen wendet man Mischpolymerisate mit noch geringerem
Gehalt an Methacrylsäureatnid oder mit Methylolmethacrylsäureamid an. Beispiele
r. Bei der Herstellung einer Feinseife werden ioo Teile Grundseifenspäne mit 78
bis 8o% Fettsäure in der Mischmaschine vermischt mit 8 Teilen der ioo/oigen wäßrigen
Lösung eines Mischpolymerisats aus 8o% Methacrvlsäureamid 2o0/ö Natriummethacrylat.
Nach erfolgter gründlicher -Mischung geht die Masse über die Walzen, bis sie vollständig
homogen geworden ist.
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z. Bei der Herstellung einer hochgefüllten pilierten Feinseife werden
ioo Teile Grundseifenspäne mit 78 bis 8o% Fettsäure in der Mischmaschine gemischt
mit 8 Teilen einer io%igen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisats aus 8o% Methacrvlsäureamid
15% Natriummethacrylat 5% Methacrylsäuremethylester urrd 26 Teilen reinweißem Talkum
feinster Schlämmung,bis die Seife ballt. In diesem Zustand geht die Masse über die
Walzen, bis sie vollständig homogen geworden ist.
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3. Bei der Herstellung einer Schmierseife werden in ioo Teile fertige
Schmierseife mit etwa 25% Fettsäure 5 Teile einer 2o%igen wäßrigen Lösung eines
Mischpolymerisats aus 30% Methacrylsäureamid 65% Natriummetliacrylat 5% Acrylsäureäthylester
eingearbeitet. 4. Zur Herstellpng von Seifenpulver werden in log ioo Teile Leimseife
mit 5o% Fettsäure 25 Teile einer ioo/oigen wäßrigen Lösung eines Mischpolynierisats
aus 6o% Acrylsäureamid 35% Natriummethacrylat 5 % Acrylsäurenitril eingearbeitet.
Die Leimseife wird dann wie üblich z. B. durch Zerstäubungstrocknung auf Seifenpulver
weiterverarbeitet.
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5. Zur Herstellung von Seifenflocken werden irr ioo Teile Seifenkern
(etwa 5o%ig) einer auf Leimniederschlag hergestellten Kernseife nach dem Ablassen
des Leimniederschlags io Teile einer ioo/ai,gen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisats
aus 50% Methacrylsäureamid 5o% Natriumsalz der Crotönsäure eingerührt. Die gekühlte,
auf einen Fettsäuregehalt von etwa 8o% getrocknete Seife wird auf einer Piliermaschine
mit Schneidevorrichtung auf-
Blättchen mit der gewünschten Form
und Stärke verarbeitet.
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6. Ein flüssiges Reinigungsmittel erhält man aus 5,o Teilen einer
neutralen überfetteten Seife i.o Teil einer 50,''oigen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisats
aus 99% Methacrylsäureamid, i % des Kaliumsalzes von Maleinsäure 9.f,o Teilen Wasser.
Außer den angeführten Mischpolymerisaten können die Seifen und Reinigungsmittel
noch andere Zusätze erhalten, z. B. Duftstoffe, Konservierungsmittel, Schaummittel,
Netzmittel, organische oder anorganische Chemikalien mit heilender Wirkung für medizinische
Seifen, wie Carbolsäure, Sublimat, kolloides Quecksilber und Silber, Teer, Schwefel
usw., ferner Wachsalkohole, Mineralfette, Celluloseäther, Mono- und Polysaccharide,
Eiweißstofte, wie Kasein, Gelatine usw., Phosphate, wie z. B. Natriumphosphat usw.
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Die erfindungsgemäßen Polymerisate und Mischpolymerisate können mit
Erfolg auch in Verbindung mit Harzseifen oder Sulfoleaten verwendet werden. Auch
der weitere Zusatz von Lösungsmitteln, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff oder Benzin,
zur Herstellung von Lösungsmittelseifen ist möglich.
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Bei der Herstellung von pilierten Feinseifen wird die Lösung des Mischpolymerisats
in die Grundseife eingearbeitet. Bei der Schmierseifenfabrikation kann man die Lösung
des Mischpolymerisats in die Paste einrühren. Bei Leimseifen und pulverförmigen
Seifen gibt man die Polymerisatlösung dem Seifenleim zu. Bei der Kernseifenfabrikation
arbeitet man die wäßrige Polymerisatlösung in den heißen flüssigen Seifenkern ein.
Auf ioo Teile Fettsäure verwendet man im allgemeinen o,5 bis 2o Teile der erwähnten
Polymerisate oder Mischpolymerisate. Man kann natürlich auch größere Mengen verwenden,
doch ist dies im allgemeinen ohne praktische Bedeutung. Nach der Erfindung verbesserte
Reinigungsmittel besitzen ein besseres Schaumvermögen und liefern insbesondere Schäume
von größerer Dichte und damit größerer Wirksamkeit als gewöhnliche Produkte solcher
Art. Die dafür verwendeten Polymerisate und Mischpolymerisate sind besonders leicht
zugänglich.