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Schallplattenmagazin mit Abgabevorrichtung Die Erfindung betrifft
ein Schallplattenmagazin mit Aibgabevorrichtung, wie es beispielsweise bei Plattenspielautomaten
benötigt wird. Bei derartigen Plattenspielern wird ein gewisser Plattenvorrat nacheinander
abgespielt. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, mehrere Schallplatten doppelseitig
und aufeinanderfolgend selbsttätig abzuspielen. Gewöhnlich gelangen dann die Platten
einzeln über eine schiefe Ebene auf den Plattenteller.
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Es hat sich nun herausgestellt; daß die gebräuchlichen Schallplattenmagazine
mit Abgabevorrichtung sämtlich den großen Nachteil haben, daß auf die verschiedenen
Stärken der im Handel befindlichen Schallplatten keine Rücksicht genommen wird.
Die Abgabevorrichtungen sind im allgemeinen so konstruiert, daß die Greif, und Halteeinrichtungen,
die zum Auslösen einer Platte aus dem Magazin führen, auf gleichmäßige Plattenstärke
eingestellt sind. Es hat sich indessen herausgestellt, daß in der Praxis bei einem
Plattenstapel von 25 bis 30 Stück Höhendifferenzen von mehreren Millimetern
auftreten ,können. Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abgabevorrichtung
für Schallplattenmagazine zu schaffen, die trotz der verschiedenen Stärke der aufeinandergestapelten
Platten einwandfrei und sicher automatisch funktioniert.
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Demgemäß wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, bei einem Schallplattenmagazin
mit Abgabevorrichtung, bei der die Platten einzeln über eine Gleitbahn auf den Plattenteller
gelangen, innerhalb eines das Magazin bildenden Halterahmens, z. B. in Form eines
Reifens, eine Dreipunktlagerung für den Plattenstapel vorzusehen, wobei diese Dreipunktlagerung
aus einem am inneren Reifenrand befestigten Rollenlager und aus zwei dem Rollenlager
gegenüber ebenfalls am Reifenrand angeordneten Lagerscheiben besteht. Auf diese
Weise ist es möglich, die jeweils unterste Platte von den beiden
Lagerscheiben,
die auch konsolenartig ausgebildet sein können, durch geeignete Mittel so weit über
die Lagerrollen zu verschieben, daß die Lagerscheiben freigegeben werden und die
Platte abrutschen kann. Bei festen Konsolen ist zweckmäßig seitlich derselben ein
beweglicher Schubstift vorgesehen. Man kann aber auch die Lagerscheiben selbst drehbar
machen, die dann einen in Normallage verdeckten Stift tragen, dessen Höhe niedriger
als die Stärke der dünnsten handelsüblichen Platte ist und der beim Drehen der Lagerscheiben
in den Innenraum des Magazins hineinragt, d. h. sich aus dem Reifenumfang in das
Reifeninnere bewegt, wobei die unterste Platte von den Stiften erfaßt und über die
Rollenlager seitlich verschoben wird. Der Antrieb der Lagerscheiben bzw. der Stifte
erfolgt 'vorzugsweise über eine vom Tonabnehmer bzw. vom Plattenmotor angetriebene
Kurvenführung, durch die ein Hebelarm verschwenkt wird; der mittels eines Doppelhebels
über Lenker Stangen in Bewegung setzt die an den Lagerscheiben angreifen.
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Die von den Schubstiften verschobene unterste Platte kann über die
Lagerrollen mit ihrem Rande in eine Aussparung des inneren Reifenumfanges gelangen
und dort eingeklemmt werden. Die Klemmwirkung kommt beispielsweise durch das Gewicht
des auf der untersten Platte liegenden Plattenstapels zustande. Es empfiehlt sich
indessen, zur Erhöhung der Klemmwirkung eine schneidenartige Distanzplatte vorzusehen,
die einen Spalt frei läßt, der etwas kleiner als die doppelte Plattenstärke ist.
Je nach der Art der im Plattenstapel abzuspielenden Platten kann die Distanzplatte
vor Spielbeginn eingestellt werden.
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Zweckfiäßig erfolgt die Plattenabgabe der in Ablaufstellung gebrachten
Platte mittels eines durch eine Aussparung des Reifens greifenden Auswerfers, der
an einem schwenkbaren Arm befestigt ist und vorzugsweise durch einen der Lenker
betätigt wird, die gleichzeitig die Schubstangen für die Drehbewegung der Lagerscheiben
mit den Schubstiften tragen. Es empfiehlt sich, daß der Arm bzw. der daran befestigte
Auswerfer bereits während des Verschiebens der untersten Platte mittels der Schubstifte
eine Bewegung in tangentialer Richtung am Außenumfang des Magazins vollführt, die
nach erfolgter Freigabe der Platte von den Lagerplatten in eine Bewegung in radialer
Richtung abgeändert wird. Dabei kann der Antrieb des Auswerfers von der gleichen
Kurvenführung abgeleitet werden wie der Antrieb der Schubstifte.
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Besonders vorteilhaft ist es, an dem Lenker, der gleichzeitig den
Auswerferarm trägt, zwei Festpunkte beiderseits des Armes vorzusehen, die bei einer
Winkelbewegung des Lenkers abwechselnd als Anschläge für den radialen Ausschlag
des Armes dienen und dessen Bewegung in radialer Richtung begrenzen bzw. in eine
solche in tangentialer Richtung abändern und umgekehrt. Die erfindungsgemäß ausgebildete
Abgabevorrichtung wird vervollständigt durch eine Zentralsteuerung für die Hebel
mit den Lenkern und den Schubstangen zur Drehung der Lagerplatten mit den Schubstiften
einerseits und für den Arm mit dem :1uswerfer zum Ausstoßen der eingeklemmten Platte
andererseits.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt -Fig. i eine Draufsicht auf einen Sammelbehälter mit der neuen Plattenabgabevorrichtungunter
Weglassung des Plattenstapels, Fig. a einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig.
i mit Plattenstapel, Fi-g. 3 einen Schnitt nach der Linie A-C der Fig. i in größerem
?Maßstab, Fig.4 die linke Seite im gleichen Schnitt mit einer zum Ausstoßen freigegebenen
Schallplatte und Fig. 5 eine Draufsicht auf eine der die Schallplatte freigebenden
Auflagerstelle in der Freigabestellung.
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Das Plattenmagazin besitzt die Form eines Reifens i mit vier auf seinem
oberen Rand gleichmäßig verteilten Stützen z., innerhalb derer der Plattenstapel
S sich erstreckt. Der Schallplattenstapel S ruht auf drei Punkten, von denen zwei
aus drehbar am Außenrand des Reifens i gelagerten und über die Innenkante des Reifens
vorstehenden Lagerscheiben 3 bestehen. Der dritte Auflagepunkt wird von zwei Lagerrollen
.4 gebildet, die in der Mitte gegenüber den anderen beiden Auflagestellen in einem
an der Innenseite des Reifens i befestigten Bügel 4 gelagert sind.
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Der Innendurchmesser des Reifens i ist etwas größer gehalten als der
normale Schallplattendurchmesser. Die den beiden Lagerscheiben 3 gegenüberliegende
Hälfte des Reifens i ist außerdem auf der Innenseite mit einer Aussparung 5 versehen,
in die die unterste Platte des Stapels einschiebbar ist.
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Die Freigabe und das Einschieben der jeNveils untersten Schallplatte
S' erfolgt durch eine Drehung der Lagerscheiben 3, die einen in der Ruhelage außerhalb
der Plattenauflagerstelle am Rande der Lagerscheibe vorgesehenen Stift 3' aufweisen,
der bei einer Drehung der Lagerscheibe gegen den Rand der Schallplatte stößt und
dabei die Schallplatte von der Lagerscheibe 3 verdrängt. Der darüberliegende Plattenstapel
S ruht während des Auslösens der unteren Platte auf dem Stift 3', bis nach dem Zurückdrehen
der Lagerscheibe 3 der Stift aus dem Bereich des Plattenstapels geführt wird und
der Stapel auf den vorstehenden Teil der Lagerscheibe 3 wieder zu liegen kommt.
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Der Antrieb der Auslöseeinrichtung erfolgt mittels einer vom Plattenspielapparat
aus angetriebenen Kurvenführung 6, von der aus ein Hebelarm 7 verschwenkt wird und
einen in seinem Drehpunkt 8 mit ihm verbundenen doppelarmigen Hebel g' mitnimmt.
Die Enden der Hebelarme 9, g' sind mit am Reifen i drehbar gelagerten Lenkern io
und io' gelenkig verbunden, die ihrerseits durch seitlich am Reifen i sich esrtreckende
Stangen i i mit den Lagerscheiben 3 in Verbindung stehen und diesen eine etwa 45°
betragende Umdrehung erteilen können.
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Zum Ausstoßen der von den Auflagerscheiben 3 freigegebenen Schallplatte
ist auf dem Lenker io ein Arm 12 bei 13 drehbar gelagert, der an seinem
freien Ende einen abgewinkelten Ausstoßer 12' |
trägt. Der Reifen i ist an der Stelle, an der die |
Platten auf den Lagerrollen 4 ruhen, mit einem |
Schlitz 16 versehen, in den der Ausstoßer 12' ein- |
treten kann. Der Arm 12 ist -zwischen zwei An- |
schlägen 14 und il' frei beweglich und wird bei |
einer Drehbewegung des Lenkers io mitgenommen. |
Eine auf der Innenseite des Reifens i angebrachte |
schneidenartige Distanzplatte 15 begrenzt den |
Durchtritt der Platte .S' in die Aussparung 5. Der |
:\l)statid von der Unterkante der Distanzplatte 15 |
ist sog bemessen, daß die verbleibende Durchtritts- |
öflnung etwas kleiner ist als die Höhe zweier |
Schallplatten. |
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Der in dem in Richtung
der Abgabeseite geneigt gelagerten Reifen i eingelegte PlattenstapelS ruht einerseits
auf denLagerrollen4 und andererseits auf den in den Innenraum des Reifens i liervortretetiden
Teilen der Lagerscheiben 3. Die Stifte 3' befinden sich dabei außerhalb des Plattenstapels
.S. Bei der von der Kurvenführung 6 hervorgerufenen Schwenkbewegung des llebelarines
7 werden über die Hebelarme 9, g' und die Lenker io, io' sowie die Verbindungsstangen
i i die Lagerscheiben 3 gedreht, so daß die Stifte 3' die unter Platte S' (Fig.
3) von den Lagerscheiben 3 verdrängen (Fig. 5). Die Schallplatte S' ist auf der
entgegengesetzten Seite unter die schneidenartige Distanzplatte 15 geschoben worden,
wo sie sich zwischen der Distanzplatte 15 und den Lagerrollen 4 einklemmt und durch
Klemmwirkung gehalten wird (Fig.4). Während des Beginns der Drehbewegung der Lagerscheiben
3 führt der auf dem Lenker io gelagerte Arm 12 eine Bewegung in Richtung des Umfanges
des Reifens i aus. Erst gegen Ende der Bewegung, nachdem die Schallplatte S' von
den Lagerscheiben 3 gelöst ist, verschwenkt der Anschlag 14 den Arm 12 in radialer
Richtung. Dabei tritt der Ausstoßer 12' durch den Schlitz 16 und stößt die Schallplatte
S' über, die vordere Lagerrolle .4 zurück. Die abfallende Schallplatte S' gleitet
dann über die Schienen 17 einer schiefen Ebene auf den nicht dargestellten Plattenteller
ab, wo Anschläge die richtige Lage sichern.
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Beim Zurückschwenken des Hebelarmes 7 in die Ausgangsstellung werden
die Stifte 3', auf denen der Stapel S nach dem Freigeben der unteren Platte zu liegen
kain wieder seitlich des Plattenstapels verlagert, und Gier Plattenstapel ruht wieder
auf den Lagerscheiben 3. Bei dem Zuriickschwenken hat auch der Anschlag 14' auf
dem Lenker io den Arni 12 mit dem Ausstoßer 12' wieder aus dem Schlitz 16 herausgeführt,
so daß der Plattenstafel .S wieder auf den Lagerrollen 4 ruht.