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Sportschuh für Fußballsport o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf
einen Sportschuh für Fußballsport o. dgl., der mit einer verstärkten Schuhspitze
ausgerüstet ist, bei dem aber trotz dieser Verstärkung die zur Erreichung von Höchstleistungen
bei der Sportausübung erforderliche Fühlfähigkeit und Beweglichkeit der Zehen und
der anschließenden Fußteile im Schuh gewährleistet ist.
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Die Forderungen, die insbesondere an einen Fußballstiefel zu stellen
sind, gehen einesteils dahin, die Schuhspitze so weitgehend zu verstärken, daß sie
dein beim Abstoß des Balles auftretenden Druck ohne Beschädigung standhält, anderseits
aber die Beweglichkeit der Fußspitze und insbesondere der Zehen trotz der Verstärkung
der Schuhspitze so weit aufrechtzuerhalten, daß es bei der Berührung des Balles
möglich ist, durch Einfühlung und Einstellung der Zehen und der anschließenden Fußteile
den Bewegungszustand des Balles sowie einen etwaigen ihm erteilten Drall festzustellen,
um dann die zur Abwehr oder beim Angriff erforderlichen richtigen Maßnahmen treffen
zu können.
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Erfindungsgemäß werden diese beiden Ziele dadurch erreicht, daß im
Innern des Vorderstiefels eine vorzugsweise von der Brandsohle ausgehende Innenkappe
vorgesehen wird, die sich aber im wesentlichen nur auf den senkrechten Teil der
Schuhspitze erstreckt und seitlich spitzwinklig gegen die Brandsohle bzw., falls
eine solche nicht vorhanden ist, gegen die Laufsohle ausläuft. Es hat sich gezeigt,
daß eine derart bemessene Kappe genügt, um dem Schuh die beim Abstoß oder der Abwehr
des Balles erforderliche Festigkeit zu geben. Anderseits werden bei einer derart
verkürzt ausgeführten Innenkappe die hinter der Schuhspitze liegenden Teile des
Fußes, also insbesondere die Zehen und von diesen wieder besonders deren Oberseite,
nicht von der Verstärkungskappe umhüllt und sind daher befähigt, bei der Berührung
mit dem ankommenden Ball dessen Wucht, Richtung und Drall gefühlsmäßig festzustellen.
Um
die Einwirkung des Balles jedoch auf die immerhin empfindlicheren Teile des Fußes
oder Fußtritte der Mitspieler nicht allzu stark werden zu lassen, wird gemäß der
weiteren Erfindung der an die Innenkappe anschließende nicht verstärkte Teil der
Schuhspitze innen mit einem elastischen Stoff, wie z. B. weichem Leder, Filz, Schwammgummi
o. dgl., gepolstert. Die genannten Polsterstoffe genügen für die beabsichtigte Abschwächung
des Stoßes oder Trittes, ohne daß durch sie die Beweglichkeit und das Gefühl in
den betreffenden Teilen des Fußes wesentlich behindert oder eingeschränkt würden.
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Die Polsterung kann als weitere Erfindungsmaßnahme im oberen Teil
der Schuhspitze durch die Schuhlasche bewirkt werden, die zu diesem Zwecke nach
vorn bi's zu der oberen Begrenzungskante der Verstärkungskappe geführt und mit einem
weichen Innenfutter ausgestattet wird.
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Wird diese Lasche nach der Schuhspitze zu verbreitert angeordnet,
so kann sie die Abpolsterung der ganzen Innenfläche des an die Kappe anschließenden
Schaftlederteiles der Schuhspitze übernehmen, wobei der Vorteil erzielt wird, daß
eine weitere Abpolsterung in der Schuhspitze entbehrlich wird.
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Ein Fußballstiefel, der ' mit der erfindungsgemäßen Innenkappe versehen
ist, bedarf der Anbringung einer besonderen Außenkappe nicht, und da eine solche
Außenkappe bei Fußballstiefeln, deren Oberfläche möglichst glatt sein muß, nicht
erwünscht ist, so wird erfindungsgemäß der beschriebene Fußballstiefel ohne Außenkappe,
also mit durchgehenden Schaftlederteilen gearbeitet. Es hat sich gezeigt, daß mit
Sportschuhen, insbesondere Fußballstiefeln der beschriebenen Art, ungleich höhere
und vor allem genauer bemessene Leistungen zu erzielen sind als bei den Fußballstiefeln
der bisher üblichen Bauart. Zudem kommt die erfindungsgemäße Bauart kaum teuerer
zu stehen als Ausführungen der bisher üblichen Art.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in einer beispielsweisen Ausführungsform
in den Fig. i und 2 dargestellt. Es zeigt Fig. i den Sportschuh von der Seite gesehen
mit im Längsschnitt dargestellter Schuhspitze, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie
II-II der ergänzt zu denkenden Fig. i.
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Der in Fig. i dargestellte Sportschuh besteht aus dem Schaftteil i
und der durchgehenden Laufsohle 2, unter der in an sich bekannter Weise Klötzchen
3 aufgestiftet sind, die vorzugsweise aus Leder bestehen und durch elastische oder
steife Einlagen gegen das Durchdrücken nach der Sohle hin gesichert sein können.
Über der Laufsohle 2 liegt die Brandsohle 4, die in dem geschnittenen Teil der Fig.
i sichtbar ist. Zur Verstärkung der Schuhspitze dient die Innenkappe 5, die sich
erfindungsgemäß im wesentlichen nur auf den senkrechten Teil der Schuhspitze erstreckt
und seitlich in spitzen Winkeln gegen die Brandsohle4 ausläuft. Die benachbarten
Teile 6 der Schuhspitze sind, um die Fühlfähigkeit der von ihnen eingeschlossenen
Teile des Fußes und die Beweglichkeit der Zehen nicht zu beeinträchtigen und anderseits
eine allzu heftige Einwirkung beim Stoppen des Balles zu vermeiden, mit einem Polster
aus elastischem Stoff, wie z. B. weichem Leder, Filz, Schwammgummi o. dgl., innen
ausgepolstert. Im oberen Teil der Schuhspitze wird diese Polsterung zweckmäßig mittels
der Schuhlasche 7 erreicht, die zu diesem Zwecke bis zu der Oberkante der Innenkappe
nach vorn geführt ist und innen mit einem elastischen Stoff, wie z. B. Filz o. dgl.,
gefüttert ist. Das Schaftleder i des Schuhes besteht zweckmäßig aus weichem Leder
und kann ebenfalls innen mit einem Futter 8 ausgestattet sein, dessen Anbringung
sich vorzugsweise im vorderen Teil des Schuhes bzw. an denjenigen Stellen desselben
empfiehlt, die mit dem Ball in Berührung kommen. Die Befestigung dieses Futters
am Schaftleder erfolgt durch Steppnähte 9, die nach außen durchgenäht sind und dem
Schuh ein gefälliges Aussehen verleihen. Im übrigen kann der Schuh mit Einfaßstreifen
io an der Schnürstelle versehen sein, die beispielsweise eine andere Lackierung
als der Schuh aufweisen können und damit ebenfalls das Aussehen des Schuhes verbessern.
Selbstverständlich kann der Sportschuh auch in seinem hinteren Teil mit einer Innenkappe
i i ausgestattet sein, wenn und insoweit eine Verstärkung des Schaftleders an dieser
Stelle des Schuhes erwünscht oder notwendig erscheint.