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Hydraulische Klassierungsanlage für suspendierte Feststoffe Die Erfindung
bezieht sich auf hydraulische Klassieranlagen oder Größenscheider, bei welcher in
einer Flüssigkeit suspendierte Feststoffe dem Abscheider zugeführt und diese Feststoffe
nach ihrer Teilchengröße so klassiert werden, daß eine Fraktion mit größeren suspendierten
Feststoffen oder Sand und eine weitere Fraktion mit Stoffen kleinerer Größe, den
sogenannten Feinstoffen, aus dem Abscheider austritt.
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Die Flüssigkeit mit den suspendierten Feststoffen wird dabei in Auf-
und Abbewegung gehalten, und man spricht dann von einer hydraulischen Klassierung
mit gehemmter Absetzung.
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Dem Bad wird unter hydraulischem Druck Flüssigkeit zugeführt, bei
der es sich gewöhnlich um Wasser handelt. Es kommen jedoch auch Flüssigkeiten mit
größerer Dichte einschließlich Lösungen von Salz, Calciumchlorid u. dgl. in Betracht.
Das Gefälle, unter welchem das Wasser zugeführt wird, bewirkt die Auf-und Abbewegung
oder die Bewegung der suspendierten Teilchen des Bades. Andererseits bestimmt die
Baddichte die Fähigkeit der Größenscheidung der Anlage.
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Da das Bad suspendierte Teilchen enthält, hat die Badflüssigkeit größere
Dichte als die Klarflüssigkeit, und die z. B. in einem Standrohr gebildete Klarflüssigkeitssäule
steigt daher bis zu einem Niveau, das höher liegt als die Badoberfläche. Die Höhendifferenz
zwischen dem Badspiegel und dem Spiegel des Klarwassers in der Säule, die somit
von der Baddichte abhängig ist, wird als Überhöhe bezeichnet. Diese Überhöhe ist
ein wichtiger Faktor für die Bestimmung der passenden Baddichte.
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Die Erfindung bezieht sich nun insbesondere auf eine Anlage, bei welcher
die Stellung eines die Entleerung der Feststoffe regelnden Ventils gemäß den Überhöheschwankungen
einer von dem Bad der suspendierten Feststoffe im Gleichgewicht gehaltenen Klarflüssigkeitssäule
gesteuert wird.
Die Erfindung hat dabei Mittel zum Gegenstand, um
das die Entleerung der Feststoffe regelnde Ventil selbsttätig zu schließen oder
zu öffnen und dadurch die Dichte des Bades einzustellen.
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Bisher war es gebräuchlich, dem in Bewegung befindlichen Bad eine
Membran zuzuordnen, um seine Dichteänderungen anzuzeigen, wobei die Membran sich
in der einen Richtung bewegt, wenn die Baddichte zu groß wird und das Ventil öffnet,
um einen Teil der größeren Feststoffe oder Sande aus dem Bad abzulassen und dadurch
die Baddichte herabzusetzen. Umgekehrt bewegt sich die Membran dagegen, wenn die
Baddichte zu gering wird, wobei das Ventil geschlossen gehalten wird, bis die andauernde
Zufuhr von suspendierten Feststoffen zu dem Bade die Dichte erhöht und das Ventil
dann wieder öffnet, worauf der Betrieb normal fortgesetzt wird.
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Der Grundgedanke des Klassierungsverfahrens mittels einer Einrichtung
dieser Art, die unter der Bezeichnung Fahrenwald-Klassierer bekannt ist, ist in
der britischen Patentschrift 268663 beschrieben und dargestellt.
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Um nun eine sehr empfindliche Steuerung des Ventils gemäß den Überhöheschwankungen
zu erzielen, findet erfindungsgemäß eine durch äußere Mittel angetriebene Betätigungseinrichtung
Verwendung, die das Ventil in Richtung seiner Offnungs- oder Schließstellung je
nach der relativen Lage zweier Überwachungselemente verstellt, von denen das eine
gemäß den Überhöheschwankungen der Flüssigkeitssäule und das andere gemäß den Lageänderungen
der Ventilbetätigungseinrichtung betätigt wird.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, die Regelmittel hinter einem Schwimmer
oder der Membran, die von der Spiegeländerung der Ausgleichssäule der Klarflüssigkeit
betätigt werden, einen von einer äußeren Quelle gespeisten, z. B. elektrischen Verstärker
einzuschalten, durch den kleine Schwankungen des Spiegels der Klarflüssigkeit vervielfacht
oder verstärkt werden, so daß die Stellung des Ventils in dem Bewegungsbad sehr
genau geregelt wird.
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Weiterhin bezweckt die Erfindung, die selbsttätigen Regelmittel für
das Sandausleerungsventil und das Ventil selbst weniger umfangreich, leichter, schneller,
montierbar und besser zugänglich zu machen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung werden die Änderungen
des Flüssigkeitsspiegels der ausgleichenden Säule also als primäre Impulse benutzt,
um einen sekundären oder Relaisimpuls auszulösen, der einen umkehrbaren Hauptantrieb
steuert, welcher das Sandentleerungsventil gemäß oder annähernd in Übereinstimmung
mit der Größe des primären Impulses öffnet oder schließt.
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Die Mittel, die das Ausmaß des primären oder hydraulischen Impulses
in ein proportionales Ausmaß der Ventilbewegung umwandeln, umfassen den Modutrol
Motor der Minneapolis Honeywell Regulator Company, wie er gezeigt und beschrieben
ist in deren Bulletin Form No. 95 bis 1057A mit dem Titel »Type 11 904 E Modutrol
Motor« in Verbindung mit einem Steuerkreis, wie er gezeigt und beschrieben ist in
dem Bulletin derselben Firma, das den Titel führt »Series go Control Circuit«. Der
hydraulische oder primäre Impuls in der einen Richtung bewirkt eine proportionale
Änderung in der Einstellung eines ersten oder gesteuerten Potentiometers, das daher
einen durch ein Doppelwegsolenoid betätigten Schalter erregt, um den das Ventil
betätigenden Motor in Gang zu setzen. Der Motor dreht sich, bis er die Einstellung
eines zweiten oder Motorausgleichspotentiometers so weit geändert hat, daß der Schalter
in seinen neutralen oder normalen elektrisch ausgeglichenen Zustand zurückgebracht
wird, wodurch er den Motor anhält. Ein primärer Impuls in der entgegengesetzten
Richtung wird eine Drehung des Motors im umgekehrten Sinne veranlassen. Das Ausmaß
der Drehbewegung des Motorankers und das entsprechende Ausmaß der Ventileinstellbewegung
sind annähernd proportional zu dem Ausmaß des primären oder hydraulischen Impulses
wegen der proportionalen Einstellungen, die an den beiden Potentiometern vorgenommen
werden.
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Wo es von Wichtigkeit ist, daß der Vorteil einer äußersten Genauigkeit
der Größenscheidung, zu der die Einrichtung der Erfindung fähig ist, verwirklicht
wird, ist jedoch darauf zu achten, daß die in dem Bad suspendierten Teilchen im
Bewegungszustande gehalten werden, wobei so gut wie keine Teilchen in Ruhe verbleiben
sollen. Um noch einen weiteren spezifischen, optimalen Bewegungszustand zu gewährleisten,
muß eine Beziehung innerhalb des Bades, welches eine Pulpe oder ein Gemisch von
Feststoffen und Flüssigkeit ist, hergestellt und aufrechterhalten werden, durch
welche das Volumen der vorhandenen Flüssigkeit in einem besonderen Verhältnis zu
dem Gesamtvolumen der Flüssigkeit und der Feststoffe der Pulpe steht. Bei einem
solchen Verhältnis beträgt das Volumen der vorhandenen Flüssigkeit 60°/o des Gesamtvolumens
der vorhandenen Flüssigkeit und Feststoffe, in welchem Falle das Volumen der suspendierten
Feststoffe 40°;o des Gesamtvolumens der Flüssigkeit und Feststoffe betragen wird.
Das Volumenverhältnis der Flüssigkeit zu dem Gesamtvolumen der Flüssigkeit und Feststoffe
kann bis zu go°/o ansteigen, jedoch ist 60°/o ein kritischer Wert, und ein geringerer
Prozentsatz sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Ein Spielraum bis zu go°/o
ist zulässig, jedoch wurde bei einem über 60°/o ansteigenden Prozentsatz eine Abnahme
der Wirksamkeit festgestellt. Dieser Prozentsatz der Flüssigkeit wird als Leerverhältnis
bezeichnet, nämlich als das Verhältnis des von nicht festen Stoffen eingenommenen
Raumes verglichen mit dem Raume, der von der Mischung der Flüssigkeit und Feststoffe
oder der Trübe eingenommen wird. Es ist für Berechnungszwecke jedoch vorteilhaft,
Dezimalbrüche anstatt von Prozentsätzen zu verwenden, so daß man sagen kann, das
Leerverhältnis sollte 0,6o des Volumens der Pulpe betragen (das Verhältnis der Feststoffe
ist dabei 0,4o des Volumens der Pulpe), wobei ein Spielraum bis zu o,go des Pulpenvolumens
(mit dem Feststoffanteil o,io) zulässig ist: das Leerverhältnis ist somit die Größe,
die man erhält, indem man das Volumen der Flüssigkeit durch das Volumen der Pulpe
oder des Bades dividiert. Beispielsweise würde ein Leerverhältnis von 0,6o (Feststoffanteil
0,40) mit Feststoffen mit dem spezifischen Gewicht
3,2 eine
Pulpe mit einem spezifischen Gewicht von i,85 ergeben, wenn sie gerade über dem
Boden der Pulpe oder des Bades entnommen wird. Diese Berechnung; ergibt sich wie
folgt' 3,2 X 0,40 (Feststoffanteil) -- i,28. Dazu wird addiert o,6o, d. h. die Summe
des spezifischen Gewichts von Wasser i,oo X o,6o. So ergibt sich i,28 -' o,6o =spezifisches
Gewicht der Pulpe, nämlich i,SS. Mit einem Leerverhältnis von 0,7o (Feststoffanteil
o,3o) ergibt die Berechnung: 3,2 x 0,10 (Feststoffanteil) =o,96. Das spezifische
Gewicht von Wasser i,00 X 0,70 = 0,70. Folglich ist 0,96 + 0,70 =1,66
das spezifische Gewicht der Pulpe an dein Boden des Bades. Falls eine andere Flüssigkeit
als Wasser verw-anclt wird, muß natürlich in der Berechnung das spezifische Gewicht
dieser Flüssigkeit an Stelle: desjenigen von Wasser benutzt werden. Da clas spezifische
Gewicht der dem Bade zugeführten Fe>tstoffe im wesentlichen konstant ist, braucht
nach dem ersten Absetzen der `'Wasserzufuhr zu dem Bade mir eine gelegentliche Probeentnahme
für das spezitische Gewicht des Bades oder der Pulpe vorgenommen und die Wasserzufuhrgeschwindigkeit
eingestellt zu werden, wenn das Leerverhältnis sich nach dem Ergebnis der Probeentnahme
verändert hat.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung ist Fig. i eine Seitenansicht einer Jlehrkammerklassierungsanlage
mit gehemmter Absetzung, bei der ein Teil der Behältern-and weggebrochen ist, um
in einer Kammer die Anordnung des neuen Sandentleerungsventils und die Betätigungsmittel
sichtbar zu machen. Der Behälter ist aus Gründen der Darstellung verkürzt gezeichnet
durch Weglassung einiger Zwischenkaminern und eines Behälterteiles am Einlaßende,
l;ig. 2 ein Grundriß der Anlage nach Fig. i, Fig. 3 eine vom Ende gesehene Aufsicht
des Klassierungsheh;ilters nach Fig. i, wobei die Endwand teilweise weggebrochen
ist, um das Sandentleerungsventil sichtbar zii machen, Fig. 4 eine vergrößerte Einzelansicht
der die Motorwelle mit der Ventilspindel verbindenden Elemente in den äußersten
Arbeitsstellungen, Fig. 5 eine Ansicht in der Richtung 5-5 auf Fig. 4, Fig. fi eine
Ansicht der in Fig. 4 gezeigten Betätigungselemente, ergänzt durch die Darstellung
des mit ihnen verbundenen Sandentleerungsventils, Fig. 7 eine vergrößerte Einzeldarstellung
der Einrichtungen zur automatischen Betätigung des Sandentleerungsventils zum Zwecke
einer automatischen Dichteregelung, Fig..8 eine herausgelöste Gruppe der Anordnung
des Sandentleerungsventils und der zugehörigen elektrischen Regelmittel sowie der
Anordnung eines damit verbundenen Klarwasserrohres, das den primären oder hydraulischen
Impuls zii den elektrischen Regelmitteln überträgt, Fig. 9 ein Schlüsseldiagramm
eines Grundrisses des vollständigen Klassierungsgefäßes, um die in Fig. i und 2
gezeigten und auch die dort weggelassenen Behälterteile anzugeben, Fig. io ein Schlüsseldiagramm
des Klassierungsgefäßes, welches die Seitenansicht wiedergibt, Fig. 11 bis
14 Schaltungsbilder, welche den Arbeitszyklus der elektrischen Steuermittel veranschaulichen,
die das Sandentleerungsventil zur Durchführung der automatischen Dichteregelung
betätigen. .
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Die dargestellte Type einer hydraulischen Klassieranlage mit gehemmter
Absetzung umfaßt einen Behälter io in der Art eines tiefen Troges mit einem schmalen
Einlaßende ii und einem weiteren Flüssigkeitsauslaß oder Überlaufende 12. Der Behälter
io besitzt Seitenwände 13 und 14 (Fig. 2 und 9), die von dem Einlaß- zu dem Überlaufende
hin divergieren, einen waagerechten Boden 15, eine schmale Endwand 16 und eine breite
Endwand 17.
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Der Behälter ist in eine Reihe von Kammern durch quer eingetauchte
Scheidewände unterteilt, wie sie z. B. durch die Scheidewände 18 in Fig. i dargestellt
sind. Die wirkliche Anordnung der Kammern ist in den Schlüsseldiagrammen der Fig.9
und io angegeben, die acht Kammern 21 bis 28 zeigen, welche mit den neuen selbsttätigen
Einrichtungen für den Sandauslaß und die Dichteregelung ausgerüstet sind. Die Schlüsseldiagramme
nach Fig. 9 und io zeigen Teile A, B und C des Behälters, welche auch in
Fig. i und 2 gezeigt sind, während sie bei D und E die Teile angeben, die in Fig.
i und 2 weggelassen oder ausgebrochen wurden.
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Eine Kammer 2o, die am nächsten am schmalen Einlaßende des Behälters
liegt, weicht von den anderen darin ab, daß die Regeleinrichtungen fehlen.
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Jede der Kammern 21 bis 28 hat einen gelochten falschen Boden oder
eine gelochte Einschnürungsplatte 29, welche zwischen sich und dem Behälterboden
15 eine Druckkammer 30 zur Aufnahme der unter hydraulischem Druck stehenden
Flüssigkeit bildet, die auch Bewegungsflüssigkeit für den unten erläuterten Zweck
genannt wird. Die Einschnürungsplatte 29 umgrenzt auch den Boden der Klassierungskammer,
in welchem während des Betriebes eine Klassierungszone mit gehemmter Absetzung hergestellt
wird, die ein Bad oder Bewegungsbett annähernd mit einer Tiefe T umfaßt, wenn hydraulische
Flüssigkeit aus der Druckkammer 3o nach oben durch die Einschnürungsplatte gedrückt
wird, wodurch die Sande in dem den Behälter durchlaufenden Schlamm in der unten
beschriebenen Weise sortiert werden.
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Jede der Kammern 21 bis 28 besitzt auch ein Sandauslaßventil 31 mit
einem Ventilsitz 32, einen Sandauslaßkanal33, der von dem Ventilsitz durch die Druckkammer
30 und durch den Behälterboden 15 aus dem Behälter zur Entleerung führt,
und einen Ventilkörper 34, der mit einer Ventilspindel 35 versehen ist.
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Die Kammer 20 ist verhältnismäßig flach im Vergleich mit den anderen
Kammern 21 bis 28, da ihre Einschnürungsplatte 36 nur wenig unter dem oberen Rand
der Scheidewand 18 angeordnet ist und mit dem Behälterboden eine verhältnismäßig
tiefe Druckkammer 37 bildet. Der äußerste schmale Endteil des Behälters bildet einen
flachen muldenartigen Einlaßabschnitt 38 mit einem festen Boden 39 und einem quer
angeordneten Wehrteil 40. Dieses erstreckt sich bis zu einem Punkt, der reichlich
über dem oberen Rand der Trennwände 18 liegt und über den die zugeführte Suspension
in die erste oder ventillose Klassierungskammer 2o eintritt. Die zugeführte, die
Sande
mitführende Flüssigkeit geht von der Kammer 20 in einem sich
kontinuierlich erweiternden Strome über die Kammern 21 bis 28, wobei die Tiefe dieses
Stromes über dem oberen Rand der Trennwände 18 bestimmt ist durch die Höhe des im
folgenden beschriebenen Überlaufs für die Entleerung der eintragenden Flüssigkeit,
aus welcher verschiedene Größen von Sandteilchen durch die Klassierungswirkung der
Kammern 21 bis 28 beseitigt werden.
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Der Behälter io ist mit einem Überlauf zur Entleerung der Trägerflüssigkeit
der zugeführten Suspension oder Schlammasse versehen, welche verbleibt, nachdem
verschiedene Grade von Teilchengrößen oder Sande aus ihr durch die Klassierungswirkung
der Kammern mit gehemmter Absetzung entfernt worden sind, über welche der waagerechte
Strom der Flüssigkeit oder Schlammasse gegangen ist. Dieser Entleerungsüberlauf
umfaßt einen Überlauftrog oder eine Rinne 41 an jeder Seite des Behälters, der sich,
wie dargestellt, entlang dem Behälterabschnitt erstreckt, welcher von allen Kammern,
mit Ausnahme der Kammern 2o bis 22, eingenommen wird. Diese Überlaufrinnen besitzen
einen geneigten Boden 42 und einen Auslaß 43 an dem äußersten breiten Ende des Behälters.
Folglich ist der Behälterabschnitt, welcher den Kammern 23 bis 28 entspricht, mit
einstellbaren Überlaufteilen 44 (ein Teil an jeder Seite jeder Kammer) versehen
(Fig. i und 2). Die letzte oder breiteste Klassierungskammer 28 besitzt ein zusätzliches
Überlaufwehr 45, das an der Endwand 17 des Behälters einstellbar angebracht ist.
Das zuletzt erwähnte Wehrteil gestattet den Überlauf der zu entleerenden Flüssigkeit
in einen quer angeordneten Trog oder eine Rinne i9, die sich zwischen den Verlängerungen
13a und i4a der Seitenwände 13 und 14 des Behälters erstreckt und einen Auslaß 46
zwischen ihren Enden aufweist.
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Jede der Klassierungskammern 21 bis 28 besitzt an jeder Seite ein
durchsichtiges Wandteil oder Fenster 47, durch welches die gehemmte Absetzung oder
der Bewegungszustand in der Kammer beobachtet werden kann. Die unter jeder Kammer
2o bis 28 befindliche Druckkammer 3o besitzt an einer Seite einen Handlochdeckel
48. An jeder Seitenwand des Behälters io ist etwa halbwegs zwischen der Oberseite
und dem Boden ein sich waagerecht erstreckendes U-Eisen 49 befestigt, das als Verstärkungsglied
und als Umklammerung dient, um dadurch die ganze Behältereinheit auf einem geeigneten,
nicht dargestellten Traggerüst zu tragen.
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Um die hydraulische Flüssigkeit oder das Wasser für die Klassierungsbehandlung
jeder der Klassierungskammern 2o bis 28 zuzuführen, ist der Behälter mit einer sich
horizontal erstreckenden Verteilungskammer 50 versehen, die seitliche Abzweigungen
zu den betreffenden Druckkammern 3o besitzt. Die eigentliche Verbindung ist dargestellt
durch ein Schlauchstück 51a. Die Durchflußgeschwindigkeit des hydraulischen Wassers
durch jede Abzweigung 51 ist durch einstellbare Klammern 52 regelbar, welche die
Schlauchverbindungen 51a quetschen.
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An einem Ende ist die Kammer 5o durch eine Schraubkappe 53 verschlossen.
An dem anderen Ende steht sie in Verbindung mit einem senkrechten oder Standrohr
54, das in einen Wasserbehälter 55 mit konstantem Niveau führt, aus welchem sie
gespeist wird und das Druckwasser unter einem entsprechenden statischen Gefälle
zuführt. Ein Regelventil 56 ist in dem Standrohr 54 angeordnet.
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Über den Behälter io nach oben erstreckt sich ein an diesem befestigtes
Bügel- oder Rahmenwerk 57, um die Einrichtungen zur automatischen Sandentleerung
und Dichteregelung für jede der Kammern ii bis 28 zu tragen. Dieses Rahmenwerk besitzt
eine Reihe von parallelen Querteilen 57a, die sich quer über den Behälter erstrecken,
Bügel 58, die von einigen dieser Querteile 57a nach oben gehen, wobei jeder
Bügel zwei Grundstreben 58a und 58b aufweist, die oben durch ein Querstück 59 verbunden
sind. Die Bügel 58 sind ihrerseits oben verbunden durch ein paar Schienen
oder Winkeleisen 6o und Goa, die sich waagerecht und längs des Behälters annähernd
über eine Länge erstrecken, die der gesamten Länge der Kammern 23 bis 28 entspricht.
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Das Rahmenwerk 57 dient auch dazu, um ein senkrechtes, offenes, Klarflüssigkeit
enthaltendes Standrohr 61 für jede der Kammern 21 bis 28 durch einen Bügel 62 zu
befestigen und zu tragen. Das untere Ende des Standrohrs 61 endigt in einem Abstand
d oberhalb der Einschnürungsplatte 29. Jedes Standrohr 61 umfaßt eine Länge L an
ihrem oberen Endstück aus durchsichtigem Material, wie Lucit, um die Beobachtung
des Spiegels der Klarwassersäule in dem Rohr zu gestatten, da dieser Spiegel die
Überhöhe anzeigt, welche die Klarflüssigkeitssäule über dem Spiegel des Suspensionsbades
in der Klassierungskammer erreicht, in die sich das Standrohr 61 erstreckt.
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Die Schwankungen dieser Überhöhe der Klarflüssigkeitssäule in dem
Standrohr 61 ergeben den primären und hydraulisch gesteuerten Impuls zur Durchführung
der automatischen Regelung des Sandauslaßventils und die dadurch bewirkte automatische
Dichteregelung für die Sortierung der Sandfraktion in den verschiedenen Klassierungskammern,
wie unten näher beschrieben wird.
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Die Einrichtung für die automatische Regelung der Dichte und der Sandentleerung
ist näher in Fig. 8 dargestellt, welche die Anordnung einer die eigentlichen Regeleinrichtungen
und mit ihnen unmittelbar verbundenen Teile umfassenden Gruppe zeigt. Diese Gruppe
erscheint in Fig. 8 in etwas vergrößertem Maßstabe, wobei die Anordnung der Bestandteile
gezeigt wird, die die Regeleinrichtung losgelöst aus der Umgebung des Behälteraufbaus
in Fig. 3 bilden.
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Die Arbeitsweise der Regeleinrichtungen ist ferner veranschaulicht
durch die Schaltungsbilder (Fig. ii bis i4 ), welche den vollständigen Arbeitszyklus
darstellen, durch den die automatische Dichtekorrektur und die Sandentleerung in
den betreffenden Klassierungskammern durchgeführt wird.
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Nach Fig. 7 und 8 umfaßt die automatische Regeleinrichtung gemäß der
Erfindung in Anwendung bei einer Klassierungskammer eine Reihe von Bestandteilen,
von denen das Klarflüssigkeitsrohr 61 das ursprüngliche Element darstellt, durch
welches und von welchem der primäre Korrekturimpuls ausgeht, um den berichtigenden
Arbeitszyklus in Gang zu setzen.
Das Rohr 61 besitzt eine hydraulisch
arbeitende Verbindung über ein Abzweigrohr 63, das in einen Balg 64 führt. Dieser
bildet den Regelteil einer primären Potentiometereinheit 65, die weiterhin in der
Hauptsache eine primäre Potentiometerwiderstandswicklung 66 und Übertragungsmittel
67 umfaßt, um jede Ausdehnung oder Zusammenziehung des Balges 64 in Bewegungen eines
Kontaktarmes 68 zu übertragen, der auf der Potentiometerwiderstandswickluüg 66 gleitet.
Alle Teile der Einheit 65 sind in einem Gehäuse 69 enthalten. Die Formänderungen
des Balges 64, nämlich seine Zusammenziehung und Ausdehnung, werden hervorgerufen
durch Änderungen des hydraulischen Druckes durch die Klarwassersäule oder die Überhöhe
in dem Rohr 61.
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Die Mittel 67 zur Bewegungsübertragung in der primären Potentiometereinheit
65 (Fig. 7) umfassen einen Stift 6711, der koaxial zu dem Balg 64 liegt und an dessen
freiem Ende befestigt ist, wobei er sich verschiebbar durch die Gehäusewand 69 bis
zur Berührung mit einem doppelarmigen Hebel 676 erstreckt. Dieser ist bei 67° drehbar
gelagert und besitzt einen kürzeren Arm 67" und einen längeren Arm 67e, wobei
der letztere durch den Stift 67a von unten erfaßt wird. Das äußerste Ende des längeren
Armes 676 ist mit dem erwähnten Kontaktarm 68 starr verbunden, der im rechten
Winkel von ihm ausgeht. Auf dem entgegengesetzten Ende des kürzeren Armes 67d ist
bei 67f eine Schraubenfeder 679' gelagert, deren entgegengesetztes Ende an
einer koaxialen Schraube 67" befestigt ist, die bei 67' in die Wand des Gehäuses
69 eingeschraubt ist, um die Spannung der Feder 67g einzustellen. Die Spannung der
Feder sichert im Betriebe die Berührung mit dem Stift 67a. Durch Regelung der Federspannung
ist es möglich, den Ansprechwert der Regeleinrichtungen zu beeinflussen oder einzustellen
in bezug auf den primären Impuls, der durch die hydraulisch bewirkten Änderungen
des Balges 64 dargestellt wird.
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Änderungen im Zustande der Potentiometereinheit 65, die entstehen
durch Änderungen der Lage des Kontaktarmes 68, bewirken ihrerseits den Zustand einer
sekundären oder Regelpotentiometereinheit 70, wie unten beschrieben wird. Dabei
sind beide Einheiten durch eine dreiadrige elektrische Verbindung W verbunden, welche
einzelne Drähte oder Leitungen 70a, 7o6 und 70c enthält.
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Die Einheit 70 umfaßt ein Gehäuse 71, in welchem die Widerstandswicklung
72 eines sekundären Potentiometers sowie ein Motor 73 untergebracht sind, dessen
Ankerwelle 73" mit der Ventilspindel 35 durch einen Draht oder ein flexibles
Element 35a wirkungsmäßig verbunden ist. Dazu gehören Mittel 74 für die Bewegungsübertragung,
nämlich der auf der Ankerwelle befestigte Arm 74a, das Glied 746 und der Arm 74`,
um die Drehung der Ankerwelle 73a in die Bewegung eines Kontaktarmes 75 überzuführen,
der auf der sekundären Potentiometerwiderstandswicklung 72 gleitet, und schließlich
ein durch ein Solenoid betätigter Doppelwegschalter 76, der in Fig. 7 nicht sichtbar,
jedoch in den Schaltungsbildern der Fig. i i bis 14 angegeben ist.
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Die zu der Einheit 70 führenden Drähte 77 und 78 liefern äußere
elektrische Energie zu dem Regelsystem, das durch die Einheiten 65 und 7o dargestellt
ist, so daß die Regelkreise in der unten beschriebenen Weise betätigt werden können.
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Die wirkungsmäßige Verbindung zwischen der Ankerwelle 73" und
der Ventilspindel 35 ist in Fig. 4 bis 7 dargestellt. Sie umfaßt ein aufwickelndes
Teil 79, das teilweise einer Riemenscheibe ähnlich ist und dessen Umfang einen sich
längs erstreckenden hohlen Ansatz 8o aufweist, durch welchen das flexible Glied
oder der Draht 35a sich erstreckt, dessen Ende 81 mittels einer Feststellschraube
83 in einem End- oder Halteblock 82 einstellbar befestigt ist. Das andere Ende 84
des Drahtes verläuft koaxial in das freie Ende der Ventilspindel 35 und ist mit
diesem fest verbunden.
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Mittels dieser flexiblen Drahtverbindung 35a wird eine Drehung der
Ankerwelle 73a, z. B. um einen Winkel von 16o°, wie in Fig. 4 gezeigt, das Ventil
in solchem Ausmaß heben oder senken, daß der Draht auf dem Teil 79 auf- oder von
ihm abgewickelt wird.
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Die Arbeitsweise der Regeleinrichtungen, die durch die Einheiten 65
und 7o dargestellt sind, wird an Hand der Schaltungsbilder der Fig. ii bis 14 beschrieben.
Soweit gleiche Teile in Fig. 7 und andererseits in Fig. ii bis 14 erscheinen, sind
diese mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Ferner wurden, um die Feststellung
und den Vergleich von Teilen der Schaltungsbilder mit der mechanischen Darstellung
der Regeleinrichtungen in Fig. 7 zu erleichtern, die betreffenden Teile der Schaltungsbilder
durch strichpunktierte Linien umrahmt und die eingerahmten Teile mit denselben Zahlen
bezeichnet wie die entsprechenden Regeleinheiten in Fig. 8, nämlich durch die Zahlen
65 bzw. 70.
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Das in den Schaltungsbildern wiedergegebene elektrische Regelsystem
umfaßt als elektrische Energiequelle den Transformator 86, von welchem die Leitungen
87 und 88 in das eigentliche Regelsystem führen, nämlich zu den Klemmen 87a und
88a. Von diesen gehen zwei parallele Kreise ab, nämlich ein Potentiometerkreis,
der die Potentiometerwiderstandsspulen 66 und 72 enthält, und ein Motorkreis zum
Anhalten und Starten des Motors 73.
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Der Potentiometerkreis enthält die Leitung 70°, welche von der Klemme
8711 der Einheit 70 zu der Klemme 89 der Einheit 65 führt, wobei eine Leitung
9o in der Einheit 65 von der Klemme 89 zu dem Kontaktarm 68 führt, welcher die Widerstandsspule
66 des primären Potentiometers an einem zwischen ihren Enden gelegenen Punkt angreift.
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Von dem Kontaktarm 68 verzweigt sich der Kreis in zwei parallele Zweige
R1 und R$. Der eine Zweig R1 umfaßt den Teil p1 der Widerstandsspule 66, die Leitung
9i, die Klemme 92 in der Einheit 65, die Leitung 7o6, die Solenoidspule 93 in der
Einheit 70, die Leitung 94, die Klemme 95 der Widerstandsspule 72 und den Teil p3
der Widerstandsspule 72, der an dem Kontaktarm 75 endigt. Der andere Zweig R, des
von dem Kontaktarm 68 ausgehenden Potentiometer# kreises umfaßt den ergänzenden
Teil P2 der Widerstandsspule 66, die Leitung 97a, die Klemme 97 in der Einheit 65,
die Leitung 70a, die Solenoidspule 98 in
der Einheit 70, die Leitung
99, die Klemme ioo der Widerstandsspule 72 und den ergänzenden Teil p4 der sekundären
Widerstandsspule 72 bis zu dem Kontaktarm 75. Von diesem aus werden die beiden parallelen
Zweige R1 und R, durch den zu der Klemme 88° führenden Draht 96 vervollständigt.
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Die beiden Solenoidspulen 93 und 98 haben Kerne ioi bzw. 102, die
den Doppelwegschalter mit seinem Kontaktarm 76 bilden. Der Motorkreis umfaßt die
von der Klemme 87a zu dem Kontaktarm 76 gehende Leitung und zwei parallele Zweige,
die den Kontakt 103 und die Spule 1o5° bzw. Kontakt 104 und Spule 105b umfassen,
die mit der Klemme 88° verbunden sind.
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Bei der in Fig. ii gezeigten Anordnung sind die beiden Solenoidspulen
93 und 98 bei dem ausgeglichenen Zustand der beiden parallelen Zweige R1 und Ra
des Potentiometerkreises gleich erregt, und auf die Kerne ioi und 102 werden daher
gleiche Kräfte ausgeübt, durch welche das Schalterteil76 in seiner neutralen oder
offenen Stellung in bezug auf die Kontaktklemmen 1o3 und 1o4 gehalten wird.
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In Fig. 12 hat eine Änderung der Stellung des Kontaktarmes 68 infolge
der Zusammenziehung des Balges 64 stattgefunden, wodurch ungleiche Widerstandsteile
p, und p" der Widerstandsspule 66 hergestellt wurden. Der Zweig R1, der den kleineren
Widerstandsteil p, enthält, führt daher einen größeren Strom als der Zweig R$, und
die Solenoidspule 93 wird daher stärker erregt als die Spule 98, so daB das Schalterteil
76 in die Stromschlußstellung in Kontakt mit der Klemme 103 umgelegt wird, um den
Motor in einer gewissen Richtung in Umlauf zu setzen.
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Die Drehung der Ankerwelle 730 wird mechanisch in die Bewegung
des Kontaktarmes 75 übertragen, und dieser bewegt sich, bis er die in Fig. 13 dargestellte
Lage erreicht hat, in welcher er ungleiche Teile p7 und p, der Widerstandsspule
72 herstellt, die solche Werte haben, wie sie erforderlich sind, um den Ausgleich
der beiden Zweige R1 und R2 des Potentiometerkreises wiederherzustellen. Die beiden
Solenoidspulen 93 und 98 werden folglich wieder gleich erregt, und das Schalterteil
76 wird in seine Gleichgewichts- oder neutrale Stellung zurückgebracht, um
den Motorkreis zu unterbrechen und die Drehung der Motorwelle 730 anzuhalten.
Während in Fig. 7 die Mittel 74 für die Bewegungsübertragung in Form von Gelenkgliedern
dargestellt sind, werden sie in Fig. ii bis 14 zur Erleichterung der Darstellung
in Form einer Gelenkkettenübertragung 1o6 gezeigt.
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In Fig. 14 ist der Kontaktarm 68 gezeigt, nachdem er infolge der Ausdehnung
des Balges 64 in die Stellung der Fig. ii zurückgeführt wurde. Dadurch wird das
Gleichgewicht der Zweige R1 und Ra des Potentiometerkreises aufgehoben, da der Kontaktarm
75 sich in seiner nicht neutralen Stellung befindet und ein größerer Strom durch
den Zweig R$ als durch den Zweig R1 fließen wird, der die Solenoidspule 98 mehr
erregt als die Spule 93 und das Schalterteil 76 in eine Stromschlußstellung umlegt,
bei der es in Gegensatz zu der Stellung nach Fig. 12 in Kontakt mit der Klemme 104
gelangt. Dadurch wird die Ankerwelle 73"
entgegengesetzt zu der Richtung in
Drehung versetzt, die in Verbindung mit dem Betriebszustande nach Fig. 12 erwähnt
wurde.
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Durch die Mittel 1o6 für die Bewegungsübertragung wird die Drehung
der Ankerwelle 73a in eine entsprechende Bewegung des Kontaktarmes 75 übergeführt,
wodurch der Arm in die Stellung nach Fig. ii zurückkehren und die Teile p3 und p4
der Widerstandsspule 72 wiederherstellen sowie die Zweige R1 und l22 des Potentiometerkreises
wieder ins Gleichgewicht bringen wird.
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Der an Hand der Fig. i i bis 14 beschriebene Regelzyklus bewirkt die
Einstellung oder Justierung des Sandentleerungsventils, die zu der , Dichteregelung
führt, da die Ventilspindel 35 wirkungsmäßig mit der Ankerwelle 73a verbunden
ist und durch deren Drehung bewegt wird.
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Während nach Fig. ii bis 14 der Doppelwegschalter 76 in die durch
die Einheit 7o dargestellte Einrichtung einbezogen ist, kann er statt dessen auch
durch eine entsprechende Umlegung der Leitungen in die Einheit 65 eingebaut werden.
Arbeitsweise der Klassiereinrichtung Die Größenscheidung beruht im Prinzip auf folgender
Arbeitsweise: Das zugeführte Gut, welches eine Flüssigkeitssuspension von Flüssigkeit
und Sanden oder anderen körnigen Stoffen sein kann, die nach Größen geschieden werden
sollen, wird in der Eintrittsabteilung 38 aufgenommen, die als Beruhigungs-oder
Verteilungskammer für die nächstfolgende Abteilung oder Kammer 2o wirkt. Ein Strom
der zugeführten Suspension oder Schlammasse fließt dann über die eintauchende Scheidewand
40 und in die flache Kammer 2o, in welcher sie ein Bad bildet. In dieses Bad steigt
die hydraulische Flüssigkeit durch den gelochten Boden 36 aus der Flüssigkeitsdruckkammer
37 hoch und bewirkt eine erste Aufundab-und sonstige Bewegung der in dem Bad suspendierten
Teilchen. Der Strom der zugeführten Suspension geht dann in dem sich allmählich
erweiternden Bett (Fig. 9 und io) weiter durch die eigentlichen Klassierkammern
21 bis 28. In der Annahme, daß der Überlaufrand des Wehrs 45 die Strömungstiefe
des durch die Klassierkammern fließenden Breies bestimmt, ist darauf hinzuweisen,
daß die Tiefe des zugeführten Stromes in bezug auf den oberen Rand der Scheidewand
40 S1 und die Tiefe in bezug auf den oberen Rand der Scheidewand 18 der Klassierkammern
S3 ist, wobei die Differenz S3 - S1 mit SZ bezeichnet wird.
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Die Arbeitsweise der Klassierungskammern beim Aufnehmen und Sortieren
der Sande aus der sie durchfließenden zugeführten Suspension ist'im Prinzip bekannt.
In jeder Kammer herrscht eine verschiedene, nach aufwärts gerichtete Strömungsgeschwindigkeit
der hydraulischen oder Bewegungsflüssigkeit, wobei die Geschwindigkeit in der ersten
und schmalsten Kammer 21 die höchste und in der letzten und breitesten Kammer 28
die kleinste ist. Die Bewegungsverhältnisse werden in dem Bad jeder Kammer entsprechend
einer Tiefe T hergestellt, wobei jede Kammer eine Klassierungszone darstellt, durch
welche der Strom der Suspension hindurchgehen muß. Die Bewegungsverhältnisse in
jedem Bad
der Klassierungskammern werden so geregelt, daß im wesentlichen
nur eine gewisse Größenfraktion des gesamten Größenbereiches des Sandes auf den
Boden der Kammer sinken wird, wo sie durch das automatisch geregelte Ventil3i und
den Auslaßkana133 abgeführt wird.
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Die selbsttätige Entleerung durch das Ventil 31 ist ein Mittel,
um einen gewissen Dichtezustand in dem Bewegungsbad automatisch aufrechtzuerhalten,
und zu diesem Zweck ist für jede Kammer eine besondere automatische Ventilregeleinrichtung
vorgesehen. Eine solche Einrichtung spricht zur Berichtigung an, um die. Einstellung
des Ventilkörpers 34 zu ändern und dadurch die Entleerung der Sandfraktioh aus der
Kammer zu beschleunigen oder zu verzögern. Die Korrekturwirkung findet z. B. statt,
wenn aus irgendeinem Grunde, z. B. infolge einer Schwankung der Menge oder des Charakters
der zugeführten Suspension, eine unzulässige Anhäufung von Feststoffen in dem Bade
eintritt und die Dichte des Bades ansteigt, wodurch dem eintretenden hydraulischen
Wasser ein erhöhter Widerstand dargeboten und auch ein entsprechender Anstieg der
Höhe der Klarflüssigkeitssäule in dem Standrohr 61 verursacht wird, die mit dem
Bewegungsbad in Verbindung steht und durch es ausgeglichen wird. Eine verhältnismäßig
geringe Änderung der Dichte in dem Bewegungsbade der Kammer wird durch eine merkliche
Änderung der Höhe der Klarflüssigkeitssäule in Erscheinung treten, die ihrerseits
ausgenutzt wird, um Änderungen in der Einstellung des Sandentleerungsventils zu
bewirken.
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Während zugeführte Suspensionen einer gewissen gleichförmigen Zusammensetzung,
die mit einer gewissen gleichförmigen Geschwindigkeit fließen, an dein schmalen
Einlaßende des Behälters eintreten, wird eine entsprechend normal eingestellte Öffnungslage
des Ventilkörpers 34 aufrechterhalten, die es einer Fraktion einer gewissen Größe
gestattet, aus der Kammer mit einer stetigen Geschwindigkeit auszutreten. Solange
alle diese \"erhältnisse gleichmäßig bleiben werden die Verhältnisse der Bewegung
und der Dichte, "@#elclre diese besondere Größenscheidung bewirken, ebenfalls im
wesentlichen gleichmäßig bleiben. Diese Lage des Ventilkörpers 34 wird erhalten
durch den Druck der betreffenden Überhöhe der Klarflüssigkeitssäule in dein Standrohr
61, der durch das Abzweigrohr 63 auf den Balg 64 in dem Gehäuse der Einheit 65 wirkt,
arid durch die entsprechende Lage des Kontaktarmes 68 in bezug auf den Widerstand
66 und der mit der Ventilspindel 35 verbundenen Ankerwelle 73a. Dieser Zustand (Fig.
ii) wird aufrechterhalten durch den dann elektrisch ausgeglichenen Zustand der parallelen
Kreise R1 und R2, durch welche der Schalter 76 in der Gleichgewichts- oder neutralen
Lage gehalten wird, da die Solenoide 93 und 98 gleich erregt sind.
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Es sei angenommen, daß eine Änderung in dem Zustande der Zufuhr eine
Erhöhung in der Dichte des Bades verursacht. Daraus ergibt sich ein Zuwachs der
Höbe der Klarflüssigkeitssäule in demRohr 6 i , und dieser Zuwachs der Höhe macht
sich an Stelle einer kleinen Erhöhung der Baddichte bemerkbar. Der Zuwachs in der
Höhe der Klarflüssigkeitssäule führt zu einem Zuwachs des Flüssigkeitsdrucks auf
den Balg 64. Dieser Zuwachs führt nicht unmittelbar zu einer Bewegung des Armes
676, und zwar wegen der Wirkung der Feder 679. Nach einem vorbestimmten Zuwachs
der Überhöhe der Klarflüssigkeitssäule wird jedoch der Druck in dem Balg 64 den
Druck der Feder 67g überwinden und der Hebel 676 betätigt werden, worauf der den
Widerstand 66 angreifende Kontaktarm 68 nach links geschwenkt und die Länge des
Teiles p2 des Widerstandes vermindert bzw. die Länge des Teiles p1 vergrößert wird.
Dies führt, wie oben erläutert, zu einer Störung des Gleichgewichts der Zweige R2
und R1 des Potentiometerkreises, wodurch der durch die Betätigungsspule 98 fließende
Strom erhöht und der durch die Spule 93 fließende Strom vermindert wird. Dadurch
wird der Schalterarm 76 nach links bewegt und die Motorwelle 73a in einer Richtung
entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, wobei der Ventilkörper 34 angehoben und der
den Widerstand 72 angreifende Kontaktarm 75 nach rechts bewegt wird, um die Zweige
R1 und R2 wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Der Anhub des Ventilkörpers aus seiner
normalen Lage erhöht die Ausleerung des Sandes durch den Ausleerungskanal 33.
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Das Ausmaß der Bewegung des Kontaktarmes 68 ist nur gering im Vergleich
zu der Änderung des Spiegels der Klarflüssigkeitssäule, und die Bewegung dieses
Armes eilt hinter dem Ansteigen der Überhöhe der Klarflüssigkeitssäule nach.
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Die Zunahme der Entleerung des Sandes durch den Kanal 33 vermindert
die Baddichte, wodurch das Ansteigen der Klarflüssigkeitssäule in dem Rohr 61 nachläßt
und ihre Höhe wieder zu fallen beginnt. Dies führt zu einer Verminderung des Druckes
in dem Balg 64, und die Bewegung des Kontaktarmes 68 wird zunächst angehalten und
dann unter der Wirkung der Feder 67g umgekehrt. Die Drehung der Motorwelle 73a entgegen
dem Uhrzeigersinn wird nicht sofort angehalten, wenn der Spiegel der Klarflüssigkeitssäule
seine höchste Lage erreicht. Vielmehr wird sie fortgesetzt, bis der Kontaktarm 75
sich in eine Stellung auf dem Widerstand 72 bewegt hat, wo die Teile p4 und p3 dieses
Widerstandes in umgekehrtem Verhältnis zu den Teilen p2 und p1 des Widerstandes
66 stehen, worauf die Zweige R2 und R1 ins Gleichgewicht kommen, der Schaltarm 76
in seine neutrale Stellung bewegt und die Drehung des :Motors und der Welle 73a
angehalten wird. Der Kontaktarm 68 setzt jedoch seine Bewegung nach rechts infolge
der Zusammenziehung des Balges fort, wodurch die Zweige Ra und R1 wieder aus dem
Gleichgewicht kommen, jedoch in solcher Weise, daß der Schaltarm 76 nach rechts
bewegt und der Motor mit seiner Welle 73a im Uhrzeigersinn in Drehung versetzt wird.
Folglich wird das Ventilteil-34 gesenkt, um die Entleerung des Sandes durch den
Entleerungskanal 33 zu vermindern, und das Kontaktglied 75 wird nach links
bewegt, um die Zweige R2 und R1 wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Verminderung
der Entleerung des Sandes durch den Kanal 33 wird zunächst bewirken, daß die Abnahme
der Baddichte nachläßt, und sie wird zugleich eine Zunahme dieser Dichte bewirken,
sofern die Zufuhrverhältnisse sich nicht wieder geändert haben. Folglich wird das
Fallen des Spiegels der Klarflüssigkeitssäule
aufhören, und der
Spiegel wird danach wieder ansteigen. Nach einer gewissen Zeit wird, wie oben erwähnt,
der Balg 64 sich wieder ausdehnen und der Kontaktarm 68 wird, nachdem er angehalten
wurde, sich wieder nach links bewegen. Die obenerwähnte Bewegung des Kontaktarmes
nach links dauert während dieser Dichteänderung des Bades an, bis der Arm eine Lage
erreicht, in welcher die Kreiszweige Ra und R1 wieder in Gleichgewicht stehen. Danach
wird der Schaltarm 76 in die neutrale geöffnete Stellung gebracht und die Drehung
des Motors mit seinem Anker 73- stillgelegt.
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Infolge der fortgesetzten Linksbewegung des Kontaktarmes 68 werden
jedoch die Kreiszweige R2 und R1 wieder aus dem Gleichgewicht gebracht, worauf die
Einrichtung wieder die oben beschriebenen Bewegungen, wenn auch mit einer geringeren
Amplitude, ausführt. Eine solche Reihe von Bewegungen setzt sich mit abnehmenden
Amplituden fort, wobei die Feder 67o eine dämpfende Wirkung ausübt, bis die Teile
in ihre normalen, in Fig. ii gezeigten Lagen zurückgekehrt sind und in diesen Lagen
verbleiben, bis wieder eine Änderung in der Dichte des zugeführten Gutes eintritt,
die ausreicht, um den Druck der Feder 670 zu überwinden, worauf die Korrekturtätigkeit
der Teile erneut herbeigeführt wird.
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Der Arbeitszyklus der Korrektur wird selbsttätig für das Bad in jeder
Klassierungskammer durchgeführt und wiederholt, so daß ein gewünschter durchschnittlich
gleichmäßiger Dichtezustand und eine gleichmäßige Größensortierung in dem Betriebe
jeder Kammer selbsttätig aufrechterhalten werden.
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Wie oben in der Beschreibung erläutert, wird die maximale Genauigkeit
der Einrichtung nicht verwirklicht, sofern nicht das Leerverhältnis, nänflich der
Volumenanteil der nicht festen Stoffe, zwischen o,6o und o,9o des Gesamtvolumens
der Pulpe oder des Bades gehalten wird, wobei die größte Wirksamkeit festgestellt
wurde, wenn das Leerverhältnis möglichst nahe bei dem Wert o,6o gehalten wird. Wenn
dies nicht zu erreichen ist, sollte man in Richtung über o,6o bis zu o,9o abweichen,
man sollte jedoch zu vermeiden suchen, daß der Wert o,6o wesentlich unterschritten
wird.
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Dieses Leerverhältnis bestimmt den Zustand einer wirksamen Aufundabbewegung
in dem Bad und ist ein besonderes Merkmal für die Regelung durch die Schwankungen
der Dichte, die auf der Veränderung der Zufuhr zu dem bewegten Bad beruhen, welche
die durch den Motor bewirkte Regelung des Entleerungsventils betätigt, jedoch trägt
dieses Leerverhältnis wesentlich zu der gemeinsamen Betätigung der durch den Motor
bewirkten Ventilregelung bei. Das durch das Rohr 51 (z. B. Fig. 3) in die hydraulische
Kammer 30 zugeführte hydraulische Wasser muß einer doppelten Forderung entsprechen.
Es muß nämlich ausreichende Geschwindigkeit haben, wenn es durch die Einschnürungsplatte
29 aufwärts geht, um die gewünschte Trennung der Teilchengrößen oder Klassierung
herbeizuführen, es muß jedoch auch ein ausreichendes Volumen haben, um das kritische
Leerverhältnis in dem Bad aufrechtzuerhalten.