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Vorrichtung zum NaBbehandeln und Färben von Textilgut Zweck der Erfindung
ist, zwei getrennte Arbeitsverfahren, und zwar a) das Färben oder NaBbehandeln von
Textilgut in Form von Einzelstücken, z. B. Bekleidung, und b) das Färben oder NaBbehandeln
von Textilgut in Form von Stück- oder Meterware in Strangform auf einer Maschine
durchführen zu können.
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Für die beiden Arbeitsverfahren sind bisher bekannt a) Kleiderfärbemaschinen,
in denen eine horizontale oder vertikale Wasserumwälzung durch eine motorisch angetriebene
Paddel erfolgt, und b) Stückfärbemaschinen in Form von Haspelkufen, in denen das
Textilgut als endloses Band mittels einer oberhalb der Flüssigkeit angebrachten
angetriebenen Haspel umgezogen wird.
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Die an den obenerwähnten Färbemaschinen angebrachten Umziehvorrichtungen
(Paddel oder Haspel) können auch an ein und demselben Flüssigkeitsbehälter wechselweise
montiert werden. Kombinierte Kleider- und Stückfärbemaschinen dieser Art in Holzbauweise
sind bekannt. Bei der vorliegenden Erfindung werden die beiden Umziehvorrichtungen
durch eine Färbehaspel ersetzt. Ermöglicht wird dies durch die in der nachfolgenden
Beschreibung erläuterte Konstruktion der verstellbaren Färbeschaufeln, durch die
Lagerung der Färbehaspel in Schwenkarmen sowie durch die Art des Antriebes, die
ein Umlegen von Antriebsriemen oder das Umkuppeln der Antriebe erübrigt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigt Abb. i Arbeitsstellung der Färbehaspel zum Naßbehandeln und Färben von
Einzelstücken, Abb. 2 Arbeitsstellung der Färbehaspel zum NaB-behandeln und Färben
von Stückware in Strangform,
Abb. 3 Arbeitsstellung der Färbehaspel
zum Herausheben der Ware, Abb. 4 Aufsicht der Färbemaschine, Abb.4/1 Arbeitsstellung
der Färbeschaufeln zum Naßbehandeln und Färben vön Einzelstücken und Abb. 4/I1 Arbeitsstellung
der Färbeschaufeln zum Naßbehandeln und Färben von Stückware in Strangform.
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An einem Flüssigkeitsbehälter (Färbekufe) sind zwei Hebelarme bi und
b8 angebracht, die in den Lagern k1 und k$ auf zwei festen Wellen cl und c2 dreh=
bar gelagert sind. Die Hebelarme tragen am Ende des langen Armes die Lager für eine
drehbare Haspel.
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Die kurzen Hebelarme sind als Zahnradsegmente ausgeführt. Mittels
einer Welle d mit Handkurbel und zwei Zahnrädern, die in die Zahnradsegmente der
kurzen Hebelarme eingreifen, kann die Haspel aus der Arbeitsstellung gemäß Abb.
i hochgekurbelt und dann in der Arbeitsstellung gemäß Abb..2 durch die abspreizbare
Stütze e bzw. durch eine Sperrvorrichtung an der Welle d gehalten werden. Der Antrieb
der Haspel erfolgt von einem Motor über das Keilriemen-oder Kettenrad
h (Abb. 4) auf das Rad i, das auf der Haspelwelle fest angebracht
ist. Das Antriebsrad h ist auf der festen Welle c., die auch die Drehachse des Hebelarmes
b8 bildet, drehbar gelagert. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß der Abstand
der Antriebsdrehpunkte unabhängig von der jeweiligen Arbeitsstellung der Haspel
konstant bleibt.
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Die Haspel selbst ist so ausgebildet, daß für die Arbeitsstellung
zum Naßbehandeln und Färben von Einzelstücken (Abb. i) die um den Punkt A drehbar
gelagerten Schaufeln g der Haspel (Abb. 4/I) radial eingestellt und in dieser Stellung
durch Federdruckbolzen, die in Punkt B in die Haspelscheiben einrasten, gehalten
werden. In dieser radialen Stellung der Schaufeln wird bei der obenerwähnten Arbeitsstellung
durch Drehen der Haspel eine Wasserumwälzung erzielt, durch welche die zu behandelnden
Einzelstücke dauernd mitbewegt werden.
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Zur Arbeitsstellung für die Behandlung von Stückware (Abb. 2) werden
die bogenförmigen und in sich längs gewellten Schaufeln g der Haspel um die Punkte
A in den Haspelumfang gedreht und in den Punkten C durch die obenerwähnten Federdruckbolzen
gehalten (Abb. 4/I1), so daß die Haspel in dieser Form in der bekannten Weise nach
erfolgtem Hochkurbeln zum Umziehen von Stückware verwendet werden kann. Hierzu wird
zusätzlich in die vierkantig ausgebildeten Öffnungen f 1 und f $ eine
Führungswalze, an deren Lagern sich in die vorerwähnten Öffnungen passende Vierkante
befinden, eingesetzt (Abb. 2).
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In der Arbeitsstellung III (Abb. 3) ist die Haspel vollständig hochgekurbelt
und der Flüssigkeitsbehälter zum Herausheben der Ware oder für andere Zwecke, z.
B. Färben von Strähngarn, frei.
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Vorteile der Konstruktion sind: i. Eine wesentliche Vereinfachung
gegenüber anderen Konstruktionen in der Umstellung der Maschine von dem Arbeitsverfahren
gemäß Buchstabe a) auf das Arbeitsverfahren gemäß Buchstabe b), da eine Person das
Verstellen der Schaufeln und das Hochkurbeln der Umziehvorrichtung leicht ausführen
kann; 2. fällt bei dem . jeweilig benutzten Arbeitsverfahren eine Behinderung durch
die bei anderen Konstruktionen gleichzeitig vorhandene zweite Umziehvorrichtung
fort; 3. bei einer Ausführung der Maschine in Metall, die gegenüber den bisher bekannten
Ausführungen in Holz den Vorteil der einfachen und schnellen Säuberung bei verschiedenen
Färbungen hat, verbilligt und vereinfacht sich die Herstellung der Maschine wegen
des Fortfalles einer zweiten Umziehvorrichtung; 4. kann durch vollständiges Hochkurbeln
der Haspel in die Arbeitsstellung gemäß Abb. 3 fertig behandelte Stückware leicht
über die Haspel in einen außerhalb des Behälters stehenden Transportkorb ablaufen
und der Flüssigkeitsbehälter für andere Zwecke freigemacht werden. .