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Flaschenspülmaschine Zur maschinellen Reinigung von Flaschen sind
Flaschenreinigungsmaschinen bekannt, die mit den verschiedensten Fördermitteln für
die Flaschen und mit den verschiedensten Reinigungsgeräten und Reinigungsmitteln
(Flüssigkeiten, Dampf, Luft) arbeiten.
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Ein Teil dieser Maschinen arbeitet mit endlosen Ketten zur Umführung
der Flaschen im Kreislauf, ein anderer Teil mit einem umlaufenden, gelochten Tisch,
wieder andere mit hin und her gehenden Schwingungsgliedern oder mit Backentischen
usw., durch welche die Flaschen entweder auf der Maschine hin und her oder von einem
Ende zum anderen geführt werden.
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Bei einigen dieser Maschinen, z. B. einer solchen mit umlaufendem
Tisch, werden die auf dem Kopf stehenden Flaschen nur über Spritzdüsen - geführt
und durch die Tischlöcher mit verschiedenen Flüssigkeiten mehrfach ausgespritzt.
Dies hat sich als unzureichend erwiesen. Es werden daher die auf dem Kopf stehenden
Flaschen über Spritzdiisen und über Innenbürsten sowie an Außenbürsten vorbeigeführt.
Die Innenbürsten sind dabei vielfach zum Teil selbst als Spritzdüsen ausgebildet
oder es wechseln die Spritzdüsen mit den Innenbürsten und schließlich mit den Außenbürsten
ab. Die Innenbürsten werden dabei entweder in die Flaschen gehoben und wieder gesenkt
oder die Flaschen werden gegebenenfalls mitsamt den Kästen auf die Innenbürsten
gesenkt und wieder abgehoben. Bei einigen Maschinen werden auch die Flaschen in
den Bereich der Außenbürsten gehoben. Letztere sind mitunter drehbar angeordnet.
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Alle diese bekannten, mit Innen- und Außenbürsten arbeitenden Maschinen
ergeben aber, obwohl ihre Bauart meist sehr umständlich und teuer ist, keine einwandfreie
Wirkungsweise, und sie bieten keine Gewähr für die Erzielung vollkommen sauberer
Flaschen, besonders wenn es sich im Sommer um die Reinigung von Bierflaschen mit
Innenverkrustung handelt.
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Abgesehen davon, daß die Fördermittel teilweise mangelhaft sind, wie
die endlosen Ketten, die stets nachgestellt werden müssen, oder daß sie, wie auch
bei vielen Maschinen die Vorrichtung zum Heben und Senken der Bürsten oder der Flaschen
zu umständlich und zu teuer ist, haben alle diese bekannten Maschinen den Nachteil,
daß nicht für einen ausreichend häufigen Wechsel der Spritz-und Bürstvorgänge gesorgt
ist und ebensowenig für einen ausreichend häufigen Wechsel der Reinigungsflüssigkeit.
Vielfach wird zwar wiederholt gespritzt, aber nur einmal ausgebürstet, meist kann
nur eine Reinigungs-. flüssigkeit in einem Falle unter Zusatz von Luft zur Anwendung
kommen und selbst die besten Maschinen arbeiten höchstens mit zwei- bis dreimaligem
Bürsten abwechselnd mit dem Ausspritzen und gegebenenfalls später mit dem Einlassen
von Dampf, und
dabei kann im günstigsten Falle nur einmal mit der
Reiniguftgsflüssigkeit gewechselt werden. Die Behandlung der Flaschen durch die
Außenbürsten ist ebenfalls mangelhaft, denn meist erfolgt sie nur an einer Stelle
und dabei können die Böden der Flaschen vielfach nicht einmal bearbeitet werden.
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Alle diese Nachteile der bekannten Maschinen werden durch den Erfindungsgegenstand
vermieden.
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Derselbe besteht in einer neuen und eigenartigen, dabei aber äußerst
einfachen Kombination der an sich bekannten Einzelheiten, durch die es ermöglicht
wird, die Spritz- und Bürstvorgänge während der Umführung der Flaschen auf der Maschine
auf nahezu dem ganzen Wege sich immer wieder unter mehrfachem Wechsel der Reinigungsflüssigkeit
wiederholen zu lassen, so daß diese Vorgänge sich so häufig wiederholen, daß schließlich
eine völlig einwandfreie Sauberkeit selbst der stärkst verkrusteten Flaschen erreicht
wird.
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Bei dieser Kombination bedient sich die Maschine der bekannten Ausspritzvorrichtung
mit in waagerechter Ebene absatzweise drehbarer Ringscheibe, auf die über radial
stehenden Reihen von Bohrungen die Flaschen auf dem Kopf stehend aufgestellt und
über unter der Scheibe liegenden Spritzdüsen "in der Weise geführt werden, daß sie
während des Stillstandes der Ringscheibe durch die Bohrungen derselben hindurch
ausgespritzt werden. Die Gesamtkombination besteht darin, daß in Verbindung mit
dieser Spritzvorrichtung die damit zusammenwirkende selbsttätige Innen- und Außenbürstvorrichtung
in der Weise vorgesehen ist, daß mit einer oder mehreren Reihen Spritzdüsen, die
über den ganzen Umfang der Ringscheibe verteilt sind und mit Reinigungsflüssigkeiten
verschiedener Art betrieben werden, eine Reihe der heb-und senkbaren, ebenfalls
ringsum verteilten Innenbürsten abwechselt, während oberhalb der Ringscheibe ähnlich
verteilte radiale Reihen ortsfest gelagerter Außenbürsten im Wege der Flaschen angeordnet
sind.
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Es wird auf diese einfache Weise erreicht, daß über jedem Flüssigkeitsbehälter
der Spritzvorrichtung die Flaschen abwechselnd wiederholt ausgespritzt und innen
und außen gebürstet werden. Es kann also bei großen Scheiben sehr häufig, z. B.
zwölfmal und mehr, gespritzt und gebürstet werden, so daß die Reinigung in denkbar
vollkommenster Weise erfolgt. Die Flaschen werden dabei auch außen durch die zahlreichen
Außenbürsten aufs wirksamste behandelt, so daß auch die äußere Säuberung nichts
zu wünschen übrig läßt. Betriebsstörungen besonders mit Bezug auf die richtige Einstellung
der Flaschen gegenüber den Innenbürsten und den Spritzdüsen können dabei nicht vorkommen
und die ganze Maschine gestaltet sich äußerst einfach und übersichtlich.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Draufsicht auf einen Teil der gelochten, absatzweise
rotierenden Scheibe, Abb. 2 im Schnitt nach Linie A-B der Abb. i die Anordnung der
Bürsten und ihres Antriebs in Arbeitsstellung der Innenbürsten, Abb. 3 in Teilansicht
nach Abb.2 die Innenbürsten in Tieflage und Abb.4 bis 7 die zum Heben und Senken
der Innenbürsten dienenden Antriebsglieder. Die in bekannter Weise absatzweise in
Drehung versetzte Ringscheibe i ist mit in radialen Reihen auf ihre ,ganze Fläche
verteilten Bohrungen 2 versehen, über denen die Flaschen 3 in Haltern 4 (Abb. i)
gehalten werden. Unterhalb der Ringscheibe i bzw. der Bohrungen 2 sind die bekannten,
daher nicht besonders dargestellten Spritzdüsen für Spülflüssigkeit angeordnet,
aber in der Weise, daß der Winkel, in dem die jeweils benachbarten radialen Reihen
der Spritzdüsen zueinander verlaufen, das Doppelte des Winkels ausmacht, in dem
zwei benachbarte radiale Bohrungsreihen der Ringscheibe i zueinanderliegen: Zwischen
je zwei radialen Reihen von Spritzdüsen ist eine gleiche Reihe rotierender Bürsten
5 angeordnet, die beim Drehen der Ringscheibe i die aus Abb. 3 ersichtliche Lage
unterhalb der Scheibe i einnehmen, beim Zurruhekommen der Scheibe i dagegen durch
eine nachher beschriebene Einrichtung in die Lage nach Abb. 2 gehoben werden. Zu
diesem Zwecke sind die Bürsten 5 axial in den oberen Enden von Wellen 6 befestigt,
die in Lagern 7 bzw. Stopfbüchsen 8 axial verschiebbar sind und durch an der Verschiebung
gehinderte Schneckentriebe 9, mit denen sie durch Keil und Nut verbunden sind, von
der in den Lagern io ruhenden Schneckenwelle ii aus angetrieben werden. Der Antrieb
der Schneckenwelle ii erfolgt von der in den Lagern 12 ruhenden, durch Riemenscheibe
13 angetriebenen Welle 14 aus über die Schneckentriebe 15, 16 und die Welle
17.
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Von der Welle 14 aus werden durch die Schneckentriebe i8 weitere,
als Halter der Außenbürsten i9 dienende, durch den Tisch2o durchgehende Wellen 2i
angetrieben (Abb.2). Die Wellen 6 jeder Reihe der Innenbürsten 5 sind unten durch
eine Leiste 22 miteinander verbunden, und diese legt sich mittels Rollen 23 auf
zwei parallel liegende Hebel 24 (Abb.4 und 5), die auf einer in den Lagern 25 ruhenden
Welle 26 befestigt sind. Auf dieser Welle 26 ist ein weiterer mit verstellbarem
Ausgleichsgewicht 2.7 versehener Hebel 28 befestigt, an dem ein Lenker 29 angreift,
der
mit einem am Maschinengestell _ gelagerten Winkelhebel
30 verbunden ist. In den Bereich des freien Armes dieses Winkelhebels 3o
kann eine rotierende, auf ihrer Welle 31 mittels Keil und Nut axial verstellbare
Daumenrolle 32 (Abb. 6 und 7) mit Hilfe des Handgriffes 33 eingerückt werden. Die
Daumenscheibe ist so eingestellt, daß sie den Hebel 30 zum Ausschwingen bringt,
und dadurch mittels des Lenkers 29 und des Hebelsystems 24, 28 die Bürsten 5 in
die aus Abb. 2 ersichtliche Arbeitsstellung hebt, dagegen den freien Arm des Winkelhebels
30 auf ihrer Nabe (gestrichelte Lage der Abb. 4) ruhen läßt, wenn die Ringscheibe
i sich dreht, so daß dann die Bürsten 5 nicht in die Flaschen ragen.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist also ohne weiteres verständlich,
nachdem sich die Außenbürsten i9 dauernd drehen und sie dauernd in ihrer Lage bleiben,
die Spritzdüsen aber wie bei einer gewöhnlichen Spritzmaschine wirken. Es wird demnach
eine Reihe neu aufgesetzter Flaschen zunächst gespritzt und mit Warmwasser gefüllt,
worauf nach dem Wandern der Ringscheibe i um einen Teilungswinkel die erste Reihe
von Bürsten 5 hoch- und in die noch teilweise gefüllten Flaschen hineinfährt, die
somit ein erstes Mal ausgebürstet werden, worauf sich die Bürsten 5 wieder senken
und die Ringscheibe um einen weiteren Teilungswinkel weiterwandert. Es werden dann
die soeben ausgebürsteten Flaschen wieder mit Flüssigkeit, z. B. Lauge, gespritzt
und wandern dann noch teilweise gefüllt zur nächstfolgenden Bürstenreihe usf. ,
An Spritzdüsen braucht man also jetzt für die gleiche auf der Ringscheibe unterbringbare
Flaschenzahl nur noch die Hälfte der bisher benötigten, so daß entsprechend weniger
Flüssigkeit gleichzeitig zu fördern ist. Obwohl dabei auch der Druck geringer sein
kann, erfolgt die Reinigung der Flaschen doch gründlicher und zuverlässiger als
bei den einfachen Spritzmaschinen.
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Selbstverständlich kann man die Reihenfolge, in der Spritzdüsen und
Innenbürsten aufeinanderfolgen, auch anders wählen als i: i, d. h. also z. B. 2:
i. Auch kann man natürlich gegebenenfalls die Innenbürsten noch mit einer Hilfseinspritzung
verbinden.
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Durch Ausrücken der Daumenrolle 32 kann man jeden Satz von Innenbürsten
außerdem nach Belieben ausschalten.