DE811652C

DE811652C - Verfahren und Vorrichtung zum Herunterklappen und Wiederschliessen der Bordwaende bei Kraftfahrzeugen, Anhaengern, Eisenbahnwagen u. dgl.

Info

Publication number: DE811652C
Application number: DER2177A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Richter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-06-15
Filing date: 1950-06-15
Publication date: 1951-08-23

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herunterklappen und Schließen der Bordwände von Kraftfahrzeugen, Anhängern, Eisenbahnwagen u. dgl.
Beim Herunterklappen der Bordwände gingen bisher die hierbei freiwerdenden Kräfte nicht bloß verloren, sondern man mußte den frei fallenden Bordwänden durch Gegenkräfte sogar entgegenwirken, um nicht am Fahrzeuge stehende Menschen zu gefährden oder die Bordwand selbst durch ungewollten Anprall zu beschädigen oder zu zerschlagen.
Um derartige bisher auftretende Mängel zu beseitigen, besteht das Neue der Erfindung in einem Verfahren beim Herunterklappen und Schließen der Bordwände, nach der' die beim Herunterklappen der Bordwände frei werdenden Kräfte aufgefangen und zum Schließen der Bordwände wieder nutzbar gemacht werden.
In den Abb. I und 1I ist ein Ausführungsbeispiel zur Ausübung des Verfahrens dargestellt. Als Auffangevorrichtung dienen hierbei ein oder mehrere Scharnier.
Abb. I und II zeigen ein am Boden des Fahrzeuges eingebautes Auffangscharnier.
Das Auffangscharnier besteht aus einem Scharniergehäuse i, welches durch einen Träger 2 an dem Unterboden des Fahrzeuges befestigt ist. In dem Scharniergehäuse i ist eine Lagerung vorgesehen, in der ein doppelarmiger Hebel 3 und 4 drehbar gelagert ist. Der Teil 3 des doppelarmigen Hebels ist an der Bordwand befestigt. In dem Scharniergehäuse i ist ein Gleitbügel 5 befestigt, auf dem eine Druckfeder 6 und eine Zugfeder 7 angeordnet ist. Zwischen den beiden Federn 6 und 7 liegt eine Druckplatte 8 lose drehbar um die Scharnierwelle 9. An dieser Druckplatte 8 ist die Zugfeder 7 mit ihrem einen Ende durch ein Federschloß fest, mit dem anderen Ende am Scharniergehäuse i durch eine Öse verbunden. Die Druckfeder 6 sitzt lose auf dem Gleitbügel und stützt sich mit dem einen Ende am Scharniergehäuse i, mit dem anderen Ende an der Druckplatte 8 ab.
Beim Herunterklappen der Bordwand wird der Hebel 4 mit ausgeschwenkt, trifft hierbei auf die Druckplatte 8 auf, nimmt diese beim Ausschwenken mit und gelangt beim völligen Herunterklappen der Bordwand in die in Abb. II gezeigte Stellung.
Durch das Herunterklappen der Bordwand sind die nun frei gewordenen Kräfte durch die hierdurch gespannten Federn 6 und 7 aufgefangen, wie Abb. II zeigt.
In dieser Stellung findet durch eine selbsttätige Arretiervorrichtung io eine Verriegelung der Bordwand statt. Zum Schließen der Bordwand kommen die in den Federn 6 und 7 aufgespeicherten Kräfte dadurch zur Wirkung, daß durch eine kleine Anhubbewegung der Bordwand von irgendeinem Standorte des Bordwandschließers der Hebel4 die Nase der Arretiervorrichtung io zurückdrängt und dadurch die Verriegelung der Druckplatte 8 freigibt.
Die beiden auf die Druckplatte 8 wirkenden Federn 6 und 7 drücken bzw. ziehen die Druckplatte 8 und mit ihr den Hebel 4 und dadurch die ganze Bordwand in die in Abb. I gezeigte Ausgangsstellung zurück. Zur Schonung der Bordwand ist am unteren Teil des Scharniergehäuses i eine Gummiplatte ii angebracht.
Bei entsprechender baulicher Umgestaltung des Auffangscharniers können an Stelle der Schraubenfedern Spiralfedern oder auch andere Kräfte aufspeichernde und wieder abgebende Mittel verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herunterklappen und Wiederschließen der Bordwände bei Kraftfahrzeugen, Anhängern, Eisenbahnwagen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die beim Herunterklappen der Bordwände frei werdenden Kräfte aufgefangen und zum Schließen wieder nutzbar gemacht werden.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Auffangvorrichtung ein Scharnier angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bestehend aus einem am Fahrzeugboden befestigten Scharniergehäuse (i) mit in diesem drehbar gelagerten doppelarmigem Hebel (3, 4), dessen einer Arm (3) an der Bordwand befestigt ist, aus einem im Innern des Scharniergehäuses (i) angeordneten Gleitbügel (5) mit Druckfeder (6) und Zugfeder (7) und einer zwischen den Federn liegenden Druckplatte (8), die beim Herunterklappen der Bordwand von dem einschwenkenden zweiten Hebelarm (4) mitgenommen wird und somit die Federn (6, 7) spannt, deren Energie beim Hochklappen wieder frei wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherung der untersten Lage der Bordwand eine selbsttätige Festhaltevorrichtung (io) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, jedoch mit dem Unterschied, daß an Stelle von Schraubenfedern Spiralfedern oder andere Kräfte aufspeichernde und wieder abgebende Mittel verwendet werden.
6. Vorrichtung zu Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (i) ein Gummischoner (ii) angeordnet ist.