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Bewegliches Fenster des Lokomotivführerhauses Die Erfindung betrifft
die Ausbildung von beweglichen Fenstern, insbesondere von Drehfenstern, und ihre
Lagerung an der Blechwand des Lokomotivführerhauses.
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Bei den Lokomotiven wird der Rahmen des Drehfensters gewöhnlich durch
zwei gebogene Flacheisen gebildet, zwischen denen ein drittes Flacheisen mit U-förmiger
Gummimanschette befestigt ist, deren Flansche die Fensterscheibe halten. Der Fensterrahmen
wird seinerseits in der Schließstellung von einer Gummidichtung umgeben, die an
der Blechwand des Führerhauses sitzt. Längs des Fensterausschnittes ist die dünne
Blechwand des Führerhauses beiderseits durch gebogene Flacheisen versteift.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung und Befestigung
des beweglichen Fensters zu verbilligen. Zu diesem Zwecke sollen möglichst wenig
Bauteile mit möglichst wenig verschiedenen Werkstoffen verwendet werden. Von den
anfallenden Arbeiten sollen möglichst wenig am Führerhaus, möglichst viel am Schraubstock
ausgeführt werden. Es wird ferner angestrebt, daß ein Mann allein das Fenster einbauen
kann. Die Erfindung löst die Aufgabe im wesentlichen dadurch, daß der Rahmen des
beweglichen Fensters aus Blech besteht, das längs des Umfanges der Fensterscheibe
durchgekröpft ist. Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung soll eine einfache
Befestigung dadurch erzielt werden, daß der Rand der Blechwand des Führerhauses
in entsprechender Weise längs des Umfanges des Fensterausschnittes durchgekröpft
ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, von denen das erste die Anwendung der Erfindung beim Neubau,
das zweite bei der Instandsetzung von Lokomotiven behandelt.
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Fig. r ist die Ansicht eines Drehfensters nach der Erfindung;
Fig.
2 zeigt den Schnitt nach derLinie II-II derFig. i ; Fig. 3 und 4 sind in größerem
Maßstab die Schnitte nach den Linien III-III bzw. IV-IV der Fig. i; Fig. 5 zeigt
in weiter vergrößertem Maßstab den rechten Teil der Fig. 2 ; Fig. 6 und 7, die entsprechende
Darstellungen der Fig. i und 2 sind, veranschaulichen das zweite Beispiel. Zunächst
sei das erste Beispiel (Fig. i bis 5) erläutert. Die oben und unten abgerundete
Fensterscheibe i ist von einem im Querschnitt $-förmigen Profilgummi 2 eingefaßt,
der sich über ihren gesamten Umfang erstreckt. Die Scheibe i greift in den Hohlraum
ein, der durch den einen Flansch 3 und durch den dazu parallelen Steg 4 des Profilgummis
2 gebildet ist. Auf der anderen Seite hat der Gummi 2 einen nach der entgegengesetzten
Richtung hin offenen zweiten Hohlraum, der durch den Steg 4 und den dazu parallelen
anderen Flansch 5 gebildet wird. In diesen Hohlraum greift der Flansch 6 eines dem
Umfang der Fensterscheibe i angepaßten, erfindungsgemäß aus Blech gekröpften Fensterrahmens
7 ein. Der Flansch 3 des Profilgummis 2 wird durch den Flansch 8 eines spiegelbildlich
zur Mittelebene 9 der Fensterscheibe i angeordneten gekröpften Bleches io abgedeckt.
Das Rahmenblech 7 und das Deckblech io sind gleich; sie werden durch mehrere Spannschrauben
ii zusammengehalten. Konstruktiv und wirkungsmäßig ist lediglich der Fensterrahmen
7 notwendig, weil Flansch 5 und Steg 4 des Profilgummis 2 die Scheibe i im Flansch
6 des Fensterrahmens 7 ausreichend festhalten. Der Deckrahmen io hat daher lediglich
die Aufgabe, den in der oberen und unteren Rundung des Rahmens sich faltenden Flansch
3 des als Meterware gelieferten Profilgummis 2 abzudecken. Der Deckrahmen io kann
jedoch auch an den Flansch 3 des Profilgummis 2 gepreßt werden, so daß beide Rahmen
7 und io tragen und gemeinschaftlich den Fensterrahmen bilden. Am oberen und unteren
Ende des Bogens des Fensters ist an dem Fensterrahmen je ein Drehzapfen 12 und 13
befestigt, der das Drehen des Fensters um eine lotrechte Drehachse 14 gestattet.
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Die Blechwand 1s des nicht näher dargestellten Führerhauses ist gleichfalls
durchgekröpft, jedoch auf der linken Seite der Drehachse 14 in Fig. 2 nach hinten,
auf der rechten nach vorn. Die so gebildeten Flansche 16 und 17 der Blechwand 15
sind in der Schließstellung (Fig. 2) Anschläge für die Drehbewegung des Fensterrahmens
7, io und wirken zugleich als Abdichtung. Im Bereich der Drehzapfen 12, 13 werden
die Enden der entgegengesetzt durchgebogenen Flansche 16,i7 durch je ein gegebenenfalls
mit einer Feststellvorrichtung für das Fenster versehenes Lagerklötzchen 18, ig
durch Schweißung miteinander verbunden. Der untere Lagerklotz ig hat eine Bohrung
20, in die der Drehzapfen 13 mit geringem Spiel einzugreifen vermag. Der obere Lagerklotz
18 ist nach dem Führerhausinnern hin offen und wird durch eine Platte 21 abgedeckt,
die eingeschraubt wird, nachdem das Fenster mit seinem unteren Zapfen 13 in das
Lagerklötzchen i9 eingesetzt und der obere Zapfen 12 in die Aussparung 22 des Lagerklotzes
18 eingeführt worden ist. Diese Arbeiten lassen sich bequem von einem einzigen Mann
durchführen. Das zweite Beispiel, das die Instandsetzung der mit der alten Fensterausbildung
versehenen Lokomotive behandelt, unterscheidet sich vom ersten lediglich dadurch,
daß statt der Blechwand 15 des Führerhauses ein Ring 23 in derselben Weise durchgekröpft
ist wie beim ersten Beispiel die Wand 15 selbst. Der Ring 23, der zur Versteifung
des Fensterausschnittes in der Führerhauswand 15 dient und an deren Außenseite anliegt,
braucht dann lediglich an mehreren Stellen durch Schrauben 24 mit der Wand 15 verschraubt
zu werden. Infolgedessen ist es möglich, das ganze Fenster zusammen mit dem Versteifungsring
23 als Ersatzstück zu liefern. Am Außenrand des Versteifungsringes 23 kann dabei
der übliche Fensterschirm 25 befestigt werden, der sonst an der Blechwand 15 sitzt.
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Die Kröpfungen der Bleche 7 und io sowie der Blechwand 15 können in
einfacher Weise im kalten Zustand durch Ziehen in einem Gesenk gebildet werden,
wobei die Kröpfung praktisch unabhängig von der Größe des Bleches durchgeführt werden
kann.
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Es ist möglich, statt der Meterware für den Profilgummi 2 einen als
geschlossenes Stück gepreßten Formgummi zu verwenden, dessen einer Flansch 3 die
Fensterscheibe trägt, während der andere Flansch 5 die Scheibe am Fensterrahmen
7 festhält. Dann kann der Deckrahmen io entfallen. Der Profilgummi 2 braucht auch
nicht $-Form zu haben. Dann muß jedoch der Deckrahmen io zum Tragen herangezogen
werden. Die Erfindung ist ferner nicht an Drehfenster gebunden, sondern für jede
Art beweglicher Fenster (Klappfenster oder Schiebefenster) zu gebrauchen.