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Schwalbenschwanzverbindung, insbesondere für auswechselbare Absätze
an Schuhwerk Gegenstand der Erfindung ist eine Verbindungsvorrichtung, bei der an
einem der zu verbindenden Teile ein erhabener und an dem anderen Teil ein vertiefter
Schwalbenschwanz vorgesehen oder angebracht ist, sowie schließlich Klinkmittel,
die in der Schließstellung die zu verbindenden Teile fest vereinigen, aber ihre
spätere Trennung zulassen.
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Je nach Ausführungsart der Erfindung sind besondere Verriegelungsmittel
für die Einklinkung vorgesehen. Diese Verbindungsvorrichtung ist vielseitig verwendbar,
insbesondere kann sie bei der Herstellung eines auswechselbaren Absatzes für Schuhwerk
aller Art sowie für jede Art von Verschlüssen, z. B. Tür-, Kistenverschlüssen usw.,
Verwendung finden.
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Die nachfolgende Beschreibung zeigt an Hand der Zeichnungen Anwendungsbeispiele,
auf die die Erfindung aber nicht beschränkt ist. Fig. I bis ii betreffen
eine Ausführungsform, die bei einem Schuh mit auswechselbarem Absatz Anwendung findet,
Fig. 12 bis 16 eine Abart. Im einzelnen zeigt Fig. i die Ansicht einer Schuhsohle
mit einem erhabenen Schwalbenschwanz, Fig. 2 die Ansicht eines Absatzes mit dem
vertieften Schwalbenschwanz und der Klinkfeder, Fig. 3, 4 und 5 den erhabenen Schwalbenschwanz
in Draufsicht, Endansicht und Schnitt nach Linie V-V in Fig. 3, Fig. 6, 7 und 8
den vertieften Schwalbenschwanz in Draufsicht, Endansicht und Schnitt nach Linie
VIII-VIII der Fig. 6,
Fig. 9 und io Längsschnitte eines Absatzes
und einer Sohle in umgewendeter Stellung vor und nach der Einklinkung, Fig. ii einen
Querschnitt nach Linie XI-XI der Fig. io, Fig. 12 einen Schuh mit auswechselbarem
Absatz von unten gesehen, mit einer abweichenden Verbindungsvorrichtung in halb
eingerückter Stellung, Fig. 13 einen Absatz mit schwalbenschwanzförmiger Ausnehmung,
Fig. 14 das hintere Ende einer Sohle mit erhabenem Schwalbenschwanz und Einklinkvorrichtung,
Fig. 15 die schaubildliche Einzelansicht eines erhabenen Verbindungsteiles von oben
gesehen, Fig. 16 den schematischen Schnitt eines Absatzes und einer Sohle in eingeklinktem
Zustand.
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Bei der in Fig. i bis ii dargestellten Ausführungsform enthält
der Absatz a, der aus Leder, Holz, Gummi oder einem beliebigen Werkstoff bestehen
kann, eine trapezförmige Ausnehmung b, auf deren Grund ein Beschlag d gelagert und
mit Schrauben c befestigt ist. Wie die Einzelansichten 6 bis 8 zeigen, hat er emporgebogene
geneigte Ränder dl, die den vertieften Schwalbenschwanz bilden. Der Beschlag hat
trapezförmigen Umriß.
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An der freien Seite des Beschlages ist dureh einen Niet
f oder in anderer beliebiger Weise ein Federblatt g
befestigt, das
selbst eine Nase oder Abbiegung g1 besitzt. Auf der Sohle, die auch aus Leder, Holz,
Gummi oder anderem beliebigem Werkstoff bestehen kann, ist durch Schrauben i ein
aufgelegter Beschlag j mit Abbiegungen il befestigt, der den erhabenen Schwalbenschwanz
bildet.
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Die Verbindung des Absatzes mit der Sohle wird durch Fig. 9, io, ii
dargestellt. Um den Absatz anzubringen, genügt es, ihn nach Fig. 9 so auf die Sohle
zu setzen, daß der erhabene Schwalbenschwanz j, il
sich frei in den vertieften,
d, dl, hineinlegt, und sodann den Absatz nach vorn zu schieben, bis die Ränder der
beiden Schwalbenschwänze nach Fig. ii ineinandergreifen und die Nase g1 der Feder
g über den Vorderrand y° des erhabenen Schwalbenschwanzes schnappt und die Einrückung
sichert. Der Absatz wird jetzt an seinem Platz nach Seite und Länge durch den Schwalbenschwanz
festgehalten und durch das Einschnappen der Nase g1 gesichert. Er kann sich also
nach keiner Richtung der Sohle, d. h. des Schuhes, verschieben. Er ist gewissermaßen
in seiner Lage verankert.
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Um den Absatz abzunehmen, genügt es, die Nase g1 zu lösen, was sehr
leicht durch einen kräftigen Stoß auf die Vorderfläche des Absatzes in Richtung
P, d. h. von vorn nach rückwärts bewirkt werden kann (Fig. 9).
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Schließlich kann man das ungewollte Loshaken der Klinknase verhindern,
d. h. jede Möglichkeit der Entklinkung durch beliebige geeignete Mittel ausschalten,
z. B. durch eine in ein Loch l des Absatzes eingeführte und in ein Gewindeloch d2
des Schwalbenschwanzes d eingeschraubte Schraube k, deren äußeres Ende, wie aus
Fig. io ersichtlich, gegen die Feder g drückt. Die Feder wird somit in der Stellung
gehalten, in der die Nase g1 über den Rand j° des mit der Sohle verbundenen Beschlages
j greift und den Absatz weder durch einen Schlag noch durch einen ungewollten Stoß
frei werden läßt. Zum Lösen des Absatzes braucht man nur die Schraube k zu lockern
und dann, wie oben angegeben, einen kräftigen Stoß von vorn nach rückwärts auf den
Absatz auszuüben.
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Die beschriebene Einrichtung ermöglicht es, den Absatz nach Wunsch
und ohne Hilfe eines Fachmannes zu wechseln. Das ist von großer Wichtigkeit besonders
für Reisende. Im übrigen ist es ein sehr sparsamer Absatz, denn wenn ein linker
Absatz abgenutzt ist, kann man ihn durch den rechten ersetzen und umgekehrt. Bei
Damenschuhen kann man dank der Verbindungseinrichtung leicht einen hohen Absatz
gegen einen flachen austauschen. Ebenso kann man bei Luxusdamenschuhen z. B. Absätze
verschiedener Farben miteinander austauschen. Es muß darauf hingewiesen werden,
daß die Verbindungsvorrichtung unsichtbar ist, wenn der Absatz auf der Sohle befestigt
ist.
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Bei der in Fig. 12 bis 16 dargestellten Ausführungsform findet man
die gleichen Mittel, jedoch in einer etwas anderen Anordnung. Der Absatz a1 hat
einen Einschnitt als vertieften Schwalbenschwanz b1 und nahe bei seinem vorderen
Rande eine Ausnehmung n, während auf der Sohle h' ein erhabener Schwalbenschwanz
befestigt ist, der z. B. aus einem Metallblock J oder aus einem entsprechend gebogenen
Blech besteht, dessen Kanten oder Seiten JO den erhabenen Schwalbenschwanz bilden.
Auf der Oberseite des Metallblocks ist bei n1 eine Feder G befestigt, die in jeder
geeigneten Ausführung hergestellt werden kann und z. B. ein gewölbtes oder gekrümmtes
Vorderende G1 haben kann, das mit einem Zapfen G2 versehen ist, der dazu bestimmt
ist, in die Ausnehmung n des vertieften Schwalbenschwanzes einzuschnappen. Die Verbindung
des Absatzes erfolgt wie vorher beschrieben, d. h. der Absatz wird in die in Fig.
12 gezeigte Lage gebracht und von hinten nach vorn gestoßen, bis die Feder G sich
flach drückt und derZapfenG2 in dieAusnehmungh einschnappt, wie aus Fig. 16 ersichtlich.
In diesem Augenblick ist der Absatz mit der Sohle vereinigt und gleichsam verriegelt
oder verankert. Um den Absatz abzunehmen, genügt es, den Zapfen aus der Ausnehmung
n, in der er ruht, zu lösen. Zu diesem Zweck wird die Schraube o in dem Gewindeloch
p des Absatzes tiefer geschraubt, bis die Entriegelung erfolgt ist. Dann kann man
den Absatz ohne weiteres nach hinten abziehen, um ihn auszuwechseln oder zu reparieren.
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Natürlich können im Rahmen der Erfindung auch Abänderungen der hier
beschriebenen Ausführungsformen vorgenommen werden. Im einzelnen kann die Verbindungsvorrichtung
der Absätze mit einer oder mehreren Federn versehen sein, die derart angebracht
sind, daß sie nicht nur in vertikaler, sondern auch in seitlicher Richtung einschnappen.
Auch ist die Erfindung anwendbar auf ganze Sohlen sowie für die Herstellung von
Verschlüssen jeder Art, z. B. für Kisten, Türen usw.