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Sohlenbeschneidmaschine In bekannten Sohlenbeschneidmaschinen, die
gegebenenfalls auch zum Rissen der Sohlen dienen, wird die Bewegungsbahn des Beschneidmessers
um den Schuhvorderteil herum und somit die Breite des Sohlenrandes der beschnittenen
Sohle von einer Führung bestimmt, die mit dem Schuhschaft im Eingriff steht. Die
Einstellung dieser Führung wird von einer Kurvenscheibe bestimmt, die während des
Arbeitsganges der Maschine einmal von dem Maschinengetriebe gedreht wird. Die Maschinen
haben mehrere Kurvenscheiben, die je nach der der Führung zu erteilenden Einstellung
verwendet werden. Zwar wird das Werkstück von einer Vorschubvorrichtung vorgeschoben,
es wird jedoch von dem Arbeiter gehalten, und so kommt es leicht vor, daß der Arbeiter
das `'Werkstück schneller oder langsamer zu bewegen sucht als die Vorschubvorrichtung.
Dabei wird das Werkstück von dem Arbeiter bezüglich der Vorschubvorrichtung verschoben
und die Einstellung des Werkstückes zur Führung, deren Kurvenscheibe im Gleichtakt
zu den Bewegungen der Vorschubvorrichtung gedreht wird, wird infolgedessen verändert,
so daß die Sohle dann nicht die erwünschte Form und der Sohlenrand nicht die erwünschte
Breite um den Schuhvorderteil herum erhält.
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Die vorliegende Erfindung beseitigt nun diesen Nachteil. Erfindungsgemäß
ist die Führung für den Schuhvorderteil so angeordnet, daß sie sich in der Vorschubrichtung
mit dem. Werkstück bewegt, wobei während der Bewegung der Führung durch das \`'erkstück
diese, ihrer: Form entsprechend, das
Werkstück mit Bezug auf das
Beschneidniesser verstellt. Die Führung besteht aus mehreren Führungsteilen, die
zum Verändern der Form der Führung verstellbar sind, und eignet sich somit auch
zum Beschneiden von beiden Sohlen eines Schuhpaares. Eine mit der Führung verbundene
Feder zieht die Führung gemäß der Erfindung in ihre Ausgangslage an dem einen Ende
ihrer Bewegungsbahn, wobei eine Klinke die Führung in ihrer Ausgangslage festhält.
Die Klinke wirkt zum Bestimmen der Endlagen der Führung mit verstellbaren Anschlägen
und zum Bestimmen einer Mittellage der Führung mit einem weiteren Anschlag zusammen.
Eine Auslösvorrichtung gibt die Klinke zu dem erwünschten Zeitpunkt frei.
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An dem Schuhgelenk wird in diesen Maschinen die Einstellung des Werkstückes
von einer Führung bestimmt, die in den Winkel zwischen dem Schuhschaft und der Sohle
eingreift. Es besteht nun die Gefahr, daß beim Übergang von dem Sohlengelenk nach
dem Vorderteil und wiederum beim Übergang von dem Vorderteil nach dem Sohlengelenk
keine der beiden Führungen das Werkstück steuert und der Arbeiter infolgedessen
nach eigenem Ermessen die Werkstückeinstellung bestimmen muß, wodurch der Sohlenschnitt
an der Übergangsstelle leicht unregelmäßig ausfallen kann. Um diese Gefahr zu vermeiden,
ist gemäß der Erfindung eine Steuerung vorgesehen, die von dem die Vorderteilführung
in Arbeitslage bewegenden Getriebe betätigt wird, wobei die Steuerung durch Angriff
an einem Anschlag die Gelenkteilführung verstellt. Die Steuerung besteht aus einer
verstellbaren Drehscheibe mit mehreren Steuerflächen verschiedener Formen, wobei
die Scheibe Tiber Verbindungsteile, beim Bewegen der Führung für den Vorderteil
in ihre Arbeitslage, zum Ausschalten der Führung für den Gelenkteil gedreht wird.
Einkerbungen sind am Ende jeder Steuerfläche ausgebildet und werden je beim Ausschalten
der Führung für den Gelenkteil dem Anschlagteil gegenüber eingestellt, so daß die
Führung für den Gelenkteil, nach dem Einstellen der Führung für den Vorderteil in
Arbeitsjage, untätig in dem Winkel zwischen dem Schuhschaft und der Sohle liegt.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. i ist eine Vorderansicht der Maschine; Fig. 2 ist eine linke
Seitenansicht der Maschine; Fig. 3 ist eine Perspektivansicht einer Steuervorrichtung
für eine am Schuhgelenk wirksame Führung, in vergrößertem Maßstab; Fig..4 ist eine
Vorderansicht eines Teiles dieser Steuervorrichtung teilweise im Schnitt; Fig. 5
ist eine rechte Seitenansicht der Maschine; Fig. 6 ist ein Grundriß einer Steuerung
zum Ausschalten eines Gesperres einer am Schuhvorderteil wirksamen Führung; Fig.7
ist eine Vorderansicht der Vorderteilführung in vergrößertem Maßstab; Fig.8 ist
eine senkrechte Schnittansicht der Vorderteilfiihrung; Fig. 9 ist eine Perspektivansicht
eines die Ausgangslage der Vorderteilführung bestimmenden Anschlages; Fig. io ist
eine Perspektivansicht eines die Endlage der Vorderteilführung bestimmenden Anschlages;
Fig. 11, 12, 13 und 14 stellen den Beschneidvorgang an einem rechten Schuh dar,
und Fig. 15, 16, 17 und 18 zeigen den Beschneidvorgang an einem linken Schuh.
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Die Maschine hat einen bekannten schwingbaren Vorschubarm 20 (Fig.
2) mit einem Schneidwiderlager, gegen das ein Messer 22 schneidet. Ein Block 24
schiebt das Werkstück samt dem Arm 20 vor. Der Block 24 trägt gegebenenfalls ein
Rißmesser 26. Die Einstellung des Werkstückes bezüglich der Messer 22, 26 und somit
die Breite des Sohlenrandes der durch das Messer 22 zu beschneidenden Sohle wird
durch eine Führung 28 für den Schuhgelenkteil und eine Führung F für den Schuhvorderteil
bestimmt.
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Die U-förmige Führung 28 ist bei 32 senkrecht auf einem Arm 34 verstellbar,
der bei 36 an einem Kopfteil 38 der Maschine angelenkt ist. Die Abwärtsbewegung
der Führung 28 unter ihrem Eigengewicht wird durch einen Lenker 40 (Fig. 5) begrenzt.
Der Lenker 4o ist an den Arm 34 angelenkt und hat an seinem Oberende einen Schlitz
42, in dem sich ein Bolzen .44 in dem Maschinenkopfteil führt. Die Aufwärtsbewegung
des Armes 34 wird durch einen verstellbaren Anschlag 46 in einem Träger 48 an dem
Kopfteil 38 begrenzt. Die Arbeitslage der Führung 28 wird durch eine unten beschriebene
Steuerung bestimmt, die mit den die Führung F in Arbeitslage bewegenden Teilen verbunden
ist.
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Eine in dem Maschinenkopfteil drehbare Welle5o (Fig. 5) trägt einen
Arm 58 (Fig. 2 und 5). An dem Arm 58 ist ein Trägerteil 6o bei 62 waagerecht verstellbar.
In einer Schrägführung 64 des Trägerteiles. 6o ist ein Schlitten 68 durch eine Schraube
66 verstellbar befestigt. An dem Schlitten 68 sitzt die Führung F. Der Schlitten
68 bestimmt, je nach seiner Einstellung, die 'Maximalbreite des Sohlenrandes und,
um seine Einstellage leicht feststellen zu können, trägt die Führung 64 eine Skala
70 (Fig. 7) und der Schlitten 68 einen Zeiger 72. Der Stiel 74 des Zeigers 72 ist
durch eine Schraube 76 mit dem Oberende des Schlittens 68 verklemmt. Zwischen einem
Arm 8o (Fig. 2) auf der Welle 5o und einem Träger 84 an dem Maschinenkopfteil ist
eine Zugfeder 82 ausgespannt, die die Führung F gewöhnlich in ihrer untätigen Hochlage
hält.
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Die Welle 5o trägt ferner einen Arm 86 (Fig. 5), mit dem bei 88 ein
Ende eines Lenkers 9o verzapft ist. Das andere Ende des Lenkers 9o ist mit einem
Arm 92 verbunden, der auf einer parallel zur Welle 5o verlaufenden und ebenfalls
in dem Maschinenkopfteil drehbaren Welle 94 befestigt ist. Ein Arm 96 (Fig. 2) auf
der Welle 94 trägt einen Bolzen 96, der durch ein Loch in einem lose auf der Welle
94 gelagerten Arm ioo gesteckt ist. Ein Kopf io2 des Bolzens begrenzt die Aufwärtsbewegung
des Armes ioo unter dem Druck einer auf dem Bolzen
aufsitzenden
Feder to4. Ein Lenker roh ist mit dein @"orderencle des Armes Zoo und einem nicht
dargestellten Trethebel verbunden. Beim Herabziehen des Trethebels «erden die Arme
ioo, 96 erst ini Uhrzeigersinn (Fig.2) bewegt, wobei über die Verbindungsteile 94,
92, 90, 86, 5o der Arm 58 ebenfalls firn Uhrzeigersinn geschwungen wird. Die Führung
F wird hierdurch abwärts bewegt, bis eine Anschlagschraube io8 in dem Arm 8o gegen
einen festen Anschlag i io stößt. Bei der weiteren Abwärtsl)eivegung des Trethebels
wird der Arm ioo tim die Welle 94 bewegt, und die Feder 104 gibt nach. hierdurch
wird, wie unten beschrieben, die Steuerung der Führung 28 betätigt.
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Auf einem Bolzen 118 an dem Arm 34 ist eine SClielbe 12o drehbar gelagert.
Die Scheibe 120 steuert die Führung 28, und auf dem Umriß der Scheibe sind infolgedessen
mehrere Steuerflächen ausgebildet, nämlich eine Steuerfläche 122, die 1«)lizentriscli
zuni Bolzen 118 verläuft, und Steuerll;iChen 124, 126, die exzentrisch zum Bolzen
118 verlaufen, ivol>ei die Steuerfläche 124, im Uhrzeigergegensinn (Fig. 2) gesehen,
bogenförmig von dem Bolzen i 18 Hinweg und die Steuerfläche 126 bogenförmig nach
demselben hin- verläuft. Am \`orderende jeder Steilerfläche ist eine Einkerbung
i-5 angebracht. \\'enn die Führung in dem Winkel zi\ fischen der Sohle und dein
Schuhschaft eingestellt wird, tritt eine der Steuerflächen, je nach der Einstc1lung
der Scheibe 120, in Eingriff mit einem Alischlagteit 130 in der Form einer
Rolle. Die Rolle ist auf einem Triiger 131 drehbar, der durch einen finit cinein
Handgriff i4o versehenen Bolzen 132 (Fig. 3 und 4) in einem Block 134 senkrecht
verstellbar ist. Der block 134 ist bei 138 auf einer Führt- 19stläche 136 des Armes
8o waagerecht verstellbar. Die Rolle 130 und die Welle 5o sind gleichachsig, so
claß die Einstellung der Rolle beim 5cliwingen des Arines 58 nicht verändert wird.
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luiii Einstellen der gewählten Steuerfläche der Scheibe
120 in die Arheitslage der Rolle i3o gegenüber, wird ein liolzen 14.I in
ein entsprechendes Loch 142 (Fig. 3) der Scheibe 120 gesteckt. Der Bolzen 144 sitzt
an einem Ende eines Lenkers 146, der mit ciucln Allsatz 148 des Armes ioo verzapft
ist. Der .lnsatz 148 wird bei der Abwärtsbewegung des Trethebels und dem Schwingen
des Armes 58 im l'hrzeigersinn (Fig.2) nach links der Fig.2 bewegt und dreht die
Scheibe 120 über den Lenker 14(1 in' Uhrzeigergegensinn. Hierdurch wird, je nach
der Forin der in Arbeitslage eingestellten Stcuerflä che, die Führung 28 darin aufwärts
oder ai@tt;irts 1>eivegt verstellt oder in der jeweiligen Arlrcitseiiistellung gelassen.
Bis zum Einstellen der Führung F in ihrer Arbeitslage bestimmt die Führung 28' somit
beim Beschneiden die Breite des Sohlenrandes. Am Ende der Abwärtsbewegung der Führung
F wird durch fortgesetztes Herabziehen iler Stange io6 der Arm ioo noch weiterbewegt,
wobei die Feder 104 nachgibt, und zwar bis die entsprechende Eillkerlrtlng 128 unter
die Rolle 13o betvegt ist. Der Ar111 34 wird infolgedessen dann freihell ulld die
Fiihru1lg 28 liegt frei, d. 1i. untätig in dem Winkel zwischen der Sohle und dem
Schuh-Schaft. Das Werkstück wird nun von der Führung F eingestellt.
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Die Führung F ist besonders in Fig. 7 und 8 dargestellt. Auf einem
Bolzen 156 des Schlittens 68 ist ein Gehäuse 158 eines Lagers drehbar. Das Gehäuse
trägt eine Scheibe 16o mit einem Ansatz 161, dessen bogenförmiges Außenende 162
als Führungsteil, und zwar wird er für einen Sohlenrand von Maximalbreite verwendet.
Auf der linken Seite (Fig. 7) des Führungsteiles 162 ist ein Führizngsteil 164 für
einen rechten Schuh und auf seiner rechten Seite ist ein Führungsteil 166 für einen
linken Schuh vorgesehen. Ansätze 167 der Führungsteile 164, 166 sind je auf bogenförmigen
Armen 168 der Scheibe 16o teleskopartig verschiebbar, so daß die Führungsteile 164,
166 um einen ungefähr am Ende des Führungsteiles 162 liegendem Punkt schwingbar
sind. Die Führungsteile 164, 166 können so eingestellt «-erden, daß ihre Außenenden
zusammen mit dem Außenende des Führungsteiles 162 konzentrisch verlaufen, oder sie
können so eingestellt sein, daß sie bezüglich des Führungsteiles 162 versetzt sind
und dieAußenenden derFührungsteile 162, 16:I, 166 somit einen Exzenter bilden, dessen
Form je den zu- erzielenden Änderungen in den Sohlenbreiten entspricht. Diese verstellbare
Führung F wird für die Vorderteile von beiden Schuhen eines Schuhpaares verwendet
und bestimmt, je nach ihrer Einstellung, die Breite des Sohlenrandteiles um die
Schuhvorderteile.
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Zum gleichzeitigen Verstellen der Führungsteile 16.4, 166 sind zwei
miteinander kämmende Ritzel 17o auf Bolzen 172 des Ansatzes 161 drehbar gelagert.
Die Ritzel sind durch Lenker 174 drehbar mit den Führungsteilen 164, 166 verbunden.
Ein Ende eines Armes 176 ist zum Drehen der Ritzel ', an einem der Ritzel 17o befestigt.
Durch das andere Ende des Armes ist eine Schraube 178 geschraubt, durch die der
Arm 176 verstellt und in eingestellter Lage festgelegt werden kann, in der die Schraube
mit einer Ringfläche i8o der Scheibe 16o in Eingriff tritt.
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In ihrer Ausgangslage ist die Führung F am Ende ihrer Drehbewegung
im Uhrzeigergegensinn eingestellt, und der Führungsteil 164 dient zunächst dazu,
die Breite des Sohlenrandes beim Beschreiben der Sohle am Schuhvorderteil eines
rechten Schuhes zu bestimmen. Der Arbeiter löst die Führung F dann zu einem bestimmten
Zeitpunkt aus und dieselbe dreht sich dann mit dem Werkstück, bis der Führungsteil
162 gegen das Werkstück anliegt, worauf die Führung vorübergehend festgelegt wird,
und zwar bis der Schneidvorgang an dem rechten Schuh beendet ist. Die Führung 162
bestimmt dann die Einstellung des Werkstückes am Vorderteil eines linken Schuhes,
und nach dem Frei-' geben der Führung F zu einem bestimmten Zeitpunkt bewegt sich
der Führungsteil 166 mit dem Werkstück, bis der Schneidvoigang um den Schuhvorderteil
herum beendet ist. Am Ende des Arbeitsgangs wird die Führung selbsttätig in ihre
Aus-,, gangslage zurückbewegt. In einer Ringnut der
Scheibe 16o
sitzt eine Torsionsfeder 18q.. Ein Ende der Feder ist bei 186 in der Nut befestigt,
und das andere Ende der Feder ist durch einen Bolzen 188 mit dem Schlitten 68 verbunden.
Riegel igo halten die Feder in der Nut eingestellt. Die Feder 184 stellt die Führung
F in ihrer Ausgangslage ein, in der ein Anschlag 192 an der Scheibe i6o im Eingriff
mit einer Klinke 194 (Fig. 8) steht. Der Anschlag ist an einem Segment 196 ausgebildet,
das, wie in Fig. 9 dargestellt, in eitler Ausnehmung in dem Umriß der Scheibe i6o
verstellbar ist und in Einstellage durch eine Klemmschraube Zoo festgelegt wird,
die durch einen Schlitz in einer Verlängerung 198 des Segments gesteckt ist. Die
Klinke 194 fällt in eine Einkerbung 202 des Segments ein und verhindert somit die
Drehung der Scheibe 16o. Ein Anschlag 204 (Fig. io), der ebenfalls auf der Scheibe
16o verstellbar ist, bestimmt die Endlage der Führung F. Ungefähr halbwegs zwischen
den Anschlägen 192, 204 ist ferner in dem Umriß der Scheibe 16o eine Einkerbung
2o6 ausgebildet, in die, wie unten beschrieben, die Klinke 194 einfällt und die
Führung F in einer dritten Einstellage festlegt.
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Die Klinke 194 sitzt an einem Arm 208, der mit dem Schlitten
68 (Fig. 8) verzapft ist. Zwischen einem Ansatz 21o des Armes und dem Bolzen 156
ist eine Zugfeder 212 ausgespannt, die die Klinke nachgiebig gegen den Umriß der
Scheibe zieht, so daß die Klinke in eine der Einkerbungen 202, 2o6 einfallen kann.
Der Arbeiter kann die Klinke zu der erwünschten Zeit auf folgende Weise aus den
Einkerbungen ausheben. Ein Ansatz 214 des Armes 86 trägt ein Solenoid' 216 (Fig.
5). Mit dem Kern 218 des Solenoids ist ein Arm 220 verbunden, der sich unter den
Ansatz 21o des Armes 208 erstreckt. Zum Erregen des Solenoids dient ein Schalter
222 (Fig. i und 6). Bei 227 ist ein Träger 226 auf dem Untergestell 224 der Maschine
nach vorn und hinten verstellbar gelagert. Mit dem Träger 226 ist bei 229 ein Träger
228 quer zur Maschine verstellbar verklemmt. An den Träger 228 ist ein Hebel 23o
angelenkt, der durch das Knie des Arbeiters zum Betätigen des Schalters 222 verschoben
werden kann.
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Der Arbeitsgang der Maschine wird an Hand eines Schuhpaares beschrieben.
Der Randteil jeder Sohle dieses Paares hat beispielsweise an dem Schuhgelenk eine
bestimmte Breite, ist zwischen dein Innenende der Ballenlinie und dem Außenende
der Kappenlinie schmaler und ist zwischen dem Außenende der Kappenlinie und dem
Außenende der Ballenlinie breiter als am Gelenkteil. Fig. I1 bis 14 stellen den
Schneidvorgang an dem rechten Schuh des Paares und Fig. 15 bis 18 an dem linken
Schuh dar. In diesen Figuren entspricht die Linie a dem Umriß des Schuhschaftes
(von oben gesehen) und die Linie b der Spitze des der Arbeitslage der Führung 28
entsprechenden Winkels zwischen dem Schuhschaft und der Sohle; c ist die zu beschneidende
Sohle und d die Schnittlinie des Messers 22, d. lt. der Umriß des beschnittenen
Sohlenteiles. Die Führungen 28 und F bestimmen den Verlauf der Schnittlinie des
Messers. Die Führungsteile 164,166 der Führung F sind durch den Arm 176, und die
Führung,F selbst ist durch den Schlitten 68 so eingestellt, daß dem Sohlenrand um
den Schuhvorderteil herum die erwünschte Breite erteilt wird. Die Führung 28 befindet
sich in Tieflage. Die FührungF befindet sich in ihrer Ausgangslage, in der die Klinke
194 in der Einkerbung 2o2 liegt, und wird durch die Feder 82 in Hochlage gehalten.
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Der Arbeiter setzt den rechten Schuh in die Maschine ein, wobei die
Führung 28 in den Winkel zwischen dem Schuhschaft und der Sohle eintritt, und bewegt
die Führung 28 aufwärts, bis das linke Ende der in Arbeitslage eingestellten Steuerfläche
124 gegen die Rolle 13o anschlägt. Das Werkstück wird dann von dem Arm 2o und dem
Block 24 von rechts nach links vorgeschoben. Das Beschneiden der Sohle setzt etwas
hinter dem Innenende h (Fig. i i) der Absatzfrontlinie ein, so daß die Führung 28
beim Erreichen der Absatzfrontlinie genau in dem Winkel zwischen der Sohle und dem
Schuhschaft eingestellt ist und der Sohlenrand zu der erwünschten Breite beschnitten
wird. Wenn beim Beschneiden ungefähr das Innenende e der Ballenlinie (Fig. i i)
erreicht wird, zieht der Arbeiter den Trethebel herab und die Führung F wird abwärts
bewegt (s. Fig. 12). Beim Schwingen des Armes ioo durch die Stange io6 dreht der
Lenker 146 die Scheibe 12o der Führung 28, und die Führung 28 kann unter dem Druck
des Werkstückes infolge_der sich radial verkürzenden Steuerfläche 124 allmählich
angehoben werden, wobei der beschnittene Sohlenrand allmählich in Breite abnimmt.
Beim Anhalten der Führung F durch den Anschlag io8 wird bei der fortgesetzten Bewegung
des Armes ioo und dem Nachgeben der Feder io4 die Scheibe i2o weitergedreht, bis
die Einkerbung 128 unter der Rolle 130 liegt. Die Führung 28 wird dann durch
Eintreten der Rolle in die Einkerbung sofort freigegeben und die Führung F bestimmt
nun beim weiteren Vorschieben und Beschneiden der Sohle die Breite des Sohlenrandes.
Die Führung 28 liegt hierbei frei in dem Winkel zwischen dem Schuhschaft und der
Sohle und liegt dabei quer auf dem Rahmen des Schuhes auf, so daß ein gleichmäßiger
Druck auf den Rahmen ausgeübt und ein Verformen desselben verhindert wird. Durch
die Scheibe 120 wird der Übergang vom Schuhgelenkteil in den Vorderteil so gleichmäßig
gestaltet, daß keine Pause in dem Arbeitsgang beim Ausschalten der Führung 28 und
Einschalten der Führung F eintritt. Das Werkstück bleibt somit immer unter der Steuerung
einer der Führungen, so daß immer eine gleichmäßig verlaufende Sohlenkante mit einem
Sohlenrand der erwünschten Breite erhalten wird.
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Der Schuhschaft wird ungefähr am Innenende der Ballenlinie mit dem
Außenende des durch die Klinke 194 gesperrten Steuerteiles 164 im Eingriff bewegt,
und das Werkstück wird nun an dem Außenende dieser Führung entlang bewegt, bis die
Sohle ungefähr bis zum Außenende f (Fig. 12) der Kappennahtlinie beschnitten ist.
Die Sohlenkante soll dann allmählich in Breite bis zum Außenende g (Fig. 13) der
Ballenlinie zunehmen. Wenn infolgedessen der
Punkt f erreicht worden
ist, betätigt der Arbeiter den Hebel 239 zum Erregen des Solenoids 216, und
die Klinke 2r9 wird ausgeschaltet. Beim weiteren Vorschieben des \\'erkstückes bewegt
sich der Steuerteil 162 nun mit dem Werkstück. Da der Steuerteil 162 radial in Größe
zunimmt, wird das Werkstück nach unten bewegt, und der Sohlenrand nimmt beim Beschneiden
in Breite zu. Der Führungsteil wird durch das Werkstück mit derselben Geschwindigkeit
wie das Werkstück vorbewegt, und die Einstellung der Führung F bezüglich des Sohlenumrisses
wird somit nicht durch Beschleunigen oder Verlangsamen des Vorschubes verändert.
Beim Erreichen des Punktes g greift die Klinke 194 in die Einkerbung 2o6 ein, und
der Arbeiter gibt den Trethebel frei, so daß beim Übergang zu dem Schulrgelenkteil
die Führung 28 (s. Fig. 14) nunmehr wieder die Arbeitslage des Schuhes bestimmt.
Die freigegebene Führung F und der Arm ioo werden durch die Federn 82, io4 aufwärts
bewegt und der Arm ioo dreht über den Lenker 1:I6 die Scheibe 120 im L'hrzeigersinn
(Fig. 2), so daß die Rolle i3o aus der Einkerbung 128 herausgeschoben und wieder
im Eingriff mit der Steuerfläche 124 bewegt wird. Die Breite des Sohlenrandes wird
nun wiederum allmählich unter der Steuerung der Fläche 124, wie erwünscht, verringert.
Der Schnitt läuft hinter dem Außenende der Absatzfrontlinie aus der Sohle aus.
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Der Arbeitsgang beim Beschneiden eines linken Schulres (Fig. 15 bis
18) entspricht dem eben beschriebenen Arbeitsgang an einem rechten Schuh, jedoch
in umgekehrter Reihenfolge. Der Schnitt setzt ungefähr bei i am Außenende der Absatzfrontlinie
ein, und die Führung F wird ungefähr beim Erreichen des Punktes g am Außenende der
Ballenlinie abwärts bewegt. Die Klinke 194 wird da ausgeschaltet, und die Führung
F bewegt sich darauf mit dem Werkstück, so daß der Sohlenrand in Breite abnimmt,
bis das Außenende der Kappenlinie bei f erreicht wird (s. Fig. 17). Die Klinke 194
wird nun durch den Anschlag 204 gesperrt, und das Werkstück bewegt sich an der Führung
entlang, bis das Innenende der Ballenlinie bei e erreicht wird. Hierauf gibt der
Arbeiter die Führung F (Fig. 18) frei, und das Werkstück wird nunmehr wieder durch
die Führung 28 eingestellt. Beim Freigeben der Führung F wird dieselbe in ihre Ausgangslage
zurückbewegt.