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Vorrichtung zum Betätigen von verstellbaren Teilen an ortsfesten Geräten
für Spiel- und Modellbahnen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betätigen
von verstellbaren Teilen an ortsfesten Geräten für Spiel- und Modellbahnen, die
sowohl rein äußerlich als auch hinsichtlich ihrer Wirkungsweise im wesentlichen
mit ihren Vorbildern übereinstimmen. Sie ist zur Anwendung bei Anlagen vorgesehen,
bei denen die verstellbaren Teile ferngesteuert sind, vorzugsweise bei Signal- und
Weichenverstelleinrichtungen.
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Bei den bisher bekanntgewordenen Anlagen schaltet man diese Teile
unabhängig voneinander. Ihre Antriebe werden einzeln durch Betätigen je eines Hebel-oder
Druckknopfschalters elektromagnetisch oder mechanisch ferngesteuert.
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Mit Rücksicht auf Grenzen, die z. B. durch Preisgestaltung und Raumbedarf
festgelegt werden, ist es jedoch nicht immer zweckmäßig, dem Vorbild in allen seinen
Einzelheiten getreu zu folgen. Bei Anlagen mit vielen Weichen und Signalanlagen
würde der Aufwand an Schaltern und Leitungen so groß sein, daß er in keinem günstigen
Verhältnis zu seiner Zweckerfüllung stünde. Man benötigt daher Mittel, die die Anlagen
und deren Betrieb einfach machen, auch wenn dadurch auf gewisse Sicherungen, die
beim Betrieb von Eisenbahnen aus Sicherheitsgründen vorhanden sein solleng verzichtet
werden muß.
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Der Modellbauer hat Anlagen zu schaffen, mit denen vor allem der Betrieb
einer Bahnanlage wirklichkeitsgetreu nachgeahmt werden kann. Auf das getreue Nachgestalten
insbesondere des inneren Aufbaues der Einzelteile kommt es erst in zweiter Linie
an.
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Beim Aufbau einer Modellanlage ist ferner zu überlegen, ob alle Geräte
zeitgerecht betätigt werden können. Bekanntlich werden bei neuzeitlichen Modellanlagen
sämtliche Geräte zentral, d. h. von einer
einzigen Person gesteuert,
im Gegensatz zu den Vorbildern, bei denen die einzelnen Fahr- und Fahrsicherungsvorgänge
von einer größeren Zahl von Fahr-, Stellwerks- und Kontrollbeamten betätigt bzw.
überwacht werden. Erfahrungsgemäß reicht bei gut ausgestatteten, von einem zentralen
Schaltbrett aus gesteuerten Modellbahnen gelegentlich die Zeit nicht aus, um alle
Geräte ordnungsgemäß betätigen zu können.
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Diese Überlegungen waren der Anlaß zur Stellung der Aufgabe, die Zahl
der Schaltorgane einer mit viel Zubehör ausgerüsteten Modellanlage zu verringern
und damit die Bedienung der Bahn zu vereinfachen. Gelöst wurde sie durch eine neuartige
Verbindung der die verstellbaren Teile eines Gerätes bewegenden Schaltglieder durch
eine an sich bekannte Kupplung (Impulsverteiler), wodurch die Teile mittels eines
einzigen Antriebes wahlweise geschaltet werden können.
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Als Kupplungen eignen sich mechanische Schaltelemente, z. B. Nockenscheiben,
Kurvenscheiben, Schubkurbelgetriebe, Gelenkketten o. dgl., die unmittelbar die Schaltglieder
(Zug- oder Druckgestänge) der Teile betätigen. Diesen sind hinsichtlich ihrer Wirkungsweise
elektrische Kontaktgeber, z. B. Schaltwalzen, gleichwertig, die mit Schrittschaltwerken
mechanisch verbunden sind und Stromkreise schalten, in denen die Teile betätigenden
Elektromagnete liegen. Auch pneumatisch, hydraulisch und thermodynamische Kupplungen
sind für diesen Verwendungszweck brauchbar.
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Ferner sei erwähnt, daß mit dem Erfindungsgegenstand nicht nur die
verstellbaren Teile eines einzigen Gerätes, sondern auch Teile von mehreren Geräten
durch einen einzigen Antrieb geschaltet werden können, wenn auf den Umstand keinen
Wert gelegt wird, für jedes einzelne Gerät einen einzigen Druckknopf auf der Schalttafel
zu haben.
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Eine dieses Merkmal aufweisende Modellbahnanlage hat gegenüber den
bekannten Bauarten den Vorteil, daß zum Schalten von zwei oder mehr zu einem Gerät
gehörenden Teilen, von denen einer allein oder mehrere zusammen geschaltet werden
sollen, nur ein einziger Schalter (Impulsgeber) benötigt wird. Das Schaltbrett der
Anlage wird somit übersichtlicher.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung (Anlagen
für Schienenfahrzeuge) schematisch dargestellt.
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Abb. i und 2 veranschaulichen in Gegenüberstellung je eine Prinzipskizze
der Schaltung eines zwei Signalflügel aufweisenden Gerätes, wobei Abb. i die bekannte
Ausführung, Abb.2 die neue Konstruktion veranschaulicht ; Abb. 3 zeigt eine Anwendung
der Erfindung zur Steuerung von zwei Weichen, Abb. 4 die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung für ein zweiflügliges Hauptsignal, dessen Signale (Geradeaussignal »Freie
Fahrt«) mechanisch über Nockenscheiben durch Zuggestänge betätigt werden, Abb.5
die Vorderansicht der Vorrichtung gemäß Abb. 4 in vergrößertem Maßstab mit Druckgestängen
als Signalbetätigungen, Abb. 6 die Draufsicht der Vorrichtung gemäß Abb. 5 und Abb.
7 die Vorderansicht einer Vorrichtung für ein zweiflügliges Hauptsignal unter Verwendung
einer elektromagnetisch gesteuerten, die Signalschaltglieder elektromagnetisch betätigenden
Schaltwalze (Signalstellung eHalta).
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus den verstellbaren Teilen
i und 2 bzw. ia und 211, der Kupplung 3, dem Antrieb' 4, der Stromquelle 5 (bei
elektrischen Fernsteuerungen) und einem Schalter 6.
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Bei den Vorrichtungen gemäß den Abb. 4 bis 7 dient als Antrieb ein
Elektromagnet, der über ein Schrittschaltwerk die Kupplung in Gestalt von Nokkenscheiben
7a und 7b (Abb. 4 bis 6) oder einer Schaltwalze 8 (Abb. 7) stufenweise antreibt.
Die Signalflügel i und 2 sind an dem Träger 9 befestigt und stehen durch Zuggestänge
io und ir bzw. Druckgestänge 12 und 13 mit den N ockenscheiben 7" und
71 in Verbindung.
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Als Schalter 6 der Antriebe 4 (Elektromagnete), die ihnen erteilte
Schaltimpulse elektromagnetisch oder mechanisch an die Kupplungen weiterleiten,
dienen Hebel- oder Druckknopfschalter.
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Die Schrittschaltwerke bestehen aus dem Schaltrad 15 und dem Schieber
16. Die den Schieber 16 nach jeder Schaltung in die Ausgangsstellung zurückholende
Feder ist bei den Vorrichtungen gemäß den Abb. 4 und 7 durch den Pfeil 1711 angedeutet.
Bei den Vorrichtungen gemäß den Abb. 5 und 6 ist die Feder mit i7b bezeichnet und
der Antrieb des Schrittschaltwerkes, der dem Antrieb entspricht, aus der Spule 18,
dem Anker i9 und dem Gehäuse 20 zusammengesetzt.
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Die durch die Welle 21 mit dem Schalträd 15 verbundenen Nockenscheiben
7a und 7b betätigen mit ihren Nocken 22" und 22b unmittelbar die Gestänge To, ii
bzw. 12, 13. Die Nocken 22a und 22b der Schaltwalze 8 dagegen schalten die Stromkreise
der Elektromagnete 23 und 24, und zwar in der Stellung I einen, in der Stellung
II beide Stromkreise der Schaltglieder (Elektromagnete 23 und 24).
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Bei beiden Kupplungen sind 6 Kontaktstellungen vorgesehen,, und zwar
je zwei einander gegenüberliegende Stellungen für Signal auf rHalt«, »Fahrt frei«
für geraden Strang und Fahrt frei« für abzweigenden Strang.
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Weitere Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung sind bei der Betätigung
von zweiteiligen Bahnschranken, bei mit Geschwindigkeitsbegrenzungsflügeln versehenen
Vorsignalen, bei Lichtsignalen o. dgl. gegeben.