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Hydraulisch betätigtes Hebezeug Zusatz zum Patent 804 465 Die Erfindung
bezieht sich auf ein hydraulisch betätigtes Hebezeug, d. h. auf ein Hebezeug, dieser
Ausdruck ist im allgemeinsten Sinn gebraucht, das durch verdichtete Druckluft, Dampf
oder eine Druckflüssigkeit betätigt wird. Im Rahmen dieser Beschreibung ist unter
Flüssigkeit bzw. Druckflüssigkeit usw. stets auch ein gasförmiges Medium bzw. Druckmedium
usw. zu verstehen. Die Erfindung betrifft die weitere Ausbildung der Einrichtung
des Hauptpatents 804 465.
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Das Hauptpatent betrifft ein Hebezeug mit einem Zylinder und einem
durch Druckflüssigkeit bewegten Kolben, der in einer Hälfte des Zylinders hin und
her beweglich ist und eine Kolbenstange trägt, deren freies Ende in der anderen
Zylinderhälfte geführt ist und eine Seilrolle oder -scheibe oder einen Rollensatz
trägt. Eine feststehende Rolle oder Scheibe oder ein Scheibensatz ist im Zylinder
außerhalb des Kolbenweges befestigt, und ein Ende des Zugseiles ist im Zylinder
verankert, während das andere Ende durch eine Öffnung im Zylinder nach außen geführt
ist, nachdem es um beide Rollen oder Rollensätze herumgeführt ist. Eine Steuervorrichtung
gestattet die Zuführung des Arbeitsmittels zu dem Ende des Zylinders, welches der
Zylinderhälfte gegenüberliegt, in der die bewegliche Rolle oder der Rollensatz geführt
ist.
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Die Erfindung betrifft die weitere Verbesserung
eines
solchen Hebezeuges, um einerseits die Geschwindigkeit bei einer Senkung der Last
erforderlichenfalls erhöhen und andererseits die Hubgeschwindigkeit besonders bei
leichten Lasten beschränken zu können.
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Gemäß der Erfindung umfaßt das Hebezeug zwei im wesentlichen miteinander
gleiche koaxial angeordnete Zylinderteile, deren voneinander abgelegene Enden geschlossen
und die durch ein Übergangsteil getrennt sind, das einen feststehenden Rollensatz
trägt, einen beweglichen Rollensatz innerhalb eines der beiden Zylinderteile, ein
Zugseil, das um die Rollensätze herumgeführt und dessen eines Ende festgelegt ist,
während das andere Ende zwischen beiden Zylinderhälften herausgeführt ist, durch
ein Druckmittel betätigte Kolben, zwischen denen beide Rollenanordnungen liegen
und die in den beiden zugehörigen Zylinderhälften hin und her beweglich und zu gemeinsamer
Bewegung miteinander verbunden sind, wobei die bewegliche trolle oder der Rollensatz
mit dem zugehörigen Kolben fest verbunden ist, und eine Steuereinrichtung, um das
Druckmittel nach Wahl jedem der beiden Zylinderenden zuzuführen und den Austritt
des Druckmittels aus diesen Enden zu steuern.
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Außerdem kann entweder mit einem der beiden Zylinderenden oder mit
beiden oder mit der Steuervorrichtung ein Ventil vereinigt werden, welches für gewöhnlich
etwas offensteht und welches weitgehend geschlossen werden kann, wenn es einem wesentlichen
Druckanstieg ausgesetzt wird, wobei dann nur eine geringe Ausströmöffnung bleibt,
wie es auch der Fall ist, wenn das Druckmittel dem zugehörigen Ende zugeführt wird,
um den darin arbeitenden Kolben herauszudrücken.
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In der Zeichnung ist Fig. i ein Grundriß eines Hebezeuges nach der
Erfindung, wobei verschiedene Teile weggebrochen sind.
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Fi,g. 2 und 3 sind Teilschnitte nach den Linien 2-2 bzw. 3-3 in Fig.
i ; Fig. 4 ist eine vergrößerte- Ansicht des automatischen Ventils am rechten Zylinderende
in Fig. i, und Fig. 5 ist eine Ansicht der ganzen Vorrichtung, wobei Teile fortgeschnitten
sind.
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Um die zeichnerische Darstellung nicht undeutlich zu machen, ist das
Zugseil in den Fig. i, 2 und 3 fortgelassen.
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Die beiden Zylinderhälften A und B können die Form eines
einzigen durchgehenden Zylinders besitzen. Eine Mittelöffnung dient zur Aufnahme
eines Klobens i i für den feststehenden Rollensatz.
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Die beiden Zylinderhälften können aber auch, wie gezeichnet, aus besonderen
Zylinderteilen 12 und 13 bestehen, deren aneinandergrenzende Enden durch den Kloben
verbunden sind. Die voneinander abliegenden Enden der beiden Zylinderhälften sind
durch Platten 15, 16 verschlossen, die durch Haltestangen 17, 17 und Muttern
18, 18 verbunden sind. Diese Haltestangen dienen gleichzeitig dazu, die einander
zugewandten Enden der Zylinderhälften mit dem Kloben i i zusammenzuhalten. Der feststehende
Rollensatz besteht aus einer Anzahl von Seilscheiben 20, 20, die mit Hilfe von Kugellagern
21, 21 auf einer gemeinsamen, vom Kloben i i getragenen Welle 22 gelagert sind.
Am Kloben i i ist ferner ein Bolzen 23 mit einem Tragauge befestigt, mit Hilfe dessen
das Hebezeug in etwa horizontaler Lage aufgehängt werden kann.
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In entsprechender Anordnung weist auch der bewegliche Rollensatz eine
gleiche Anzahl von Rollen 25, 25 auf, die mittels Kugellager auf einer gemeinsamen
Welle 26 gelagert sind. Die Welle 26 wird von einem Kolben 27 getragen. der in der
Zylinderhälfte B verschiebbar angeordnet ist. Die rechte Endfläche (Fig. i) des
Kolbens 27 dient als Druckkolben für das Druckmittel und ist zu diesem Zweck mit
einem biegsamen Dichtungsring 28 ausgestattet, der sich an die Zvlinderwandung des
Teiles B in bekannter Weise anlegt.
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Der herunterhängende Teil 30 (Fig. 5) des Zugseiles wird durch eine
Öffnung 31 des feststehenden Rollenklobens i i herausgeführt. Das Zugseil läuft
über die anschließende Rollenscheibe 20, von dort zu der entsprechenden Rollenscheibe
25 des beweglichen Kolbens, zurück zur nächsten Rollenscheibe des feststehenden
Klobens und so fort, bis das Ende des Kabels schließlich festgelegt ist.
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Bei gleicher Rollenzahl in jedem Kloben kann das Kabel an einem Zapfen
33 des feststehenden Klobens i i verankert werden. Besitzt der feststehende Kloben
eine Rolle mehr als der bewegliche, so wird das Kabel wieder nach vorn zu dein verschiebbaren
Kolben 27 geführt und dort festgemacht.
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In dem Teil A des Zylinders befindet sich ein Kolben 35, der in bekannter
Weise mit einem Dichtungsring 36 ausgerüstet ist.
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Die beiden Kolben sind starr miteinander durch Kolbenstangen 37, 37
verbunden, die an der Außenseite des feststehenden Rollensatzes durch Öffnungen
38 im Kloben i i vorbeigeführt sind (Fig. 2).
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Wird das Druckmittel von der linken Seite in die Zylinderhälfte A
eingelassen, so bewegt sich der Kolben 35 nach rechts. Dabei wird der bewegliche
Rollensatz mitgenommen und das heraushängende Ende des Tragkabels und eine etwa
daran befestigte Last aufwärts bewegt. Während dieses Vorganges entweicht die Luft
aus der rechten Zylinderhälfte B durch ein automatisches Ventil 39, das in der Endwand
16 vorgesehen ist. Dieses selbsttätige Ventil wird durch eine Feder 40 in einer
Stellung gehalten (Fig.4), in der es nur um einen geringen Betrag geöffnet ist.
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Wird das Druckmittel in das linke Ende des Zylinderteiles A eingelassen,
wenn an dem Zugseil keine Last hängt, so wird das frei heraushängende Kabelende
sehr schnell eingezogen werden. Aufgabe des Ventils 39 ist es. Beschädigungen oder
das Auftreten von Stößen unter solchen Voraussetzungen zu vermeiden. Unter solchen
Verhältnissen nämlich wirkt der Druckanstieg im Zylinderteil B auf die Ventilscheibe
42 und verschiebt sie in Richtung einer Schließung des Ventils; der anhaltende Druckunterschied
hält das Ventil in dieser Stellung. Das Ventil schließt sich jedoch nicht vollständig;
die
Scheibe 42 ist mit einer Unterlegscheibe 43 versehen, die verhindert, daß die Ventilscheibe
42 einen vollständigen Abschluß herstellt. Der verbleibende geringfügige Öffnungsquerschnitt
reicht aus, um das Hebezeug weiter in Hubrichtung arbeiten zu lassen, wenn keine
Last zu heben ist.
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Obwohl die Art und Weise, in der Flüssigkeitsdruck einem der Enden
der Zylinderhälften A oder B zugeführt 'werden kann, keinen Teil der Erfindung bildet,
sind in der Zeichnung doch zwei biegsame Rohrleitungen 45, 46 veranschaulicht, die
jedes Zylinderende mit einem Auslöseventi147 (Fig. 5) verbinden, dem durch ein Rohr
48 das Druckmittel zugeführt wird. Der Auslöser 47 besitzt zwei Betätigungsglieder
49, 5o. Das Herabdrücken eines dieser beiden Glieder bewirkt den Zutritt des Druckmittels
zu dem entsprechenden Ende des ausgewählten Zylinderteiles, das bei Betätigung des
anderen Gliedes mit dem Druckmitteläuslaß verbunden wird.
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Die Möglichkeit, Druckflüssigkeit auch vom rechten Ende der Anordnung
her in die Zylinderhälfte B eintreten lassen zu können, beschleunigt das Herablassen
des freien Endes des Zugseiles in Fällen, wo dieses Ende keine Last trägt. Dabei
bewirkt der plötzliche Druckanstieg im Zylinderteil B die Schließung des selbsttätigen
Ventils 39 bis auf den geringfügigen offen bleibenden Strömungsquerschnitt in der
oben beschriebenen Weise.
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Unter gewissen Umständen kann es auch zweckmäßig sein, den Zylinderteil
A mit einem ähnlichen selbsttätigen Ventil auszustatten, wie das bei 52 angedeutet
ist. Dieses Ventil entspricht dann in jeder Hinsicht dem Ventil 39. Wenn beim Senken
einer Last durch Einschaltung des Flüssigkeitsdruckes auf die Zylinderhälfte B die
Senkgeschwindigkeit zu groß werden sollte, schließt sich das Ventil 52
mit
Ausnahme des vorbeschriebenen Restquerschnittes.
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Beim Anheben einer Last wird der Flüssigkeitsdruck im Zylinderteil
A das automatische Ventil 52 natürlich ebenfalls schließen, wie es in Verbindung
mit dem selbsttätigen Ventil 39 beschrieben wurde.