DE1010037B

DE1010037B - Leitvorrichtung fuer Walzgut

Info

Publication number: DE1010037B
Application number: DED20230A
Authority: DE
Inventors: Ludwig Wegmann; Erich Reth
Original assignee: Demag AG
Current assignee: Mannesmann Demag AG
Priority date: 1955-04-09
Filing date: 1955-04-09
Publication date: 1957-06-13

Description

Leitvorrichtung für Walzgut Die Erfindung betrifft eine Leitvorrichtung für Walzgut in die Walzenkaliber mittels einstellbarer Leitmittel. Es ist bekannt, als Leitmittel Leitrollen zu verwenden, die an schwenkbaren Haltearmen angeordnet sind. Die Haltearme und damit die Leitrollen werden je nach den Abmessungen des Walzgutes eingestellt, so daß dieses von der Leitvorrichtung möglichst ohne Spiel einwandfrei dem jeweiligen Kaliber zugefiihrt wird.
Bei den bekannten Vorrichtungen ist das Einstellen verhältnismäßig umständlich und zeitraubend, insbesondere, da vielfach mehrere Stellmittel zu betätigen sind und diese außerdem mehr oder weniger an der Seite, d. 11. an schlecht zugänglichen Stellen liegen.
Weiterhin ist eine Einführungsvorrichtung für Walzgut bekannt, bei der exzentrisch gelagerte Klemmrollen vorgesehen sind, durch deren Drehung das Walzgut in die Kaliber eingeführt werden soll. Bei einer anderen bekannten Vorrichtung ist die Verstellung einer der Führungshälften durch einen Exzenter vorgesehen. Keine der letztgenannten Führungen weist jedoch schwenkbare Haltearme mit Gleitbacken auf, noch Sind auf den Haltearmen Nachleitrollen vorgesehen. Beiden Vorrichtungen ist außerdem der Nachteil zu eigen, daß die Führungsmittel nicht mit nachgiebigem Anpreßdruck gegen das Walzgut angesetzt werden können.
Zum Stande der Technik sei weiter erwähnt, daß bei einer bekannten Vorrichtung zum Einführen bzw. Einstoßen von Walzgut bereits vorgeschlagen wurde, die Greiferbacken mittels Kniehebel zu verstellen mit dein Ziel, das Walzgut zu erfassen und dann in Richtung auf die Walzen zu bewegen. Diese Kniehebel dienen jedoch nicht zum Einstellen der Leitmittel auf den jeweiligen Querschnitt des Walzgutes, sondern lediglich zum Festklemmen desselben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Leitvorrichtung zu schaffen, die ein schnelles und müheloses Einstellen der L eitinittel auf den zum Walzen erforderlichen Querschnitt ermöglicht und weiterhin die Leitmittel mit einem nachgiebigen Anpreßdruck gegen das Walzgut zu führen, der so gewählt werden kann, daß das Walzgut in jedem Fall sicher geführt wird, ohne daß V erformungsarbeit auftritt, wenn die Dicke des Walzgutes in gewissen Grenzen schwankt.
Nach der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, den Haltearmen für die Leitmittel als Stellmittel einen quer zur Walzrichtung liegenden Kniehebel zuzuordnen, dessen Winkelstellung von einer in Walzrichtung liegenden Stellspindel bestimmt wird. Durch diese Bauweise wird bei denkbar einfacher Gestaltung eine leichte Einstellung erreicht, die sich insbesondere noch durch ihre gute Zugänglichkeit auszeichnet. Der Bedienungsmann braucht nicht mehr an der Seite liegende, schwer zugängliche Schrauben od. dgl. Stellmittel zu betätigen, sondern nur noch eine einzige Stellspindel bzw. deren Mutter, und zwar vor Kopf der Leitvorrichtung. Dieses hat zudem noch den Vorteil, daß die Leitvorrichtung beiderseits bis dicht an die Walzenständer gesetzt werden kann und trotzdem die Zugänglichkeit zur Stellspindel nicht gestört wird, wie es bei den bekannten Einrichtungen vielfach der Fall ist.
Vor teilhafterweise wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Halterungskörper für das Kniehebelpaar gegen die Wirkkraft einer Feder axial verschiebbar auf der Stellspindel gelagert. Dadurch wird erreicht, daß die Leitvorrichtung stramm auf die Walzgutabmessung eingestellt werden kann und trotzdem bei den nicht vermeidbaren Schwankungen in den Walzgutabmessungen keine Überbeanspruchungen oder Zerstörungen in der Leitv orrichtnug auftreten können, da sich die Stellspindel diesen Abmessungsschwankungen federnd anpaßt.
Die Haltearme sind in bekannter Weise um die Lagerbolzen der Vorleitrollen schwenkbar. Diesen Vorleitrollen sind an den Haltearmen Gleitbahnen für das Walzgut nachgeschaltet. Außerdem tragen die Haltearme an ihren Enden die eigentlichen Leitrollen. Zweckmäßig erhalten die Endrollen einen wesentlich kleineren Durchmesser als die Vorroilen. Sie können dann verhältnismäßig tief in den Walzenspalt eingeführt werden, so. daß das Walzgut weitgehend geführt bleibt.
Um die Vorrichtung den verschiedenen Walzgutabmessungen anpassen zu können, wird nach der Erfindung fernerhin vorgeschlagen, die Lagerbolzen der Vorrollen in bekannter Weise exzentrisch zu lagern zwecks Abstandänderung der Vorrollen und der Schwerpunkte der Haltearme. Außerdem ist es von Vorteil, die Gleitbacken gegenüber den Endrollen etwas zurückliegend anzuordnen, so daß die Gleitbacken lediglich beim Einschießen eines neuen Walzgutstranges auf Reibung beansprucht werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Abb. 1 zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, quer zur Walzrichtung, Abb. 2 eine Draufsicht und Abb. 3 eine Teilansicht mit der Exzenterlagerung der Vorrollenbolzen und der Haltearme.
Die Vorrollen sind mit 1 bezeichnet, die Exzenterlagerung ihrer Lagerbolzen trägt das Bezugszeichen 2. 3 sind Gleitbacken, 4 die Endleitrollen und 5 die Haltearme.
Die Haltearme 5 sind durch ein Kniehebelpaar 6 verbunden, an welchem eine Stehspindel 7 angreift. Mit 8 ist eine Feder bezeichnet, gegen deren Wirkleraft der Haltekörper 11 für die Kniehebel 6 axial auf der Stellspindel 7 verschiebbar gelagert ist. Mit 9 sind Gewindemuttern bezeichnet zur Einregulierung der Spannung der Feder B. 'Mit 10 ist eine Einstellinutter für die Spindel 7 angedeutet.
Vor Inbetriebnahme wird die Exzenterlagerung 2 entsprechend dem zu verwalzenden Profil eingestellt und über die Mutter 10, Spindel 7, Kniehebel 6, Haltearme 5, die Endrollen 4 so verstellt, daß- deren Abstand etwas geringer ist als die Walzgutstärke. Das einschießende Walzgut bewegt die Vorrollen 1, drückt sich zwischen die Gleitbacken 3, um zwischen die Endrollen 4 zu gelangen. Die Gleitbacken 3 liegen, vom alzgut aus betrachtet, gegenüber der Oberfläche der Rollen 4 etwas zurück. Sobald das Walzgut in den Bereich der Endrollen 4 kommt, werden diese entgegen der Spannung der Feder 8 etwas auseinandergedrückt, die Haltearrne 5 mit den Gl-,itbacken 3 schwenken entsprechend aus, so daß die Gleitbacken 3 vom Walzgut abgehoben werdn. Die Gleitbacken 3 werden also nur jewzils beim Einschießen eines neuen Walzgutkopfes auf Verschleiß beansprucht und erhalten dadurch eine sehr lange Lebensdauer. Die Feder 8 sorgt dafür, daß das Walzgut immer stramm von den Endrollen 4 geführt wird und betriebssicher in das Walzenkaliber gelangt. Die Einrichtung nach der Erfindung zeichnet sich durch ihren einfachen Aufbau, ihre große Betriebssicherheit und leichte Einstellmöglichkeit aus.

Claims

PATENTANSPPrCIIE# 1. Leitvorrichtung für Walzgut in die Walzenkaliber mittels einstellbarer Leitmittel, bestehend aus um Bolzen schwenkbar angeordneten Haltearmen mit Gleitbacken und diesen nachgeschalteten Endleitrollen, dadurch gekennzeichnet, daß den Haltearmen (5) für die Leitmittel als Stehmittel ein quer zur Walzrichtung liegender Kniehebel (6) zugeordnet ist, dessen Winkelstellung von einer in Walzrichtung liegenden Stellspindel (7) bestimmt wird.
2. Leitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterungskörper (11) für das Kniehebelpaar (6) gegen die Wirkkraft der Feder (8) axial verschiebbar auf der Stellspindel (7) gelagert ist.
3. Leitvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitvorrichtung in bekannter Weise mit Vorleitrollen (1) versehen ist und die Haltearme (5) um Lagerbolzen der Vorleitrollen (1) schwenkbar sind, diesen nachgeschaltete Gleitbacken (3) für das Walzgut tragen und an ihren Enden die eigentlichen Leitrollen (4) angeordnet sind.
4. Leitvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Endleitroll;en (4) einen wesentlich kleineren Durchmesser haben als die Vorleitrollen (1).
5. Leitvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbolzen der Vorleitrollen (1) zwecks Abstandsänderungen der Vorleitrollen (1) und der Schwenkpunkte der Haltearme (5) in bekannter Weise exzentrisch gelagert sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 880 734, 891534; österreichische Patentschrift Nr. 174038; britische Patentschriften Nr. 115 265, 161296.