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Durch Druckflüssigkeit betätigtes Hebezeug Die Erfindung bezieht sich
auf ein hydraulisch oder pneumatisch betätigtes Hebezeug, d. h. auf ein Hebezeug,
das mit Hilfe von Druckluft, Dampf, Flüssigkeitsdruck o. dgl. betrieben wird. Die
Erfindung bezweckt in der Hauptsache die Schaffung eines leichten Hebezeuges von
sehr einfacher und gedrängter Bauart.
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Erfindungsgemäß umfaßt das neue Hebezeug einen auf Flüssigkeitsdruck
(wo im Rahmen der Beschreibung von Flüssigkeit gesprochen ist, ist hierunter ein
flüssiges oder gasförmiges Medium zu verstehen) ansprechenden Kolben, der sich in
einem zugehörigen Zylinder hin und her bewegen kann. Im äußeren Ende dieses Zylinders
ist eine Kolbenstange geführt, während eine Rillenscheibe oder ein Satz solcher
Scheiben im Zylinder außerhalb des Kolbenweges an der Kolbenstangenseite des Kolbens
befestigt ist. Eine Rillenscheibe oder ein Satz solcher Scheiben wird von dem Ende
der Kolbenstange getragen, das vom Kolben abgewandt ist. Ein Lastseil o. dgl. ist
mit einem Ende an der Rillenscheibe (oder dem Satz von Rillenscheiben) befestigt,
die im Zylinder befestigt ist, und verläßt den Zylinder, nachdem es um beide Rollen
oder Rollensätze herumgeführt ist, um an der zu bewegenden Last festgemacht werden
zu können.
Die Führung für das äußere Ende der Kolbenstange kann
in einer Verlängerung des Zylinders mittels eines zweiten Kolbens an dem Ende dieser
Kolbenstange erfolgen, welches von dem durch Flüssigkeitsdruck beaufschlagten Kolben
abgelegen ist. In diesem Fall kann das Ende des Lastenseiles zur Verbindung mit
der Last seitlich durch eine Öffnung herausgeführt werden, die sich neben der feststehenden
Rolle (oder Rollensatz) an der Seite des Zylinders befindet.
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Zweckmäßig besteht die Kolbenstange aus im Abstand voneinander angeordneten
Leisten, die zu beiden Seiten der Rollen oder Rollensätze angeordnet sind. Das Lastenkabel
liegt in der Ebene des Zwischenraumes zwischen diesen beiden Leisten.
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Eine einfache Anordnung nach der Erfindung ist beispielsweise auf
der Zeichnung veranschaulicht. Fig. i ist ein Vertikalschnitt in der Hauptsache
nach der Linie i-i in Fig. 2; Fig. 2 ist ein horizontaler Schnitt im wesentlichen
nach der Linie 2-2 in Fig. i ; Fig. 3 und 4 sind Querschnitte in vergrößertem Maßstab
mit fortgebrochenen Teilen nach den Linien 3-3 bzw. 4-4 in Fig.i.
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Der waagerecht liegende Zylinder i i ist an seinen Enden durch aufschraubbare
Kappen 12 verschlossen, an denen Platten 13 durch Muttern 14 befestigt werden. Die
Platten 13 sind durch Schraubenbolzen mit Armen 15 verbunden, die mit ihren oberen
Enden an einer Tragplatte 16 aufgehängt sind. Die Platte 16 wird mittels eines Loches
17 an einem nichtgezeichneten Kabel aufgehängt.
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In dem gezeichneten Beispiel kann der Kolben 18 durch Druckluft in
der weiter unten beschriebenen Weise betätigt werden. Er bewegt sich in der in Fig.
i links gelegenen Hälfte des Zylinders, welche durch eine Öffnung i9 mit Schraubgewinde
an der Innenseite für die Zuführung von Druckluft versehen ist. Der Zylinder ist
an dieser Seite hermetisch durch eine Manschettenscheibe 2o verschlossen, die durch
eine in die Verschlußkappe 12 eingeschraubte Mutter 21 und eine starre Zwischenscheibe
22 in Stellung gehalten wird.
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Unmittelbar im Anschluß an den Bereich des Zylinders, in der sich
der druckflüssigkeitsbetätigte Kolben bewegt, d. h. etwa auf der Mitte der Zylinderlänge,
ist mittels Schrauben 23, 24 ein U-förmiger Kloben 25 befestigt, dessen Schenkel
einen Zapfen 26 tragen, auf dem ein Rillenscheibenpaar 27, 28 unabhängig für sich
drehbar gelagert ist.
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Der Kolben 18 besitzt eine Manschettendichtung 29, die durch eine
Mutter 30 gehalten wird. Die Mutter 30 wird auf den mit Gewinde versehenen
Zapfen eines Teiles 31 aufgeschraubt, das auf der gegenüberliegenden Seite des Zylinders
18 liegt. Zwischen der Manschettendichtung 29 und der Mutter 30 wird eine
nachgiebige Druckplatte 32 gelegt. Teil 31 dient zur Befestigung eines die Kolbenstange
bildenden parallel zueinander angeordneten Leistenpaares 34 mittels einer Schraube
33. Die beiden Leisten sind zu beiden Seiten des U-förmigen Klobens 25 vorbeigeführt.
Die Enden der Leisten 34 sind durch eine Mutter 35 mit einem Teil 36 verbunden,
der wieder einen mit Schraubengewinde versehenen Schaft aufweist, auf dem mittels
einer Schraube 38 eine mit Flanschrand versehene Scheibe 37 befestigt ist. Die Scheibe
37 übernimmt die Führung in dieser Hälfte des Zylinders.
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Zwischen den Enden der Leisten 34 sitzt ein Querzapfen 39, auf welchem
ein Rollenpaar 40, 41 gelagert ist. Dieses Rollenpaar bildet den beweglichen Rollensatz,
der zweckmäßig in einem mit dem Ende der Kolbenstange festverbundenen Käfig angeordnet
ist. Der gezeichnete Käfig besteht aus einem Plattenpaar 42, das bei 43 miteinander
durch Niete verbunden und in dem richtigen Abstand voneinander durch nichtgezeichnete
rohrförmige Abstandsstücke gehalten wird, durch die Niete hindurchgeführt sind.
Man sieht, daß die Enden des Rollenzapfens 39 an der Innenwandung des Zylinders
i i anliegen, wodurch der Rollenzapfen axial fixiert ist.
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Natürlich können sämtliche Rollen geeignete Wälzlager besitzen, wie
bei 44 angedeutet. Zweckmäßig sind die beiden Rollen jedes Satzes durch eine Zwischenwand
45 voneinander getrennt, die bei dem feststehenden Satz in einem Schlitz des Klobens
25 durch eine Schraube 46 gehalten wird, die durch die Arme des Blockes und durch
die Platte hindurchgeht. Die Platte wird in den richtigen Abständen von den beiden
Schenkeln des Klobens durch rohrförmige Distanzstücke 47 gehalten, durch die die
Schraube hindurchgeht (s. Fig. 4). Die Trennwand des beweglichen Rollensatzes wird
ähnlich durch nicht gezeichnete rohrförmige Distanzstücke auf den Nieten 43 gehalten.
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Ein Ende des Lastenkabels o. dgl., das nicht gezeichnet ist, ist bei
46 an dem feststehenden U-förmigen Kloben 25 verankert. Nachdem es in bekannter
Weise um beide Rollensätze herumgeführt ist, wird das Seil durch die Öffnung 49
im Zylinder unterhalb des feststehenden Rollensatzes herausgeführt.
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Eine solche Anordnung, die besonders für verhältnismäßig leichte Lasten
geeignet ist, arbeitet mit einer mechanischen Untersetzung von i : 4, d. h. eine
verhältnismäßig kleine Kolbenbewegung ruft eine verhältnismäßig große Bewegung des
Lastenkabels hervor. Natürlich kann die Zahl der Rollen jedes Satzes allen Erfordernissen
angepaßt und auch nur zwei Rollen im ganzen benutzt werden, was eine Übersetzung
von i : 2 ergibt. Mit einer Einrichtung der beschriebenen Bauart und einem gasförmigen
Druckmittel ist es möglich, verhältnismäßig leichte Lasten, wenn sie angehoben sind
und feststehen, innerhalb kleiner Grenzen ohne viele Schwierigkeiten zu dirigieren,
wodurch besonders das genaue Absetzen oder Placieren einer Last außerordentlich
erleichtert wird.
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Das Hebezeug ist mit irgendeiner geeigneten Steuervorrichtung ausgestattet.
Beispielsweise ist ein Ventilkörper 5o auf der Oberseite des Zylinders i i befestigt
und besitzt eine innen mit Gewinde versehene Einlaßöffnung 51 zum Anschluß einer
Druckluftleitung. Der Ventilkörper ist mit einem Plattenpaar 52 verschraubt, die
ihrerseits an einem
Bloch 53 festgescliratil>t #incl. der an der
Außen-53 des Zylinders (Fig. 3 und 4) durch Schweißen oder auf andere Weise befestigt
ist. Ein Betätigungshebel 54 ist bei 55 an den Platten 52 schwenkbar gelagert und
wird für gewöhnlich durch eine Feder 56 in seiner angehobenen Stellung gehalten,
die sich an einem von den Platten getragenen Block 57 abstützt. Der Schraubenbolzen
24, der den U-förmigen Kloben 25 trägt und durch den Block 53 hindurchgeführt ist,
bildet einen Anschlag für den Hebel. Wird dieser im Uhrzeigersinn geschwenkt, indem
man den Hangriff 58 herabzieht, der hohl und bei 59 mit dem freien Ende des Hebels
54 verbunden ist, so wird das Ventil 6o durch den Stift 61 angehoben. Durckluft
kann nun durch die Bohrung 65 durch das mittels eines Anschlusses 66 an die Leitung
65 angeschlossene Rohr 62 zum Zylinder 11 gelangen. Das Ende dieses Rohres 62 ist
in geeigneter Weise mit der Bohrung i9 in der linken Verschlußkappe 12 das Zylinders
in Fig. i und 2 verbunden, ohne daß dies gezeichnet ist. Der Endteil 64 des Handgriffes
59 ist gegen den Druck einer nicht gezeichneten Feder verschiebbar und betätigt
dann ein Ausblasventil. Wenn also die Last gesenkt werden soll, so wird (las Ausblasventil
geöffnet und die Druckluft aus dem Zylinder i T durch das Rohr 62, das biegsame
Rohr 67 und den hohlen Handgriff 58 herausgelassen. Vorher wird natürlich das Einlaßventil
6o durch Beendigung des Zuges am Handgriff 58 geschlossen.